Beiträge von AnnetteV

    Hallo SamSiWi

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    Was ich bisher an Resümee gezogen habe: Ich setze meinen Hund "intensiv" aufregenden Situationen nicht aus (ich meide möglichst läufige Hündinnen, wenns mir denn bekannt ist), bzw. hole ihn aus der Situation raus, wenn ich merke, dass seine Absichten eindeutig werden. Es tut ihm nicht gut und auch wenns den Halter der Hündinnen egal ist, ob ihre Süße zu arg bedrängt wird, möchte ich keiner Hündin meinen ungestümen Romeo zumuten. Da Ches oft frei läuft und auch mit fremden Mädels ohne Hintergedanken (nach Absprache mit den Haltern) spielt, kann ich nicht immer vorher absehen, wie sich die Situation entwickelt. Er hat ja nicht an jeder Hündin Interesse. Gerade eben sind wir mit zwei längst erwachsenen unkastrierten Beagle-Damen im Freilauf spaziert - ohne Probleme. Bisschen rumgeklönt und getobt, aber keine amourösen Absichten bei Ches erkennbar.

    Ich halte die Strategie, dem Problem einfach "auszuweichen" für keine sehr gute. Was ich mit meinem Beitrag sagen wollte, ist dass ich "meinen" Rüden ganz bewusst immer wieder in die Situation bringe, in die er bei den eigentlichen Besitzern völlig abdreht - einfach um sicher zu stellen, dass er auch immer wieder daran erinnert wird, dass man sich in diesen Momenten durchaus auch benehmen kann. Euer Hund ist noch jung und gerade jetzt fände ich es wichtig, den Lernprozess "wie gehe ich mit läufigen Hündinnen um" auch stattfinden zu lassen. Ich würde gerade jetzt immer wieder ganz konsequent, und wenn der junge Herr das verlangt, auch völlig von vorn den Rückruf und ein Abbruchsignal üben - notfalls mit Schleppleine und allem Pipapo. Jetzt ist die beste Zeit um zu lernen, dass läufige Hündinnen kein Grund sind, nicht hören zu müssen. Ich würde mir aktiv Leute suchen, die gerade läufige Hündinnen führen und fragen, ob ich auf einen Übungsspaziergang mitgehen darf.

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    Ches muss mit seinen fast 10 Monaten noch viel lernen und auch wenn er schon recht gut hört und in der Regel sofort kommt, wenn ich ihn zu mir rufe, bin ich in spannenden Situationen eben abgemeldet - akuter Fall von "Durchzugsohren", da müssen wir natürlich weiterhin dran arbeiten, ist ja normal in dem Alter. Von daher hole ich ihn bei Mädel-Belästigung in Zukunft sofort an die Leine und verlasse den Schauplatz, wenn er sich auch angeleint nicht gibt.

    Pubertät hin oder her - "Durchzugsohren" toleriere ich in keiner Phase. Wenn Du den Hund einfach anleinst und mit ihm weggehst ist der Lerneffekt höchstens: "oh, die alte Tante macht wieder einmal den Spielverderber," mit der möglicherweise üblen Konsequenz dass das einzige, was der Hund wirklich lernt ist, sich in solchen Situationen nicht einfangen zu lassen weil der Spass dort aufhört. Labradore sind in diesem Bereich ganz besonders kreativ. So jedenfalls lernt kein Hund zu hören. Er lernt auch nicht, wie man denn mit läufigen Hündinnen umgeht, sondern nur, dass dem Besitzer gehorchen so gar keine Vorteile bringt.

    Deshalb würde ich - wie bei der ganz normalen Erziehungsarbeit auch - darauf plädieren, den Hund immer wieder in eine potentielle "Durchzugsohren"-Situation zu bringen, ihm aber nicht die Chance zu geben Dein Kommando zu ignorieren. Das heisst notfalls dann eben Schleppleine. Ja, das ist ein Jahr lang mühsam, aber dafür hast Du danach viele Jahre lang einen Hund, der nicht bei jeder läufigen Hündin am Rad dreht.

    Hallo Bodhi,

    Ich verstehe hier beide Seiten.

