Beiträge von Cattledogfan

    Ein Nachtrag: Erwin IST von BC in Not, habe nachgefragt. Meine Freundin hatte mir die Seite kopiert und als Mail geschickt.


    Herrchen wunderte sich übrigens, warum ihm die Füße (bzw. eigentlich Meterware) so weh tun. Des Rätsels Lösung heißt: ERWIN!


    Jedes Mal, wenn er reinkommt und sich an seinen Schreibtisch setzt, macht es plumps, und der Hund liegt ihm auf den Latschen, und natürlich darf "Mann" ihn da nicht wegjagen, sonst könnte das zarte Tier ja seelischen Schaden erleiden... es sind übrigens schon Überlegungen im Gange, auf welchem Trecker Erwin denn mitfahren könnte, weil er doch einiges größer als die Cattle-Dogge ist.


    Was mir nicht gefällt, ist, dass Erwin am Fahrrad eine hirnlose Rennmaschine ist... wurde halt, wenn Zeit war, "ausgepowert", sprich, Geschirr an, Leine dran und dann stur ziehen... das mag ja sinnvoll sein bei Windhunden oder sonstigen, potenziell nicht ableinbaren Lauf- und Jagdhunden, aber ich hasse Rennen am Rad, bei mir wird getrabt.


    Doch das wird schon, er erledigt schon mit 1,5 Sekunden mehr Zeit sein Geschäft und verliert es nicht nur wie der Esel im Galopp.


    Frage in die Runde der Border-Experten: Wie vermittle ich dem Hund am besten, dass Rad = ganz normales Gassi, nur in schnellerem Tempo?


    Meine Überlegung ist, ich fahre jeden Tag 2 kleinere Runden mehr oder minder zur selben Zeit, immer dieselben, so dass er lernt, das ist kein Special Event, weil er es jeden Tag haben kann.


    Ansonsten laufe ich und spiele mit ihm zum Bindungsaufbau.


    Caterina

    Die Cattle-Königin findet Erwin, wie erwartet, so richtig ... :mute: ...


    Es ist halt doch was anderes, dass sie draußen respektvolle Rüden toleriert, als wenn man ihr einen in den eigenen Palast setzt.


    Aber er hat einen unheimlich mobilisierenden Effekt, weil sie immer raus und nachgucken will, wo diese unwürdige Existenz sich jetzt wieder rumtreibt, um ihn anzuschweinen. Doch die Platzverhältnisse sind zum Glück so, dass man sie relativ entspannt aneinander vorbeiführen kann, wenn einer vom Hof geht oder zurückkommt.


    Ich war eigentlich schon so weit, dass ich sagte, es ist Zeit für Phenpred oder ähnliche Hämmer, weil sie durch die Arthrose - die zu spät behandelt wurde - schon ganz verdrehte Handgelenke hat und schon seit einiger Zeit auch nicht mehr mit in den Stall will. Von einem Tag auf den anderen war Ende.


    Herrchen war da wesentlich optimistischer als ich, aber wir haben es nicht eilig. Wir können großflächig trennen, wie wir das schon zu Lebzeiten meiner Shepherdhündin getan haben, ich bin zum Arbeiten den ganzen Tag zu Hause, Herrchen ist jetzt im Winter auch relativ viel drin, so dass Erwin - der tatsächlich ein Männerhund ist, wie mich die Vorbesitzer informierten - dann eben teilweise im Haupthaus bleibt und die Hündin wie immer im Anbau, wo ich mein Büro habe. Zu bestimmten Zeiten rotieren wir.


    Wir sprechen ab, wer wann freien Zugang zum Garten hat, der aus beiden Hausteilen zu erreichen ist, das war's.


    Und fürs Gassi für beide bin ich zuständig. Es ist schon toll, endlich wieder einen bewegungsfreudigen Hund zu haben und richtig Strecke zu machen und nicht nur über Herrchens Koppeln zu schleichen; ich habe es sehr vermisst als Ausgleich zur Arbeit.


    Erwin wird auf jeden Fall denselben Job wie seine Vorgänger haben: Er wird Begleiter. Er wurde wohl mal angetestet an Schafen, doch die Aussage war so in dem Stil, könnte durchaus, muss aber nicht.


    Ob er von BC in Not ist, weiß ich jetzt gar nicht. Ich bekam eine Mail von einer Freundin, die mich darauf aufmerksam machte, dass bei mir in der Nähe ein junger Rüde abzugeben sei: Genau so kam ich auch vor einigen Jahren an das weltbeste Aussie-Mäuschen.


    Man kann wunderbare "gebrauchte" Hunde finden, wenn man nur ein bisschen genauer guckt und abwartet. Nicht jeder Abgabe- oder Nothund ist auch ein Problemhund. Manchmal passen schlicht und ergreifend die Lebensumstände nicht bzw., wie hier durch das Kind, nicht mehr.


