Beiträge von dagmarjung

    Der Hund soll ja nicht 'grundsätzlich' andere Menschen angehen, sondern im Notfall, falls ich mal wirklich angegriffen werde und Hilfe brauche, da sein und mir helfen. Das ist ein ganz wichtiger Punkt für mich.

    Ein Hund bleibt halt ein Hund und kann eine Situation nicht so überblicken wie ein Mensch. Falls du zusammenklappst und jemand möchte dir beispringen, um dir zu helfen, wird ein Hund mit entsprechenden genetischen Anlagen das als Angriff auf dich werten und den Helfer anfallen. Du bist ja in dem Moment nicht oder nicht ausreichend in der Lage, ihn zu kontrollieren, daher muß er entscheiden.

    Den Unterschied zwischen beiden Arten von Notfällen kann man Hunden nicht erklären. In beiden Fällen fällst du als Führungsperson kurz- oder längerfristig aus und der Hund ergreift die Initiative und verteidigt seinen Sozialpartner.

    Sie hat noch viel zu lernen, dieJungjägerin.

    Auch für "nur im Spaß" ist es kontraproduktiv, den Hund anzuherrschen, der ja nichts Falsches tut in dem Moment. Außerdem ein kleiner Tip für die Kommunikation mit Hunden: ruppig an den Ohren packen, Hundekopf fixieren und ins Gesicht starren bedeutet im Hundeknigge das Gegenteil von "ich liebe dich".

    Der Hund reagiert dementsprechend.

    Vielleicht ist es ja doch nicht immer der "sture, pubertäre" Deutsch Langhaar, der für gelegentliche Probleme in dieser Beziehung sorgt.

    Wenn ich sehe, wie du deinen Hund schilderst: eher unsicher, im Wesen noch recht kindlich - dann würde ich unbedingt warten, bis er fertig in seiner Entwicklung ist, also mindestens ein weiteres Jahr. Er ist ja erst zwei und da wird noch was nachkommen an Selbstbewußtsein und Souveränität, was ihm zugute kommen wird, wenn ihm ein Zweithund vor die Nase gesetzt wird.

    Dass er es nicht mag, kann man doch jetzt gar nicht sagen? Hinter etwas herrennen mag er - und das etwas zu sehr. Egal was man wirft er rennt jedes mal wie ein irrer.

    Dann solltest du das auf keinen Fall fördern! Du züchtest dir sonst womöglich einen Bällchenjunkie heran.

    Er trägt auch Sachen super gerne im Haus rum, auch hinterher.

    Super! :smile: In meinen Augen ist das die beste Voraussetzung für einen künftigen Apportierhund. Auf das Tragen kommt es nämlich an, nicht aufs Hinterherhetzen.

    Du erwartest von deinem Hundekind sehr zuviel auf einmal, nämlich eine ganze Kette von verschiedenen aufeinanderfolgenden Verhaltensweisen. Du hast ein bestimmtes Bild davon im Kopf, er aber nicht.

    Ja, es gibt Naturtalente, die den ganzen Ablauf von sich aus anbieten, oder zunindest sehr viele Teile davon. Meist muß man aber, damit der Hund zuverlässig bringt, doch sauber nachtrainieren. Meine Cara zB suchte und brachte schon als Welpe Dinge zu mir, ließ sie aber dann vor mir fallen. Das saubere Halten und Ausgeben in die Hand war später dann doch Fleissarbeit.

    Ich bin davon überzeugt, ein Hund, der sich für Gegenstände interessiert und Beuteersatz gerne ins Maul nimmt, lässt sich auch fürs Apportieren begeistern. Lass dir und deinem Junghund einfach Zeit und geh ruhig auf seine Spielangebote ein. Echtes Spiel zeichnet sich dadurch aus, daß beide Spielpartner gleichberechtigt die Regeln bestimmen, nicht nur einer.

    Wenn ihr beide Spaß mit Beutespielzeug habt, euch gegenseitig das Ding abjagt, zergelt usw, völlig ohne Druck und Kommandos, dann zeigst du deinem Hund schon, daß solche Gegenstände interessant sind und daß der Umgang mit ihnen Spaß macht und euch verbindet. Das ist eine prima Grundlage fürs spätere Apportieren. Aber mach es dir nicht kaputt, indem du das freie Spiel in eine Schullektion nach deinen Bedingungen verwandelst!

    Das eigentliche Apportieren baut man später kleinschrittig auf und zwar mit anderen Gegenständen (zB Dummy). Das ist dann etwas anders als das freie Spiel. Wie oben schon gesagt, baut man es von hinten her auf: Apportel nehmen, halten tragen, ausgeben. Geworfen wird da noch lange nicht!