Beiträge von Lucy_Lou

    Ich kann mich da im Groben Vallea anschließen.


    Am wichtigsten ist, selbst völlig souverän zu agieren, meiner Meinung nach, gerade bei einem Aussie.
    Der Ursprungs-Grund kann ganz einfach sein: dein Hund sieht, es gibt ein Problem und als Aussie hat er einen Drang sich zu kümmern und das im Zweifelsfall, indem er nach vorne geht. Der andere Hund ist unsicher, du bist nicht wirklich souverän, also kümmert Juno sich. Dann ist der Zweithund zwar weg, aber minimale Unsicherheit bei dir noch da... also kümmert Juno sich. Das muss rein gar nichts mit Dominanz oder mit Unsicherheit zu tun haben. Für einen Aussie finde ich das absolut nicht ungewöhnlich. Was hilft ist absolut selbstbewusstes Eingreifen deinerseits. Aussies orientieren sich ja in der Regel recht stark an ihrem Besitzer. Unsicherheiten führen dazu, dass der Aussie einen starken Grund sieht zu reagieren. Eine niedrige Reizschwelle, Schutztrieb, der Wille Aufgaben für das Rudel zu übernehmen, tun ein übriges.


    Und da spielt es letztlich keine Rolle, was der ursprüngliche Grund gewesen ist, was beim Aussie dazu geführt hat, zu denken, es müsste jemand eingreifen. Wichtig ist in erster Linie, dass du deinem Hund vermittelst, es ist nicht seine Aufgabe, du kümmerst dich und du hast es im Griff. Für mich liest es sich auch so, als hättest du deinem Hund (ungewollt) langsam immer mehr überlassen und ein Aussie sagt dann eher nicht: och nö, ich leb hier fröhlich vor mich hin, interessiert mich alles nicht wirklich...

    Das Beispiel-Bild ist doch arg dunkel und verrauscht und auf automatische "ich mach das besser" - Programme würde ich mich da nicht verlassen.


    Hast du irgendein halbwegs vernünftiges Foto-Bearbeitungsprogramm? Einfach "heller" machen bringt in der Regel keinerlei Bildverbesserung.
    Sehen alle Fotos so aus? Gehst du regelmäßig mit dem Nachbarshund spazieren und könntest Fotos bei gutem Wetter und vernünftiger Kamera-Einstellung machen? Ansonsten findet sich hier vielleicht jemand, der etwas Erfahrung mit Bildbearbeitung hat und deine Bilder (in Originalgröße!) etwas verbessern kann.

    Ich denke auch, letztlich waren ja beide Hunde nicht wirklich unter Kontrolle. Deine hatte Angst und hat sich selbständig gemacht, der andere Hund hatte Interesse und hat sich selbständig gemacht. Beides letztlich nicht optimal.


    Wobei ich zugeben muss, mein Vorteil ist, dass meine Hündin offensichtlich gefährlich genug aussieht, dass im Fall der Fälle kaum ein HH meine Aufforderung zum fernhalten ignoriert :p . Je nach Hund hat man es da sicher nicht leicht...

    Lucy bekommt Metacam, die Flüssig-Variante.


    Es ist ja immer eine Gratwanderung. Auf der einen Seite bedeuten Schmerzmittel, dass der Hund seine Grenzen nicht kennt, bzw. man selbst nicht merkt, was zu viel ist.
    Ich sehe da aber auch die Vorteile von Schmerzmitteln, bzw. mein TA und die Physiotherapeutin auch. Es ist wichtig, dass der Hund aus der Schonhaltung raus kommt. Schonhaltung bedeutet, der Hund verinnerlicht gewisse falsche Bewegungsabläufe und irgendwann macht er das automatisch, auch wenn keine Notwendigkeit mehr besteht. Das kann dann auch dazu führen, dass andere Bänder/das andere Bein überbelastet wird. Zum anderen steht es ganz massiv dem Muskelaufbau im Weg. Und die Muskeln sind nötig, um das Bein zu stabilisieren und eben eventuellen Folgeschäden vorzubeugen, bzw. das Bein wieder wirklich einsatzbereit zu bekommen.
    Auf der anderen Seite ist immer die Gefahr, dass der Hund sich mit Schmerzmitteln überschätzt und zu früh zu sehr belastet...


    Ich habe mich nun für Schmerzmittel entschieden und hoffe, dies ist für uns ein richtiger Weg.

    Mal ein kleines Update: morgen ist es schon 3 Monate her...


    Kurz vor Weihnachten lief Lucy eine Zeit lang ohne Schmerzmittel, humpelte da aber wieder stärker, zumindest an der Leine, bzw. wenn sie dran dachte, zu schonen. Eigentlich sieht alles gut aus, das Bein ist optimal beweglich... Ihre Physiotherapeutin meint, Lucy denkt zu viel... Um den Muskelaufbau nicht zu gefährden, sind wir dann wieder dazu übergegangen, Lucy eine reduzierte Dosis Schmerzmittel zu geben und sie läuft damit völlig normal. Anfang letzter Woche gab es noch mal einen Tag, an dem sie was stärker gehumpelt hat und seitdem, als sei nie was gewesen :smile: . Nun bekommt sie ja noch Schmerzmittel und ich bin da vorsichtig. 3 Monate Schonung und Hoffen einfach aufs Spiel setzen, geht natürlich gar nicht. Aber so langsam lasse ich wieder ein wenig mehr zu, lasse sie auch mal ohne Leine laufen und sie blüht total auf. Wie ein Junghund, voller Lebensfreude und Bewegungsfreude :D . Es ist total schön anzusehen! Ich reduziere nun die Dosis Schmerzmittel täglich um etwa ein Milliliter (ein Milliliter = 1 kg, wir sind zur Zeit bei 16 ml, Lucy wiegt so 32-33kg).


