Beiträge von katinka62

    als ich heute morgen aufstand, war alles weiß. sieht schön aus und herr hund liebt es, aber ich könnt gut drauf verzichten - allein schon, weil der weg zur arbeit gleich doppelt so lange dauert! jetzt regnets gerade, ich hoffe mal, dass es heute nacht nicht friert - sonst streike ich morgen früh und verfluche den tag, als ich mich für ein auto mit heckantrieb entschieden habe.

    Diego läßt die Knallerei an Silvester immer ziemlich kalt. Wenn wir Besuch haben, mag er den Trubel eh schon nicht und zieht sich in sein Körbchen im Flur zurück. Um Mitternacht nach draußen nehmen wir ihn allerdings nie mit - schussfest oder nicht - , erstens, weil wir selbst Raketen zünden und böllern, da finde ich es einfach zu gefährlich, wenn er dazwischen rumläuft, und außerdem sind die lauten Geräusche direkt am ort des Geschehens nochmal was anderes, als wenn da Wände dazwischen sind.

    Wir machen ja generell nicht so einen Riesenhype um den Hund - er muss sich uns anpassen und nicht wir uns ihm und insofern würde es mir im Leben nicht einfallen, meine Verabredungen nach Hundeterminen (die wir eh nicht haben) auszurichten oder Treffen mit Freunden abzubrechen, damit ich pünktlich zu Hause bin, um den Hund zu gewohnten zeit zu füttern oder auszuführen, ebenso wie er bzw seine Haltung, Ernährung, Auslastung etc. in Begegnungen mit Freunden, Bekannten und Kollegen nicht mein Hauptgesprächsthema ist, eher sogar nur am Rande vorkommt.

    Und mir ist es auch egal, wie Freunde und Verwandte zu unserem Hundehalterdasein stehen. Ist Diego irgendwo erwünscht und paßt es, nehmen wir ihn mit. Ist er nicht erwünscht, aus welchen Gründen auch immer, bleibt er zu Hause, ohne dass die zwischenmenschliche Beziehung daran Schaden nimmt, wir den Kontakt abbrechen oder beleidigt sind bis in die Steinzeit und zurück. Allenfalls können wir halt nicht so lange bleiben wie mit Hund, aber daran hat sich bislang auch noch niemand gestoßen.

    Und wenn wer zu uns kommt, der nichts mit Hunden am Hut hat und demzufolge keine Lust, sich mit unserem zu beschäftigen oder seinen "Kraul-mich"-Aufforderungen nachzukommen, dann ist das halt so.

    Wir nehmen Diego eher selten mit, wenn wir wohin fahren, aber wenn, dann wird er im Kofferraum mit Geschirr und Gurt gesichert.

    Er fährt eigentlich ganz gern Auto, aber auf unserer Urlaubsfahrt nach Dänemark - acht Stunden - war er doch arg gestreßt.

    Wir nehmen Diego eher selten mit, wenn wir wohin fahren, aber wenn, dann wird er im Kofferraum mit Geschirr und Gurt gesichert.

    Er fährt eigentlich ganz gern Auto, aber auf unserer Urlaubsfahrt nach Dänemark - acht Stunden - war er doch arg gestreßt.

    Zitat

    Die Frage ist ja auch:Wenn ein Hund so aufwächst und nichts anderes kennt,vermißt er dann was?

    Die Frage stell ich mir selbst auch oft, wenn ich hier lese, was andere so mit ihrem Hund anstellen - stundenlange Gänge durch Feld und Wald, Hundesport mindestens einmal die Woche, am Wochenende immer neue Ausflüge in unbekannte Gebiete ... Wir machen das alles nicht, die Aktivitäten beschränken sich auf Gassigänge (zwei kurze, zwei längere, aber über 45 Minuten kommen wir pro Gang nicht hinaus, allerdings immer offline), Suchspiele und UO-Übungen. Auch am Wochenende gibts kein Extraprogramm, manchmal wird eher noch runtergefahren, weil zuviel anderes ansteht.

    Unser Hund scheint damit zufrieden zu sein, jedenfalls macht er keinen unausgeglichenen Eindruck. ABER - er kennt es nicht anders und vermißt wahrscheinlich nichts.

    Ich weiß nicht, wie es wäre, wenn wir mit ihm dauernd unterwegs wären, immer neue Auslaufgebiete, immer neue Herausforderungen,immer neue Aufgaben für ihn hätten. Wäre er glücklicher damit als jetzt (wobei ich nicht das Gefühl habe, dass ihm jetzt was fehlt) oder total unausgeglichen und unzufrieden?

    Fest steht, dass er im Urlaub, als er immer dabei war, wenn wir unterwegs waren, und um einiges mehr als zu Hause bespielt und gefordert wurde, total nervös war, nicht zur Ruhe kam und zu Hause erstmal endlos ausruhen musste. Insofern denke ich dann, dass wir für unseren Hund wohl das richtige Maß gefunden haben.