    Erwins Vorbesitzer haben diesen Hund mit viel Liebe großgezogen, sich viel Mühe mit der Erziehung gemacht und ihm Urvertrauen zu Menschen mitgegeben. Er wurde mir von einem todunglücklichen Frauchen mit Futter und einer liebevoll gepackten Kiste mit seinem Krimskrams gebracht, und wir sind froh, dass wir ihn genommen haben.


    Caterina

    ER ist da...


    ...freundlich, offen, verspielt und neugierig, von den Vorbesitzern liebevoll und gut erzogen, kurzum, ein Glücksgriff nach jetzigem STand der Dinge, selbst wenn wir zu gegebener Zeit wahrscheinlich ausdiskutieren müssen, dass Rehe und Hasen eben nicht zum Hinterherhetzen da sind.


    Auf Bewegungsreize fährt er ab, so auch auf das tolpatschige Kleinkind der Vorbesitzer, so dass er schweren Herzens abgegeben wurde.


    Kontrollanruf Mutter, über achtzig, die es voll fies findet, der gesundheitlich ziemlich angeschlagenen Cattle-Dogge einen anderen Hund vor die Nase zu setzen, wobei sie ausblendet, dass der Hund alles und jeden außer Herrchen und mir für absolut überflüssig hält.


    Mutter: "Und, wie isser?"
    Ich: "Klasse, auf den ersten Blick völlig unkompliziert."
    M.: "Der arme, kleine Hund... Wie konntest Du nur?"
    I.: "Der 'arme, kleine Hund' hängt gerade am Zaun und will Radfahrer fressen."
    M.: "Wie heißt er eigentlich?"
    I.: "Wer? Der 'arme, kleine Hund'? Putzi, Mäusi, Süße... "
    M.: "Ach, Du weißt schon... sag schon!"
    I.: "Merlin."
    M.: "Wie? Erwin?"
    I.: "MERLIN, M-e-r-l-i-n, so wie der Zauberer!"
    M.: "Ach, geh mir los mit dem ganzen neumodischen Kram! Für mich heißt er Erwin!"


    So kommt man also zu einem Erwin.


    Caterina

    Dreimal werden wir noch wach, heißa, dann ist Border-Tag... oder so.... und ich fühle mich in etwa so: :rollsmile: :rollsmile:


    Aufgrund der etwas ungünstigen Hundekombination hier auf dem Hof - kastrierter Jack Russell-Rüde von Herrchens Eltern, kennt nur den Hof, leider durch regelmäßig einfallende Streuer zum Rüdenhasser mutiert, sowie ursprünglich Herrchens und jetzt überwiegend meine Cattle Dog-Hündin, noch nie mit Hündinnen verträglich - hatte ich schon länger blutenden Herzens meinen Wunsch nach einem Working Kelpie-Rüden begraben, weil ich mir dachte, im schlimmsten Fall haben wir zwei Kerle, die sich hassen und nur darauf lauern, sich in die Wolle zu kriegen, und das womöglich mitten zwischen dem Vieh... denn von den alten Herrschaften ist leider keinerlei Management oder Unterstützung zu erwarten, die hatten schon immer Hofhunde und haben sich nicht großartig darum gekümmert, und wenn die sich nicht vertragen, dann... ja, was wohl?... dann "machen sie das unter sich aus".


    Und von Arbeitshunden am Vieh hält der alte Herr sowieso nichts, von daher würde er mit Sicherheit nicht eingreifen, sondern mir lediglich Vorhaltungen machen, dass ein Hund unter den Kühen ohnehin nichts verloren hat...


    Der abzugebende Border wird nun nicht der Arbeitshund, von dem ich geträumt hatte, und es wird sicherlich viel Management erfordern, den Jungspund mit der Cattle-"Dogge" zu vergesellschaften (erst mal ist strikte Trennung im Haus angesagt), aber das wird schon. Er hat die Chance auf eine glanzvolle Karriere als Knappe einer Königin, und sie muss jetzt wieder ordentlich regieren über den Jungspund.


    Über den Hof wird der Border gar nicht kommen, damit es erst gar keine Berührungspunkte mit dem am anderen Hofende wohnenden Jack Russell gibt, denn der hält sich sowieso von unserem Haus (samt ca. 400 qm hundesicher eingezäunter Rasenfläche) fern, da er nie begriffen hat, dass da jetzt ein Zaun ist, der den Namen auch verdient (der Jägerzaun vorher war eigentlich eher eine Absichtserklärung), und jedes Mal, wenn sich die Hündin muckst, gibt er Fersengeld, der Dussel, weil er denkt, gleich jagt sie ihn wieder aus ihrem Revier.


