Beiträge von Lucy_Lou

    Mich würde auch interessieren, wie du sie körperlich und vor allem auch geistig auslastest. Ein Schäferhund braucht eine Aufgabe, bekommt er keine, sucht er sich eine (die dir nicht unbedingt gefallen muss).

    Ein Leckerchen sollte man dem Hund grundsätzlich nicht vor der Übung zeigen, sondern erst nach getaner Arbeit geben. Damit vermeidest du, dass der Hund nur hört, wenn du ein Leckerchen in der Hand hälst.

    Sitz: Macht der Hund sehr oft am Tag von selbst: setzt er sich, Kommando geben (möglichst zeitgleich) und super loben. Platz z.B.: sich hinhocken, Bein ausstrecken und Hund mit Leckerchen darunter her locken. Bein so niedrig halten, dass Hund sich automatisch legen muss. Oder wie Sitz. Mit Clickern geht es auch sehr gut! Ich empfehle die Seite spass-mit-hund.de, auch wenn du nicht clickern möchtest. Da stehen viele Anregungen, um dem Hund das mit-dir-zusammenarbeiten schmackhaft zu machen.

    Für mich klingt das, als hätte euer Hund euch mittels Jaulen voll im Griff (wie du selbst ja auch schon geschrieben hast). Es gibt keinen Grund für deinen Hund zu jaulen, also überhöre es komplett. Solange er in irgendeiner Form Bestätigung dafür findet (vor allem auch dadurch, dass ihr ihn dann in Ruhe/gewähren lasst), gibt es für den Hund nicht den geringsten Grund damit aufzuhören.

    Jedesmal wenn er zieht, umdrehen und wieder nach Hause gehen, kommentarlos.

    Oder den Weg zur Hundewiese als Übungsstrecke nutzen: mit (hungrigem) Hund los gehen und Tricks machen lassen, Fuß gehen, was auch immer. Als Belohnung braucht es ja noch nicht mal Leckerchen, sondern, dass ihr euch ein paar Meter weiter bewegt. Erst wenn er das Kommando ausführt, läufst du weiter.

    Beides mag aufwendig klingen, dürfte bei konsequenter Anwendung aber schnell Wirkung zeigen.

    In der Situation eventuell hingehen und Hund kommentarlos einsammeln, wenn er nach dem ersten rufen nicht gekommen ist.
    Oft wird ja geraten, einfach weggehen oder verstecken, Hund wird dann schon lernen auf den Besitzer mehr zu achten (in sicherem Gelände, versteht sich). Aber ich könnte mir vorstellen, dass das auf der Hundewiese schlecht umsetzbar ist. Bei vielen würde es in der Situation vermutlich ein Weilchen dauern, bis der Hund mitbekommt, dass Frauchen/Herrchen weg ist. Ich glaube nicht, dass dann noch eine Verknüpfung zum nicht-kommen nach rufen stattfinden kann. Oder schaut dein Hund generell sehr oft nach dir, auch im Spiel mit anderen Hunden? Dann könnte es verstecken vielleicht helfen. Ich kenne jemanden, der sagt "Tschüß", wenn Hund nicht kommt (am buddeln ist z.B.), woraufhin der Hund sofort angewetzt kommt, da Frauchen sonst alleine geht.

    Ich habe meinen Hund auch mit acht Wochen, also von Anfang an, frei laufen lassen. Wir wohnen recht ländlich, so dass wir vor allem im Wald/Feld/an der Talsperre unterwegs waren, also Autofrei. In der Fußgängerzone oder an Straßen war sie angeleint, aber da waren wir auch nur zur Gewöhnung. Lucy hat am Anfang (wie wohl die meisten Welpen) sehr aufgepasst, uns nicht aus den Augen zu verlieren. Wenn was potentiell interessanteres auftauchte, mussten wir halt versuchen, es zuerst zu entdecken und sie frühzeitig abzulenken.

    Lucy ist ein Berner-Sennen-Mix und eher selbstbewußt. Auf Komm hat sie mit acht Wochen natürlich nicht 100%ig gehört. Aber man selbst als Mensch ist ja auch aufmerksamer und mehr gefordert mit einem unangeleinten Welpen. Ich habe es Herausforderung gesehen, für meinen Hund möglichst immer das interessanteste zu sein (was vor allem als sie dann etwa 6 Wochen älter war nicht wirklich immer funktioniert hat). Ich denke, Mensch und Hund lernen so schneller aufeinander zu achten, Situationen einzuschätzen und aufeinander zu reagieren.

    Sich eine Schleppleine zu kaufen, weil man es nicht schafft sich für den Hund interessant genug zu machen, halte ich für zu einfach (ist Welpen-bezogen gemeint!). Eine Schleppleine ist auch eher als letzte Absicherung gedacht als zum heranziehen. Bei einem Welpen solltest du dich selbst interessant machen: "finde" unter großem Hurra was tolles auf dem Boden, sprinte plötzlich los, beginne Spiele mit dem Hund. Wenn du es in dem Alter nicht schaffst dich für deinen Hund interessant zu machen, wie soll das dann in der Pubertät werden?
    Wichtig ist auch, dass wenn sie kommt, immer was ganz tolles passiert. Also bloß nicht nur rufen, um sie anzuleinen, von freßbarem oder anderen Hunden wegzuholen.