    Einerseits verstehe ich sehr gut, dass es Dich ärgert, wenn Deine Freundin sich nicht darum bemüht, die Bindung zwischen Dir und Deinem Hund wieder zu verbessern. Gerade die Sache mit dem Nachts bei ihr anstatt bei Dir im Bett schlafen kann ich gut verstehen. Es ist Dein Hund und so lieb sie ihn haben mag, es ist immer noch Deine Entscheidung wo er schläft. Und ich verstehe, dass die Beziehung zwischen Dir und Bodhi für Dich an erster Stelle steht. Da finde ich es schon reichlich egoistisch von ihr zu sagen, nein, der Hund schläft weiterhin bei mir weil er sonst unglücklich ist. Ich denke, hier wird der Hund zum Spielball eines ganz anderen, zwischenmenschlichen Konflikts. Einerseits bist Du eifersüchtig, andererseits ist sie auch nicht bereit etwas dafür beizutragen, dass die Beziehung zwischen Dir und Deine Hund sich wieder verbessert. Dass diese aufgrund Deiner Krankheit gelitten hat ist ja nachvollziehbar.
    Die Beziehung zum Hund kannst Du dadurch verbessern indem Du viel mit ihm unternimmst was besonders auch ihm Spass macht - Clickern wirkt hier manchmal wahre Wunder.
    Da Bodhi ja für Dich schon fast eine Art Therapie darstellt - und das ist weder verwerflich oder negativ gemeint, schliesslich haben wir alle irgendwo unsere Gründe einen Hund zu halten - finde ich es gut, wenn Du durch ihn auf Deine eigenen Bedürfnisse Rücksicht nehmen lernst. Mach aber bitte nicht den Fehler nun wegen dieser Geschichte Bodhi nun völlig an Dich zu binden und niemals je wieder Freunde an den Hund heranzulassen. Das wäre dem Hund gegenüber nicht fair. Dass es aber mit dieser Freundin im Moment so nicht weiter gehen kann, das verstehe ich.

    Alles Gute!

    Hallo zusammen,

    Ich habe hier ja regelmässig den Direktvergleich: einer meiner Hunde ist nur "halb" meiner, weil die eigentlichen Besitzer zu wenig Zeit für ihn haben und er deshalb häufig bei mir ist. Hier gehört er allerdings voll dazu und ist genauso "mein" Hund wie die anderen auch. Das Tier ist ein grosser, 7-jähriger und intakter Schäfermischlingsrüde, der grundsätzlich sehr an heissen Hündinnen interessiert ist.

    Ist er bei den Besitzern und es hält sich eine heisse Hündin in der Umgebung auf, fiept und winselt er, frisst nicht und versucht auch abzuhauen. Auf Spaziergängen ist er kaum ansprechbar, zieht die Besitzer durch die Gegend und von einer Urinpfütze zur nächsten. Er ist ruhelos, will ständig draussen im Garten sitzen und in die Ferne schauen und leidet sichtlich.

    Ich wohne ganz in der Nähe, kommt er zu mir, laufen wir also die gleichen Strecken, treffen dieselben Hunde. Bei mir ist der Kerl still, frisst und hört und zieht mich nicht durch die Gegend. Nachts schläft er, kommt herein wenn ich ihn rufe und ist entspannt.

    Warum?

    Nun, die Besitzer geben dem Hund keinen Rahmen. Sie wissen das und es stört sie auch nicht sonderlich, für sie ist er eben einfach "ein normaler Rüde." Bei mir wird jeglicher "Liebeskummer" schlichtweg nicht akzeptiert. Dabei gehe ich sogar so weit, dass ich sämtliches Zähneklappern, ausgiebiges "verliebtes" Riechen an Pfützen, hirnloses Herumgerenne, Schnüffeln oder gar Aufreiten an Hündinnen nicht nur unterbinde, sondern zum absoluten Tabu erkläre. Ist eine heisse Hündin da, braucht er ein- bis zweimal eine ruhige, aber knackige Ansage, dass sein Verhalten gerade äusserst unerwünscht ist. Ich lege meine Grenzen ganz genau fest und schreite lieber einmal zu früh als zu spät ein. Ich bin dabei absolut konsequent, aber bleibe immer ruhig und klar. Auf diese Weise ist auch gemeinsamer Freilauf überhaupt kein Problem. Sobald er wieder begriffen hat, dass hier meine Regeln herrschen, kontrolliert er sich selber und vermeidet die Hündin aktiv. Dabei bin ich selber immer wieder überrascht, wie dieser Hund, der vorher dauernd auf Hochspannung stand, sich plötzlich völlig entspannen und den Spaziergang geniessen kann.

