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1. es fängt an im Alltag - der Hund bekommt generell keine Aufmerksamkeit mehr, auch keinen Blickkontakt, außer ich will etwas von ihm.
2. Auf jedem Spaziergang laufe ich wie ein König - Blick geradeaus, stolze Körperhaltung, kein Leinenfummeln, kein Blick zum Hund.
Damit tu ich mich sooo schwer, vor allem, weil ich es eigentlich gar nicht will, so mit den Hunden leben. Ich sehe es bei Grisu (bei Lucy weniger), wann immer ich etwas mehr in die Richtung gehe, wird er sehr viel aufmerksamer, nimmt sich mehr zurück, hat einen sehr viel engeren Radius auf Spaziergängen, läuft von sich aus öfter mal hinter mir... Aber ich frag mich dann immer: wo ist mein Hund? Er hat nur noch mich im Kopf, blendet die Umwelt größtenteils aus, nimmt sich extrem zurück... Auf der einen Seite wirkt er in gewissen Situationen weniger gestresst bzw. überlässt es automatisch mir. Auf der anderen Seite geht quasi nichts mehr an Aktion von ihm aus und es gefällt mir nicht, ihn so zu sehen.
Blöderweise lebe ich/geh ich da mit 2 Hunden spazieren, die in der Beziehung extrem unterschiedlich reagieren. Bei Lucy muss ich sehr viel deutlicher werden (auch im "ignorieren"), damit sie überhaupt mal anfängt ins grübeln zu kommen. Und auch, wenn ich Grisu da versuche nicht mit einzubeziehen, bekommt er es ja mit und reagiert darauf.
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Ich habe in der letzten Zeit mein Timing stark verbessert. Ich sehe schon viel früher, was sie vorhat und reagiere sofort drauf. Ich unterbreche sie also schon bevor es überhaupt losgeht und das funktioniert ganz gut.
Mir fehlt da bei Lucy immer noch der Blick für die Feinheiten, fürchte ich. Als Grisu mal das pöbeln ausprobiert hat, war es einfach: Anspannung + fixieren, ich wusste, gleich hängt er in der Leine, habe ein deutliches Abbruchkommando gegeben und gut war. Hat er ein paar mal probiert und dann akzeptiert, dass er damit eh nicht durchkommt.
Bei Lucy gibt es ja kein "explodieren", sie bleibt beim grummeln, Nackenfell aufstellen, fixieren. Das aufstellen des Nackenfells kommt zuerst. Ich kann sie dann hinter mich schicken und sie entspannt. Aber mir fehlt da immer noch der Ansatzpunkt, der Moment, in dem ich sagen würde "hey, so nicht!". Ich weiß nicht so recht, was ich ihr verbieten soll...