ZitatUnd auch ich merke, dass sie ihre Hunde nicht kontrollieren können. Aber nachdem ich sie einmal wütend angefaucht habe, und meinen allergenervtesten Blick auf gesetzt habe, können sie es! :mg: Ich glaube, ihr seid einfach zu nett.
wenn es Hund egal ist, was Besitzer sagt, nützt anfauchen des Besitzers auch nicht mehr viel...
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Öhm .. weil er sonst nüscht hat? Was hat denn ein Hund sonst? Einfach der Abwechslung halber. Um sich mal hündisch zu unterhalten. Sich auseinanderzusetzen, den Grips anzustrengen, außerhalb der Reichweite von Suchspielen, Tricks üben oder Dummywerfen.
Und wieso nie wieder? Die Gassirunden, die man täglich läuft, ändern sich ja nu nich so häufig. Ich treff sehr oft die gleichen.
Wer sagt, dass der Hund (meiner in dem Fall) keine Kontakte hat? Diejenigen, die wir häufig treffen, da hat sie auch Kontakt. Genauso gehen wir häufig mit anderen Hundehaltern spazieren.
Ich kann mir vorstellen, es hängt auch viel mit Wohnsituation zusammen. Wir begegnen hier vielleicht (ohne Absprache) 3-5 Hunden in der Woche, davon ist etwa die Hälfte unbekannt. Hundebegnungen nehmen hier sicherlich für alle Beteiligten einen ganz anderen Stellenwert ein. Wenn dann noch ein guter Teil der fremden Hunde sehr rüpelig ist oder keifend in der Leine hängt... Grisu denkt sich, schade, aber der nächste Hund ist bestimmt wieder ein Netter, Lucy dagegen hat so gelernt, fremden Hunden erstmal mit Mißtrauen zu begegnen.
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Ich denke, jeder Hund hat Interesse an anderen Artgenossen. Jacky trifft z.B. öfter mal auf ältere, die einfach nur steif dastehen, und sich beschnüffeln lassen. Oder der Form halber ein empörtes Kläffen zum besten geben. Trotzdem merke ich diesen Hunden an, dass sie interessiert sind, und erfreut sind über die Begegnung. Wie alte Menschen, die sich nicht mehr so richtig artikulieren können, körpersprachlich, mimisch und akustisch. Trotzdem merkt man ihnen an, dass sie die Begegnung brauchen.
interessante Interpretation. Hund zeigt zwar deutlich Desinteresse und Missfallen, aber innerlich jubelt er bestimmt
Und hat wirklich jeder Hund Interesse an fremden Artgenossen? Ich finde die Frage ganz ernsthaft interessant. Wenn ich an Dahab denke, da scheint es eher so zu sein, dass die Strassenhunde in festen Grüppchen oder alleine laufen und "Fremden" aus dem Weg gehen oder ignorieren. Ist für mich, die ich nur einen kleinen Einblick bekomme, aber schwer zu sagen, ob es wirklich so ist. Im Wolfsrudel dürfte klar sein, dass fremde Wölfe sicher nicht ignoriert werden, das Interesse ist aber eher nicht positiv. Während der Domestikation leb(t)en Hunde ja auch in festen Verbänden. Das Phänomen des spazieren gehens und alle paar Meter trifft man in Ballungsgebieten auf einen anderen Hund, dürfte kaum ein paar Jahrzehnte alt sein.
Fakt ist, der Hund nimmt andere Lebewesen wahr, versucht sie einzuschätzen und entwickelt eine bestimmte Erwartungshaltung. Katze = lustiges Jagdspiel, Männer mit Hüten = potentielle Gefahr, Schäferhund = aggressiv. Nur platte Beispiele. Der Hund macht eine Reihe von Erfahrungen und ordnet so Entgegenkommende ein. Z.B. habe ich mir nie träumen lassen, wie viele Hunde unsicher auf (bestimmte) Menschen reagieren. In meiner Vorstellung (bevor ich mich in Foren herum trieb ), habe ich mir nicht vorstellen können, dass Hunde auf Menschen beim Spaziergang anders als positiv oder neutral reagieren könnten. Außer sie sind mal extrem gequält worden oder so. Bei Begegnungen mit fremden Hunden sehen meine Erfahrungen anders aus, obwohl Lucy der erste meiner Hunde ist, der unsicher reagiert. Aber generell sehe ich hier bei Hundebegegnungen oft sehr viel Spannung. Was ich damit sagen will, man selbst beurteilt ja auch auf Grund seiner bisherigen Erfahrungen. Wie ich oben schon schrieb, je nach Wohnsituation sehen die sicherlich anders aus.
Bezogen hierauf:
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Stress bedeutet es nur dann, wenn einer der beiden, oder beide nicht sozialisiert ist.
Es bringt insofern was, dass der Hund die Situation kennenlernt, und lernt, mit ihr umzugehen.
Ich habe versucht, was ich konnte (ich fühle mich da jetzt mal persönlich angegriffen ). Ich war in der Welpenstunde, Junghundekurs, habe mich anderen Hundebesitzern aus dem Ort angeschlossen... Lucys Verhalten mit 3-5 Monaten sah so aus: ein anderer Hund tauchte auf, Lucy interessierte es nicht. Sie begrüßte den zugehörigen Menschen oder lief wahlweise Fuß ohne Leine nur mich anschauend dran vorbei. Es gab Kommentare von "Wow, in dem Alter, wie schaffen sie das??" bis "der Hund ist nicht normal!". Dann hatte sie mit 4/5 Monaten ein unschönes Erlebnis, ihr Desinteresse ging in Richtung Angst/Mißtrauen, aber rein defensiv. Ich habe mich daraufhin in Hundeforen angemeldet, um mehr Kontakte zu bekommen und bin mindestens einmal die Woche mit ihr nach Bonn/Köln gefahren (immerhin fast eine Stunde Fahrt pro Strecke), damit sie mehr Hunde zu Gesicht bekommt. Trotz keiner weiteren negativen Erfahrungen sah sie fremde Hunde nicht positiver und auch nicht interessanter.
Aber wenn man so wohnt, an der Rheinauen in Bonn z.B., da trifft man zur richtigen Zeit alle paar Meter auf andere Hunde, die Hunde begrüßen sich, brummeln sich auch mal an oder spielen, alles relaxt. Würde ich da wohnen, hätte ich vielleicht die gleiche Einstellung, wie du