Beiträge von Cherubina

    Dann habe ich dich missverstanden.


    Mein Rat wäre dann ebenfalls: Warte!

    Die Tenazität von Parvo-Viren in der Umwelt liegt (auch ohne Desinfektion) bei 6 Monaten bis max. 1 Jahr. Holt ihr erst nach einem Jahr einen Welpen ins Haus, wäre es also relativ unproblematisch, wenn er schon mit 9 Wochen käme.

    In dieser Zeit habt ihr genug Zeit Kontakte zu Züchtern zu pflegen, eventuell mal Besuche oder Treffen mit diesen auszumachen und dann mit einem guten Gefühl einen Neustart zu wagen.


    Wie du bereits gemerkt hast, ist man bei dieser Rasse sowieso fast immer zu spät dran, wenn der Wurf schon da ist.

    Ich verstehe ehrlich gesagt diese Eile nicht. Dieser Hund soll euch, wenn alles gut läuft mal wenigstens 15 Jahre begleiten, aber ausgerechnet jetzt sofort soll Ersatz her. Zu einem Zeitpunkt, der ja nicht nur durch die Parvo Geschichte eher ungünstig ist. Junghund und Neugeborenes kann auch bei nem Zwergdackel herausfordernd sein.


    Es klingt danach als sei schon der erste Kauf ziemlich überstürzt und nicht gut vorbereitet gewesen. Diese Geschichten schreien immer nach illegalem Welpenhandel. Impfpass und Mutter zeigen lassen spricht für eine sehr schnelle Abwicklung ohne längeren Kontakt - interpretiere ich das richtig?


    Zwergdackel boomen im Moment und wenn es eine besondere Farbe aus guter Zucht sein soll, ja, dann warten die Leute und zwar oft länger als ein halbes Jahr.


    Was macht denn das Projekt Hund für euch so zum Notfall, dass es unbedingt jetzt sofort sein muss? Impulskontrolle ist auch für Menschen nice to have.

    Kurz gesagt:

    Man kann sich seinen Begleiter einfach nicht nach dem Label AL oder SL aussuchen. Das Feld ist echt heterogen und man sucht sich "seine" passende Linie raus.

    Am richtigen Platz ist der richtige Border einfach ein Traumhund. Ich glaube da sind wir uns alle einig.

    Zum Thema selbst: Ich habe mir angewöhnt, weniger in Rassen zu denken, sondern vielmehr in Typen und Linien. Damit meine ich vor allem die unmittelbare Abstammung – also Eltern, Großeltern, Urgrosseltern, direkte und halbe Geschwister usw. Gefällt mir, was ich da sehe.

    Dem kann ich nur zustimmen. Man kommt nicht drum rum sich die konkreten Linien genau anzuschauen. Einen Border Welpen kaufen, weil halt Border dransteht funktioniert einfach nicht. Dafür ist die "Rasse" viel zu weit gestreut.


    Der Satz, dass Border Collies nur für die Arbeit am Schaf gezüchtet werden, bezieht sich aus meiner Sicht auf die reinen und ursprünglichen Arbeitslinien und ja, es gibt durchaus Linien, die am Schaf super sind, eigenständig, durchsetzungsstark etc., aber im Agi-Sport eher fehl am Platz wären. Da ist Entwicklung drin und da wird inzwischen eben im Sportbereich ganz anders selektiert als früher im Hütearbeitsbereich. Aber das ist ja auch gut so.

    Rein körperlich die Größe, das Fell (nein wir möchten keinen Merle), die Statur, fit für große Gassirunden (unserem Nachbarsmaltäser gehen wir zu weit, den mussten wir dann heimtragen 😅), von reinem Laufen mit dem Aussie wurde mir seitens einer Hundeschule mal abgeraten, das würde ihn nur mehr trainieren und den Bewegungsdrang noch verschärfen, lieber Kopfarbeit (das bevorzuge ich eh, weil Jogger sind wir beide nicht

    Große Gassirunden (ich gehe da mal von 2 - 3 h und 10-15 km aus!?) sollten wirklich die allermeisten gesunden Rassen hinbekommen. Wenn der Malteser der Nachbarn das natürlich überhaupt nicht gewohnt ist, ist das wie bei einem völlig untrainierten Menschen. Die bekommen bei so nem Gang auch ihre Probleme.

