Beiträge von RuDako

    Mal ein kleiner Zwischenbericht von der Geschwisterfront:


    Es geht aufwärts!


    Zumindest glauben wir das. ;) So ganz sicher kann man das bei den Kindsköpfen ja nicht sagen. In Sachen Spiel haben wir damit begonnen Spiel und Spaziergang zu trennen. Inzwischen üben wir das gemeinsame Spazierengehen an den Schleppleinen, d.h. mit der prinzipiellen Möglichkeit zu spielen, die sie aber bitte nicht ergreifen sollen. Tun sie auch nicht. Stattdessen beschäftigen wir die beiden Rabauken abwechselnd mit Suchspielen o.ä., oder wir gehen einfach gemeinsam mal gucken, ob der Wald noch da ist. (Ist er!)


    Die nächste und dabei ins Auge springende Baustelle, ist das unmotivierte Pöbeln an der Leine. Das wird nämlich schlimmer, sobald die beiden Geschwisterherzen beisammen sind. Lösung des Ganzen: Niente Leinenkontakt zu Artgenossen, wenn sie sich schon vorher aufblasen. Stattdessen entweder Suchspiel zur Belohnung, wenn alles ruhig abläuft oder Staf-sitzen/weitergehen, wenn wir uns fürs Pöbeln entscheiden.


    Dasselbe bei Menschen. Neuerdings gibt es auch da Individuen die wir anmaulen können. :muede:


    Gespielt wird schließlich getrennt, d.h. die beiden Sturköpfe gemeinsam. Dazu gehen wir dann auch auf Hundewiesen, das passiert also nicht irgendwann zwischendurch, so dass wir keine Erwartungshaltung fördern, die würde es uns zusätzlich nur unglaublich erschweren. Wenn die beiden ein Spielzeug zur Verfügung haben, wechseln sie vom extremen Raufen inzwischen schnell zu Verfolgungsspielen, so dass wir nicht mehr ohne Seil o.ä. aus dem Haus gehen, wenn es Richtung Freilauf geht. Neuerdings wird Dakota sehr schnell grantig, wenn Mr.Knightley grob wird (eigentlich wird er nicht gröber als sie, aber er hat das Talent ihr Halsband zu erwischen, wenn sie zerren) und der große Bub reagiert darauf wirklich vorbildlich. Er nimmt Abstand, beschwichtigt und bleibt danach viel vorsichtiger. Nun müssen wir nur darauf achten, dass seine kleine Rambo-Schwester nicht größenwahnsinnig wird (zum Beispiel, weil er sie zwar verfolgen darf und soll, aber an das Spielzeug dann doch nicht ran darf, gleichwohl sie mit ihm eigentlich alles teilt). Ihm gegenüber, bei anderen Hunden bleibt sie unsicher und kleinlaut ... jedenfalls im Freilauf. Aber nun ja - sie werden ja auch gerade erst erwachsen, da muss man seinen Platz noch finden. ;)


    Wir haben uns weiterhin bezüglich Dakota fleißig an den Tipp von Nightstalcer gehalten und sehr viele, ganz ruhige Phasen beim Spazierengehen eingebaut, uns bemüht die Orte zu wechseln, an denen es dann zur Sache geht und ihr immer wieder Zeit gegeben, auch mal für sich herumzutingeln (mal an der Leine, mal abgeleint, wenn die Umgebung dies erlaubte). Inzwischen können wir auch da kleine Erfolge verzeichnen, denn in gewohnter Umgebung ist die Motte gut leinenführig, entspannt sich zwischendurch und kann auch an potentiellen Party-Stellen vorbei gehen, wenn sie merkt, dass hier heute nichts passiert.


    Soweit, so gut. Mal sehen wie es weiter geht. Genügend andere Baustellen bleiben ja.

    Vielleicht ist es genau das, was du deinen Eltern sagen solltest. Das dich ihr Verhalten verletzt. Das du das Gefühl hast, dass sie dir eine schlechte Haltung unterstellen. Und wenn sie das nicht wollen, dann bitte sie darüber nachzudenken, was sie mit ihrem Verhalten denn erreichen wollen und was sie glauben, was sie damit dir gegenüber ausdrücken.