    Der Hund kann also sehr genau unterscheiden bei wem er was darf und richtet sich danach.

    Ich bin der Rüdentyp - wobei ich ja der Meinung bin, dass solche Vorlieben eher mit unserer eigenen Einstellung zu den Geschlechtern zu tun haben als mit der Realität. Ich treffe immer wieder auf Hündinnen, bei denen ich denke "Wow! Die würd' ich auch nehmen!" Das sind dann eifach Tiere, die meinem "Beuteschema" entsprechen.

    Meiner Erfahrung nach habe ich die Eigenschaften, die ich suche, häufiger bei Rüden als bei Hündinnen gefunden. Ich hielt und halte aber auch immer wieder Hündinnen, die in Bezug auf die Qualitäten, die ich mag, jeden Rüden in den Schatten stellen.

    Francisca

    Es gibt tatsächlich Rüden, die sehr leiden. Trotzdem habe ich die Erfahrung gemacht, dass sich gerade da mit Erziehung ungeheuer viel machen lässt. In einem freien Rudel darf auch nicht jeder intakte Rüde decken...

    Hallo,

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    Er sollte familienfreundlich sein, nicht zu eingebildet ;), sollte immer für einen da sein wenn man ihn braucht ( ich glaub das brauch ich gar nicht erwähnen sollte ja normal sein oder? ) Das wichtigste ist aber das er sehr treu ist.

    war schon immer sehr begeistert von den zwei rassen. :)

    Von den beiden von Dir erwähnten Rassen könnte der Aussie das geforderte noch eher leisten als ein Husky - aber für beide sieht der ideale Lebensinhalt nicht unbedingt wie von Dir geschildert aus.

    Huskies sind alles andere als treu. Dafür wurden sie nicht gezüchtet. Ein Husky in kein Deutscher Schäfer im "schöneren" Outfit, sondern ein Hund, der ursprünglich dafür gezüchtet wurde Schlitten zu ziehen und allenfalls als Nahrung zu dienen - etwas anderes von einem Husky zu erwarten wäre nicht fair. Es sind tolle Kumpels, aber nur wenn man ihre Freiheitsliebe und Unabhängigkeit zu schätzen weiss. Ein Husky bindet sich nicht unbedingt an eine bestimmte Person. Manche tun es, aber darauf ist nicht unbedingt Verlass. Es gibt immer wieder seltene Exemplare, die sich tatsächlich ein Stück weit erziehen lassen, aber bei Veranstaltungen, bei denen Gehorsam von Nöten ist, sieht man Huskies doch eher sehr selten. Huskies sind sehr ausdauernd - auch in ihrer Sturheit. Ausserdem heulen sie gern. Das klingt vielleicht erst einmal romantisch, ist es nach der zweiten, oder dritten Woche, nachdem das Tier für sich entschieden hat, 3 Uhr morgens sei der ideale Moment um das Rudel zusammen zu trommeln durchaus nicht mehr. Ausserdem haaren sie wie die Weltmeister und sind häufig kaum von der Leine zu lassen. Oft töten sie mit grosser Freude alles, was ihnen in die Quere kommt: von Katzen, Igeln, Kaninchen, Hühner bis hin zu Mardern und sogar einem Fuchs war wirklich alles dabei.

    Ja, Huskies sind bildschön, aber sie sind keine Familienhunde, sondern müssen möglichst oft die Gelegenheit erhalten, sich ihrer Neigung entsprechend auszuleben - und die ist in einem städtischen Rahmen kaum zu stillen.

    Es gibt allerdings, wie schon gesagt wurde, eine riesige Auswahl an Hunden, für die Euer Lebensstil ein Traum wäre. Und ich finde auch, dass Euch ein gutes Tierheim da sicher beraten wird. Mag sein, dass man erst ein Tierheim finden muss, das einem entspricht, wenn dieses aber seriös vermittelt, werdet ihr sicher Euren Traumhund finden. Viel Glück!

