Ich kann dich auch gut verstehen - wir arbeiten ebenfalls beide mit insgesamt 1,75 Stellen, haben zwei Kinder auf weiterführenden Schulen mit inzwischen (das war noch nicht so, als Diego einzog) zeitaufwendigen Hobbies (Leistungsturnen mit dreimal wöchentlich Training in der Stadt ohne Anbindung an Öffis, wodurch für uns viel Fahrzeit entsteht), Haus, (großer) Garten - und den Hund.
Zwei bis drei Stunden Gassi schaffen wir schon ewig nur noch im Ausnahmefall, 90 Minuten über den Tag verteilt, sind in der Regel das höchste der Gefühle plus Suchspielchen, Tricks üben und ein paar Gehorsamsübungen täglich. Für Hundeplatz, Hundeschule oder andere Aktivitäten mit dem Hund fehlt die Zeit - und ja, auch die Lust. Noch einen festen Termin die Woche wollen wir uns nicht antun und das Wochenende soll vor allem der Familie gehören - ausschlafen, zusammen kochen, spielen, ein bißchen was im Haushalt machen, abhängen.
Was bleibt ist - auch unter dem Einfluss dieses Forums, in dem viele User berichten, welchen zeitlichen Aufwand sie mit ihrem Hund betreiben (stundenlänge Gassigänge in immer neuen Auslaufgebieten, jede mögliche Form von Hundebespaßung möglichst mehrmals die Woche) und unterschwellig den Eindruck hinterlassen, dass sei ein Muss für jeden halbwegs verantwortungsvollen Hundehalter - dem Hund nicht gerecht zu werden, obwohl er keinen unglücklichen Eindruck macht und mit diesem Gefühl habe ich auch schon mal an Abgabe gedacht. Dass er noch bei uns ist, liegt vor allem daran, dass wir alle an ihm hängen, er wie gesagt keinen unglücklichen Eindruck macht und wir natürlich auch Zeiten haben, wo alles lockerer läuft und wir nicht Bugwellen von Terminen, Unerledigtem und Sonstigem vor uns herschieben.
Auch, wenn ich jetzt nicht wirklich hilfreiche Tipps für dich habe (außer, dass ich nicht finde, dass zwei, drei Stunden Gassi täglich Pflicht sind) - dir gehts nicht allein so. Kopf hoch, es kommen auch wieder andere Zeiten.
Versuch mal für dich, deine Abläufe zu optimieren, vielleicht auch deinen Mann an der einen oder anderen Stelle stärker in die Pflicht zu nehmen und auch, mal was nur für dich selbst zu tun.