Beiträge von Gandorf

    Ich kann schon verstehen, warum die Frenchie-Halter oft auf "die haben so ein einzigartiges Wesen" pochen.

    In unserem alten Wohnhaus bin ich mit Dino mal die Treppe zu unserer Wohnung hoch. Ich war in Gedanken versunken und hab ihm verträumt zugeschaut, wie er vor mir die Stufen hochhüpft. Und auf dem obersten Treppenabsatz des Stockwerks hat er sich zu mir umgedreht und mich erwartungsvoll angeschaut. Da dacht ich mir dann schlagartig "Mein Gott, was hat dieser Hund für eine Persönlichkeit" - ich hab erst da gemerkt, wieviel Charakter überhaupt in diesem ollen Vierbeiner steckt. Das war wie so ne spontane Erleuchtung - keine Ahnung, warum mein Hirn ausgerechnet das Treppensteigen dafür ausgewählt hat. :ugly: Das ist ja nun alles andere als spektakulär.

    Und es geht mir bis heute so, dass ich mich an genau diesen Moment erinner und immer wieder denke "Dieser Hund hat SO viel Persönlichkeit, das ist irre".

    Ähnliche Momente hab ich auch bei Bonny und Masha gehabt, nur nicht ansatzweise so ... hm, intensiv und prägnant.

    Vermutlich geht es vielen Frenchie-Haltern auch so, dass sie basierend auf so einer "Erleuchtung" dann der festen Meinung sind, ihr Hund hätte einen ganz besonderen Charakter - dabei unterscheidet der sich objektiv nicht mal sooo sehr von anderen Rassevertretern.

    Das ist eher das, was mich zweifeln lässt:

    Was ist objektiv passiert?

    Hund läuft Treppe hoch und schaut sich um.

    Und je nachdem welche “Rassenmaske” er trägt, ist dass dann “neutral” (Spitz), “tiefgründig” (FB), “melancholisch” (Bassett) etc.

    Ein Spitz der seine Kaustange tot spielt und sich drin wälzt, wird kein “Kobold”, auch wenn er nichts anderes tut als die FB.

    Wenn später Besuch kommt und er sich erstmal knurrend in den Weg stellt, findet das niemand besonders “zauberhaft” und “charaktervoll”, sondern ist nur ein Fall für ein beiläufiges “Geh Körbchen!”.

    Frenchie

    BC

    Mali

    Die Top 3 Rassen, deren Erwähnung ausreicht, dass ein Thread explodiert und es Beiträge hagelt von User, egal wie flüchtig sie die Hunde kennen.

    Eigentlich gut so, denn die nächste Forumsherausforderung kommt noch dicker:

    Der angehende BC Besitzer braucht nicht nur ein waches Auge und Einfühlungsvermögen um die Balance zwischen Unter- und Überforderung zu treffen,

    sondern auch ne Riesenportion Selbstbewusstsein um den Hund nicht bis zur Resignation zu deckeln.

    Ich verstehe das mit dem "tollen Wesen" eh nicht.

    JEDER Hund hat einen Charakter. Was man dann selbst besonders toll findet, ist ja doch sehr individuell.

    Aber kein Hund hat mehr oder weniger Recht auf ein gesundes, gutes Leben aufgrund seines Charakters.

    Selbst wenn ich den Charakter von Bulldoggen total sch** finden würde, würde ich nicht wollen, dass sie leiden. Was soll das also mit "liebenswert"? Was ändert das?

    Naja irgendeinen Grund muss es doch haben, dass diese Rasse so beliebt ist. Und ich finde wenn man dann jemanden sagen kann, solche Dinge würdest du auch bei Rasse xy finden nur gesünder wäre das doch schon gut.

    Bringt nix.

    Weil Menschen projizieren:

    Was nicht hell und flauschig ist, ist nicht “lieb”.

    Was keine Knollnase hat, ist kein “lustiger Gnom”.

    Aoleon schrieb das zu arschkrampig und aggressiv. Das heisst noch lange nicht, dass die ununterbrochen eskalieren. Das ist deine Interpretation..

    Ich bin davon ausgegangen, dass Katzenpfote die Frenchies nicht alle zuhause hat.

    Also wenn die in normalen Alltagssituationen aggressiv sind, dann ist das ziemlich oft.

    Ich hab noch nicht ganz so viele live getroffen: 4 Stück, die allein bei Hundesichtung lostoben (einem davon ist dabei ein Auge rausgefallen) — und einen lethargischen, der außer langsam watscheln und rumstehen gar nichts macht.

    Wenn’s tatsächlich Rasse typisch ist, bei jedem vorbeilaufen an der Leine komplett zu eskalieren, dann find ich diesen Stress für den Hund nicht zauberhaft.