    Er ist echt der dämlichste Terrier, den ich kenne, aber als Ratten- und Mäusejäger absolut olympiareif.


    Ich hatte noch nie einen eigenen Border und freue mich schon sehr auf hoffentlich viele schöne gemeinsame Jahre.


    Caterina

    Armer Hund, oh Mann!!


    Was hat man Dir denn in der Klinik über die Ursache und die Häufigkeit gesagt? Ist diese Missbildung vererbbar? Falls ja, wäre es vielleicht nicht verkehrt, demnächst auch die Züchter zu informieren (selbst wenn Du wahrscheinlich dafür im Moment nicht unbedingt den Kopf hast), damit evtl. mit der Verwandtschaft nicht weitergezüchtet wird. Wie geht es denn den (Wurf)Geschwistern? Hast Du da Kontakt? Ist da evtl. auch irgendein Hund so auffällig schlapp wie Deiner?


    Meiner bescheidenen Meinung nach ist das medizinisch Mögliche nicht immer auch das Optimum für den Hund, und ich persönlich würde ganz genau abwägen, was an Nachsorge auf den Hund zukommt bzw. wie schnell er nach einer eventuellen OP wiederhergestellt wäre.


    Wichtig wäre für mich auch, mit welchen Einschränkungen der Hund danach leben müsste. Du schriebst vorhin, nie rennen, nie springen... das würde bedeuten, nur Leine??


    Wie beurteilen die Ärzte denn seinen Allgemeinzustand? Und würdest Du ihm mehrere Tage mit noch weniger Fressen durch die OP (vorher und nachher) zumuten wollen?


    Mich an Deiner Stelle würde eigentlich eher interessieren, wie Hunde mit diesem Krankheitsbild leben (bzw. irgendwann auch sterben), von daher würde ich Kontakt mit anderen betroffenen Hundebesitzern suchen. Eine Klinik kann Dir immer nur die ärztliche Sicht schildern.


    Soweit ich weiß, gibt es ein Forum, das sich "Gesunde Hunde" nennt. Ich persönlich kenne es nicht, aber vielleicht andere User dieses Forums?


    Dort soll sich, wie man mir erzählt hat, ein buntes Sammelsurium unterschiedlichster Hundeeerkrankungen tummeln.


    Wie jemand oben schrieb, Dein Herz wird Dir die richtige Entscheidung vorgeben.


    Caterina

    Ihr kennt diese Quietscheeier, wo das Köpfchen hochgeht? Jaaa....??


    Von diesen Dingern hat die Töle immer ca. 5 - 10 im ganzen Haus über mehrere Etagen (ca. 250 qm) verstreut, teilweise stumm, teilweise nur noch leicht pfeifend oder ächzend, und nur den jeweils neuesten, der auch als Superrückruf beim Spazierengehen dient, bekommt sie zugeteilt.


    Da Herrchen nach dem Abendessen grundsätzlich dem Fernsehschlaf auf der Couch huldigt und der Hund jetzt im Winter lieber bei mir im Haus als draußen bei Herrchen ist, steht Herrchen abends hoch im Kurs als Quietscheei-Werfer, und der Hund packt ihm, wenn er weggeduselt ist, immer so 2, 3 oder auch mal 4 Quietschedinger unter (in die Kniebeuge, an die Füße, hinter den Rücken, ins Genick, etc.) und legt sich lauernd davor wie ein Tierfotograf in Erwartung der ultimativen Aufnahmen, und sobald sich Herrchen rührt, quietscht, haucht oder röchelt mindestens eines davon, und der Hund springt beglückt auf, ach Herrchen, guck mal, was da ist, komm, lass uns spielen, ja, ja, ja, jaa???


    Nun, vorhin war noch kurz jemand von der Versicherung wegen der Regulierung der Sturmschäden da, und als Herrchen sich - da mit Stallkleidung drinnen - brav auf eine Decke setzte, machte es laut und vernehmlich unter ihm "knurrrrrzzzz...."


    Zu allem Überfluss hängt im ganzen EG noch der Geruch nach Kohlsuppe....


    Caterina

    Ich habe ein bisschen überlegt, ob ich hier weiter unbedingt meinen Senf dazugeben muss, aber ich denke, ich tue es dennoch, denn ich muss gestehen, zwei Dinge machen mir generell Bauchschmerzen:


    Zum einen, dass ich den Eindruck habe, Hundeverhalten, -haltung und -erziehung wird heutzutage nach x Methoden bis aufs Atom heruntergebrochen, wobei immer mal wieder eine andere Sau durchs Dorf getrieben wird, weil m. E. dadurch die Gefahr besteht, dass man den jeweiligen Hund als Persönlichkeit aus dem Blick verliert. Und alles, was mit rassespezifischer Genetik zu tun hat, fällt dabei hinten runter... will sagen: was für einen Husky ok ist, muss es noch lange nicht für einen ACD sein.


