@Rimarshi
Ich antworte einfach mal, ohne bereits alle gegebenen Antwort gelesen zu haben und gehe schlicht von unseren Erfahrungen aus, vielleicht ist etwas hilfreiches dabei.
Dakota ist auch ein Boxer-Mix und einiges erkenne ich wieder. Von ihr und ihrem Bruder, den @grPups führt.
Er geht dann auch auf die Hunde los und will die verkloppen, weil er sauer auf mich ist (meine Interpretation).
Ich tippe darauf, dass das sein Ventil für Frust ist - weil ich das von Dakota exakt so kenne. Hat sie Stress, braucht sie ein Ventil und andere Hunde sind das perfekte Ventil. Als Junghündin wollte sie unkontrolliert raufen (aber so, wie sie das will, so lange sie will und so brachial wie sie möchte), kaum wurde sie etwas älter, wollte sie am liebsten mobben und schlussendlich empfand sie Hunde außerhalb ihres Rudel grundsätzlich als vollkommen unangemessen. Das Ende vom Lied (und das, was ich mit meinem sehr viel unkomplizierteren Junghund nun auch praktiziere) ist das absolute Hundekontakt und natürlich auch Spielverbot. Sie darf mit bekannten Hunden laufen und sie darf auch mal mit ihrem Bruder (inzwischen sehr selten, er hat Spondylosen) und mit Pepper sowie mit zwei aus ihrer Welpenzeit bekannten Rüden spielen, inzwischen zumindest. Mit einem Jahr war das Spiel mit Anderen schon deswegen Tabu, weil sie sich vor lauter Adrenalin in Sekunden abgeschossen hat und dann erst recht unkontrolliert Stress abgebaut hat - am anderen Hund. Ich habe es schon irgendwann einmal geschrieben, aber Dakota und ihr Bruder haben sich selbst später noch im Spiel die Nasen blutig geschlagen (weil 30m ungebremster Einschlag unangenehm enden ...), die Krallen ausgerissen und sich alles mögliche verstaucht, verrenkt oder zerkratzt. Mit anderen Hunden wäre das immer fatal geendet.
Ansonsten spielt sie mit uns. Nicht mit Hunden. In Hundegruppen bewegt sie sich sowieso nicht frei, niemals unbeaufsichtigt und eigene Entscheidungen fällt sie da auch nicht. Ich achte penibel darauf, dass sie sich nicht hochspult und wenn sie es doch tut, dann geht sie an der kurzen Leine, bis die drei Hirnzellen wieder Betriebstemperatur haben.
Mal beissen find ich ok, tragen ist für mich auch in Ordnung, zergeln und mich dabei bös anknurren find ich nicht so toll.
Lass es einfach. Zerren, reißen und beuteln ist eine Belohnung und es ist super um sich hochzuspulen. Ich gehe wieder stumpf von Dakota aus, indem ich dir rate, das Spiel mit der Leine entweder nur gezielt als Belohnung einzusetzen (und dann auch mit einem Start- und einem Stoppsignal zu belegen) oder ganz zu verbieten.
Dazu fallen mir ehrlich gesagt nur diverse harte Kauartikel und entsprechende Spielzeuge ein, die attraktiver sind als andere Gegenstände - Unangemessenes wegnehmen und das "richtig gute Zeug" geben. Dakota hat große Rinderhautknochen bekommen und auch sonst alles was zum langen Kauen animiert hat. Pepper bekommt die jetzt auch, zusätzlich möchte er aber auch an weichen Handtüchern nuckeln, der Softie.
Ansonsten geht die Kauphase irgendwann meistens auch wieder vorbei.
Dakota wollte in der Zeit auch gerne richtige Zerr- und Reißspiele veranstalten. Durfte sie, mit uns. Kräftemessen im Spiel war (und ist) für sie das Größte. Sie spürt einfach gern, wenn sie sich verausgaben kann, unter 180% ging bei ihr einfach nichts - Maß halten kam erst viel später und sehr langsam. Diese Spiele haben wir ihr angeboten. Spielzeug lag hier zu keiner Zeit frei herum, denn das ist für sie Grund genug sich selbst hochzuspulen.
Alle Ladies gehören ihm und er verkloppt dann die anderen Rüden. Und wenn wir eine Übung machen, die er doof findet, weil er nicht darf, wie er soll, dann schnappt er sich irgendeinen Hund hinterher und lässt seinen Frust an ihm aus.
Dasselbe wie oben:
Kein Kontakt zu anderen Hunden, außer kontrolliertes gemeinsames Laufen oder gemeinsames Trainieren, aber kein Spielen. Gar kein Spielen mit fremden Hunden, nichtmal unbedingt mit Bekannten. Davon abgesehen dürfte eine gewisse Unverträglichkeit später bei der vermuteten Rassekombination durchaus realistisch sein. Abstand halten bei den Übungen und eine Belohnung bieten, die seine Motivation besser einfängt - Reiß- und Zerrspiele vielleicht. Hauptsache mit dir, andere Hunde sollten grundsätzlich keine Option mehr sein.
Frust aushalten lernen wird wahrscheinlich immer ein Thema bleiben, das würde ich durchaus als Boxer-Typisch bezeichnen. 
In die Box geht er auch tagsüber zum chillen, er bekommt sein Futter dort und ich glaube, das ist ganz ok für ihn.
Ich bin Boxenbefürworter. Würde das auch entsprechend gezielt weiter einsetzen .Um nicht irgendwann am Morgen aufzuwachen und festzustellen, dass Mister Zerstörungswut sich Plastik in die Speiseröhre gerammt hat, käme er allerdings bei mir auch noch ein Weilchen Nachts da hinein (es gibt nun wirklich riesige Boxen, in denen sich ein ganzes Spieleparadies einrichten lässt und auch ein Wassernapf Platz hat). Oder zumindest an einen Ort, der Zerstörungssicher ist. :)
Ankläffen, anbellen und auffordern endet(e) hier mit einer kommentarlosen Führung zum eigenen Platz. Im Zweifel hundertdrölfzig Mal, in jedem Fall passiert nichts, was das Rumgenöle lohnt. Wenn ich beschäftigt bin, dann hat Frau Hyper-Hyper Ruhe zu halten. Inzwischen ist das wirklich gar kein Thema mehr, aber das Mausemädchen ist auch mit sechseinhalb Jahren erwachsen. Fast. Meistens. Naja, manchmal. 