Beiträge von RuDako

    Mhm, bzgl. dt. Boxer nochmal:
    Nachteil ist definitiv, dass er trotz sehr kurzem Fells (bzw. eben deswegen) haart - es sind zwar kurze Haare, aber sie sind natürlich trotzdem da - und zwar ganzjährig. ;)


    Dass sie hibbelig sind, kann ich unterstreichen. Es sind aktive bis sehr aktive Hunde, die u.U. Ruhe lernen müssen. :)


    Bei deinen Ansprüchen würde ich mich ggf. auch nochmal in der Reihe Pudel-Wasserhund-ähnliche umsehen.

    Zitat


    Mein Geschmack geht Richtung Dobermann, Dalmatiner und ja, Amstaff oder ähnliches. Mittelgroß und "knackig".
    Ich habe früher Agility und THS gemacht, aktiv auf Turnieren. Zusätzlich ab und zu Späße wie Frisbee und Flyball ohne größere Ambitionen. Ich habe einen Australian Shepherd geführt.


    Ich schließe mich dem Vorschlag: Dt. Boxer an. ;)


    Klar, auch darunter gibt's echte Wuchtbrummen, aber die meisten zielen ziemlich genau auf deine Vorstellungen. Sie sind kurzhaarig, keine Schwergewichte, sportlich ambitioniert, für fast jeden Spaß zu haben, jagen nicht/mäßig - eben so viel wie jeder andere Hund ohne Talent und besondere Veranlagung es machen würde. Außerdem: definitiv knackige Hunde. ;)

    Ich würde es auch nicht "nunmal-so" finden, kann dir aber leider auch keine Lösung des Rätsels anbieten. Schlussendlich würde ich es auch konsequent verbieten - notfalls mit Leinenpflicht durchsetzen. Da er es zuvor nicht gemacht hat, würde ich darauf setzen, dass er es sich auch wieder abgewöhnt.


    Vielleicht hat hier jmd. ja noch einen guten Tipp oder kennt das Phänomen und konnte es beheben.


    Zunächst einmal meinte ich, dass ich dafür zugänglich bin, was implizieren sollte, dass ich darauf achte. Ich esse mitnichten jeden Tag Fleisch, es gibt ein oder zweimal die Woche Fleisch und dann ist es nach bestem Wissen und Gewissen gekauft. Trotzdem ergeben sich aus meinen aktuellen Bedingungen manche Entscheidungen bezüglich verschiedener Lebensmittel, ich bezog mich auf die Haltung eigenen Nutzviehs, was sowohl kosten- als auch platzintensiv ist. Allerdings trifft deine Unterstellung trotzdem in mancherlei Hinsicht, denn so viele Landwirte mit Hofladen und Schlachterei gibt es in direkter Umgebung nicht. Selbstverständlich kaufe ich demnach nicht 100% artgerecht, ökonomisch und ökologisch nachhaltig (schon gar nicht bei allen Lebensmitteln, die nicht Fleisch sind).


    Die Debatte bzgl. des Fleischverzichtes bezieht ja auch immer das "Warum" mit ein - und darauf bezog sich mein Parteivergleich. Wenn mir jmd. sagt, er esse kein Fleisch mehr, obwohl es ihm sehr mundet, weil er die Massentierhaltung und unsere Wegwerfgesellschaft nicht mehr unterstützen will, dann ist es m.A.n. nicht die sinnvollste Entscheidung auszusteigen. Denn anstatt die richtige, artgerechte Tierhaltung zu unterstützen (auf die ja plädiert wird, indem die Massentierhaltung als abstoßend empfunden wird), wird die eigene Kaufkraft - die entsprechenden Landwirten helfen würde - in andere Ressourcen gesteckt. ;)


    Ergo:
    Gar kein Fleisch kaufen, schadet sowohl der Massentierhaltung, als auch dem kleinen Landwirt der sich um artgerechte Haltung usw. usf. bemüht.