    Einen echten Rat kann ich dir nicht geben, wahrscheinlich kann das niemand wirklich, da es doch eine sehr emotionale Situation ist. Allerdings haben wir etwas ähnliches mit meinen Eltern durchgemacht. Sie waren der Meinung, dass ein Hund nur dann auch Hund ist, wenn er jederzeit das Sofa aufsuchen darf, Futter vom Tisch bekommt und mit jedem Hund spielen darf, der ihm so über den Weg läuft. Einschließlich im eigenen Haus.


    Nun haben wir zwei mittelgroße bis große Hunde, die im Haus auch wirklich toben, wenn man sie ließe und nachdem sie das Wohnzimmer meiner Eltern zweimal verwüstet haben (inklusive der geliebten neuen Pflanze), haben meine Eltern eingesehen, dass Platzruhe, trotz jammervollen Hundeblicken, womöglich doch eine Alternative ist.


    Wir haben uns dennoch in vielen Punkten gestritten - das ging soweit, dass wir (mein Freund und ich) eine zeitlang nur noch sehr sporadisch bei ihnen aufgetaucht sind. Schlussendlich lief es darauf hinaus (und so läuft es noch immer), dass sie mit unserem Hund nichts mehr machen. Ich überlasse ihnen mein Mädchen nur, wenn ich muss und wenn ich sehe, dass ihr etwas zugesteckt wird, dann werd' ich sauer. Und das auch deutlich. Mein Hund. Meine Erziehung. Mein Geld, das drauf geht, wenn sie (wegen schlechter Erziehung) einen Unfall baut, Köder vom Boden frisst (oder kotzt und Durchfall hat, weil sie Essenreste bekommt) und von anderen Hunden eins auf'n Deckel bekommt, weil sie die nicht in Ruhe lassen kann.


    Mit meinem Freund habe ich ganz klar geregelt, was der Hund beherrschen soll(te), was ein No Go ist und was wir situativ regeln können. Da ich mit der Kleinen auf den Hundeplatz gehe, habe ich allerdings das letzte Wort bei allen Entscheidungen - dafür ist jeder Spaziergang, den er alleine macht, freiwillig. ;)


    Ich denke, solange so viele Personen in irgendeiner Weise ein "Anrecht" auf deinen Hund haben, wirst du dich nicht durchsetzen können - jedenfalls nicht ohne ein klärendes Gespräch, bei dem ihr gemeinsam Regeln für den Hund aufstellt und Erziehungsziele formuliert, die für alle gelten sollen. Was allerdings bei "schlechter" Erziehung hilft, ist die Begegnung mit gut erzogenen Hunden ... das zumindest habe ich bei meinen Eltern gemerkt. Plötzlich fällt ihnen dann nämlich auf, das der eigene Hund vor allem eines macht: Nämlich was er will.



    ... sonst: Zweithund. Nur für dich. ;P (Scherz. ;) Obwohl "jedem sein Tierchen" manchmal auch eine Lösung sein kann.)

    Hey du.


    Ich kann mich Pfotenkumpel nur anschließen: Hunde passen sich deinem Tagesablauf an und es stört die allerwenigsten, wenn dieser nicht tagtäglich identisch ist. Unser Mädchen kommt manchmal (je nach Termin und Arbeitslage) um 7:00 Uhr das erste Mal raus, am Wochenende aber auch mal erst um 11:00 - dafür wird sie am Tag davor vielleicht nochmal um 03:00 Nachts rausgescheucht und muss an anderen Tagen ab 21:00 einhalten. Stört sie nicht, im Gegenteil. Manchmal ist sie schon um 7:00 fit, manchmal muss man sie zum rausgehen überreden.


    Allerdings würde mich auch sehr interessieren, weshalb du dir diese beiden Rassen ausgesucht hast. :) Wenngleich ich glaube, dass es DEN Anfängerhund als Rassetyp (und nicht als Individuum, den da gibt es durchaus speziell sehr einfache, aber eben Rasse-übergreifend) überhaupt nicht gibt. Ich habe z.B. unheimlich unkomplizierte Beagle erlebt, aber auch solche, die ... naja, die eben etwas mehr Arbeit verlangt haben. :D


    Wenn du dich also für eine der Rassen entscheidest und dir die Veranlagungen deines neuen Hundes bewusst machst (und dich darauf einstellst, was denn schlimmsten Falles auf dich zukommen könnte), dann sind wohl beide Hunde keine Vollkatastrophen. ;)

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    So gehts mir auch. Kleintiere hab ich mittlerweile erfolgreich hinter mir gelassen, auch wenn ich sie nach wie vor süß finde. aber Kätzchen oder Welpen *schmacht*. Keine Chance, da knallt es mir alle Sicherungen durch und wenn mir einer einen Welpen einer Rasse vor die Nase halten würde die ich nicht mal mag - es wäre mir egal. Welpen? HABEN WILL!


