Weils hier ja vor ein paar Seiten Thema war: zum Thema „der Hund steht nur da“ hatte ich mit Kalle mal ein sehr eindringliches Bild.
Ich war mit meinen damals drei Hunden spazieren. Mia war zu dem Zeitpunkt totkrank, sie hatte einen Tumor, der bereits gestreut hatte und dazu eine immunmediierte Thrombozytopenie (also zu wenige Thrombozyten und damit eine schlechte Blutgerinnung).
Uns kam ein nicht angeleinter Hund entgegen, der fröhlich in unsere Richtung trabte. Der Besitzer war nicht in der Lage, den Hund zu sich zu rufen.
Da ich auf keinen Fall wollte, dass der Hund an meine totkranke Hündin kommt und sie womöglich verletzt, was aufgrund ihrer schlechten Blutgerinnung ihren Tod hätte bedeuten können, habe ich Kalle abgeleint.
Kalle ist kein ängstlicher oder unsicherer Hund, aber auch kein Hund, der aktiv provoziert oder auf Streit oder gar ne Prügelei aus ist.
Kalle ist dem Hund ein paar Meter entgegen gegangen und dann stehen geblieben, während der Hund weiter auf Kalle zugetrabt ist.
Kalle hat dann lediglich seine sonst meist hängend getragene Rute über seinen Rücken gehoben.
Sonst hat er absolut nix gemacht, kein bellen, kein Knurren, nix. Er stand bis auf diese minimale Veränderung der Rute „einfach nur da“.
Und der andere Hund? Blieb stehen und hat sich dann sichtbar beschwichtigend umgedreht und ist doch zu seinem Besitzer zurück gelaufen..
„Einfach nur da stehen“ kann aus Hundesicht sooo viel bedeuten.