Ich möchte dir auch ein bisschen Mut machen. Ich habe meinen ersten Hund bekommen, als ich 13, fast 14 Jahre alt war (mit finanzieller Unterstützung der Eltern, versteht sich - aber der Rest... ich werde richtig fuchsig, wenn sich jemand in MEINE Erziehung einmischt
) - und die Entscheidung habe ich in den letzten Jahren niemals bereut! Und das, obwohl mein Leben sich um mehr als 180 Grad gewendet hat und wohl auch noch einige Änderungen in den nächsten Jahren folgen werden.
Aber wer weiß schon, was morgen ist?
Jeder von uns kann seinen Job verlieren, sich von seinem Partner trennen, sich mit der Familie zerstreiten, einen Unfall haben, krank werden, usw. es gibt einfach keine Garantie dafür, dass in den nächsten Jahren alles bleibt wie es ist. Wenn man natürlich schon weiß, dass in einem halben Jahr alles anders ist, dann sollte man den Hundewunsch vertagen.
Es kommt mMn auch immer darauf an, WAS für einen Hund man hat. Ein kleiner, lieber und unkomplizierter Hund lässt sich viel einfacher auch in einen anstrengenden Alltag integrieren, als ein Hund der Probleme mit seiner Umwelt, Menschen, anderen Tieren/Hunden hat. Ich habe nun beides und würde in der Stadt IMMER einen kleinen Hund vorziehen. Die sind einfach schnell unter den Arm geklemmt, wenn es in Bus & Bahn oder über einen vollen Marktplatz geht.
Der "perfekte Großstadthund" ist für mich klein (bis ca. 40 cm), im Wesen robust (eindeutig KEIN Sensibelchen!), gelassen, "mutig", und hat keine übermäßig ausgeprägten Triebe, wie Schutztrieb, Jagdtrieb, etc.
Das macht den Alltag einfacher, weil man nicht ständig auf den Hund achten muss und der Hund keinen Anfall bekommt, wenn Frauchen mal im Stress etwas lauter ist, Dinge hinfallen, eine U-Bahn seltsame Geräusche macht oder Ähnliches. "Intelligent" sind eigentlich alle Hunde, für den normalen Alltagsgehorsam reicht es bei den allermeisten und auch so Dinge wie Tricks lernen, Obedience und Agility (ohne Meisterschaftsambitionen) gehen mit sehr vielen Hunden.
Und Shelties sind genau das: sensibel, bis in die Unendlichkeit. Zumindest die, die ich kenne. Manche sind sogar ziemlich nervös, eher unsicher bei fremden Dingen... da wäre die Bellfreudigkeit ehrlich gesagt meine kleinste Sorge. Sensiblität ist in der Ausbildung hilfreich (und auch nur dann, wenn man weiß, was man da tut und damit umgehen kann! Ich z. B. musste mich ziemlich umstellen und empfinde das Training mit meinem Terrier als "einfacher", weil er auch mal Fehler verzeiht), aber erschwert den Alltag meiner Meinung nach oft. Wenn man sich da nicht selbst super unter Kontrolle hat, geht's daneben - das ist auch für den Hund nicht schön. Gerade Anfänger wissen ja oft nicht so genau, wie was mit dem neuen Hund läuft, wie man in dieser oder jener Situation reagieren sollte, usw. Ein sensibler Hund reagiert eben auch oft sensibel auf Veränderungen in seinem Umfeld und das ist in der Stadt nunmal viel häufiger der Fall, als in einem kleinen Vorort.
Ich muss kurz ausholen: Etwas, was ich an Terriern schätze: Die meisten, gehen mit neuen Situationen einfach entspannt um, schauen sich das an, haken es unter "gesehen" ab und gehen weiter ihren Weg. Alles, was sie nicht umbringt, ist in Ordnung. Das ist etwas, was den Alltag sooo viel leichter macht! Die haben vielleicht andere Problemchen, aber ängstlich/unsicher sind sie selten.
Zum Aussie: Rassetypisch für den Aussie ist, dass er Fremde nicht so toll findet und einen ausgeprägten Schutztrieb hat. Für mich, in der Stadt, sehr unvorteilhaft. Wenn man das mag und damit umgehen kann, mag es gehen, aber wenn einfach nur ein netter Begleiter für die Stadt gesucht wird, würde ich andere Rassen ganz klar vorziehen!
Zitat
Wäre ein Sheltie / Aussie für mich als "Laie" geeignet? hab gehört, dass sie sehr bellfreudig sind?
Wie gesagt, die Bellfreudigkeit wäre bei den genannten Rassen meine kleinste Sorge.
Womit wir bei der nächsten Frage wären: wie trainiert man einem Hund das bellen innerhalb der Wohnung ab? draußen ist das ja garkein problem aber drinnen schon, wenn ich in einer Mietwohnung lebe.
Ich habe jegliches wuffen und knurren schon von Welpenbeinen an unterbunden. Fazit: Ein Hund hält immer die Klappe, der andere macht Radau, wenn es klingelt - ist okay für mich (und für meine Nachbarn).
Was für Prüfungen gibt es für den Hund? (Begleithund etc.)
Prüfungen? Was für Prüfungen? Es gibt unendlich viele Hundesportarten und Arbeitsbereiche, wo Hunde überprüft werden können oder sogar müssen, um eingesetzt zu werden. Das alles ist aber für den normalen Familienhund nicht wichtig und mehr die Sahne auf dem Kuchen. ;-) Auch die Begleithundeprüfung ist eine Einstiegsprüfung für den Hundesport und hat mit Alltagstauglichkeit nicht viel zu tun.
Was muss ich vor dem Kauf in der Hinsicht auf mich beachten? (sowas wie einen hundeführerschein muss man ja machen.. aber ab wann? ich meine nicht für kleine Hunde?)
Wo wohnst du denn? Das ist vom Bundesland abhängig.
Ist eine Welpenschule wirklich sinnvoll? (für einen Anfänger bestimmt) und was genau wird da gemacht / verlangt? gleiches gilt für die Hundeschule?
Die "Welpenschule" verlangt erstmal gar nichts, die ist schließlich dafür da, Euch etwas beizubringen und mit Rat und Tat zur Seite zu stehen. Es ist mehr eine Schule für dich, als für den Hund. Ähnlich verhält es sich mit der Hundeschule, wobei es eben ganz stark darauf ankommt, WAS für eine Hundeschule es ist und ob sie gut ist, oder nicht. Das würde hier aber den Rahmen sprengen und wurde im Forum sicher schonmal diskutiert.
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Ich an deiner Stelle, würde mir erstmal über die richtige Rasse klar werden. Alles andere, später.
Schau dir doch auch mal die "wuscheligen Kleinen" an: Bologneser, Havaneser, Bichon Frisé, Bolonka Zwetna oder auch den Chihuahua an. Vielleicht den Kleinpudel oder eben auch kleine Terrier, wie Cairn Terrier, Norfolk Terrier, West Highland White Terrier. Vielleicht auch noch der Cavalier King Charles Spaniel, Zwergpinscher oder den Zwergspitz.
Es gibt wirklich einige Hunderassen, die - meiner Meinung nach - gut in die Stadt passen. Und alles sind pfiffig, anhänglich und gerne mit dabei. 