Nochmal etwas zu den einzelnen Problemen:
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Ich habe ein ganz dickes Problem und hoffe, hier Hilfe zu bekommen.
Mein Kleiner BBS Rüde ist im Moment fast 5 Monate alt und ich weiß einfach nicht weiter. Eigentlich hatte ich mir beim Züchter einen ruhigen Hund gewünscht.
Wie ich schon geschrieben habe, hat auch ein ruhiger Charakter den für Welpen typischen Spiel- und Bewegungstrieb.
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Und da jetzt gerade einfach alles aus dem Ruder läuft, werde ich immer mehr das Gefühl nicht los, "den falschen Hund" mitgenommen zu haben.
Das hat schon mancher Welpenbesitzer gedacht.
Beim Züchter sind die Welpen einfach ausgeglichener, weil sie den ganzen Tag ihre Geschwister zum Spielen haben. Beim Menschen suchen sie dann den Menschen als Spielpartner. Das ist anstrengend, ja.
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Das eigentliche Problem: seit knapp einer Woche hat sich mein Welpe/Junghund ganz plötzlich ein "tiefes" Bellen angeeignet.
In diesem Alter erwacht der Wachtrieb, das ist normal.
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Hinzu kommt, dass es mit der Beißhemmung einfach nicht klappt.
Hier etwas zur Beisshemmung zum Lesen:
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Beißhemmung bedeutet nicht, dass der Welpe aufhört zu beißen. Im Gegenteil, Welpen müssen beißen, damit sie die Beißhemmung - die Fähigkeit zur Kontrolle der Beißintensität - lernen können. Man kann sogar sagen, je mehr ein Welpe beim Spielen zwickt und zwackt, desto besser kann man ihm die Beißhemmung beibringen, da sich die Gelegenheit zur Übung öfter bietet. Der Welpe muss lernen, die Kraft seines Bisses so zu hemmen, dass er weder zu sehr weh tut noch schadet.
Es ist natürlich, normal und notwendig, dass Welpen beißen. Nur so können sie entsprechendes Feedback erhalten und Sicherheit in der Kontrolle über die eigene Beißkraft gewinnen.
http://www.petsnature.de/info/products/…ntensitaet.html
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Dabei hat er zwar seine "Spielstellung", also vorne gebeugt, hintern in der höhe... aber er hat kein Spielgesicht. Er starrt dabei direkt in die Augen, zieht die Lefzen hoch, knurrt beißt und rennt dabei immer wieder weg und wieder her.
Da das Spiel immer echt aussehen soll, wird geknurrt, die Lefzen hoch gezogen usw.
Es ist und bleibt aber ein Spielverhalten.
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Heute war es besonders schlimm. Ich habe mich im Wohnzimmer auf den Boden gesetzt, um ihn zu beruhigen, da hat er in meinen Arm gebissen, daran gezerrt und bei mir dadurch tiefe, blutige Striemen hinterlassen... Arm und Hand sind nun leicht geschwollen und es tut trotz Kühlung ordentlich weh.
Alle Welpenbesitzer haben blutige Spuren von den kleinen spitzen Zähnen.
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Ich kann seinen Wunsch verstehen, es ist im Moment schrecklich und unsere Beziehung leidet darunter. Aber vielleicht wird das alles wieder besser und wir bekommen doch unseren ruhigen Traumhund? Ich weiß es nicht.
Von alleine bekommt man keinen Traumhund, das bedeutet Arbeit und eine souveräne Erziehung. Mit Hilfe eines guten Trainers und auch durch Tipps hier im Forum ist es zu schaffen, aber man muss es wirklich wollen.
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Immer wieder tickt Welpe/Junghund aus. Mittlerweile springt er immer wieder aufs Bett, woraufhin ich ihn kommentarlos runterschubse. Reaktion: er grummelt, setzt sich auf den Boden, sieht mich an und legt demonstrativ eine Pfote aufs Bett. Schubse ich auch diese herunter, tickt er wieder aus. Es wird gebellt, gebissen, gezerrt und wieder eine Pfote aufs Bett gelegt. Und das stundenlang. Es macht mich wahnsinnig.
Hier ist der Hund einfach in Spiellaune. Wenn er nicht auf das Bett soll, hilft es, ihn mit etwas anderem abzulenken.
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Langer Text, ich weiß. Könnt ihr mir IRGENDEINEN Ratschlag geben?
Was mache ich falsch? Wie rücke ich alles wieder in geregelte Bahnen? Ich mache mir große Sorgen, wenn er weiterhin beißt und durch die neuen Zähne ernstere Wunden zufügen wird.
Wie schon geschrieben, muss ein junger Hund die Beisshemmung lernen. Er wird nicht von alleine ein ernsthafter Beisser.