    Aber Gott sei Dank habe ich die Stimme der Vernunft in Form meines Mannes der mir täglich mehrmals die Nachteile eines weiteren Hundes runterbetet. Und meistens kann ich sie ihm glauben ^^ Aber gelegentlich kommt dann halt doch so eine kleine fiese Stimme und flüstert "machs einfach, dann hast du ein süßes Welpi".


    Da kann ich mich nur anschließen. Es könnte der hässlichste Welpe jenseits des Polars sein, ich würde ihn dennoch nehmen, wenn jemand ihn mir hinhält und sagt: »Hier. Kannste haben!«


    Und weil ich weiß, dass ich so grässlich anfällig bin, gehe ich auch erst dann Welpen ansehen, wenn ich weiß, dass ich auch einen mitnehmen könnte, wenn der richtige dabei ist. Um der eigenen Anfälligkeit fürs Kindchenschema zu entgehen, sehe ich mir alles erstmal aus der Ferne an und sondiere aus dem sicheren Gebiet heraus. Und wenn da alles stimmt, dann sehe ich mir Welpen in natura an.


    Das typische Verliebt-sein rein nach Bildern zieht bei mir nämlich erstaunlicher Weise nicht. Dazu muss so ein Fratz schon tatsächlich vor mir stehen. Dann ist mein Gehirn zwar arbeitsfähig genug, um den vermeidlich passensten aus einem Wurf auszusuchen, aber zu gehen, ohne dass einer für mich dabei ist - uah, schwer! Als wir damals vor den Bordeaux-Doggen standen, wars schon echt schwer ... allerdings schaltet sich mein Hirn wenigstens noch ein, wenns absolut indiskutabel unpassend ist.


    Trotzdem: Wenn ich Welpen in einem Pappkarton sehen würde, irgendwo an der Grenze oder vernachlässigt in einer Pferdebox aufm Hof - ich dürfte nicht hingehen, denn wenn ich davor stehe, dann würde es mir unendlich schwer fallen nicht aus purem Mitleid zu handeln, wider aller Vernunft. :/


    Vielleicht ist dieses Mitleid haben ein weiterer Teil des Verliebt-seins. Neben dem Haben-will und dem Kindchen-Schema.

    Danke für den Link, ich lese es mir durch. :) @ Sleipnir


    Und klar berichten wir, sehr gerne sogar. Manchmal hilft allein das Ausformulieren die eigenen Schwachstellen aufzuspüren ... momentan gibts hier allerdings Zwangspause: Madame hat sich die Wolfskralle abgerissen und einen 2-Tages-Klumpfuß. Sobald es Neues zu berichten gibt, melden wir uns. ;)

    Klar tut das weh, aber es ist eigentlich (und auch uneigentlich) keine Entscheidung die zur Debatte stehen sollte. Der Hund ist unvorhergesehen aggressiv, belegt von Therapeut und Trainer (?), lässt sich von den Besitzern nicht kontrollieren und geht Menschen an. Da ist es nur eine Frage der Zeit bis etwas geschieht und vor allem nur eine Frage der Zeit bis (unbeteiligte) Dritte zu Schaden kommen. Und dann schaltet sich der Gesetzgeber ein ... ist es da nicht viel, viel sinnvoller der Katastrophe zuvor zu kommen, indem ein besserer Platz und ein geübterer Halter gesucht wird? (Edit: Oder über eine mögliche Euthanasie nachgedacht wird?)


    Es ist letzten Endes auch eine selbstherrliche Darstellung des eigenen Könnens, wenn das eigene Scheitern eigentlich schon auf vier Beinen vor einem steht. Manche Probleme übersteigen das eigene Können. Manche Probleme können überhaupt nicht behoben werden, weil es schwere psychische oder physische Störungen sind. Auch da muss man als Hundehalter objektiv genug sein, um die eigenen Grenzen zu erkennen. Und genau das scheint hier, bei allem Schmerz der damit einhergeht, mehr als angebracht.

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    Wohin abgeben? Woher weiss ich, dass es ihm dort besser geht als hier?