    Da ein Großteil der Menschen weiterhin billiges Fleisch kaufen wird, aus welchen Gründen auch immer, werden die Massentierhaltungen am wenigsten unter einzelnen Personen leiden. Kleine Landwirte, die sowieso keine so große Kundschaft bedienen können, würden aber von einzelnen Personen durchaus profitieren können.


    In diesem Sinne ist der Parteivergleich sinnvoll.


    Die Vegetarische Partei unterstützt auch keine artgerechte Tierhaltung, es sei denn sie spendet den Landwirten. ;)


    Natürlich ist das absolut in Ordnung und es stört mich auch nicht. Mich stören Diskussionen, die mit dem oben aufgeführten Argument (Ich mag Fleisch, aber ..., deswegen Vegetarier!) beginnen und die eine andere Möglichkeit als die Fleischverweigerung nicht gelten lassen wollen. (Kein Flesch zu mögen, ist ja wieder ein anderer Schuh argumentationstechnisch.)


    Das man diese weder nutzen muss, noch nutzen mögen muss, ist wohl klar. Jeder ist, was er isst und entscheidet das ganz für sich alleine. Ich möchte nur, dass das Argument hier richtig verstanden wird. ;)


    --


    Ganz davon ab (und zur aktuellen Diskussion zurück), dass ein Tier für meine Ernährung sterben muss, ist der natürliche Lauf der Dinge. Ich kann beeinflussen wie es gestorben ist und dass es nicht mehr Tiere als angebracht sind, aber dass Tiere sterben, ist unausweichlich.


    Und sei es, weil der steigende Brotbedarf mit größeren Getreidefeldern gedeckt werden muss - deren Anlage Lebensräume und Grundlagen anderer Tiere zerstört.


    (Banales, fiktives Beispiel, um die grundlegende Tendenz menschlicher Nahrungsbeschaffung zu verdeutlichen.)

    Hallo du!


    Ich muss zugeben, ich wäre in deiner Situation ähnlich zwie-gespalten und kann behaupten, dass ich bereits eine sehr ähnliche Situation hinter mir habe.


    Wenn du ernsthaft mit dem Gedanken spielst den Welpen zu nehmen, dann mach dir bewusst, dass dein Studium sich womöglich um 1 Semester (wenn es alternierende Veranstaltungen sind, eher um 1 Jahr) verschiebt. Kannst du das vor dir und für dich verantworten?


    Ich konnte es, aus vielen Gründen, verantworten. Bei unserem ersten Hund hat mein Mann zwei Prüfungen versaut, weil Lernen in der Zeit schwierig war. Im Positiven (wir wollen ja etwas mit den Knirpsen machen), wie im Negativen (sie sind ständig aktiv, selbst wenn sie zwischendurch schlafen, kann man keine regelmäßigen Lernzeiten einrichten). Bei unserem zweiten Hund, unserem jetzigen Mädel, war ich Gott Lob schon im Examen, aber auch das hat sich verlangsamt.


    Für eine Beziehung ist ein Hund sowohl Belastung als auch Freude. Insbesondere aber Diskussions- und Streitthema.


    Wenn du Lernen musst, kümmert sich dein Freund?
    Und wenn er sich kümmert, kannst du ihn einfach machen lassen, ohne dazwischen zu funken?
    Kümmert er sich auch in der Zeit deiner Präsenzveranstaltungen oder ist dieser Welpe dein Welpe und du kümmerst dich 24/7 - kannst du dann vor dir und deinem Freund verantworten, dass du ein halbes Jahr oder ein Jahr länger studierst?
    Und schaffst du es, dies dem Hund nicht vorzuwerfen?


    Diese Konstellation kann gutgehen, aber dazu musst vor allem du bereit sein verdammt viel zu investieren und in mancherlei Hinsicht zurückzustecken.


