Ganz ehrlich, ich muss jedesmal an mich halten, wenn diese Methode des Alleinesein-"Lernens" beschrieben wird... denn ich finde, es gibt nichts Besseres für ein auskömmliches Zusammenleben mit einem Hund als gegenseitiges Vertrauen und Berechenbarkeit, und m. E. ist so ein unberechenbares Hin und Her alles andere als förderlich für den Vertrauensaufbau.
Ich habe mich immer bemüht, für meine Hunde berechenbar zu sein, vor allem in den ersten Wochen und Monaten, d. h. regelmäßiger Tagesablauf und ab dem 1. Tag gewisse Hausregeln. Natürlich gab es Hunde, die mir wochenlang auf Schritt und Tritt hinterherliefen - na und? Wenn ich in einem Raum ohne Hund sein wollte, war die Tür eben zu, und solange der Hund davor nicht gerade randalierte, konnte er ruhig etwas jammern, das hört irgendwann von selber auf.
Ich wäre nie auf die Idee gekommen, solche Pseudo-Rausgeh-Manöver zu starten, die Zeit habe ich gar nicht.
Wenn ich einen neuen Hund alleine lasse, dann immer zu Zeiten, in denen er sowieso eine Ruhephase hätte, d. h. er war draußen und hat gefressen - und, ganz wichtig in einem Mehrparteienhaus: auch zu Zeiten, in denen Hundegebell o. ä. die Nachbarn (die freundlich um etwas Nachsicht mit dem Neuling gebeten werden) möglichst wenig stört. Natürlich sind die Abwesenheitszeiten zunächst sehr kurz; der Klassiker ist der kurze Einkauf um die Ecke.
Ich hatte noch nie nennenswerte Probleme damit, einen Hund alleine lassen zu können, wenn es sein muss, auch mal 8 Stunden, und das ganz ohne Kong, Box & Co. - wobei man dazu sagen muss, dass ich ca. 80 - 90 % meiner Arbeit von Zuhause aus erledige. Ich habe also Zeit, um einfach beim Hund zu sein, kann mir zudem meinen Tagesablauf meist auch noch so einteilen, dass die Gassizeiten hundegerecht sind - und die Abwesenheitszeiten auch...
Denn m. E. sind viele der Nicht-Alleinebleiben-Können-Problematiken hausgemacht, weil zu wenig Zeit für den Vertrauensaufbau einkalkuliert wird (und z. T. auch gar nicht vorhanden ist) und - Stichwort Vollzeitberufstätigkeit - die Hunde auch noch lange zu Zeiten alleine bleiben sollen, in denen sie eigentlich aktiv sein wollen, denn es sind nun mal keine Hamster, und zudem viele Tagesabläufe alles andere als regelmäßig sind.
Caterina
Natürlich kann man