    Gegenfrage: Woher weißt du, dass es ihm schlechter geht? Und was könnte denn noch viel schlechter laufen als ein Besitzer, der Angst vor seinem Hund hat und dessen Leben vollständig von seinem Hund kontrolliert wird?


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    Ich habe doch Verwantwortung übernommen, mir geschworen, dass er mein/unser/anderer Fehlverhalten nicht ausbaden muss.


    Und gerade weil du Verantwortung übernommen hast, musst du doch objektiv beurteilen, ob eure Beziehung eine Zukunft hat oder ob dies eine Lüge ist. Der Hund kann dies nicht entscheiden, er muss das mitmachen, was du für ihn entscheidest.


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    Ich kann damit umgehen, keinen Besuch zu empfangen, meine Familie mit ihm nicht zu besuchen etc. Ich weiss auch, dass mit ihm kein netter Mutter/Kind Treff bei mir stattfinden würde und mich jeder im Geburtsvorbereitungskurs komisch anguckt, weil mein Arm blitzeblau ist und ich sage, dass mein Hund nur spielen wollte, er in wahrheit aber nach meiner sechsjährigen Patentochter geschnappt hat.


    Kann deine Patentochter damit umgehen, wenn er sie beißt? Kann deine Mutter damit umgehen, dass sie ihr Enkelkind nicht besuchen kann? Kannst du damit Leben, dass Hund und Kind womöglich nicht im selben Raum sein dürfen? Kannst du damit Leben, wenn dein Mann ins Krankenhaus muss, weil euer Hund ihn ernsthaft verletzt hat?


    Kannst du wirklich und allen ernstes sagen, dass dein Hund dir wichtiger ist als die Unversehrtheit deines Mannes und deines Kindes? Das wäre wirklich, wirklich erschreckend!


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    Es ist mir alles egal und das meine ich ganz ehrlich. Scheiss auf Urlaub, Ärger mit dem Vermieter, weniger arbeiten gehen, Geld für Hundetrainer, scheiss auf löchrige Schuhe und Blessuren. Ich kann aber nicht auf ihn scheissen ( meine wortwahl tut mir leid) und sagen:"so mein freund, schön wars, danke für alles, aber du funktionierst hier nicht, weil wir unfähig sind und dein beschissener Vermehrer lieber saufen gegangen ist, als euch einmal am Tag was zu fressen zu geben und eure Mutter schon nach drei Wochen von euch getrennt wurde. Es tut mir auch ganz furchtbar leid, dass dein grosser Bruder wohl auch dein Vater ist. Pech gehabt. Wir packen jetzt deine Sachen und sagen tschüss. Immerhin kommt bald ein baby und dann brauchen wir dich hier nicht mehr" Ich kann es einfach nicht. Ich bin so erstarrt und schmeisse mich sinnbildlich wie eine Löwin vor ihn, sobald jemand sagt, er muss weg und ist gefährlich. Mein Freund bekommt Feuer von mir, wenn Ludo ihn angeht. Er hätte ja auch mal in der Küche bleiben können oder das husten unterlassen.


    Ganz ehrlich? Du belügst dich. Und du tust dir damit nur weh. Du funktionierst nicht mit deinem Hund, dein Hund funktioniert nicht mit dir – das liegt vielleicht an seiner Herkunft, vielleicht liegt es an den bisherigen Monaten mit euch, vielleicht ist dein Hund aber auch krank. So oder so: Dein Hund beißt. Deinen Freund. Dich. Womöglich dein Kind. Ist es da nicht an dir die richtige Entscheidung für ihn und für dich zu treffen? Und das bevor etwas wirklich schreckliches geschieht? Du bist in der Lage diese Entscheidung zu treffen, dein Hund nicht. Er muss zwingend mitmachen, was du für ihn vorsiehst und dass das bisher nicht klappt, siehst du an den ausbleibenden Erfolgen.



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    Wir haben mit Box, Ruhezeiten etc angefangen, da war er ca. 4-6 Monate. Er hat es auch angenommen. Mittlerweile können wir die Box nicht schließen, weil er sofort schnappt ( spätestens beim öffnen). Wenn er in Rage ist, hilft nichts. Kein Ball, Spielzeug, Futter etc.
    Wir füttern ihn ausschließlich aus der Hand und in der Wohnung liegt nichts rum. Selbst seinen Korb haben wir heute morgen weggestellt, weil er ihn so verteidigt. Jetzt gerade liegt er zu meinen Füßen und knurrt, sobald mein Freund auf drei Meter ans WoZi rankommt


    Ihr habt so viel gemacht, du kannst dir doch wirklich nichts vorwerfen – nur gehört zu dazu auch die Erkenntnis, wenn man einer Situation nicht mehr gewachsen ist. Ihr seid keine Trainer für extrem problematische Hunde und ihr seid auch nicht in der Lage ein gestörtes (?) Tier bei euch zu halten und das Risiko zu tragen, dass von ihm ausgeht.