    Ganz abgesehen davon, dass so ein Welpe viel, viel Schmutz verursacht - Haare, Fäkalien während der Stubenunreinheit, Sachen zerstören, wenns schlecht läuft. Gelegentliche Durchfälle und Übelkeit, außerdem Sabber- und Futterschmierflecken.


    Macht dein Freund das mit? Es sind dann ja auch seine Sachen, die unter dem Knirps leiden.


    Kläre diese Dinge konkret und male dir einmal das schlimmste Szenario aus:
    Du schaffst das Semester nicht, bzw. deine vorgenommenen Prüfungen und wirst ein Jahr länger studieren - sind die Finanzen gesichert? Der familiäre Background? Dein Ego lässt das zu?
    Der Welpe zerbeißt das Kabel vom Headset (o.ä.) und die teuren Schuhe deines Freundes, außerdem hat er auf den neuen Teppich gepinkelt und der Fleck vom Haufen geht nicht weg.
    Der kleine Kerl ist ziemlich ungestüm und will in der Uni nicht ruhig bleiben, er muss also stundenweise zuhause bleiben, da ist er aber ein kleiner Zerstörer, wenn er nicht beaufsichtigt wird (oder ein Hundezimmer/Kennel/Box usw. usf.).
    Dein Freund findet Rausgehen blöd, also musst du dreimal (am Anfang mehr) am Tag raus. Vor der Uni. Nach der Uni. Während der Serie. Während des Lernens. Ach und da hat er mal wieder ne Pfütze hinterlassen ... in der frischen Wäsche.


    Muss alles nicht geschehen und kann alles mit Humor genommen werden. Bist du sicher, dass ihr beide das schafft? Dann ist es vielleicht das Risiko wert. :)

    Ich bin kein Vegetarier und würde es auch nicht werden wollen, denn ich esse gerne gutes Fleisch und mag meine omnivore Ernährungsweise (in dem Zuge verwehre ich mich allerdings dem Begriff "Fleischfresser", ich bin kein Carnivore und das ist vmtl. kein lebender Mensch auf Erden).


    Selbstverständlich bin ich für artgerechte Haltung zugänglich und ich achte, wo ich es kann, darauf mir entsprechende Lebensmittel zu kaufen. Was ich allerdings nicht tue, ist blindlinks Bio zu kaufen, wenn ich Label und Bestimmungen nicht kenne. Mag aber auch daran liegen, dass ich die Kehrseite von alles nur biologisch sehe und mich vor Chemie nicht fürchte, so sie vernünftig eingesetzt wird (z.B. als Medikament im weitesten Sinne - nicht als Cocktail zur Vorbeugung usw. usf.) - aber das ist ja im Bezug auf den Thread ein anderes Fass. Ich lüfte nur den Deckel, weil Vegetarisch und Bio-Label hier super schnell in einen Topf geworfen werden.


    Ich würde, wenn ich könnte, sehr gerne selber Vieh halten und schlachten, auch wenn ich dann den Namen der Minimaus kenne, die später auf meinem Teller landet. Vielleicht eben deswegen.


    Allerdings - und hier kommt das große Manko - habe ich (a) noch nicht die Möglichkeit eigenes Nutzvieh zu halten und (b) mich vom Bauernladen zu ernähren. Das liegt in der finanziellen Natur, die extrem eingeschränkt ist aus diversen Grünen und in der Lage unseres aktuellen Wohnortes. Nun werde ich als Omnivore von zahlreichen Vegetariern angefeindet, dass ich doch bitte meinen Fleischkonsum (der schon minimalistisch ist) zurückfahren soll und mein Geld in Lebensmittel investieren sollte, die artgerecht und biologisch sind ... woher nehmen, wenn nicht stehlen?


    Wenn die meisten Vegetarier, die kein Fleisch zu sich nehmen, weil sie Massentierhaltung fürchten, stattdessen ihr Fleisch aus einem kleinen Betrieb mit artgerecht gehaltenen Tieren kaufen würden, wäre es für diese Landwirte einfacher gegen die großen Konzerne anzugehen. Und sie würden den Weg aufzeigen, der den Genuss von Fleisch im ethischen Rahmen möglich macht.


