Beiträge von RuDako

    Man kann dieses "liebt alles und jeden" schon auch erzieherisch beeinflussen - und beim Junghund muss man da halt auch Abstriche machen und das Erwachsenenalter abwarten.

    Das ist klar. :) Ich erwarte weder von meinem Jungspund noch von dem Baby die totale Beherrschung bei Hundebegegnung. Nur zwischen "interessant" und "ich raste vor Freude aus und springe dem fremden Hund mit dem nackten Popo ins Gesicht, egal obs den freut" bestehen ja noch ein paar Unterschiede. *g* Und weil ich letzteres als absolut nicht erstrebenswert erachte, suche ich nach einer Rasse, die das eben nicht grundsätzlich mitbringt (wie zum Beispiel Boxer).

    Wäre ein DSH was?

    Da sind die meisten leider zu groß und zu schwer. Sonst wären sie toll.

    Chesapeakes?

    Die stehen auf der "klingt gut!" Liste, wobei ich die Curlys noch etwas hübscher finde (und Männe die leichten Ramsnasen unheimlich hübsch), nur sind die zu groß und zu schwer.

    Wie sind denn die Chesapeakes charakterlich, so aus erster Hand von dir? Ich verfolg deinen Thread immer mal wieder aufmerksam, aber vielleicht kannst du es ja noch einmal zusammenfassen?

    Sensibilität hat auch viel damit zu tun, wie du mit dem Hund umgehst. Boxer sind z.b. keine von Haus aus "unsensiblen" Hunde, sie zeigen Verunsicherung halt nur oft durch Aufregung und Gekasper und nicht durch Unterwürfigkeit.


    Da hast du recht. :) Aufregung ist auch nicht das Problem, das kann anstrengend sein, aber es stört mich nicht doe Bohne daran zu arbeiten. Haben wir mit Dakota, aus verständlichen Gründen, auch gemacht. Das Gekasper ist da schon schwierger, es ist nicht so sehr meine ... mh, meine Art.

    Das Clowneske eines Boxer ist wirklich zuckersüß, aber ich merke halt immer wieder, da ich für meinen süßen Kasperhund zu ernst bin. Verstehst du, was ich meine? Blödeln ist super, solange es nicht die erste Reaktion auf alles ist. *g*

    Zur Sensibilität:
    Dakota ist körperlich völlig unsensibel (auch gegenüber anderen Hunden). Sie lässt sich verbal dafür sehr gut korrigieren, aber sie will wissen, dass du meinst, was du sagst. Da lässt sie keinen Spielraum. Dafür nimmt sie Korrekturen dann aber auch an. Nur gilt das eben nicht dauerhaft, sie probiert es zu gegebene Zeit eben nochmal. *g* Typisch Dickkopf eben.

    da dachte ich wohl eher ans 'nicht zu sensibel' und 'kann Korrekturen annehmen'


    Zu sensibel dürfen sie (leider) nicht sein, weil ich durchaus grobmotorisch sein kann ... und schnell reagiere. Es gibt durchaus mal einen Anpfiff, wenn Madame Mist baut, bei dem sie auch merkt, das sie Mist gebaut hat.

    Ein etwas weniger dickes Fell, als unsere Dampfwalze hat, wäre mir aber nicht unlieb. *g* Nur nehme ich an, dass der Sprung zwischen "stur und abgehärtet wie eine Betonmauer" zu "ich reagiere auch, wenn es kein Kasernenton ist" nicht direkt zu einem wirklich sensiblen Hund führt.

    Es gibt sicher noch zig andere Rassen, die auf Deine Beschreibung passen könnte. Vielleicht können wir die Suche etwas einschränken, wenn Du hier eine Negativauswahl triffst und kurz erklärst, warum? Welche Rassen hast Du Dir bis jetzt denn angeschaut?

    Gerne. :)

    Deutsche Boxer haben wir uns, allein wegen Dakota, genauer angesehen und grundsätzlich haben diese Hunde viele der von uns / mir gewünschten Eigenschaften, aber:
    Sie lieben Menschen!