    Ich denke, niemand vermisst, was er nicht kennt - ein Mensch nicht und ein Hund schon gar nicht. Es sind wohl nur wir Menschen, denen der arme Hofhund gern mal leid tut, weil er ohne Aufgabe, ohne superduper Futter, ohne warmes weiches Hundebett möglichst im Besitzerschlafzimmer sein Dasein fristen muss. Dass Kettenhaltung und Haltung ohne Sozialkontakte nicht gerade artgerecht sind, steht dabei auf einem anderen Blatt.

    Zitat

    Mir fallen jetzt spontan etwa 3-4 Hofhunde hier im Dorf ein. Einer davon ein Boxer, der Rest alles DSH, die alle bei Bauern leben. Der Boxer ist an der Kette, den sehe ich so gut wie nie. Keine Ahnung, ob das der ist, den man ab und an mal beim Gassi sieht oder ob es doch ein anderer ist. Wenn es der ist, dann scheint der auch beim Gassi zwar mal längere Strecken zu gehen, aber an der Flexi.
    Die DSHs sehe ich öfter mal draußen, meist ohne Leine. Ob die nun noch Sport machen dürfen, weiß ich nicht. Einer läuft oft am Fahrrad mit. Meist kommen sie auch einfach auf dem Traktor mit zum Feld oder zu den Kühen und schnüffeln dann dort rum, bis der Bauer fertig ist. Verhaltensauffällig würde ich keinen davon nennen. Die bewachen ganz normal den Hof, ich weiß auch nichts von Beisvorfällen, den einen sehe ich auch regelmäßig mit kleinen Kindern. Auf mich wirken alle "normal", soweit ich das beurteilen kann.

    Wir wohnen sehr ländlich und fast jeder Landwirt hier hat auch einen Hund. Die meisten rennen den ganzen Tag herum, bewachen haus und Hof, schnüffeln hier und schnüffeln da, bewachen Haus, Hof und Kühe. Beißvorfälle hat es hier noch keinen gegeben. Auffällig sind nur die nicht-ausgelasteten Familienhunde - zwei Doggen, die nur ab und an mal ausgeführt werden und ansonsten im Haus, im Zwinger, oder, wenn die Besitzer zu Hause sind, frei auf dem Grundstück laufen ihr Dasein fristen, bei jedem, der vorbei geht, am Zaun stehen und Terror machen und kürzlich sogar drübergesprungen sind und sich einen Border bzw. einen Labrador greifen wollten, außerdem ein Beagle, der ebenfalls nur ab und an mal ausgeführt oder im Garten bespielt wird und ein JRT, der ebenfalls "so mitläuft", durch die Gegend streunt, alles ankläfft, was vorbeigeht und neulich IM Auto der Nachbarn markiert hat, weil diese Hundebesuch hatten und er wohl ein Revierproblem.

    Alle drei Fälle hatten jetzt ein Problem mit dem Ordnungsamt. Der JRT

    Was ich damit sagen will - ein Hofhund hat's nicht per se "schlecht", möglicherweise sind diese Hunde zufriedener und ausgelasteter und damit verträglicher als mancher Familienhund ohne Aufgabe.

    Zitat


    20 Kilometer traben ist ein Witz für jeden gesunden Hund, der nicht unter angezüchteten Handycaps leidet. Und genau deswegen tun mir diese Hunde leid. Weil sie kaputt gezüchtet wurden. Weil aus einer Sportmaschine eine Karikatur gemacht wurde.

    10 bis 15 Kilometer täglich sind hier schon zu Fuß Standard und ich bin absolut unsportlich. Dabei toben die Hunde dann natürlich noch und jagen sich stundenlang gegenseitig über die Wiesen, die legen sicher die doppelte Strecke zurück, wenn nicht die dreifache. Und dann noch jeden zweiten Tag zusätzlich Fahrrad fahren. Und das sind keine toptrainierten Hunde, das sind ganz normale Familienhunde der hier im Forum vielverpönten Hausfrau :D

    Unser Hund würde im Leben keine 10 bis 15 km täglich schaffen, von 20 brauchen wir gar nicht zu reden. Und der ist bestimmt gesund und fit.

    Manchmal geh ich abends mit ihm joggen und mein Mann dann gleich im Anschluß daran nochmal. Dann hat er ca. 8 km hinter sich, zusammen mit der morgendlichen und der nachmittäglichen Runde 10, und ist so fix und alle, dass er am nächsten Tag kaum aus seinem Korb rauskommt.

    Vielleicht könnten wir ihm eine entsprechende Kondition für so viele Kilometer antrainieren, aber das Problem ist dann auch, dass das regelmäßig abgerufen werden muss - und das können WIR dann wiederum nicht leisten.

    Also, für unseren normal trainierten Hund sind 20 km kein Witz.