Beiträge von Lucy_Lou

    Mal eine vielleicht blöde Frage:

    Wo macht ihr, die ihr von Tourismus so negativ betroffen seid, selbst noch Urlaub? Guten Gewissens? Ohne den Urlaub komplett damit zu verbringen, bloß nichts touristisches zu tun und bloß unterm Radar von absolut allen zu bleiben?

    Wir waren zu Peaches Einzug damals ganz im Osten Deutschlands unterwegs, da war nicht viel mehr als nette Einsamkeit. Vermutlich niemand, der sich über die sehr vereinzelt auftretenden Touris aufgeregt hat (vermutlich eher über die Dorfjugend, wenn schon :hust: ). Aber da war halt auch nicht mehr als nette Einsamkeit.

    Fahrt ihr dann eher nur in durchorganisierte AI-Anlagen (die halt genau dafür gemacht sind) oder in Gegenden, wo eigentlich niemand Urlaub machen will? Oder Kreuzfahrtschiffe, die man am besten nie verlässt? Oder unternehmt nichts, um Einwohnern keine Parkplätze, Restaurant-Plätze oder dadurch deutlich einsamere Wanderwege wegzunehmen? Verzichtet auf schöne Strände oder Bergwanderungen?
    Oder: geht jeden Abend Essen, nehmt jede kulturelle örtliche Kleinkunst-Veranstaltung mit und bezahlt gerne ein Vielfaches an Eintrittspreisen (was es in Europa ja kaum gibt, anderorts durchaus)
    Also: versucht ihr alles, um bloß nichts zu tun, was touristisch wirken könnte oder euch als Touristen erkennbar macht?Ernsthaft?

    Und das ist dann Urlaub für euch?

    Ich weiß, das "ihr" und "euch" ist provokant, braucht sich auch niemand von angesprochen fühlen. Aber jeder, der in den Urlaub fährt, ist Tourist. Und die wenigsten entscheiden sich z.B. für unser nettes Mittelgebirge, wo man sich über Touris freut :roll:

    Jeder hat seinen Platz und ab geht die Post und ich hab die Hände frei.

    Wie lange/oft läufst du denn dann so?
    Ich hab schon immer ein schlechtes Gewissen, wenn alle angeleint sind, da unterschiedliche Bedürfnisse und unterschiedliches Grundtempo und irgendwie fällt es mir schwer, denen dann auch noch einen Platz zuzuweisen :ops: .
    Auch wenn es ggf. auch entspannend sein kann "nur" zu laufen und fertig?

    Mit 5 Hunden laufe ich keine reinen Leinenspaziergänge. Wobei reine Leinenspaziergänge eh entweder Löserunden sind oder wir sind irgendwo mal in der Stadt unterwegs oder so, da kommen aber eh nicht alle mit.
    Ansonsten: es geht eigentlich, da die Hunde sehr unterschiedlich laufen. Enya immer vorneweg, Smilla und Peaches eher hinter mir oder neben mir, Joey und Lotta leicht vor mir. Die sortieren sich eigentlich recht gut von selbst. Dass man mit 5 Hunden eh den kompletten Bürgersteig einnimmt, dürfte klar sein, also nehme ich sie wie gesagt in die Stadt alleine nicht alle mit und sortiere sie sonst je nach Begegnung an den Rand oder weiche über die Wiese aus oder so. Habe aber auch den Vorteil, dass hier kein Hund pöbelt, also sie nehmen "nur" Raum ein.

    Vorbildlich leinenführig dürften hier nur Smilla und Peaches wirken |) , die sind es aber von Natur aus. Und der Rest wuselt halt nicht, die laufen schon relativ straight an ihrer jeweils ausgesuchten Position. Nur mit "Fuß" hat das nichts zu tun...

    Einzelzeit gibt es vor allem im Sport. Oder für einen Hund, der wirklich speziellere Bedürfnisse hat (sind hier vor allem die jeweils älteren Hunde). Oder, klar, beim Kuscheln und Körperpflege und so. Wobei ich ausschließlich bei Smilla finde, dass sie Einzelzeit wirklich will. Der Rest schaut eher etwas ratlos aus, wenn er mal ganz alleine mit mir unterwegs ist und scheint wenig glücklich mit der Situation... Also, ist die Frage, ob die Einzelzeit wichtig für jeden Hund ist oder doch eher bei so einigen Hunden für den Menschen, aus welchen Gründen auch immer.

    Warum mehrere? Ich liebe es! So lange Alter/Gesundheit/Finanzielles es zulassen, wird hier def. kein Einzelhund wohnen.