    Das ist schön ... aber es nervt so unendlich. Eine Eigenschaft, die in der Stadt sicherlich hilfreich ist, die mich aber wirklich stört. Es ist unendlich schwer einem Hund, der sich selbst belohnt, von einem Verhalten abzubringen, das für ihn keinerlei negative Auswirkungen hat. Jeder mag sich freuende Hunde, jeder herzt und beschmust sie. Fröhliche, liebenswerte, aufgeschlossene Gesellen werden von jedem Menschen geliebt. Leider ist das ein echtes Hindernis, wenn der Hund ein wenig Distanz lernen soll.

    Deswegen fielen Boxer sowie Staffordshire aus unserer Wahl heraus.

    Ich wünsche mir einen Hund, der andere Menschen ignorieren kann (mir ist bewusst, dass dies Erziehung ist, wir haben daran schließlich auch gearbeitet), weil er grundsätzlich wenig Interesse / Verwendung für sie hat (eine neue Ausgangssituation also). Es darf also gerne ein Mama-Hund sein. ;)

    Dasselbe gilt für Artgenossen. Wobei ich mir (natürlich) keinen Hund wünsche, der Artgenossen zum Frühstück verspeisen will. ;) Aber das ist sicherlich klar. Nur keinen Hund, für den Artgenossen gleichbedeutend mit: "Party-Party-Party!" sind.

    Dakota besitzt dieses supersüße, infantile Gehabe eines Boxers - das ist eine tolle Eigenschaft, treibt mich allerdings manchmal in den Wahnsinn. Sie benimmt sich, als wäre sie 6 Monate alt (nur mit besserem Gehorsam).

    Demenstprechend wünsche ich mir einen Hund, der ein wenig ernsthafter ist. Er muss nicht bierernst sein und sollte (schon aus Trainingszwecken) Interesse an Spiel aufbringen, aber er darf gerne seine infantile Phase hinter sich lassen und zu einem erwachsenen Individuum reifen. :D

    Was wären noch Negativ-Kriterien?

    Ein Hund, der nur mit einer ganz speziellen Aufgabe ausgelastet ist, wäre sicher auch absolut unpassend. Passionierte Jäger, die andere Aufgaben nur notdürftig befriedigt oder Hüter, deren Fokus ausschließlich auf Herdentiere liegt, wären bei mir sicher falsch. Ich habe keinen Jagdschein und Gott weiß, wann ich den mal machen kann. Schafe und Rinder werden wir, so alles klappt, nur in sehr geringer Anzahl halten und auch das liegt noch Jahre in der Zukunft.

    Kurzum: Kein Spezialist.

    Was das Gewicht angeht - um 2 oder 3 Kilo streitet natürlich keiner (zumal das schlussendlich sehr individuell ist), aber es sollte nicht über 30kg hinaus gehen. Ab einem gewissen Punkt wären wir dem Hund körperlich nicht mehr gewachsen, da müssen wir einfach ehrlich sein (wir sind beide keine Riesen und gerade in den anfänglichen Phasen der Pubertät wird es sicherlich dazu kommen können, dass dies eine Rolle spielt).

    Wach- und Schutztrieb dürfen vorhanden sein, da der Hund erst einzieht, wenn wir ländlicher wohnen, muss es kein Innenstadt-kompatibler-Geselle sein. Trotzdem wären moderat ausgeprägte Wach- und Schutztriebe sicherlich alltagsfreundlicher. Auch wir erwarten mal Besuch.

    Damit sind wir dann bei den Äußerlichkeiten angelangt:

    Männe liebt kurzes Fell, je kürzer, desto besser. Mir ist es vollkommen Schnurz, Pflegen muss ich sie alle. ;) Hund und ich sehen gewöhnlich auch in der Stadt aus wie zwei nasse Schlammratten, da wird sich sicher nichts dran ändern.

    Ich merke gerade, dass das so .... unspezifisch wie möglich ist. *lach* Okay, fassen wir zusammen, was ich nicht will:

    - Hunde, die Menschen lieben
    - Hunde, die andere Hunde lieben
    - Hunde, die absolute Spezialisten sind
    - Hunde, die über 30kg (besser 25kg) wiegen

    Rassen, die wir uns bisher angesehen haben dürften die Auswahl nicht verringern, denn auch da haben wir großflächig geguckt:

    - Australian Cattle Dog
    - Australian Kelpie
    - Border Collie
    - Australian Shepherd
    - Deutscher Schäferhund
    - Holländische Schäferhunde
    - Belgische Schäferhunde
    - Deutscher Boxer
    - Langhaar / Kurzhaar Collie
    - verschiedene Retrieverarten
    - Cocker Spaniel *g*
    - Großpudel
    - und noch ein paar andere ...

