Ich finde, alles was es braucht, ist Umweltsicherheit und dass der Hund immer und überall abrufbar ist und auch ohne Leine bei mir bleibt, egal was passiert. Daneben Nein und Aus. Den Hund ablegen zu können finde ich praktisch, aber kein Muss.
Alles andere ist Auslastung oder Spielerei für mich (nicht im negativen Sinn).
Beiträge von Lucy_Lou
-
-
Was zur Ankündigung des Richtungswechsels: Lucy hat auch lange gebaucht, bis sie ordentlich an der Leine lief. Zu Anfang habe ich es mit stehen bleiben probiert. Ergebnis: Lucy dachte sich bloß, oh Frauchen macht mal wieder Pause, na gut, mach ich das halt auch. Verstanden hat sie nichts, die Pausen haben sie auch nie gestört. Dann unangekündigter Richtungswechsel: Lucy nach kürzester Zeit total verstört, schlich alles hängen lassend hinter mir her. Und ich habe mir größte Mühe gegeben, nicht zu rucken, ist halt ein Sensibelchen...
Was geholfen hat: Kommunikation. Da lang/Nein/rechts/links/langsam/an meine Seite etc., alles positiv aufgebaut, wenn sie gut lief, viel Lob, wenn sie perfekt lief, Leckerlie. So lernte sie innerhalb weniger Tage, was ich eigentlich von ihr will und lief ordentlich an der Leine.
Diesen Text habe ich mir damals aus dem DF rauskopiert, ich weiß leider nicht mehr von welchem User, aber er spiegelt meine Erfahrungen genau wider: (hab mir mal erlaubt das hinzuzufügen
)
Zitat
"In welchen Situationen zieht dein Hund ? Immer, nur wenn ihr losgeht, unterwegs, wenn er etwas sieht, wenns nach Hause geht, auf dem Weg zur Spielwiese ... ?Hast du ihn an einer kurzen Leine, läuft er sonst frei, oder an der Schleppleine ?
Hat er überhaupt eine Ahnung, was du von ihm möchtest ? Hunde werden nicht mit dem Wissen geboren, was „Fuß“ heißt, das mußt du ihm schon verständlich erklären. Aus seiner Sicht bist du das Problem, denn du ziehst ja mit gleicher Kraft am anderen Ende ! Bisher hast du ihn ziehen lassen, hast es ihm also ersteinmal angewöhnt. Reines Kommunikationsproblem - du hättest ihn nie ziehen lassen dürfen (bzw. hättest du niemals zurückziehen dürfen, dazu gehören ja immer zwei ) !
Wenn du einfach stehen bleibst, wird dich das nicht weiterbringen (hat es ja auch nicht) ! Aus Hundesicht marschiert ihr los, er rennt fröhlich vor, plötzlich – ohne Grund – bleibst du stehen, er hängt in der Leine und wartet, daß es weiter geht. Irgendwann schaut Hundi sich mal um (was issen nu ?), setzt sich gelangweilt und ratlos hin, da sagt Herrchen doch glatt „Feiner Hund“ und geht weiter !!! Für den Hund hat man einfach einen leichten Schatten, nicht nachzuvollziehen und vollkommen unverständlich ! Was soll er bei der Aktion lernen ?
Richtung wechseln ist so eine Sache, meist wird ja empfohlen zügig nach rechts, links, zurück zugehen, den Hund quasi mitzureißen ! Wer kommt auf solche Ideen ??? Wenn der Hund doch überhaupt keine Ahnung hat, daß er illegalerweise zieht, wie soll er dann dieses unangenehme Rucken verstehen ! Da würd ich auch nicht mehr gerne und freiwillig mitlaufen – frustriert beide nur noch mehr ...
Was viele immer wieder vergessen, Hunde sind hochsoziale Lebewesen, die sich wunderbar verständigen können. Eigentlich reden sie permanent, drücken immer aus, was sie gerade denken – wir müssen ihnen nur zuhören !
Rede mit deinem Hund ! Marschier los, Hund neben dir, klopf an den Oberschenkel und sag „komm mit“, bevor er ins Ende der Leine läuft sprichst du ihn an (mit langsam, oder hierhin, ...), zupf LEICHT an der Leine, nur so, daß er es merkt, wechsel die Richtung, die Straßenseite, geht gezielt auf etwas zu, aber kündige ihm das vorher an ! Sag ein „hier längst“, zupf leicht und bieg ab ... für jeden richtigen Schritt, anschauen, ... loben + auch mal ein Leckerli.
Versuch mal das genaue Gegenteil von dem, was du bisher versucht hast. Kein Zerren an der Leine, kein meckern, kein aufregen. Bleib ruhig, gelassen, sag und zeig ihm deutlich auf was du hinaus willst, konsequent aber gerecht. Alleine schon in einem ernsten, aber dennoch fröhlichen Ton zu reden bewirkt Wunder, gute Laune steckt an und dann läuft Hund doch viel lieber neben Frauchen, als sich auf ein Kräftemessen einzulassen.