    Lucy: ungeplanter Berner-Mix-Wurf einer Freundin meiner Mutter. Bauernhof, die Welpen wurden mehr oder weniger verschenkt (ich mein 80DM, für Freunde umsonst). Ich hatte die Chance, wieder einen Hund zu haben (meine Mutter nahm eine Schwester), ich hatte da erst nach dem Studium mit geplant, aber war einfach nur happy :smiling_face_with_hearts: . Also: völlig ungeplant und wohl nie rational so ausgesucht. Meine weltbeste Lucy :herzen1:

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    Zu ihr zog Grisu ein, der eigentlich ein Bearded Collie hätte werden soll. Etwas kleiner, leichter und begeisterter für Zusammenarbeit waren die Kriterien. Frank sah damals bei einer Rettungshunde-Übung (er ist in der DLRG) einen Aussie, wollte einen Aussie. Ich wollte einen zweiten Hund :hust: . So zog also Grisu ein. Man sieht, wahnsinnig überlegt!
    Grisu fand ich zeitlebens wirklich schwierig, für mich. Er hatte ordentlich Wumms, ordentlich Schutz-Verhalten, kannte dabei gefühlt kaum Selbstschutz und war mit anderen Hunden ziemlich unverträglich.Für Zusammenarbeit eher nur zu begeistern, wenn er eine Art von Sinn drin gesehen hat. Ich hab mir öfter gedacht, der wäre auf einer Ranch def. glücklicher gewesen.

    Aber zeigt ja alles, was man gut kann und was nicht (unsere Familienhündin in meiner Jugend hatte z.B. ordentlich Jagdtrieb, wollte ich so auch nicht zwingend wieder.) Damit der erste wirklich überlegter eingezogene Hund:

    Smilla: Dritthund zu Lucy und Grisu. Grund-Kriterien waren: klein, weicher Charakter, nicht auf Streit aus, weiblich, begeisterungsfähig, wenig Jagdtrieb, halbwegs sicher Grisu-kompatibel...
    Ein Sheltie wurde es!
    Mit Grisu musste ich zwar (erwartungsgemäß) monatelang managen und aufpassen, aber ansonsten hat es gepasst wie die Faust aufs Auge. Ich hatte vorher die Befürchtung, vielleicht ist die Rasse zu sensibel? Aber nein, passt super zu mir!

    Joey: Für mich wäre kein Aussie mehr eingezogen, aber Frank wollte einen eigenen Hund (erstmals tatsächlich) und das für Hundesport und bitte ein Aussie. (Hätte ich ihm damals erzählt, dass er selbst in einigen Jahren mal begeistert einen Sheltie führen würde, hätte er mich zu dem Zeitpunkt vermutlich noch ausgelacht). Ok, seine Entscheidung, sein Hund, nur diesmal noch ein wenig mehr geschaut, was ein für uns in Frage kommender Wurf so mitbringt. Und Joey ist schon klasse! Im Alltag absolut, auch sehr sozial, Jagdtrieb kein Ding, trubelige Umgebung oder Besuch kein Ding, nur im Sport würde ich sie nicht geschenkt haben wollen |) . Dafür haben Frank und sie im Laufe ihrer mittlerweile 8,5 Lebensjahre aber doch einiges geschafft. Nur Ohrstöpsel braucht man immer noch...

    Faye: zog für mich ein, Sheltie, und mein absoluter Seelenhund. Hab damals gedacht, wenn Grisu mal nicht mehr lebt, dann genau die drei für hoffentlich sehr lange: Faye, Joey und Smilla (Lucy war da schon tot). Faye wurde mit 2 Jahren totgebissen :( . Mir hat das komplett den Boden unter den Füßen weggerissen, ich wusste vorher nicht, wie unfassbar man trauern kann.

    Das war am 14.02.2020. Einen guten Monat später kam der erste große Corona-Lockdown. Ich hatte es gerade wieder geschafft, irgendwie eine Art von Alltag zu leben, sollte plötzlich auf der Arbeit aussetzen (da absolut nicht HO-kompatibel) und saß im Auto und dachte, das pack ich nicht. Habe nach Border-Welpen gegooglet. Weil ich nie einen Border wollte, aber das hat es für mich deutlich einfacher gemacht: sich um etwas kümmern können, ohne emotional zu viel geben zu müssen. Und Frank hat mit einem Border geliebäugelt, also sollte dieser für Frank einziehen.

    Und so zog wenige Tage später am Samstag des Lockdowns (an dem wir einmal komplett quer durch Deutschland gefahren sind durch surreale Stille) Enya ein. Einfach weil: ad hoc verfügbar. Sie hat mir tatsächlich extrem geholfen damals und neben dem Sheltie kommt für mich mittlerweile nur noch ein (SL-) Border in Frage :herzen1: . Muss ich erwähnen, dass sie genau nicht Franks Hund wurde :hust: ?

    Peaches: Sie ist 5 Monate jünger als Enya, ein Sheltie, mit teils Fayes Linie und deshalb zog sie ein. War eigentlich eine völlig dumme Idee! Und hat mir sehr vor Augen geführt, dass es dafür an sich noch zu früh war nach Fayes Tod. Sie ist so Franks Hund geworden und der unkomplizierteste und netteste und komplett-ohne-Baustellen-Hund überhaupt :herzen1:

    Letztes Jahr zog dann Lotta ein, ebenfalls Sheltie und verwandt mit Faye, auch gleiche Züchterin. Grund: ich wollte sie. Und ja: sie ist mein Hund.