    Was wir uns bewusst nicht (weiter) angesehen haben:

    - Hunde unter 40cm (Cocker ausgeschlossen)
    - Jagdhunderassen (obwohl viele bildhübsch sind)
    - Hunde über 30kg (wobei einige der oben genannten durchaus die Marke überschreiten)

    Was für eine Textwand. Liest das jemand? :ops:

    Hallo ihr Lieben!

    Ich oder vielmehr wir, sind schon seit geraumer Zeit am Überlegen, welche Hunderasse in einigen Jahren (in Zahlen 2-3) hier einziehen soll. Aktuell ist Dakota, unser Mix-Mädchen, alleine, am Ende des Jahres bzw. zu Beginn des Nächsten soll ein kleiner Franzose hier einziehen. Wir sind zeitlich noch recht flexibel und haben uns schon einige für uns interessante Züchter ausgeguckt. Die französische Bulldogge ist Männes Wunschund und soll ein eher ruhiger Geselle werden (im Rahmen der Rasse). Dakota wird zu diesem Zeitpunkt 4 – 4,5 Jahre alt sein.

    Der danach folgende „Dritthund“ ist mein Wunschhund und noch sind wir aufmerksam auf der Suche nach Rassen, die für uns in Frage kommen. Wir haben Zeit und auf das eine oder andere Jahr käme es mir nicht an. Da ich mich aber gerne über die entsprechenden Rassen kundig machen möchte, stelle ich euch die folgende Frage so früh. ;)

    Welche Rasse, käme für uns in Frage, wenn wir uns folgende Eigenschaften wünschen würden?

    • Eng an die Familie gebunden, eher ein 1-2 Personenhund
    • Kein gesteigertes Interesse an Artgenossen
    • Kein Vollblutjäger
    • Sportlich und arbeitswillig (Obedience, Rally Obedience, Dummy, Fährten, Tricks – nicht notwendigerweise Agility)
    • Nicht zu sensibel, bereitwillig (angemessene) Korrekturen anzunehmen und umzusetzen

    Rein optisch möchte ich meine Vorlieben erst einmal nicht ausbreiten, da ich mich für sehr viele Rassen begeistern kann, die in meinen Augen harmonisch gebaut sind. :D Was uns allerdings wichtig ist, wäre folgendes:

    • Zwischen 40-60 cm
    • Bis maximal 25 kg

    Was können wir dem Hund bieten?

    Eine sehr konsequente und ruhige Erziehung, viel Beschäftigung, ganz unabhängig von zugänglichen Hundeplätzen. Ich habe viel Spaß an UO/Obe und Dummytraining, würde sehr gerne Fährtenarbeit machen, habe aber mit Dakota bisher eher wenig Erfahrung in letzterem Bereich gesammelt. Sie ist ein ziemlicher Nasenlegastheniker. :D Ich lerne sehr gerne, lerne dementsprechend auch gerne mit meinem Hund und finde es toll mir immer neue Ziele zu setzen. Andere Sportarten wären also auch kein Hindernis, wobei ich persönlich nicht unbedingt Agility machen müsste.

    Unsere Wohnsituation wird sich in den nächsten 18 Monaten noch maßgeblich ändern und sollte alles wie geplant laufen (wovon wir hier erst einmal ausgehen), dann werden wir ländlich in einem Haus mit Garten leben.

    Wir sind beide nichts ganztags aus dem Haus, der Hund müsste aber natürlich dennoch ab einem gewissen Zeitpunkt 4 Stunden am Stück alleine bleiben.

    So. Das waren viele Informationen, aber ich hoffe, dass sie euch dazu anregen uns die eine oder andere Rasse zu empfehlen – gerne mit einer Beschreibung oder Beispielen! :)

    Danke schon im Voraus!