    Spannend, dass du direkt drunter schreibst, dass dir vom reinen Laufen mit dem Aussie abgeraten wurde, weil es ihn womöglich trainiert. Hier beißt sich dann die Katze in den Schwanz.

    Bei dem was du schilderst, halte ich es eher für unwahrscheinlich, dass du aus deinem zukünftigen Hund einen Bewegungsjunky machst. Nicht wegen 2 ausgedehnter Spaziergänge am Tag.

    miamaus2013

    Du darfst gerne etwas zu den Sport-Bordern erzählen. Wie bereits weiter oben geschrieben gibt es da schon seit längerer Zeit eine ganz eigene Welt, wo eben nicht mehr einzig auf die Arbeit am Schaf selektiert wird.

    Das ist nicht meine Welt, aber du darfst gerne ergänzen oder korrigieren. Ich bin ja nunmal in meiner Bubble...


    Und dann gibt es da noch den Hundesport, allem voran das Agility. Hier haben sich ganz eigene Zuchtrichtungen entwickelt, eher aus der Arbeitslinie heraus. Da stecke ich aber thematisch am wenigsten drin.

    Zum Glück tauchen die Biester bei mir nur super selten auf.

    Zweimal bei sehr alten und geschwächten Tieren, als ich sie noch in Haltergemeinschaft hatte, letztes Jahr bei einem Hammel, der durch Blauzunge geschwächt war.

    Ausnahme ist der blöde Walliser Schwarnasenbock. Bei dem haben sich die Maden schon zweimal ausgehend von der engen schwitzigen Stelle zwischen Horn und Kopf über die ganze Schulter ausgebreitet. Ist zum Glück beide Male glimpflich ausgegangen. Aber Böcke horntragender Rassen scheinen prädisponiert zu sein.


    Ich beuge nicht vor. Butox macht mir zu viele andere Insekten kaputt. Finde das ökologisch so unkalkulierbar.

    Das Thema kommt ja hier im Thread häufig mal auf und es ist einfach schwierig da eine gute Antwort zu geben. Man kennt eben vor allem seine eigenen Hunde und kann selten direkt vergleichen. Dazu kommt, dass Showlinien eben noch häufiger bei unpassenden Haltern landen als AL - vermute ich, ohne da irgendwie eine Statistik zu führen.

    Ich empfinde AL etwas "nerdiger", sehr fokussiert auf ihre Arbeit, im besten Falle das Hüten, können dabei alles andere ausblenden. Sie sind oft schneller, präziser und viel seltener erlebt man dort mal eine Schlaftablette.

    Dafür habe ich das Gefühl, dass die SL weniger stark zu Stereoypien und Junkieverhalten neigen.


    Beides kommt aber eben in beiden Linien schon auch vor.


    Trainingsprobleme, die in der Rettungshundearbeit durch die sensible, schnell verknüpfende und an ihren Haltern orientierte Art kommen, haben die AL anderer Hundeführer genauso wie die Hunde aus "meiner" Linie.


    Wie ich ja auch schon schrieb gibt es da einfach klare genetische Unterschiede und ich rate jedem, der sich für diese Hunde interessiert möglichst viele davon kennenzulernen. Aus verschiedenen Linien.


    Am Ende sehe ich die AL aber eben eigentlich nur beim Schafhalter als wirklich passend, denn wie mehrfach geschrieben: Für diese Arbeit und nur dafür (!) werden sie gezüchtet.

    Die unter dem ISDS gezüchteten Hunde, in Deutschland vertreten durch den ABCDeV, weisen ihre Hüteeignung bei Trials nach. Wenn sich ein Hund da besonders positiv hervortut, kann er sogar in die Border Collie Zucht gehen, obwohl es kein Border Collie ist. Bzw. Border Collie ist, wer arbeiten kann wie ein Border Collie.

    Das finde ich besonders spannend. Welche Rassen können denn da eingezüchtet werden? War mir bisher total unbekannt, hab mich aber auch nie damit beschäftigt.

    Im Wesentlichen sind es schon Border Collies, aber eben auch welche, die keinen Stammbaum vorweisen können. Ansonsten kommen eben Hunde in Frage, die gute Koppelgebrauchshunde sind und das schränkt schon ein.

    flying-paws hat mit ihrer Koolie Hündin Border Collie Würfe gehabt. Die kann über das genaue Verfahren mehr erzählen.

    Und ich meine von einem Bearded Collie gehört zu haben, aber da bin ich nicht sicher.