Beiträge von dagmarjung

    Was Spaziergänge und Ausflüge außerhalb des eigenen Grundstücks betrifft, man steckt als Welpenhalter immer in einem nicht auflösbaren Dilemma: Der volle Impfschutz ist erst dann gegeben wenn die für Sozial- und Umweltgewöhnung so immens wichtigen ersten Wochen bereits verstrichen sind. Insofern betonen Tierärzte oft das Risiko, Hundetrainer sehen eher die Vorteile früher Umweltgewöhnung.


    Petentrezepte gibt es leider nicht. Aber auch Welpen wie meine Cara, mit 8,5 Wochen geholt, Großstadt ohne Garten, dafür mit großer Hundedichte, von Tag 1 an in der "großen Welt" unterwegs und ab der zweiten Woche Welpenschule, werden in aller Regel gesund groß.

    Bei dir in ländlichem Umfeld ist das Risiko vermutlich noch überschaubarer.

    Junge Pudel sind Flummis. Sie haben aber auch den dazu passenden leichten und beweglichen Körperbau. Ich sehe anhand deiner Beschrteibung einen alterstypisch übermütigen, aber keineswegs ungeschickten Hund vor mir, dem man schon zutrauen kann, seine Bewegung selbst zu kontrollieren, abgesehen von wenigen Situationen. (Tiefer Sprung abwärts, Treppe langsam nach unten usw.)


    Wie alt ist dein Hund genau? Du schreibst von mehreren Wochen, die er schon bei dir ist.


    Wegen möglicher Überlastung der Gelenke bei freier Bewegung würde ich mir bei einem Pudel, auch bei einem 3/4 Pudel, die wenigsten Sorgen machen. Das betrifft eher schwere, schnell wachsende große Rassen.

    Wenn ich mal ernsthaft eine Liste gemacht habe, waren es immer mehr als gedacht. Wenn man Alltag, mehrere Sport- oder Beschäftigungsarten, Tricks usw zusammenrechnet, kommt einfach aus jedem Bereich ein Schwung Signale dazu.

    Da ich mit Cara viel gemacht habe, einiges intensiver und einiges just for fun, hat sie im Laufe ihres Lebens Hörzeichen aus den Bereichen Alltag, Dummytraining, Obedience, Nasenarbeit, Mantrailing, Tricks, Dogdance gelernt.

    Ich finde, manches ergibt sich einfach im Alltag. Man sagt gewohnheitsmäßig etwas zum Hund und stellt irgendwann fest, daß er darauf reagiert. Hier zB "hoch die Tassen!" wenn ich Cara dazu auffordern wollte, mir auf die hingehaltenen Arme zu springen, vor einer Rolltreppe oder um sie in den Fahrradkorb zu heben.


    Geeignet ist also, was einem selbst spontan leicht von den Lippen geht, das kann man sich auch am besten merken.


    Als Alternative zu Hörzeichen in deutscher Sprache bieten sich Wörter auf Englisch oder in anderen Sprachen an. ZB "look at me" statt "schau" oder "turn" statt "dreh dich". (zB für Links- und Rechtsdrehung.)


    Die Jäger unterscheiden "Platz" für normales Ablegen und "Down" als Bremskommando, bei dem der Hund sich unmittelbar zu Boden fallen lassen soll, mit Kopf am Boden.


    Insgesamt sind Hörzeichen für den Hund gar nicht so wichtig im Vergleich zur Körpersprache. Im Hundesport gelten körpersprachliche Hinweise wie Handzeichen aber oft als Führerhilfe und werden mit Punktabzug bestraft.

    Wenn du Hundesport machst oder machen willst, sind oft (nicht immer) bestimmte Hörzeichen vorgeschrieben. Da lohnt es sich oft, diese Wörter nicht im Alltag abzunutzen sondern statt sportlichem "Platz!" lieber "leg dich hin" oder "mach Pause" zu sagen, wenn der Hund sich ablegen soll.


    Bei Tricks und Dogdance (slalom, drehen, verbeugen) kann man verstärkt auf Handzeichen und Körpersprache setzen und/oder sich ungewöhnliche Kommandos ausdenken, die zur Vorstellung passen.


    Es wirkte zum Beispiel viel lustiger, wenn die Hündin einer Freundin auf "mach mal'n Kunststück!" ein Männchen machte und die Vorderpfoten hochriß, als wenn sie dasselbe auf "mach Männchen" getan hätte.