Ein Hund der an der Leine zieht schnürt sich selber die Luft ab, das Gehirn wird unterversorgt und schüttet sofort Streßhormone aus, ... der Kreislauf beginnt !"
Bei Grisu habe ich von Anfang an über Kommunikation gearbeitet und wenn er mal austestet, muss er jedesmal wenn er zieht an meine Seite kommen. Findet er nervig, so lässt er das ziehen schnell wieder. Aber die Grundzüge der Leinenführigkeit hat er über reine Kommunikation schnell gelernt. Und ganz wichtig: sich möglichst niemals (!!!) in die Richtung bewegen, in die der Hund gerade zieht. Genauso gut könnte man Leckerlie fürs ziehen verteilen...
-
Ich möchte kurz einwerfen, dass man alles an Hilfen, was man einsetzt, auch wieder abbauen muss. Lucy habe ich auch Platz über Leckerlie am Boden beigebracht. Folge war, dass sie sehr lange gebraucht hat, um Platz nur auf stimmliches Kommando hin zu machen. Bei Grisu habe ich es anders probiert (nach einem Tip seiner Züchterin): der Hund legt sich so oft am Tag hin, einfach in dem Moment Platz sagen und fertig. Geht auch über Clicker, dann führt man das Kommando etwas später ein. Jedenfalls konnte Grisu es innerhalb kürzester Zeit, ohne dass ich irgendwas an "Tricks" anwenden musste.
Damit der Hund länger liegen bleibt: zu Anfang jede Sekunde Leckerlie rein, dann Auflösungskommando und nicht mehr beachten. Ganz langsam steigern. Sowohl die Zeit zwischen den Leckerlie, als auch die Zeit bis zum ersten Leckerlie. Ganz wichtig: immer (und da ist die eigene Konsequenz mit sich selbst gefragt!) das Auflösungskommando geben, bevor der Hund von selbst aufsteht. Nur so kann er es schnell richtig verknüpfen.
-
-
Ich denke, beim VDH hat man zumindest eine etwas größere Sicherheit, dass alles wichtige untersucht wurde, die Verpaarung durchdacht war und die Welpen einen möglichst optimalen Start ins Leben haben. Gerade wenn jemand wenig Ahnung hat, worauf er achten soll beim Welpenkauf, kann es sicher hilfreich, sich zumindest mal mit VDH-Züchtern zu unterhalten. Völlig unverbindlich mit verschiedenen, so dass man Eindrücke sammeln kann.
Ich würde einem nicht-VDH-Züchter auch immer die Frage stellen, warum nicht VDH. Es gibt tatsächlich bei einigen gute Gründe.
Ich würde generell fragen, warum gerade diese Verpaarung, was ist das Zuchtziel, warum denkt der Züchter, diesem mit der Verpaarung nahe zu kommen. Nachzuchten oder nahe Verwandte: Charakter, Gesundheitszustand? Warum genau züchtet der Züchter diese Rasse? Was sieht der Züchter an eventuellen Problemen bezüglich der Rasse. Also: zu wem passt die Rasse, was sind eventuell "problematische" Eigenschaften, mit welchen Krankheiten könnte man rechnen. Wer alles nur schön redet, bei dem würde ich keinen Welpen kaufen. Mir ist auch wichtig, dass der Züchter mich kritisch hinterfragt und nicht jedem einen Welpen gibt, der einen will. Umso eher denke ich, hinterfragt er auch seine Zucht kritisch. Daneben müssen mir die Elterntiere gut gefallen und auch die Aufzucht der Welpen. Wenn das alles passt, ist VDH oder nicht für mich zweitrangig.
Der Preis wäre für mich aber in jedem Fall nebensächlich. Es ist wie beim Auto: der Anschaffungspreis ist auf das gesamte Leben gesehen, der kleinste Posten... -
Zitat
Huhu,
ich wollte nur noch sagen: Das hier:ist der Fehler des Hundehalters, nicht der Hundeschule. Macht man seine "Hausaufgaben", hört der Hund auch außerhalb des Platzes. Ich hatte immer auf dem Platz Probleme beim Fußgehen, weil ich so selten dort bin und mein Hund immer abgelenkt war. Seitdem ich überall, egal wo, Fußgehen übe, ist das auch kein Thema mehr.
