Ich verstehe schon das keiner aus Spaß das macht. Aber ich verstehe nicht den Vorteil von einem Leben mit Schleppleine statt Flexi.
Wir nutzen die Schleppleine ebenfalls. Sowohl fünf Meter als auch zehn Meter, aktuell entweder aus Paracord (sehr leicht für den Welpen) oder Biothane (für den Junghund jetzt). Tatsächlich besitzen wir auch eine Flexileine (fünf Meter), die wir allerdings kaum je nutzen, weil sie nur den einen Vorteil gegenüber der Schleppleine (im Zweifel mit Handschuhen, Schlaufe, Halteknoten etc. pp. versehen) besitzt: Sie rollt sich eigenständig auf und ab.
Die Schleppleine dient hier der Absicherung im (simulierten) Freilauf. Da wir städtisch leben und viele Spaziergänge auch dort stattfinden, ist ein reeller Freilauf kaum möglich. Sowohl in Parks nicht als auch auf Grünflächen und erst recht nicht in der Nähe von Straßen oder gar direkt neben der Fahrbahn gehören Hunde (die nicht absolut sicher hören) meines Erachtens in den Freilauf. Hier wird der Unsitte leider viel zu oft gefröhnt den Hund an der Flexileine neben der Straße laufen zu lassen - mit dem Ergebnis, dass immer wieder Hunde auf die Straße rennen, der Stoppknopf der Flexi reingeknallt wird, sie dann aber natürlich trotzdem ihrem fünf Meter Radius folgend mitten auf der Fahrbahn stehen und schlimmstenfalls überfahren werden (denn natürlich reichen fünf Meter Leine nicht nur nach vorne, sondern auch nach rechts und links abseits der Bordsteinkante).
Gerade dieses Stoppknopf-Drücken empfinde ich auch als wenig hilfreich - der Hund knallt in die Leine (übrigens genauso stark, als wenn der Mensch auf die Schleppleine tritt) und kann dann nicht wieder zurück beordert werden, wenn er nicht hört. Allein die "Angel-Beschreibung" in der Handhabungsbeschreibung der Flexi lässt mir die Haare zu Berge stehen. Hört der Hund nicht, dann muss zwangsläufig der Stoppknopf gelöst werden, um ihn zurück zu holen, was natürlich nicht funktioniert, wenn der Hund vorne in der Leine hängt (weil er Krähen jagen will, die Katze hasst oder den anderen Hund als Gottes Bestrafung an sich selbst ansieht). Die dünnen Gurtbänder oder Nylonseilchen eignen sich aber auch gar nicht dazu helfend hinein zu greifen.
Ganz davon abgesehen übt die Flexileine einen beständigen, nicht zu geringen Zug auf den Hund aus - weil das Gurtband nun einmal immer auf Zug ist, will es sich ordnungsgemäß einrollen. Ist die Flexileine dann auch noch richtig ausgewählt, also für das Fluggewicht des Hundes (der im Lauf und Zerren mehr Kilo aufbringt als seine Körpermasse), dann zerrt die Leine wirklich schnell ordentlich am Hund. Gerade bei Klein- und Kleinsthunden sieht man sooo oft den Zug an Halsband und Geschirr ... da kann eine nasse, schwere, vollgesogene 30m Gurtbandschleppleine bald nicht schlimmer sein.
Das ist auch der Grund, warum unsere Flexileine, die für Dakota angeschafft wurde, in der Schublade verstaubt. Der dauerhafte Zug am Geschirr ist ihr sichtlich unangenehm. Wäre dies nicht, dann wäre die Flexileine mit gut sichtbarem Gurtband eine adäquate Alternative zur Schleppleine bei einem gut hörenden, leinenführigem Hund (der den dauerhaften Zug dann aber ausblenden können muss), weil sie im Grunde genauso genutzt werden kann. Flex und Schleppleine sind sich, bei aller Diskussion, nämlich kaum unähnlich.
Für mich sind Langleinennutzer, die unaufmerksam und ignorant sind, die Pest.
Was habe ich mich diesen Sommer darüber geärgert.
(...)Das alles waren solche unnötigen Aktionen von den Hundehaltern- die mit anderen Leinen, etwas mehr Mitdenken und Umsicht nicht passiert wären.
Schleppleine bei einem von vier Hunden ist auch doof, das haben wir ganz fix bleiben lassen.
Andere Leinen wären in diesem Falle aber wohl ausschließlich vernünftige kurze Leinen. Denn mit Flexileine ist das Desaster nicht minder groß, abgesehen vom dauerhaften Zug und der Unmöglichkeit die Leine überhaupt einzuholen, wenn der Hund randaliert. Als Bonus sieht man die dünnen Nylonschnüre der Flexileinen noch nicht einmal, wenn sie sich quer über den Weg spannen.
Eine schleppende Schleppleine vernünftiger (also erreichbarer) Länge ist auch in Hundegruppen passabel nutzbar, da stiefeln einfach alle drüber und der betroffene Hund befindet sich im "Freilauf" mit den anderen Hunden, auf ihn kann jedoch separat eingewirkt werden, wenn es notwendig wird. Eine Flexileine hingegen ist dabei grausam.
Nervig ist in der Tat das Ab- und Aufwickeln. Aber da muss Frauchen halt durch.
Jaaa ... aber man entwickelt Übung.