    PS:
    Ach ja, es soll sowohl ein Welpe als auch ein Hund vom Züchter, FCI/VDH anerkannt, sein. Kein Tierschutzhund oder ein Welpe von einer Notfallstelle. ;)

    Dakota mag alle Hunde. Die meisten mögen sie aber nicht. :D Denn leider ist sie der typisch körperbetonte Spieler. Sie rempelt gerne mit vollem Körpergewicht und schmeißt sich Brust, Arsch oder Kopp voran gegen ihren auserkorenen Spielpartner. Sie liebt es aber auch, wenn der jeweils andere das genauso macht. Blutende Nasen, abgerissene Krallen, Schrammen und kahle Stellen inklusive. Insofern mag sie RRs und Retriever, aber vor allem andere Molosser sehr gerne. Hauptsache standfest und mit mehr Spieltrieb als Hirn. :D

    Gegen einzelne Rassen hat sie aber nichts. Sie würde auch mit einem Chihuahua so spielen, wenn der (und ich) es zuließe.

    Ich mag viele 08/15-Jackies und Jackie-Mischlinge nicht, diese typischen Reiterhofhunde. Das hat keinen speziellen Grund, außer simple, unbegründete Abneigung. Ansonsten gibt es keine Rasse, vor der ich besonders viel Angst oder Respekt hätte. Letzteres bringe ich jedem mir unbekannten Hund entgegen. ;)

    (...) muss im Rassestandard gearbeitet werden (...)

    Ich sagte nicht, dass der Standard verändert werden muss, sondern dass "im" vorgegebenen Standard gearbeitet werden sollte. Ausgehend davon, dass wir keinen Standard haben, der Qualzucht vorschreibt.

    Also: Wenn hier jemand so schlau tut, dann sollte derjenige auch nicht eine private Anzahl privater Hunde als "statistisch relevant" darstellen!

    Ich habe diese Zahl angebracht, weil hier jeder von seinen privaten, subjektiven Erfahrungen sprach und die Anzahl der Hunde als Beispiel für die normale Lebenserwartung angefügt wurde. Ich gebe dir allerdings absolut recht, wenn du sagst, dass selbstverständlich nicht ein Halter und seine Hunde federführend bei der Erstellung einer Statistik sind oder sein sollten. Aus diversen Gründen.

    Bei Sachen wie Dermoid Sinus wegen Ridge, Zahnverlust bei Nackthunden, Taubheit wegen Extremscheckung, eingewachsenen Ruten und Wirbelmissbildungen durch Stummelruten, BOAS bei extrem brachycephalen Hunden und so weiter weiß man aber mit Sicherheit, wie man diese Probleme sofort und ein für alle Mal aus der Welt schaffen könnte - aber man macht es nicht, weil einem die Optik wichtiger ist.

    Darauf spielte ich an, als ich sagte, dass der Sinn und Zweck einer Züchtung der Wunsch des Menschen nach dieser Züchtung ist. Und da ein "ein für alle Mal aus der Welt schaffen" zu einer Abschaffung der Rassen führen würde (wenn ich deine Aussage richtig interpretiere), haben wir mit einer solchen Forderung überhaupt eine Diskussionsgrundlage.

    Entweder man einigt sich auf einen sinnvollen Mittelweg, wie etwa eine Zucht innerhalb der Rassestandards, die Extreme beiderseits ausdrücklich ablehnt oder man wird sich solange an zwei verfeindeten Fronten bewegen, bis die eine Seite aufgibt. Welche auf immer das sein wird. Bis dahin ist niemandem geholfen, am wenigsten den Hunden.

    Und damit sind wir mal wieder an dem Punkt, wo unbeabsichtigt weitergegebene Erbkrankheiten mit gewollten äußeren Merkmalen, die direkt zu Schmerzen/Leiden/Schäden führen, verglichen werden.

    Ich habe sie insofern verglichen, als dass beide Folgen der Zucht sind. Äußere Merkmale beruhen auf denselben genetischen Veränderungen, wie Erbkrankheiten, sind bisweilen sogar so eng mit diesen verflochten, dass die Möglichkeit einer gemeinsamen Grundlage gegeben ist. Ja, es ist falsch absichtlich einen Hund zu züchten, der keine Luft mehr bekommt, aber ist es in diesem Sinne nicht ebenso falsch Hunde optisch unbedenklich zu züchten, obwohl mit dieser phänotypisch unauffälligen Variante eine Erbkrankheit mitgeschleppt wird, die offenkundig mit der Optik zusammen hängen muss?