    Nicht zu wählen unterstützt immer die stärkste Partei - das kennen wir doch. ;)


    Was mich als Omnivore darüber hinaus vielfach ärgert, wenn ich von einem Vegetarier/Veganer belehrt werde, ist die Doppelmoral, die oft anzutreffen ist:


    Da wird die Massentierhaltung in Deutschland verflucht, aber Bananen gegessen, die um die halbe Welt geflogen wurden. Da muss auf Lebensmittel zurück gegriffen werden, die gar nicht in Deutschland existieren oder die gar nicht dazu gedacht sind, die ganze Menschheit zu ernähren. Da werden Lebensmittel konsumiert, die aus ganz anderen Ländern kommen, Lebensmittel, die absolut außerhalb der Saison gegessen werden wollen (Erdbeeren, Obst allgemein usw. usf.).


    Wo ist denn da die ökologische und ökonomische Konsequenz?


    Ich denke, so berechtigt der Ärger von Vegetariern/Veganern ist, wenn die Fleisch-Doppel-Moral auf den Tisch kommt, um zu rechtfertigen, dass jmd. immer sein Steak auf dem Tisch haben muss, so sehr ärgert es viele Omnivoren, dass auch auf der Vegetarier/Veganer-Seite viel Doppelmoral herrscht.

    Erkenntnis des gestrigen Tages:


    Hund ist ein Stresstierchen, dem zu viel (positive) Aufregung auch nicht gut tut. Spiel, Spaß und Spannung an jedem Tag führen zu extrem erhöhter Reizempfänglichkeit (und das zu Übersprungshandlungen = Prolette-on-Tour) und Nervosität, selbst wenn es sich nur um ein bisschen UO, Suchspiele und (ganz schlimm) Apport handelt.


    Ergo heißt es mal wieder das Programm noch weiter zurückfahren und öde Spaziergänge über dieselbe unspannende Strecke einzuplanen. Narf. Wer leidet eigentlich mehr, der Hund oder ich? -.-


    Der Nachfolger wird sowas von ein besseres Nervenkostüm haben! :ops:

    Da wir bisher nur potente Hündinnen hatten (unser Rüde Hamlet musste aus verschiedenen Gründen frühzeitig kastriert werden), kann ich dir keinen sicheren Tipp geben.


    Aber wenn du wirklich Alternativen zum konsequenten Verbieten suchst (Runter-pflücken, per Abbruchsignal unterbinden, Wegführen), dann gibt es sicherlich einige unpopuläre Varianten. Die Frage ist nur, ob du das wirklich möchtest. Irgendwo hier im Forum (?) schrieb z.B. mal jmd. dass es durchaus möglich ist einem Rüden analog einem Hengst o.ä., der nicht bei der Stute aufreiten darf (Verletzungsgefahr usw. usf.), Abhilfe zu verschaffen. Der Tipp kam meines Wissens nach aus Züchterkreisen. Meine Hand möchte ich dafür allerdings nicht ins Feuer legen. ;)


    Da aber kein Rüde ununterbrochen Hündinnen begatten darf, sollte jeder gesunde Hund mit dieser Belastung klar kommen, wenn er lernt seinen Trieben nicht nachzugeben - Stichwort: Frustrationstoleranz.


    Daher würde ich ebenfalls annehmen, dass das konsequente Unterbinden von deiner Seite aus, ihm die nötige Geduld und Frustrationstoleranz aufzeigen wird. Er muss eben lernen, dass auch dieses Verhalten unerwünscht ist, ebenso wie das Anstürmen anderer Hunde / Menschen o.ä. unangebrachte Verhaltensweisen.


    Die ein oder andere Hündin wird dir dabei sicherlich tatkräftig zur Seite stellen - unsere wird da z.B. auch ziemlich unleidlich, wenn da jmd. Ambitionen zeigt (trotz Kastration).


