Beiträge von dagmarjung

    .Diese Verhaltensweisen deuten auf einen verstärkten Sexualtrieb hin aber nicht auf Stress .

    Wer überfordert ist und dadurch Stress hat, sucht sich gerne ein Ventil, um sich besser zu fühlen. Bei jungen Rüden ist das dann oft übersteigertes Sexualverhalten. Die Hormone rauschen in diesem pubertären Alter sowieso gewaltig, da liegt es nahe, sich auf diese Weise Erleichterung zu suchen. Rammeln verschafft sofort gute Körpergefühle.

    Aber die Ursache der Überforderung besteht weiter. Eine echte Lösung findet der Hund so nicht.

    Woran erkennst du übersteigertes bzw fehlgeleitetes Sexualverhalten? Am einfachsten daran, daß keine läufige Hündin im Spiel ist. Normalerweise wird das Sexualverhalten bei Rüden durch den Läufigkeitsgeruch von Hündinnen ausgelöst. Werden dagegen Ersatzobjekte gesucht wie Sofakissen, Menschenbeine, Rüden usw, liegt der Verdacht nahe, daß das Sexualverhalten Ausdruck von Stress ist. Gerade bei pubertierenden Rüden ist das oft der Fall.

    Viele Welpen verhalten sich beim neuen Besitzer so wie deine kleine Hündin. Das hat mehrere Gründe: Oft sind die Welpen draußen zu sehr abgelenkt, um sich soweit zu entspannen, daß sie sich lösen können. Dazu kommt, daß es draußen viele Geruchsspuren von den Hinterlassenschaften fremder erwachsener Hunde gibt. Das kann auf einen Welpen bedrohlich genug wirken, daß er sich selber nicht geruchlich offenbaren will.

    Wenn der Welpe dann wieder drinnen ist in der schon etwas vertrauteren Umgebung, dann löst er sich erleichtert.

    Gerade bei sehr kleinen Rassen kann es auch sein, daß die Welpen bis zur Abgabe nur in der Wohnung aufgezogen wurden und also verinnerlicht haben, sich auf Welpenpads o.Ä. zu lösen. Bei guten Züchtern lernen die Welpen schon ganz früh, daß es zum Lösen raus in den Garten auf Naturboden geht, aber es gibt ja nicht nur gute Züchter. Der neue Besitzer hat dann entsprechend Mühe, die frühe Fehlprägung zu durchbrechen.

    Im Grunde ist die Stubenreinheit die natürliche Neigung der Hunde, ihre unmittelbare Wohnumgebung nicht zu verschmutzen. Das ist der Bereich, wo man schläft, frisst und sich bevorzugt aufhält. Beim erwachsenen Hund in vertrauter Umgebung ist das normalerweise die ganze Wohnung. Beim jungen Welpen, der ganz neu ins Haus gekommen ist, muß erst allmählich ein Bild vom Vertrautsein in der neuen Umgebung wachsen. Außerdem können die Kleinen ihre Schließmuskeln noch nicht so gut beherrschen, so daß es zB im Spiel schnell mal zu Unfällen kommt.

    Beim großen Geschäft macht sie auch keine Anzeichen sondern geht in anderen Raum und macht ihr Häufchen.

    Längst nicht alle Hunde setzen sich an die Wohnungstür und winseln dramatisch, wenn sie raus müssen. Wenn deine Hündin in einen anderen Raum geht, um sich zu lösen, ist das bereits das Anzeichen, daß du lesen mußt.

    Übigens ist es auch ein Indiz dafür, daß deine Hündin bereits auf einem guten Weg hin zur Stubenreinheit ist: sie verläßt den Raum, wo sie und vermutlich die Familie sich aufhalten und geht extra in einen anderen, abgelegeneren Raum. Der aus ihrer Sicht eben noch nicht so zum "Familienlager" gehört.

    Mit der Zeit reift das alles aus und dann gehört die gesamte Wohnung zum Taburaum.

