Ich glaube nicht, dass ich es übers Herz bringen würde, ihn herzugeben.
Ich sehe überhaupt keinen Grund dazu, auch nur ansatzweise an Abgabe zu denken.
Im Nachhinein betrachtet, glaube ich immer noch an den Aussie als perfekte Rasse für mich, allerdings hätte ich mit einem Aussie-in-Not Hund beginnen können. Die sind nicht nur erwachsen, sondern suchen auch dringender ein zu Hause.
Die Erziehungsfehler der Vorbesitzer auszubügeln ist nicht unbedingt leichter als die Erziehung eines Welpen.
Ich habe die ganze Nacht nachgedacht über Chester, über mich und unsere Beziehung. Bin zu dem Entschluss gekommen, dass ich so eine Angst habe ihn zu überfordern, dass ich ständig nervös werde, wenn er nur ein bisschen aufdreht, weil mein Hirn panisch zu schreien beginnt "Was hab ich gemacht? Ich hab ihn überfordert! Ich wusste die Platzübung heute war zu viel! Oh GOOOOOTT" und genau das übertrage ich auf meinen Hund, der dann erst recht austickt. Ich kann ihn nicht auslasten wie ich es möchte, aufgrund seines Alters und da den perfekten Mittelweg zwischen geeigneter Welpenauslastung und Unterforderung zu finden, ist einfach mega schwer für mich.
Ich dachte ich könne ihm alles bieten, weil ich aktiv und bewegungsfreudig bin und unheimlich gerne mit Hunden arbeite. Aber ich hab nicht bedacht, dass er ein Baby ist und ein Baby das alles eben noch nicht machen kann, ohne dann völlig gestresst zu sein vom Alltag. 
Du hast den Kern des Problems erkannt, nämlich deine eigene Anspannung, die sich natürlich auf den Hund überträgt. Das finde ich gut!
Du denkst aber immer noch viel zu sehr in Begriffen wie Auslastung und Unterforderung.
Vergiß diese Begriffe, darum geht es bei einem Welpen/Junghund noch längst nicht!
Es geht um Welt kennenlernen, Hausregeln kennenlernen, Vertrauen aufbauen, Spaß zusammen haben.
Dein Chester ist allerdings mit seinen bald fünf Monaten auch kein Baby mehr, falls dir dieser Gedanke eine Erleichterung ist.
Denk lieber an ein Kind im Kindergartenalter oder einen Erstklässler.
Dagmar & Cara