    Hallo Fango,

    Kein direkter Lösungsansatz, aber vielleicht eine Hilfe: da mir aufgrund Deiner Posts auch scheint, dass Du vielleicht eher zu den Analytikern gehörst, könnte ein Video helfen. Das kann man immer und immer wieder anschauen, in Zeitlupe abspielen, anderen zeigen, mit neueren Aufnahmen vergleichen, etc. ohne dass man dabei die Hunde oder sich selbst immer wieder dieser Stresssituation aussetzen muss.

    Dafür kannst Du entweder die Kamera irgendwo hinstellen, oder sie jemandem in die Hand drücken. Führt die Situation mal ganz bewusst herbei. Fragt Bekannte, die Eure Hunde nicht kennen, um Hilfe, oder gar ob diese Bekannte wiederum Freunde mit oder ohne Hund hätten, die sich dafür mal Verfügung stellen würden.

    Stellt verschiedene Situationen her: einmal nur Du mit den Hunden, einmal nur Deine Frau mit den Hunden, die Hunde mit einem Fremden und vielleicht sogar einfach einmal nur die Hunde alleine?

    Viel Erfolg!

    Hallo,

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    Er (der Hund) kommt aus der Slowakei aus dem Tierschutz und in ihm steckt auf jeden Fall ein Tschechoslowakischer Wolfhund, der allerdings mit irgendeiner Rasse gemixt ist, die ihn etwas kleiner als einen Wolf, aber auch ziemlich schnell macht. Wir nehmen an, es handelt sich um ein Italienisches Windspiel.

    Wie kommt ihr auf diese Vermutung? Hast Du ein Bild?

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    Deswegen richtet sich meine Frage an Leute, die mit aktiven Hunden viel Erfahrung haben und vielleicht selbst oft mit ihrem Hund Fahrrad fahren.

    Ich fahre häufig mit allen meinen Hunden Rad.

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    Wie viel Fahrrad fahren, kann ich Wolfi zumuten? Ich möchte ihn auf jeden Fall ordentlich auspowern, aber ihn natürlich auch nicht komplett erschöpfen. Es soll uns beiden ja Spaß machen.

    Das ist aus der Ferne schwierig zu beantworten. Dein Beitrag klingt aber so, als ob das Tier bereits ordentlich fit ist - wenn dieser Hund tatsächlich täglich 6 Stunden bewegt wird bzw. werden muss, stelle ich mir das sehr anstrengend vor. Am Rad wird das Tier nur noch fitter - macht es Sinn, ihn körperlich noch mehr zu trainieren? Veilleicht würden hier Hund und Mensch davon profitieren, wenn mehr Wert auf geistige anstatt körperliche Arbeit gelegt würde. Mehrere von meinen eigenen Hunden können stundenlang rennen - ganz besonders, wenn sie in ihrem Tempo im Trab laufen dürfen. Das macht die Hunde weder müde, noch lastet es sie aus. Mein Terrier pusht sich dabei sogar so hoch, dass er je länger je aktiver wird.

    Wenn der Hund also in seiner "Komfortzone" traben darf (obwohl es durchaus auch Hunde gibt, die lieber galoppieren), dann ist der Ermüdungseffekt fast gleich null - und bei einem Wolfshund erst recht. Wenn Du mit dem Hund am Rad fährst, wirst Du seine "Komfortzone" relativ bald spüren - das ist das Tempo, in dem der Hund von sich aus laufen möchte. Die "Komfortzone" ist da, wo der Hund gleichmässig am Rad läuft, gleichmässig atmet und möglichst "ruhig" in seinem Lauf wird.

    Weil einfaches Laufen am Rad kaum einen Hund wirklich auslastet, der einigermassen bei guter Gesundheit ist und eine gewisse Fitness hat, baue ich allerlei kleine Übungen und Manöver in meine Ausflüge ein. Ich fahre streckenweise "Rennen" mit meinen Hunden, d.h. ich radle so schnell ich kann, dann fahre ich furchtbar langsam und verlange, dass sie sich sozusagen in "Formation" an meiner Seite halten, fahre im "Fahrrad-Fuss" mit ihnen Achten, Kreise und andere Figuren, lasse sie die Seite wechseln, etc. Ich sorge also dafür, dass sich die Hunde konzentrieren müssen und auch geistig arbeiten. Lass Dir was einfallen!