    Eine Woche ist da echt noch gar nichts.

    Die üblichen Tips sind: mit dem Welpen raus zum Lösen, dabei eine grüne, aber sonst langweilige Ecke suchen und Geduld haben. Keine Animation wie Spielen. Eine Geruchprobe vom Welpenpipi draußen auslegen kann helfen.

    Mit überschwenglichem Lob für das Geschäft kommen nicht alle Welpen zurecht. Leise und freundlich ist immer in Ordnung. Sich lösen ist ja an sich ein gutes Gefühl, das auch selbstbelohnend wirkt.

    Der Knackpunkt beim Australian Shepherd ist, daß es sich um einen Arbeitshund (Treib- und Hütehund) handelt, der erst seit kurzer Zeit als Begleithund gehalten wird. Die typischen und ursprünglich gewollten Arbeitseigenschaften wie Hüte/Treibverhalten und Durchsetzungswille auch gegenüber Großvieh, aber auch Territorialität, Ressourcenverteidigung und Wachverhalten sind für Halter von Familien- und Begleithunden lästig bis problematisch. (Hüteverhalten basiert auf Jagdverhalten, auch dieses ist entsprechend ausgeprägt.)

    Wenn das ursprüngliche Zuchtziel Arbeit wegfällt, verschwinden die ensprechenden Anlagen deshalb noch lange nicht. Das alte Zuchtziel wird lediglich durch ein neues ersetzt, meistens das Aussehen. Die alten Wesenseigenschaften treten aber immer noch auf, allerdings in größerer Bandbreite und kaum vorhersagbar. Daher kommt es, daß es unter den heutigen Aussies sowohl recht angenehme Begleithunde als auch hochproblematische Vertreter gibt, und alles dazwischen. Man kann Glück haben, aber es ist ein Lotteriespiel. Schon weil sich erst beim Erwachsenwerden zeigt, was für Eigenschaften der Hund wirklich mitbringt.

    Wenn du ungeschönt wissen willst, was Tendenzen dieser Rasse sind, dann schau auf "Aussie in Not" Seiten und studiere die sich häufig wiederholenden Abgabegründe.

    Natürlich kann und muß man Hunde erziehen, aber ständig gegen die natürlichen Anlagen anzutrainieren, ohne daß der Hund seine Talente ausleben darf, ist mühselig und frustrierend.

    Von seinen Anlagen her ist ein Treib- und Wachhund einfach etwas ganz anderes als der heute meist gewünschte sportliche Immerdabei-Begleithund, der von Agility bis Kindergeburtstag alles mitmacht.

    Das oben gesagte gilt ähnlich für viele weitere Hunderassen, die heute noch Gebrauchshunde sind oder es bis vor kurzer Zeit waren.

    Ein Dackel, der schissig den Schwanz zwischen die Beine klemmt, nur weil er angefasst und fotografiert wird, hat mit dem kernigen Bauhund von früher auch wesensmäßig nicht mehr viel zu tun. Daß das nämlich kein momentaner Ausrutscher, sondern offenbar normal für diesen Hund ist, ist, schließe ich daraus, daß der Züchter genau dieses Bild als Ideal veröffentlicht.

    Inzucht wirkt sich auch aufs Wesen negativ aus.

    Der Clicker ist eine Lernhilfe, keine Dauereinrichtung. Wenn das Gelernte sicher sitzt, dann benutzt du ohnehin keinen Clicker mehr.

    Daher stellt sich das Problem mit zuvielen Leckerchen nicht, wenn du mit dem Clicker korrekt arbeitest.

    gefüllte Plümmos (Sorry, wie sagt man außerhalb der Rheinlandes?

    :klugscheisser: Auf fein (und französisch) kann man Plumeau dazu sagen. Und wird damit zB auch im ebenfalls von Napoleon eroberten Schwabenland verstanden. Wie weit nach Russland rein weiß ich nicht, da hätten die frierenden französischen Soldaten bestimmt gerne schön warme Plumeaux gehabt.