Sicher, wenn man nur auf dem Platz übt oder nur dort wirklich konsequent ist, ist es Schuld des Hundehalters. Wenn aber die Hundeschule zu große Gruppen hat, auf kaum jemanden eingehen kann, ihr Schema abspult, ohne nach dem Ziel, der Vorgeschichte oder Besonderheiten des Hund-Haltergespannes zu fragen, da bleibt oft nur Frust beim Halter und keine Motivation, die Übungen auch im Alltag einzubauen. So wie du es schreibst: die Hundeschule sollte Anregungen geben, einen Plan B und C haben, so sehe ich das auch. Es gibt Hundeschulen, da wird ums verrecken der korrekte Vorsitz geübt (als Beispiel) und wehe der Hund weicht einen Millimeter ab, aber dass der Halter sich unter Ablenkung interessant machen kann für den Hund oder dass der Hund auch unter Ablenkung noch kommt, spielt keine Rolle.
-
Lucy liebt Platz. Sie legt sich hin, wenn ich sie frage, was sie anbieten will (clicker-Übung), sie legt sich hin, wenn sie wartet (ich unterhalte mich oder ähnliches), es war auch ein großes Problem ihr beizubringen, sich nicht hinzuschmeißen, wenn ich aus der Bewegung oder auf Entfernung Sitz sage. Sie zieht Platz einfach vor. Grisu dagegen mag die Übung nicht so, ihn muss ich da schon motivieren. Es scheint ihm zu "unbeweglich" zu sein, er mag Action und Platz hat damit ja wenig zu tun. Viel Lob, wenn der Hund es mal von sich aus macht oder als Ausgangspunkt für Spiele/Dummy etc. hilft
-
Ich finde auch, ihr macht genug. Mehr als eine "Aktion" pro Tag würde den Hund auch überfordern. Er soll ja alles poitiv kennen lernen, nicht unter Stress.
Mir war wichtig (in kleinen Schritten): andere Hunde jeder Größe kennen lernen, positive Kontakte mit Kindern, mich interessant machen unter Ablenkung, ganz langsam ans alleine bleiben gewöhnen, viel zusammen spielen, so dass mich mein Hund interessant findet. Daneben ganz langsam erste Ausflüge in die Innenstadt oder zu Freunden, Autofahrten, was er eben so meistern soll im zukünftigen Leben...
-
Herzlichen Glückwunsch zum Familienzuwachs :^^:
Wie seid ihr denn auf die Rasse gekommen? Sind ja unwahrscheinlich schöne Tiere, aber bestimmt für die wenigsten passend...
Viel Spaß mit der Kleinen und Bilder möchte ich auch sehen
!
-
Ich finde meine Hundeschule gut, da ich Tips bekomme, wie ich Übungen besser aufbauen kann, eventuell meine Körpersprache korrigiert wird und ich Anhaltspunkte bekomme, warum mein Hund in bestimmten Situationen nicht so reagiert, wie ich das geplant hatte. Aber es gibt so wenig gute Hundeschulen, was man (auch hier im Forum) teilweise so liest, was da in Hundeschulen gemacht wird... Da ist man mit Buch, Forum, Gassigruppe eher besser dran. In vielen Hundeschulen wird auch nur ein "Hundeplatzgehorsam" erreicht, der Hund hört dort vielleicht, außerhalb aber nicht.
In einer guten Hundeschule ist es egal, wie alt dein Hund ist und was er bislang gelernt hat. Es wird auf dich eingegangen, nach deinen Zielen mit dem Hund gefragt und bestenfalls dann auch in der Richtung trainiert. Also wenn du "nur" einen Begleithund willst, sollten auch Alltagssituationen geübt werden, es sollten Spaziergänge und Ausflüge in die Stadt gemacht werden.
Hundeschule ist für mich vor allem ein Austausch, die Möglichkeit, ein Feedback und andere Meinungen zu bekommen.Etwas falsch aufbauen an Grundgehorsamsübungen kannst du eigentlich nur, wenn du spezielle Ziele hast, die Begleithundprüfung, Obedience oder ähnliches.
Die Frage nach dem hören, obwohl die Lust weg ist, habe ich mir auch gestellt, als Lucy in dem Alter von deinem Hund war. Bei ihr war auch irgendwann die Luft raus. Jetzt mit Grisu merke ich, das ist eine sehr individuelle Sache. Grisu arbeitet gerne, muss aber einen Sinn sehen, in dem was er tut. Er testet auch viel aus und teilweise muss er einfach hören. Bei ihm ist es aber keine Konzentrationsabnahme, er mag nur bestimmte Übungen nicht. Für mich dann eine Mischung aus Konsequenz und schmackhaft machen. Lucy dagegen hat nie viel in Frage gestellt, da habe ich Übungen möglichst kurz und aufgelockert gestaltet, so dass sie garnicht erst an den Punkt kommt, an dem es nicht mehr gut läuft. So muss man nach den Ursachen bei seinem Hund schauen und seinen Weg finden. Hilfreich sind da gute Tips von außen stehenden/Hundeschule, die euch in natura sehen, aber eher keine Hundeschule, die strikt nach Schema F vorgeht.