    Und das führt dann halt oft dazu, dass man sich - zwar "gewaltfrei", "mit positiver Bestärkung", etc. pp. - am Hund regelrecht abarbeitet, ohne letztendlich zum Ziel zu kommen.


    Und dann - ja, schlagt mich! - der vielgepriesene Hunde-"Sport"... weil dadurch nicht wenige Hunde im Alltag trotzdem keinen Job haben, sondern durch den Sport quasi inselartig "ausgepowert" werden.


    Der coolste ACD, den ich kenne, ist Handwerkerhund, ich meine, aus der weitverzweigten Silverbarn-Sippe, der Herrchen im Auto begleitet und bewacht und zu Hause auf die Werkstatt aufpasst. Den Leuten war ein Schäferhund, die bis dahin gehaltene Rasse, zu groß, daher sollte es ein kleinerer, aber ebenso wachsamer Hund sein.


    Mit dem macht niemand was außer ein paar Spaziergänge und Radtouren - aber er hat einen Job...


    So, das war aus Zeitmangel (denn vor Jahresende ballt sich die Arbeit) nur eine Kurzfassung.


    Caterina

    Nur mal so als Anmerkung in die Runde:


    Wenn ich "privater Züchter" lese, interpretiere ich "verbandslose Hundeproduktion" - es sei denn, man geht davon aus, dass man sich Rassewelpen auf dem Grabbeltisch bei Winkel & Co. kauft.


    Dann ist natürlich auch ein VDH-Züchter "privat".


    Und FALLS, ich schreibe ausdrücklich FALLS, es tatsächlich ein Vermehrer sein sollte, möchte ich nicht wissen, was mit dem Welpen bei einer Rückgabe geschieht, denn verkaufen kann man ihn eigentlich nicht mehr, wenn man nicht erst mal ordentlich Geld reinbuttert, höchstwahrscheinlich mehr, als man für das "generalüberholte" Produkt dann hinterher bekommen würde.


    Caterina

    Guten Morgen,


    unsere Hündinnen dürften zumindest Halbschwestern sein; ich weiß nicht mehr, wer der Vater war, und die Züchterin hat ja keine Website mehr.


    Und streng genommen ist das hier nicht mein Hund, sie gehört meinem Freund, und die ersten Lebensjahre habe ich sie immer nur besuchsweise für ein paar Wochen im Jahr erlebt; ich wohne noch nicht so lange hier.


    Worauf ich hinaus wollte: Ich habe hier einen absolut coolen, in sich ruhenden Hund, der zwar sehr isoliert aufgewachsen ist und nicht viel kennengelernt hat, aber sich absolut am Menschen orientiert. Sie funktioniert prima nach dem Prinzip von Zuckerbrot und Peitsche, und wenn sie in diesen hysterischen Modus fällt, reicht es normalerweise, sie anzuraunzen oder auf Entfernung irgend etwas zu werfen (denn sie würde beißen).


    Und wenn es mir nicht gelingt, sie sofort da rauszuholen, stimmt irgend etwas nicht, dann ist sie der Situation nicht gewachsen... und dann ist die Situation - hier das Ziehen mit der Tochter (das ist sie doch?) im Gespann - zu viel. Für den Hofdrachen hier ist es z. B. das Passierenlassen von Fremdhunden auf einem engen Weg. Dann kann ich mir jedes Anrüffeln oder Anflöten sparen, es bringt nichts. Das von Herrchen jahrelang geduldete Autogekreische war z. B. ganz schnell vom Tisch...


    Daher meine Überlegung, ob Deine Hündin wegen der Verwandtschaft evtl. genauso tickt?


    Caterina

    Ich habe zwar keine Ahnung von Zughundesport, aber da ich aktuell einen Hund aus der Verwandtschaft Deiner Hunde führe (nehme ich zumindest an), gebe ich trotzdem mal meinen Senf dazu und wage zu behaupten, dass es vielleicht die falsche Beschäftigung für den Hund ist, weil sich Hunde meiner Erfahrung nach nur dann auch in hoher Reizlage nicht frusten lassen, wenn sie Gelegenheit zur triebgerechten Beschäftigung bekommen.


    Und ACDs sind dafür gemacht, dem Menschen ZUzuarbeiten, nicht, von ihm wegzuziehen. Du schreibst ja von der "Rückwärtsorientierung"; das spräche dafür.


    Schon mal in die Richtung gedacht? Wie ist die Hündin denn sonst so drauf?


    Caterina