    Ganz abgesehen davon, dass unsere Gesellschaft den Fortpflanzungstrieb von Haustieren nicht gerne sieht und ein Hund, der vor den Besuchern sein Lieblingskissen begockelt, für eine Reihe peinlicher Momente sorgen dürfte.


    Anders sieht es natürlich aus, wenn es sich tatsächlich um einen krankhaft übersteigerten Sexualtrieb handelt ... von dem dürften in letzter Instanz aber die aller-aller-wenigsten Hunde betroffen sein. Eher von mangelnder Erziehung dahingehend.

    Hier wird aber einiges in einen Topf geworfen - Mann-o-mann.


    Zunächst einmal:
    Unverträglich ist ein weit gespannter Begriff und ein Hund der mobbt, ist nicht zwangsläufig unverträglich. Er ist ein kleines A****, aber er ist kein Mörder. Verglichen mit pubertierenden Jugendlichen, wäre es der junge Kerl / das junge Mädchen, dass seine Überlegenheit durch dumme Sprüche auf Kosten weniger selbstbewussten Mitmenschen auskostet. Nicht schön? Ja. Deswegen den/die Jungen und Mädchen in Einzelhaft geben? Nein.


    Niemand würde zwei Freunde zwingen mit einem dritten fremden Kind zu spielen, wenn (a) das dritte Kind keine Lust auf die beiden hat und (b) die beiden keinen Bock auf einen Fremden. Warum müssen wir das also bei unseren Hunden machen, die naturgemäß auch noch weniger diplomatisches Feingefühl haben?


    Eine freie Freilauffläche kann prinzipiell von jedem genutzt werden. Vom Chihuahua bis zur dänischen Dogge. Ein besetzter Freilauf hingegen, sollte von jenen genutzt werden, die mit dem, was sich dort im Freilauf befindet klar kommen.


    So lasse ich meine 20kg Hündin nicht rennen, wenn dort zwei 3kg Hunde spielen - die Verletzungsgefahr ist einfach sehr groß. Anders herum, sollte jeder Halter eines Fliegengewichts einsehen, dass es ungünstig ist, sein Leichtgewicht in den Ringkampf mit zwei Labradoren zu schicken.


    Wenn auf der Wiese zwei beste Freunde spielen, die keinen Bedarf an einem Dritten haben, dann hat der Dritte heute eben Pech gehabt. Und gewöhnlich hat der Dritte auch keine Lust darauf, sich den beiden aufzuzwingen. Lust darauf haben nur Herrchen und Frauchen, denen keine andere Beschäftigung für ihren Hund einfällt.


    Hier wird immer so groß propagiert, dass ein Hund an der Leine ein trostloses Leben fristet und dieser Hund auch Freilauf genießen möchte. In vielen Fällen ist dieser Freilauf nur auf eingezäunten und ausgewiesenen Hundewiesen möglich, sodass ist nur nachvollziehbar ist, dass diese Wiesen auch von allen Haltern und ihren Hunden in der entsprechenden Gegend genutzt werden.


    Auch ein Artgenossen-unverträglicher Hund, der mit Beschädigungsabsicht vorgeht, sollte Freilauf genießen können. Natürlich nur, wenn die Wiese frei ist. Aber wenn der Halter die Wiese nutzt und dann andere kommen, die sie zur gleichen Zeit nutzen wollen und er diese ausdrücklich, frühzeitig und freundlich warnt, dann muss dem Halter auch die Möglichkeit gegeben werden, seinen Hund zu sichern und die Wiese freizugeben. Er hat sich ja vorbildlich verhalten, indem er einen Zeitpunkt wählte, als er niemanden vertrieben hat (!) und niemandem schadete (!).


    Alle Halter, die das immense Glück haben einen Hund ihr eigen zu nennen, der keinen Unterschied zwischen seinen Artgenossen macht, nie über die Stränge schlägt und absolut fair spielt, haben großes, großes Glück gehabt. Denn das Sozialverhalten unter Hunden, lernen Hunde von Hunden - und nicht von Menschen!


