Flying-paws hat hier mal einen sehr klugen Satz geschrieben, als es um die Anschaffung eines Jagdspaniels ging:
"Nur weil man nicht darauf selektiert, heißt es noch lange nicht, dass es nicht doch da ist."
Will sagen: Die Sport-, Familien- oder Was-auch-immer-Hunde-Schublade, in die die meisten - deutschen - Züchter ihre Hunde gerne stecken, kann trotz Wesenstest vor der Zuchtzulassung durchaus die in diesem Forum nicht nur von mir beschriebenen Eigenschaften hervorbringen, und jeder, der als Züchter etwas anderes behauptet, macht sich in meinen Augen unglaubwürdig.
Ein Cattle Dog ist kein meutekompatibler Beagle oder Husky, sondern hat im Normalfall eine deutlich höhere Individualdistanz... und damit sollte man einfach rechnen, Punkt.
Nicht mehr und nicht weniger ist der Sinn meiner Beiträge.
Ich frage mich manchmal, warum heutzutage so eine Betriebsblindheit in Sachen Genetik herrscht und der Umgang mit einem Hund oftmals auf die Eignung für irgendwelche Hundesportarten reduziert wird: Da fragt sich jemand ernsthaft, wieso ein Do Khyi im vollbesetzten Biergarten den Kellner beißt, und jemand anderes erwägt die Anschaffung eines Greyhounds auf einem landwirtschaftlichen Betrieb...
PrinzessinMollys Hund, der ja leider viel zu jung gestorben ist und mental noch nicht "fertig" war, zeigte übrigens auch genau diese Lust am Stänkern, auch er fing - für sie vollkommen unverständlich - plötzlich an, einen anderen Hund hinter dem Zaun anzugiften und langte sogar bei ihr selber zu... und ob er, wie sie schreibt, tatsächlich "schlichten" wollte bei anderen Hunden... auch das habe ich schon als Austesten erlebt, wenn sich ein Hund (noch) nicht traut, selber jemanden anzustänkern.
Aber das ist reine Spekulation meinerseits.
Die Aussage, dass ACDs im eigenen Rudel sehr verträglich sind, auch mit Geschlechtsgenossen, halte ich auch für gewagt; man lese nur die Beschreibungen auf http://www.acdinnot.de.
Und noch eine Anmerkung für flying-paws wegen des Hütens: Ich meinte mit der "Durchschlagskraft" Hunde, die auch am Vieh arbeiten können, was in Deutschland eher dünn gesät sein dürfte. Auch manch ein Border wird sich sicherlich vor Schäfchen ins Hemd machen; bei meinem neuen Bordertier bin ich mir da auch noch nicht so sicher, ob der mental stark genug dazu ist... er würde schon gerne...
Verwandtschaft meiner Schwägerin hat in Frankreich Mutterkuhhaltung & Bullenmast, und von deren jungem "bouvier australien" habe ich im letzten Herbst ein Video gesehen: Beeindruckend, wie der eine ca. 50köpfige Bullenbande durch geschicktes Abschnappen in Bewegung setzt, während sich die Borderhündin sehr im Hintergrund hält.
Caterina