Klar ist es ein wenig frustrierend, sich für seinen Hundewunsch erstmal rechtfertigen zu müssen.
Ich habe mir mit 14/15 einen Hund gewünscht, kannte Aussies von Agi-Turnieren, fand sie einfach äußerlich toll - um das Tempo ging's mir gar nicht. Als ich dann mit 15 meinen Aussie hatte, hatte ich keinen Plan von der Rasse.
Und ganz ehrlich? Ich wäre froh, wenn mich damals jemand gedrängt hätte, mich erstmal über die Rasse zu informieren, statt mir nur ein allgemeines "Dir ist aber klar, welche Verantwortung mit einem Hund kommt?" anhören zu dürfen. Ich will es gar nicht auf mein geringes Alter schieben. Ich denke einfach, ich war noch nicht reif für einen Hund, war mir eben NICHT bewusst, was es bedeutet einen Hund zu haben. Aber: Erst recht war mir nicht klar, was es heißt, einen Welpen großzuziehen, noch dazu einen so intelligenten, der mich permanent austestet.
Lange Rede, kurzer Sinn: Nach weniger als einem Jahr war er zwar super sozialisiert, umgänglich mit allem und jedem, aber absolut ungehorsam. Er ließ sich im Wald super von Wild abrufen, im Freilauf - aber sah er irgendwo andere Hunde oder Menschen ging er nicht weg von ihnen, egal wie weit ich mich von ihm entfernte. Und in meinem Stolz habe ich damals auch nicht meine Tante (gleichzeitig meine Trainerin) gefragt, sondern mich halt durchgewühlt. (Und das war nur eins von vielen Problemen...) Schließlich lief es darauf raus, dass er bei meiner Tante einzog, weil es einfach besser für ihn war. Heute ist er immer noch genauso klasse wie früher, nur dass er noch dazu gehorsam ist, Kondition hat... :)
Nun habe ich meinen nächsten Aussie, weiß Bescheid über die Herausforderungen, die diese Rasse mit sich bringen kann (ich betone: KANN) und es läuft um Meilen besser.
Was ich damit sagen will ist: Klar soll man sich einen Hund aus dem Gefühl heraus holen, und es ist sicherlich schöner, sich nicht erst lang und breit darüber zu belesen, sodass man bald eine Art "Bedienungsanleitung Hund" im Kopf formt; aber letzten Endes ist es einfach verantwortungsvoller sich selbst und dem Hund gegenüber, sich erst zu informieren, ob die Rasse wirklich die richtige für einen ist. Sicherlich geht es in den meisten Fällen auch so gut, ohne dass man sich vorher informiert hat, aber es gibt eben auch die Fälle, in denen der Hund dann weggegeben wird - was nicht immer so glimpflich läuft wie in meinem Fall.