    In beiden Fällen ist es sinnvoll einen Weg einzuschlagen, der die Zucht möglichst nahe an die gewünschten Ergebnisse bringt und dabei möglichst geringe Fehlerquellen aufweist. Es gibt Rassen, da ist dieser Wunsch dringlicher, als bei anderen und es gibt Rassen, bei denen wurde in den vergangenen Jahren weniger Wert auf diese Maxime gelegt, aber es kann und wird niemals eine vernünftige Lösung sein, ein Rassebild rundheraus zu vernichten, nur um einer fehlerhaften Entwicklung Herr zu werden. Vor allem, wenn es andere Lösungen gibt. (Ich wiederhole: Ich bin für sinnvolle Einkreuzungen, erachte möglichst viele Kontrollen als absolut unumgänglich und bin Anhänger vernünftiger, zuchtbuchführender Vereine.)

    Es kann und muss möglich sein einen Boxer mit einer vernünftigen Nase zu züchten, ohne dass er demnächst wie ein Labrador aussieht. Und ich denke, die Angst, dass ebendies geschehen könnte, muss jeder ernst nehmen, wenn er ernsthaft an einer zeitnahen Verbesserung der Rasse interessiert ist.

    Es mag sein, dass einige die kurzen Nasen nicht schön und nicht erstrebenswert finden und andere lange Schlappohren überflüssig und unschön finden, aber solange ein anderer lange Ohren und kurze Nasen erstrebenswert findet, muss ein Mittelweg gefunden werden. Die Freiheit des einen Menschen endet dort, wo die Freiheit des nächsten anfängt.

    Das und nur das wollte ich sagen. ;)

    Und um die Diskussion jetzt nicht noch weiter anzustacheln, werde ich mich wieder mit dem Mitlesen begnügen. ;)

    Aha, Staupeinfektion bzw. der daraus frühzeitige Tod ist also ein vererbbares Merkmal.

    Hier kann man so richtig was lernen.

    Gaby, ihre schweren Jungs und Finn

    Ich hoffe, dass dir ebenso wie mir klar ist, dass ich keineswegs Staupe zu einer Erbkrankheit gemacht habe, sondern lediglich deine Aussage in Relation zu anderen Aussagen gestellt habe. Und obendrein deine Erklärung, dass züchterische "Anomalien" kein "verändertes Erbgut" (Erbkrankheit) seien, relativieren bzw. richtig stellen wollte. Beides beruht auf derselben Grundlage, das eine ist die Ausprägung (Phänotyp) des anderen (Genotyp).

    Einer deiner Hunde starb an Staupe, die anderen an Problemen, die du selbst nicht vollständig als negative Folgen von möglicherweise verändertem Erbgut ausschließen kannst. Bei 2 von 8 Hunden wären dies immerhin 20%.

    Deinen 9 Hund müssten wir demnach außen vor lassen, weil das Tier ja keine "normale" Lebenserwartung hatte und niemand weiß, wie früh oder spät er ohne die Infektion gestorben wäre.

    Wichtig und richtig ist, dass jede Hunde"rasse" ihr Päckchen misreables Erbgut mit sich trägt. Bei einigen ist es offensichtlicher als bei anderen. Aber nur, weil der Dalamtiner gesund aussieht, ist er es noch lange nicht. Und das auch nur, weil wir seine Punkte schön finden.

    Nur ist seine Nierenerkrankung behandelbar, bei den Collies ist MDR-1 vermeidbar, bei den Kurznasen kann man operieren, Hunde können auch ohne Zähne kauen - aber wieviele kann man wieder zum Leben erwecken, wenn sie frühzeitig gestorben sind? ;)

    Das macht keine der vorgenannten Defekte weniger schlimm! An allen muss gearbeitet werden, alle sind in ihren extremen Ausprägungen furchtbar. Aber solange es Liebhaber aller Rassen gibt, muss im Rassestandard gearbeitet werden und zwar nicht nur in dem "der anderen" Rassen, sondern auch und gerade bei den "eigenen".

    Das habe ich sagen wollen und das habe ich gesagt, was deinem bissigen und einseitigen Kommentar vielleicht ein wenig den Wind aus den Segeln nimmt.

    Ich denke aber, dass die Mehrheit der User hier das ebenso sieht und ich nehme an, dass du mir da grundsätzlich nicht einmal widersprechen würdest. ;)

    Und jetzt - verziehe ich mich mal wieder.

    Wer nicht nicht einmal zwischen Erbkrankheiten und züchterisch hervorgerufenen Anomalien unterscheiden kann, ist mich kein Diskussionspartner.