    Beim Radeln gibt es eine ganz wichtige Regel, die der Hund kennen muss: egal was passiert, er darf niemals, NIEMALS vor die Räder gelangen. Ich verbringe ordentlich Zeit damit meinen Hunden zu zeigen, dass es an den Seiten des Rads ganz toll ist, es vor den Rädern allerdings ziemlich unangenehm werden kann. Meine Hunde wissen, dass der einzige Weg, von einer Seite des Rads auf die andere zu kommen ist hintenrum. Vorne rum ist absolut tabu.

    Gruss und viel Erfolg!

    Annette

    Hallo,

    Ohne Euch einschüchtern oder abschrecken zu wollen, hier vielleicht ein paar Fakten. Ich stütze mich dabei auf die Beissstatistik 2009 des Bundesamtes für Veterinärwesen der Schweiz (http://www.bvet.admin.ch/tsp/02222/0223…ex.html?lang=de).

    Hier kann man unter anderem nachlesen, dass Kinder sind überproportional häufig betroffen sind von Hundebissen und dass Kinder vor allem ein erhöhtes Risiko haben, von Kleinhunden gebissen zu werden. Auch wenn ihr die Grösse ja aufgrund der Bestimmungen der Bahn gewählt habt, heisst das also nicht, dass kleinere Hunde für Kinder weniger gefährlich sind - möglicherweise ist sogar das Gegenteil der Fall. Gründe dafür - und hier gebe ich meine eigene Erfahrung weiter - können unter anderem die Rassezugehörigkeit sein (Dackel und Terrier), aber auch der Umstand, dass ein kleiner Hund, wenn er beisst, sich aufgrund seiner Grösse eher in Kopfnähe eines Kindes befindet als möglicherweise ein grösserer Hund. Es kann deshalb auch sein, dass ein kleiner Hund ein Kind gar nicht verletzen wollte, dieses sich aber mit seinem Gesicht gerade auf Kopfhöhe mit dem Hund befand.

    Das bedeutet also, dass ihr Euch Euren Hund ganz besonders sorgfältig in Bezug auf Temperament und Kinderfreundlichkeit aussuchen solltet. Die meisten kinderhassenden Hunde - und hier spreche ich wieder aus Erfahrung - kommen übrigens aus Familien mit Kindern. Wichtiger als die Rasse ist meines Erachtens die Erziehung des Hundes - und dass er Plätze hat, auf die er sich zurückziehen kann und von niemandem gestört wird.

    Die Französische Bulldogge würde ich trotzdem nicht zu den besonders geeigneten Rassen zählen - gerade wegen der gesundheitlichen Probleme. Als besonders sportlich würde ich Französische Bulldoggen nicht bezeichnen und ich sehe den durchschnittlichen Vertreter dieser Rasse auch nicht auf einem längeren Ausflug oder gar einer Wanderung mit seiner Familie...

    Ich persönlich würde mich keinen Hund anschaffen, den ich vorher noch nie gesehen habe, ganz besonders dann nicht, wenn ich darauf angewiesen bin, dass der Hund mit Kindern klar kommt. Ist das Tierheim für Euch eine Option? Und auch wenn ich mir wahrscheinlich den Zorn einiger Mitglieder hier sichern werde, halte ich trotzdem Pudelmischungen (wie Maltipoos (Malteser x Pudel), Poochon (Pudel x Bichon) etc.) für Eure Situation eine ganz gangbare Möglichkeit. Diese Mischungen sind körperlich robuster, nicht wie der reinrassige Zwerg- oder Toypudel. Entscheidet man sich für eine solche Kreuzung, ist es ganz besonders wichtig, einen seriösen Züchter zu finden.

    Hallo,

    Was Du hier schilderst, kann fast jeder Hund leisten, der gesundheitlich nicht zum Krüppel gezüchtet wurde und gezielt aufs Laufen am Rad trainiert wird. Nicht infrage kommen grosse und schwere Hunderassen, aber auch keine kurzschnauzigen Typen oder solche, bei denen das Verhältnis von Rücken- und Beinlänge gegen eine ausdauernde Bewegung am Rad spricht. Trotzdem kann es natürlich auch bei diesen Rassen immer wieder Ausnahmen geben.

