Ignoriert bitte die Einblendung oben. Seit dem Update wirft der Editor mir Zitate alle ineinander, funktioniert nicht mehr wirklich. Daher jetzt halt ohne Zitate.
	Chatterbox Lucifer hat eine immense Erwartungshaltung vor der Arbeit, die dann auch zu Fiepen im Auto führt. Ich breche das ab, wenn er es übertreibt. Weil sowas auch gerne zu sich ausweitenden Verhaltensketten führt. zb fahren die Hunde mit meinem Mann Auto und kommen nachhause, dann höre ich beide, sobald der in unsere Straße abbiegt und das steigert sich dann zu Gebrüll, wenn er in die Garage fährt. Gerade, wenn beide zusammen im Auto sind und man es laufen läßt, dann steigert sich das von Fahrt zu Fahrt. Ich bremse dann auch mal abrupt und mach ne Ansage nach hinten. Da ich auch durchaus aussteige um das durchzusetzen, wenn sie weiterbrüllen, hören sie dann auf. Mein Mann hat da keinen Bock drauf und sie brüllen. Da geht die Initiative allerdings vom Belltie aus.
Auf dem Weg zum Platz, da ist Luci dann ja auch allein im Kofferraum, ist es ein Fiepen, was man durchaus mit ner dezent quietschenden Bremse verwechseln könnte. Wird es mehr, breche ich ab. Er wird dann aber nicht komplett leise, sondern macht dann wieder die quietschende Bremse. Steige ich vor dem Platz aus und öffne den Kofferraum, hält er die Gusche, stalkt mit langem Hals durch die Gegend, vllt sieht man ja schon jemand. So direkt vor mir ist er dann aber ruhig. Sowieso ist er, sobald er weiß, was nun kommt, bei mir. Schon auch mal lauter, aber Blick quasi immer bei mir.
Beim Gassi hab ich dann halt nen ganz anderes Setting. Luci stalkt und sucht nach Triggern. Er ist, solange nix zu sehen ist, ansprechbar und kommt auch zu mir, wenn ich ihn rufe, aber man merkt, er sucht immer wieder. Wenn irgendwas rennt, also Rehe, oder wie die letzten Wochen, tausende Kraniche über die Felder gehen, dann zieht er sich daran hoch. Wenn er denkt ne Krähe wäre schon Gekreische wert, dann kann ich das abbrechen. Denn dann hat er nix besseres gefunden, um sich aufzuregen. Er mault dann noch kurz und dann gehts weiter. Bei rennenden Rehen ist allerdings nix mehr zu wollen mit dem Abbruch. Ich setze ihn dann ab und warte. Er macht interessante Moves, um die Rehe zu beobachten, ohne das Sitz aufzulösen, wie eine Schlange schlängelt er dann Kopf und Körper, um im Zweifel an mir vorbei zu glotzen und zu quaken. Das Zwergi sitzt derweil brav neben mir (auch das war Arbeit, an sich möchte er den Collie gerne einnorden, darf er aber nicht (schafft er auch nicht)). Und wenn der Reiz weg ist und ich denke das Hirn könnte mal wieder aktiviert werden, fange ich an den Zwerg mit Keksen zu füttern, weil er so brav neben mir sitzt. Irgendwann legt sich beim Collie ein Schalter um, er guckt zu mir, wird leiser und irgendwann, wenn er dann ruhig ist, kriegt auch er nen Keks und darf aufstehen. Den Keks gibt es natürlich nicht in der Erregung, sondern wenn er runtergekommen ist.
Alternativ schleife ich ihn auch mal weiter. Oder ziehe ihn mit Keks an etwas vorbei. Das entscheidet sich nach seinem Zustand und nach dem Reiz.
Wir haben hier alles erdenkliche. Vom entspannten Schlendern zwei Std lang bis hin zu dreimal Ausflippen bei einem Gassi und damit verbundener Zwangspause. Mehr Input fürs Hirn, also regelmäßiges Training, reduziert Häufigkeit und Dauer der Schreierei, aber weg isses dann nicht. Ich versuche das dann in Relation zu setzen. An schlechten Tagen haben wir dann, alle Gassirunden zusammengezogen, 10-15 Minuten Nerv. Auf 24 Std gesehen durchaus etwas, womit ich leben kann.
Hab ich ihn in meinen Kursen mit, dann ist er der Streber schlechthin. Legt sich brav, lässt fremde Menschen an sich arbeiten, auch da blendet er die anderen Hunde im Raum gut aus. Ist ebenfalls ein Job für ihn. In jedem Kurs hab ich dann mindestens 3 TN, die mit Herzchen in den Augen den Collie mitnehmen wollen. Ich bin mir aber recht sicher, nach dem ersten Gassi, ist der schnell wieder zuhause. 