    Interessant. Züchterisch hervorgerufene Anomalien sind ebenfalls Erbkrankheiten, insofern sie auf verändertem Erbgut beruhen. Mutationen, die auftraten und dann gezielt selektiert wurden, sind noch immer Mutationen. Und wenn diese in Keimzellen auftraten, so handelt es sich um eine vererbbare Mutation.

    Wenn ein Hund pinke Tupfen hat und der Züchter auf diese Tupfen selektiert, der Hund aber zugleich leider auch einen Herzfehler hat, dann hat er ebenfalls auf diesen (vererbbaren) Herzfehler selektiert. Und schupps - der Züchter hat auf eine Erbkrankheit selektiert, die im Grunde auch nur eine Mutation des Erbgutes war, genauso wie die Mutation für pinke Tupfen.

    Alles DNA, alles Mutation, alles schlussendlich in der Keimzelle, weil sonst nicht vererbbar.

    Von den 9 Neufundländern, die ich bis jetzt hatte und habe, sind 3 vorzeitig verstorben. Alle anderen wurden knapp 12 bzw. gut 12 Jahre alt. Woher also die "Erfahrung" stammt, Neufundländer sind mit 6 Jahren Greise, schleppen sich unter Schmerzen durch die Gegend und sterben mit 8 Jahren, weiß ich nicht.

    Das sind immerhin >30% aller Hunde, die aufgrund irgendeines vererbten Merkmales früher sterben (vererbbar deswegen, weil es sonst bei absolut allen anderen Rassen im Mittel genauso aussehen müsste). Wenn über >30% der Nackthunde Probleme mit dem Kiefer hätten, aufgrund ihrer Zahnlosigkeit (?), dann wäre es grässlich. Wenn >30% der Boxer an Atemnot sterben würde, aufgrund der kurzen Schnauzen, dann wäre es gruselig.

    Egal, wie es von einigen versucht wird gleich zu reden, kürzere Lebenszeit bei großen Hunden, Erbkrankheiten beruhen nicht auf züchterischen Maßnahmen, wie z. B. Brachycephalie, Spina bifida.

    Nicht auf bewusst züchterischen Maßnahmen. Aber woher sollen Erbkrankheiten denn stammen, wenn nicht aus der Vererbung? Und die Vererbung liegt in der Hand der Zucht. Selektion auf ein bestimmtes Merkmal bedeutet die gezielte Vermehrung bestimmter Erbanlagen. Dabei vererben sich aber immer alle Erbanlagen des Individuums, nicht nur die, die man haben möchte. Wenn sich im Erbgut noch 2 oder 3 andere Mutationen verbergen, dann hat man auch Erbkrankheiten vererbt. Und weil das gezielt geschah, war es schlussendlich eine Folge der Zucht. Nicht absichtlich, das ist wahr, aber im Wissen darum, dass dies geschehen kann.

    Qualzucht: vom Standard geforderte Merkmale, die die Lebensqualität des Hundes massiv beeinträchtigen
    rassetypische Erbkrankheiten: nicht absichtlich herbeigeführte Leiden, durch Zufallseffekte in geschlossenen Populationen entstehend

    Insofern gibt es laut Standard wahrscheinlich gar keine Qualzucht, denn der Standard lässt weitgehend mehr Spielraum oder fordert mehr Spielraum als es der individuelle Käufer, Züchter oder Richter gerne hätte.

    Erbkrankheiten und Zucht - s.o. Zucht ist die wissentliche Selektion eines Merkmals (eines mutierten Merkmals, denn wäre es nicht mutiert, würde es kein neues Merkmal geben), aber die fast unvermeidliche Folge der Zucht ist die Selektion auf Erbkrankheiten.

    Und wenn die kurze Lebenserwartung nur ein unbeabsichtigtes Nebenprodukt ist - besser macht es das nicht. Wobei man hier in Bezug auf das "unbewusst" durchaus ins Schlingern kommen kann, denn die Züchter kennen die Defizite ihrer Rasse sehr wohl und nehmen diese z.T. dennoch bewusst in Kauf.

    Mit Sicherheit sogar! Selbst wenn es noch nicht klar ist, aufgrund welcher Mutation es zu den (erblichen) Problemen kommt, so sie sind sie doch meistens bekannt und oft beschrieben. Aber es ist natürlich extrem schwierig etwas auszumerzen, von dem man nicht weiß, auf welcher Grundlage es beruht. Wenn das mutierte Gen und seine Aufgabe nicht bekannt ist, kann auch nicht darauf getestet werden.