    Wie schon gesagt wurde, müsste hier mehr Info zum gewünschten Hundetyp her. Auch kleine Hunde können je nachdem ohne Probleme bei Ausritten mitgehen oder am Rad laufen - häufig sogar bis ins hohe Alter. Die Grösse ist bei Deiner Beschreibung wirklich nur relativ im zum Körperbau zu sehen. Jagdtrieb kann unter Umständen jeder Hund haben - eine Garantie dagegen gibt es nicht, egal, was Dir ein Züchter dazu erzählen mag.

    Die Auswahl ist so gross, dass sich für Deine Beschreibung ja sehr viele Hunde eigenen - vom Rassehund bis zum Mischling. Wie sieht denn Dein Traumhund aus?

    Hallo Jajax,

    Zu Leonberger, Landseer, Pyrenäenberghund, Maremmano, etc. wurde ja schon genügend in Bezug auf deren Unsportlichkeit gesagt. Es sind alles ganz tolle Hunde, aber keine grossen Sportler und das nicht trotz, sondern gerade wegen ihrer Grösse.

    Auch wenn das bisher noch nirgends gesagt wurde: der Malamute ist zwar gerne sportlich, aber da er auch der grösste und schwerste der anerkannten Schlittenhunderassen ist, ist er ist im Vergleich zum Sibirer und den meisten anderen Huskyartigen häufig nicht besonders schnell. Da so ein Hund in Bezug auf Ausdauer einem Menschen aber noch lange das Wasser reichen kann, sollte das für Dich kein grosses Problem darstellen.

    Malamuten kann man einzeln halten, muss sich aber bewusst sein, dass sie auch gerne draussen sind und nicht unbedingt den gleichen Ordnungs- und Sauberkeitssinn haben wie ihre menschlichen Mitbewohner. Gärten von Huskybesitzern sehen oft - nun, sagen wir - ebenso "ursprünglich" aus, wie die Hunde, die sie bewohnen.

    Malamuten sind meiner Erfahrung nach noch etwas sturer und selbstständiger als Sibirische Huskies - auch das muss man mögen. Jagdtrieb ist genügend vorhanden und wenn ein Malamute beschliesst, dass es jetzt Jagdzeit ist, wird er diesem Trieb auch nachgehen. Denk daran, dass Malamuten ursprünglich für genau für drei Zwecke gezüchtet wurden: um Lasten zu ziehen Lasten zu tragen - oder, und das blendet man heute verständlicherweise sehr gerne aus - um Fleisch zu liefern. Die Tiere wurden also nie wie Schäferhunde oder Retriever darauf gezüchtet Befehle entgegen zu nehmen und exakt so auszuführen, wie sie ihnen gegeben wurden.

    Wie Kareki gesagt hat, wird sich ein Malamute erst einmal genau überlegen, ob er der Bitte seines Vierbeiners Folge leisten möchte. Ein Malamute lässt sich keine Befehle geben - er wird gebeten etwas zu tun. Was vielleicht romantisch und nach der grossen Freiheit im Wohnzimmer klingt, kann sich sehr schnell in Frust umwandeln, wenn man merkt, dass dieser freiheitsliebende Hund durchaus gerne alleine auf Streifzüge geht, wenn er denn die Gelegenheit dazu bekommt und "seinem" Menschen immer wieder das Gefühl gibt, dass er ihn eigentlich gar nicht braucht. Verschlimmert werden kann diese Empfindung dann noch werden, wenn der Hund allen anderen ebenso freundlich gegenüber tritt wie dem eigenen Herrchen oder Frauchen.

    Ausserdem bringt so ein Hund mit seinem langen, dichten Fell eine Unmenge an Haaren und Dreck mit sich. Auch damit muss man umgehen können und wollen. Schnee brauchen sie, wie Kareki gesagt hat, nicht unbedingt, aber ab ca. 10°C plus ist Schluss mit lustig: dann macht der Malamute häufig schlapp.

    Ich bin mir also nicht sicher, ob der Malamute wirklich die richtige Wahl für Dich ist. Möglicherweise wäre eine führigere Rasse doch eher geeignet.