    Und schlussendlich haben sie eben den netten Mitläufer erwischt, den freundlichen Sunnyboy, der keine großen eigenen Ambitionen in der Gruppe hat und auch keine Erwartungen an andere stellt. Alle anderen haben eben den großen Rest der Hunde, die nicht jedes Mitglied der großen Hundegesellschaft tolerieren. So, wie auch wir Menschen nicht jede Nase mögen.


    Die Augen davor zu verschließen, dass auch Hunde Persönlichkeit haben, Vorlieben und Abneigungen entwickeln und Unterschiede zwischen anderen Hunden machen, ist selige Blindheit, die nur solange funktioniert, wie der eigene Hund und die eigenen, räumlichen Möglichkeiten, exakt in dieses Bild passen. Leidtragend ist am Ende der eigene Hund, wenn er eins auf die Mütze bekommt, weil der Halter dem anderen Hund Persönlichkeit, sowie Vorlieben und Abneigungen abgesprochen hat.



    Ein Beispiel in eigener Sache:
    GrPups und ich waren gestern gemeinsam spazieren, natürlich mit den Hunden. Da die beiden (Wurfgeschwister, Boxer) gemeinsam nicht die diplomatischsten sind, leinen wir sie solange an, bis wir an den stark frequentierten Stellen vorbei sind und suchen uns abgelegene Wiesen und Felder, die weit zu überblicken sind, um sie laufen zu lassen. Denn auch unsere Hunde spielen und toben gerne und haben untereinander und mit ihnen bekannten Hunden ein vollkommen normales Sozialverhalten.


    Auf dem Rückweg kam uns ein Halter mit seinem abgeleinten Hund entgegen. Wir weichen grundsätzlich großzügig aus, clickern und nehmen die Hunde kurz, auch als sichtbares Zeichen für andere Halter. Der Halter indes interessierte dies nicht und ließ seinen Hund bis auf zwei Meter an unsere beiden heranstürmen, tatsächlich in friedlicher (aber aufgeregter) Absicht.


    Selbige interessiert unsere beiden nicht, sie fangen an zu stänkern. Wohlbemerkt: An der kurzen Leine gesichert.


    Das lief zwei Minuten so, der Hund hüpft zunehmend aufgeregter vor uns auf und ab. Der Halter reagiert nicht. Erst als wir ihm zurufen, er möge seinen Hund bitte abrufen, reagiert er und sagt: "Meiner ist aber lieb!"


    Wir weisen daraufhin auf das offensichtliche hin: "Unsere aber nicht!"


    Er hat seinen Hund vorbildlich abrufen können und wir uns getrennt, mit wieder ruhigen Hunden. In diesen zwei Minuten hätte aber eine Menge geschehen können und am Ende wäre der liebe Hund der geschädigte gewesen, denn unsere beiden waren gesichert. So sieht nämlich die rechtliche Lage aus. Abgeleinter Hund = schuldiger Hund. Und warum? Weil der Halter sich auf seinen lieben Hund verließ, der keine Probleme macht und sich daraufhin nicht dazu herabließ ihn ranzurufen.


    Da stellt sich doch die Frage, wie - liebe Halter von netten, aufgeschlossenen und friedvollen Mitläufern - wir Halter von nicht-so-netten, nicht-so-kommunikativen und nicht ganz so diplomatischen Artgenossen, durch unseren Hundealltag gehen sollen und ihn artgerecht bewältigen können, wenn uns dazu keine vernünftige Möglichkeit geboten wird?


    Warum ist es ein Problem einem mobbenden Hund auszuweichen, einen Hund abzurufen und zu sichern, wenn ein anderer Hund stänkert? Das ist nicht schwer. Die Wiese ist in 10min wieder frei. Der Weg in 30 Sekunden wieder für euch alleine da. ;)