    Natürlich wird beim Thema "Qualzucht" immer eine ganze Rasse "verdonnert", muß ja! Denn es geht NICHT um Einzeltiere, sondern dass da Rassen so gezüchtet werden, dass ein überdurchschnittlicher Anteil voraussichtlich ein mehr oder weniger eingeschränktes Leben haben wird. Oder keine Welpen auf natürlichem Weg zur Welt bringen kann. Oder eine extreme Krankheitsanhäufung......

    Dazu muss aber erst einmal definitiv Qualzucht nachgewiesen werden und das dürfte in weiten Bereichen der seriösen Zucht kaum möglich sein.

    Und da der Mensch Hunde nun einmal nach seinen persönlichen Vorlieben selektiert (wie alle anderen Tiere auch), darf man bei dieser Diskussion die persönlichen Befindlichkeiten nicht außen vor lassen. Und dazu gehören eben auch und ganz besonders optische Vorlieben. Auf Probleme aufmerksam machen und eine Änderung anstreben ist etwas ganz anderes, als das komplette Zuchtverbot zu fordern oder gleich herrisch über die Liebhaber von Qualzucht-bedrohter Rassen herzufallen. Manche bevorzugen die Optik der Knautschgesichter, andere ein besonders üppiges Haarkleid oder gar keines. In jedem Falle kann man vermutlich einen vernünftigen und sinnvollen Kompromiss finden, welcher der Gefahr von Qualzucht entgegen wirkt (wie zum Beispiel die züchterischen Initiativen gegen die Zahnlosigkeit des CCD), allerdings wird man es wahrscheinlich nie allen Recht machen können. Denn ein Hund, wie ihn die "Natur" vorgesehen hätte, gibt es nicht. Die Natur hatte gar keine Hunde eingeplant, bis der Mensch sich entschloss einen zu formen. Hunde, die sich untereinander wahllos und ohne menschliches Eingreifen vermehren, nehmen auch die wildesten Formen an. Am Ende gäbe es vielleicht den "am besten an das Überleben im Schatten der Menschen angepassten" Hund. Und der würde wahrscheinlich 95% der hiesigen Mitleser weder optisch noch vom Wesen her gefallen.

    Zucht hat generell nur insofern einen Nutzen, als dass sie ein Lebewesen den Wünschen des Menschen nach umformt. Insofern haben alle Rassen ihren Wert und ihren Sinn, da sie einem Teil der Menschheit gefallen oder nützlich sind. Wenn also ein Teil der Menschheit die Nacktheit diverser Hunde bevorzugt und ein anderer die kindlichen Gesichter von Knautschnasen, dann haben diese Rassen ihren Sinn und Zweck erfüllt. Dass ihre psychischen Beeinträchtigungen in der weiteren Folge möglichst gering gehalten werden müssen, ist sicherlich jedem User hier klar, aber sie rundheraus als "ungesund" und "gequält" dazustellen, weil überhaupt versucht wird diese Merkmale möglichst züchterisch zu bewahren (und zugleich die Lebensqualität und -Erwartung zu steigern, indem andere, negative Faktoren bekämpft werden), nur weil sie nicht dem eigenen Schönheitsideal eines Hundes entsprechen, ist auch der falsche Weg.

    Und wie Nightstalcer zwischendurch mal einwarf ... dazu muss man (Mensch) sich an der wirklichen Diskussion in Zuchtkommissionen beteiligen und tatsächlich an einem Fortbestand einer "gesünderen" Rasse interessiert sein und nicht an der Ausrottung derselben. Die Möglichkeiten dazu sind immerhin gegeben. Auch für Einkreuzungsprogramme kann man sich stark machen, sich informieren und sich einbringen oder diejenigen Menschen fördern, die genau das tun.

    Stammtischdiskussionen helfen den Rassen leider nicht weiter, insbesondere dann nicht, wenn nicht alle der Beteiligten wirklich fundiertes (aktuelles) Wissen über alle die beteiligten Rassen haben. Sonst ist eine sinnführende, produktive Diskussion überhaupt nicht möglich.

    Damit genug gesagt. ;) War eh' mehr als ich wollte und die Arbeit ruft ohnehin.