    Ein möglichst echt klingender Nieser von mir war für Cara das Zeichen, ein vorher verstecktes Päckchen Papiertaschentücher zu suchen und mir zu bringen, was bei Publikum immer gut ankam.

    In beiden Fällen war der Clou, daß der Hund scheinbar eine spontane Entscheidung traf, obwohl er natürlich in Wirklichkeit ein Hörzeichen befolgte.


    Wozu brauchst du mehrere Worte für dasselbe? (warte, bleib)


    "Hopp" hieß für Cara, drüber oder drauf oder runter oder reinspringen, je nachdem. Also egal ob über eine Hürde, durch meine Arme, auf einen Baumstamm oder hoch in den Zug oder vom Zug auf den Bahnsteig. Dafür brauche ich keine verschiedenen Hörzeichen, was sie tun sollte, ergab sich aus dem Zusammenhang.


    Ansonsten hier noch einige alternative Begriffe: Bring = Apport; Spring = Hopp; Stop = Halt

    Ich werfe mal den Großpudel ein. Vielseitig, für vieles zu begeistern. Heute nicht so spezialisiert auf Apportieren wie die Retriever, aber im Ursprung eine alte Apportierhunderasse. Wenn es eine Größe kleiner sein darf, auch den Kleinpudel.

    Wichtige Anschaffungen, die ich anfangs gar nicht auf dem Schirm hatte:


    Gute wasserfeste Schuhe (Goretex oder ähnliches) weil man nicht nur bei Regenwetter ständig quer über feuchte Wiesen läuft. (Tau, Reif, Schnee...)

    Eine gute Allwetterjacke. Statt Regenmantel mit Kapuze ein extra Regenhut - weil Kapuze wie Scheuklappen ist, man aber mit Hut jederzeit Rundumblick hat, egal ob der Hund vorne, seitlich oder hinter einem ist.


    Und - hier noch eine Stimme für Großpackung Küchenrolle! :nicken:


    Statt der teuren Kotbeutel bin ich schnell auf die billigen Frühstücksbeutel von der Rolle umgeschwenkt, die es in jedem Super- oder Drogeriemarkt gibt. Für den Welpen reichen die auf jeden Fall, ob auch noch später, müßt ihr dann schauen.

    Es gibt gute Gründe, warum seriöse Tierschutzorganisationen in diesem Punkt sehr vorsichtig sind. Die Hunde sind selten so sicher einzuschätzen, daß man seine Hand dafür ins Feuer legen könnte, daß es auch mit Kleinkindern prpblemlos klappt.


    Ein Kind von 2 1/2 Jahren ist altersgemäß einfach noch nicht so weit, daß man vorauschauendes Verhalten und umsichtigen Umgang mit dem Hund, vor allem einem noch fremden, sicher voraussetzen könnte.

    es wurden auch die letzten Jahre schon mehrfach ihre Hunde dieser Rasse als therapiehunde vermittelt.

    Bei diesem Wort klingeln bei mir auch die Alarmglocken. Denn das ist ein ganz typischer Werbeslogan, der gut klingt, aber absolut nichts aussagt. Was sollen die Hunde denn therapieren? Sind es Blindenführhunde? Epilepsie Alarmhunde? Sonntags mit der Halterin den Opa im Heim besuchen? Einfach Familienhund in einer Familie, in der eine Person körperlich oder geistige Einschränkungen hat?


    Therapiehund ist eine leere Worthülse, solange nicht konkret dazu gesagt wird, wer den Hund wie und mit welcher Qualifikation therapheutisch einsetzt.


    Ich habe mit meiner Pudelhündin eine längere, intensive Ausbildung bei den Maltesern gemacht und trotzdem war Cara keine "Therapiehündin" sondern wir waren "nur" ein Besuchshundeteam in Altersheimen.

    Jemand sagt "die Chance beim aussie auf ein schwieriges Exemplar steht 50/50" .. mh ich glaub dir das, das ist vielleicht die erfahrung die DU gemacht hast.

    Die Person, die das geschrieben hat, ist eine sehr erfahrene und erfolgreiche Hundetrainerin und sieht jedes Jahr viele Welpen und Junghunde in ihren Kursen. Das ist schon etwas ganz anderes als das, was man als normaler Hundehalter im privaten Umfeld so kennenlernen kann.