    Die Entscheidung zu fällen ist saumäßig schwer – das kann ich unglaublich gut nachvollziehen. Unser erster, eigener Hund hatte einen Tumor im Kopf, der ihm aggressive Anfälle (eine Form der Epilepsie) bescherte (sowie einige andere Verhaltensauffälligkeiten) und der uns am Ende nur die Möglichkeit ließ ihn einschläfern zu lassen, da war er gerade mal 1,5 Jahre alt. Niemand hätte diesen Hund halten können, ohne beständig Gefahr zu laufen gebissen zu werden, aus heiterem Himmel heraus und in den unmöglichsten Situationen und deswegen wollte ihn auch niemand übernehmen (zumal wir uns gescheut haben jmd. den Hund zu geben, der nicht sehr genau wüsste, auf was er sich einließe). Unser Tiertherapeut sowie mehrere Tierärzte und Trainer haben uns geraten Hamlet einschläfern zu lassen, weil sein ganzes Verhalten unkontrollierbar wurde. Auch wir haben da lange in uns gehen müssen, weil wir die Fehler bei uns gesucht haben – aber ganz ehrlich: Ich will und kann nicht riskieren, dass ich trotz aller Mühe meinen Hund nicht kontrollieren kann, weil er schlichtweg krankhaft unkontrollierbar ist. Da ist nun einmal die Grenze meiner menschlichen Möglichkeiten erreicht und es tat mir furchtbar leid, als ich mitbekommen musste, wie unsicher mein Hund wurde, weil ich anfing Angst vor seinen Anfällen zu bekommen. Hamlet wusste schließlich nicht, was er falsch machte und er war auch unfähig dies zu lernen oder zu erkennen – weil er es nicht konnte.


    Sicherlich ist dies nicht 1 zu 1 auf euren Fall übertragbar, aber der Fazit ist doch derselbe: Wenn der Hund zu einer ernst zunehmenden Gefahr wird, die nicht zu beheben ist, weil das Tier gar nicht in der Lage ist sein Verhalten zu korrigieren, dann bist du als Mensch dafür verantwortlich eine Entscheidung zu treffen. Zum Wohle deiner Familie und zum Wohle des Hundes. Da muss der Kopf über das Herz entscheiden, sonst endet alles in einer Katastrophe, die dir noch viel mehr weh tun wird. Irgendwo ist deine menschenmögliche Grenze erreicht und die zu erkennen gehört auch zu der erzieherischen Stärke eines Hundehalters.


    Nun ja, wir leiden aber auch selten an einem übersteigerten Sexualtrieb, der andere (lebensnotwendige) Triebe verdrängt. Ich nehme stark an, dass ein Mensch, der vor lauter sexuellem Frust, weder essen, schlafen noch entspannen kann, seiner Gesundheit zuliebe (die unter all den genannten Mängeln extrem leidet) durchaus eine chemische oder endgültige Kastration vorziehen würde.


    Das übersteigerte Aufreiten von Kastraten kann gänzlich andere Gründe haben (von denen hier ja auch viele genannt wurden - dazu käme gerade bei kastrierten Hündinnen, dass ihr Testosteronspiegel verhältnismäßig "höher" ist = nicht absolut sondern im Verhältnis, was ihr Verhalten zusätzlich beeinflussen/verändern kann) und ist grundsätzlich erst einmal nicht mit dem Aufreiten eines hypersexuellen Hundes zu vergleichen.


    Insbesondere das Sabbern, die Unaufmerksamkeit und das ständige, achtlose Aufreiten auf gleich- sowie gegengeschlechtliche Hunde (ohne überhaupt nur anderen Kontakt mit ihnen aufzunehmen!) und auf Gegenstände / Menschen, würde mich auch sehr zu einem Chip/ einer Kastration raten lassen.


    Sollte dies helfen, ist es doch gut und wenn nicht, dann ist zumindest eine mögliche Ursache ausgeschlossen.