    Aktuell leben also 5 Hunde hier und gerade mit Sheltie und SL-Border haben wir sehr unsere Rassen gefunden. So eine Lucy in kleiner und gesünder wäre perfekt, sie vermisse ich auch immer noch! Vielleicht mal ein Mittelspitz zu den Hütis dazu...

    das widmet sich den versteckten Schönheiten Mittelfrankens.

    Ich finde, man kann meist gut zwischen den Zeilen lesen. Und die meisten Menschen suchen dann eben doch nicht die Nebenschauplätze auf, egal, was in Büchern steht als wirkliche Geheim-Tipps (und nicht als tun-wir-mal-so-Geheimtipps). Die meisten Menschen, die Urlaub machen, wollen vor Ort die must-haves sehen, meiner Erfahrung nach.

    Kennt jemand den Lago del Mis? Sanspareil?

    Ich wette, selbst wenn ich es hier nenne, fährt da kaum wer hin, deshalb tu ichs einfach mal... (und könnte noch zig weitere nennen)

    Ob ein Buch es schlimmer macht? Ich glaube nicht. Das tun die Haupt-Touri-Ströme, denen sich gefühlt 98% anschließen.

    Selbst Schuld, verpasst man das beste =)

    Mehrere Strände sind mit Eintritt und Personenbegrenzung.

    Ist hier zwar etwas OT, aber diese Vermarkterei und Liegestuhl buchen müssen in Reih und Glied und ohne Eintritt eh kein Zugang und dann hast du da deine eigene Sardinenbüchse und wehe du verlässt deinen gebuchten Strandabschnitt gibt es jetzt auch auf Sardinien :shocked: . Kenn ich von dort nicht, nur vom ital. Festland, wo ich mich immer ganz weit weg nach Holland oder so wünsche :see_no_evil_monkey:

    Man kann das echt gut finden? Ok, tun Millionen Italiener offensichtlich auch...

    An den Strand braucht man in der Hauptsaison auch nicht, weil man kaum einen Parkplatz und einen Platz am Strand bekommt.

    Wobei es ja dann an sich (wie schöne Bergtouren oder Seen) Ausflugsziele sind. Für jeden. Egal ob man 10km entfernt wohnt oder 100km entfernt :ka: . Jeder trägt zum Stau und zur Überfüllung bei, der Freizeitgründen (!) Ort xy ansteuert . Finde ich eher befremdlich zu sagen, ich hab aber mehr Rechte, dahin zu fahren, weil ich nur ein Zehntel des Anfahrtsweges habe oder so.

    Etwas anderes ist es bei Umgehungsstraßen, aber da könnte man ja wirklich gegensteuern seitens der Politik, wenn man wollte.

    Ist ja letztlich kein Mensch, sondern "nur" meine Faye gewesen, aber das hier (und ich weiß, dass das nicht von dir kommt):

    dass Verhalten der Hunde war (aufgrund des Hormonhaushalts) ganz normal. Hätte quasi jedem passieren können.

    So oder so ähnlich wurde es ja bei uns auch schöngeredet und zig Gründe gefunden + lügender Freundin, als Faye totgebissen wurde.
    Ein Stück weit scheint der Mensch dahinter einfach eine Erklärung zu brauchen. Und die Halterin konnte ich sogar fast verstehen, was das angeht (die Freundin weniger), man will weder sich selbst noch seinen Hund als eine Art Monster sehen.
    Aber auch wir hatten kein ernst gemeintes "Mein Fehler, es tut mir wahnsinnig leid" (was mir persönlich einiges gegeben hätte), sondern nur Ausreden und Bagatellisierungen und kann halt mal passieren und hätt dein Hund halt nicht freilaufend bellen sollen etc.

    Ich weiß, man darf nur bedingt Menschen mit Hunden vergleichen, aber 1:1 das gleiche Muster

    Für die Familie des Opfers tut es mir unendlich leid, dass sich da jetzt auch noch rausgeredet wird (Joggerin, die rufend auf sich aufmerksam macht und 2 Wochen alte Welpen sind kein (!!!) Grund, jemanden totzubeißen. Ist so)

    Ich frag mich ja schon ein wenig, ob dem Hund nicht etwas fehlt, wenn er nicht mit Artgenossen kommunzieren/interagieren kann. Und beim Großteil meiner Hunde ist es schon so, dass sie auf Fremde wenig Bock haben, kurz abchecken oder "bleib lieber weg". Mit regelmäßigen Kontakten dagegen durchaus nett kommunizieren (oder auch sich freundlich ignorieren), selten spielen. Aber im Rudel oder mit Hunden, die sie oft sehen, ganz anders interagieren. Das ist wirklich Nähe schätzen, durchaus auch mal spielen, viel Interaktion. Hätte ich einen Einzelhund, würde ich zumindest versuchen, das irgendwie zu kompensieren.