    Ich hoffe, wir sind damit über den Berg und in 1-2 Monaten kann ich sie dann wirklich wieder bedenkenlos alles machen lassen :smile:

    Ich persönlich sehe Ausdauer-Training (gleichmäßiges traben) nicht als besonders belastend an, aber es baut sehr viel Kondition auf. Was auch heißt, dein Aussie kann (und will) immer mehr. Was mehr auf die Gelenke geht, sind Sprünge, abruptes bremsen/losstarten, wilde Spiele (auch mit anderen Hunden), Galopp... Aber die Ansichten sind da verschieden. Ich wunder mich schon, wie einige sagen, lass deinen Hund nicht 15 Minuten traben, aber sie lassen ihn bedenkenlos 15 Minuten mit anderen Hunden toben :???: . Weil die Belastung da nicht immer auf die gleiche Stelle geht?! Wenn du auf Nummer sicher gehen willst, wart halt, bis dein Hund laut Tierarzt ausgewachsen ist.

    Dann würdest du sagen, bei Hunden ist es mehr ein (heftiger) Automatismus, der abgespult wird, bei Menschen eher ein überlegen und reagieren auf das bedrohliche? Bei Hunden war es anfangs Frust, später ausflippen aus "Gewohnheit"; bei Menschen eher Schutztrieb oder etwas in der Richtung? Reagiert er im Freilauf auf solche Menschen auch? Oder ist es immer die Leine?

    Das Empfinden kommt wohl auch auf die eigenen Hunde an und wie stressanfällig man selbst ist. Bei mir hab ich schon manchmal das Gefühl, ich mach mir das Leben selber schwer...


    Wir wohnen hier auf dem Land und treffen sehr wenig fremde Hunde auf Spaziergängen. Treffen wir einen neuen frei laufenden Hofhund, sehe ich das relativ stressfrei. Lucy mag grummeln, es mag dazu kommen, dass man sich steif umstackst, aber ein Raufer ist sie ja eigentlich nicht. Es läuft dann darauf hinaus, dass ich meine Hunde nacheinander hin lasse, man schaut, wo man steht und in der Zukunft ist die Begegnung kein Problem mehr. Zu ernsthaften Rauferein kommt es in aller Regel nicht.
    Treffe ich hier dagegen auf einen fremden Hund mit Besitzer, sieht das ganz anders aus: hier laufen etwa 60% der Hunde angeleint (weiß der Geier warum) und bei 95% wird nachgefragt, ob Kontakt erwünscht ist und der Hund erst mal rangerufen. Einfach mal laufen lassen ist eher nicht. Und ich kann schlecht sagen, ja lassen wir es laufen und dann sehen sich Hund und Halter einer drohend knurrenden Lucy gegenüber... Also sind Hundebegegnungen mit fremden Hunden für mich eher nicht entspannt hier. Für andere mag es das Paradies sein: sehr viel Raum für sehr wenig Hunde und fast keinen unkontrollierten Kontakte.
    Ein Problem für mich ist es hier auch, dass letztlich so wenig Hunde unterwegs sind, dass fast jeder Hund relativ stark reagiert, wenn dann doch mal einer auftaucht. Entweder positiv oder negativ, aber eben reagiert.


    Mit Lucy sehe ich es in Köln da eher entspannter: es sind so viele Hunde unterwegs, dass die meisten abschätzen, ist jetzt grad Kontakt erwünscht, wie ist der andere so drauf oder er ist eh eher ignorant... Die allermeisten Hunde ignorieren Lucy da, sie vermittelt ja auch, den Kontakt nicht zu wollen, erst mal ganz ohne "aggressiv" zu werden. Und viele Hundehalter lassen laufen, so dass ich nicht im Zugzwang bin zu sagen, ob ich Kontakt denn will oder nicht. Somit wird auch nicht zwangsläufig erwartet, dass Lucy sich über jeden Kontakt halb tot freut... Ich finde es in Köln trotz viel mehr Hunden und so einigen Hunden ohne Kontrolle durch ihrer Besitzer, mit Lucy leichter.


    Mit Grisu ist das alles wesentlich leichter.

    Futter vor die Nase halten klappt bei Lucy auch großartig... Nur ändert sich dadurch rein gar nichts. Würde ich in der Situation mit Sicherheit nicht mehr machen. Interessant ist ja auch, wenn das funktioniert mit dem Futter, kann der andere Hund ja eigentlich kein Weltuntergang für den eigenen sein. Sonst wär das Futter auch egal. Also muss es auch möglich sein, dass der eigene Hund sich mit der Situation auseinander setzen kann und trotzdem nicht durchdreht.


    Zitat

    .... das 1% war leider die Leinenaggression, da hat es nie auch nur ein Stück geklappt ... nichtmal einen Hauch. Ich halte davon nichts ... wir nutzen das Ergebnis nun für andere Dinge (Menschen auf die er reagiert) ... also war es wenigstens nicht komplett zwecklos.


    Darf man fragen, ob ihr grundsätzlich einen Unterschied seht, bei der Aggression an der Leine gegen Hunde und bei der gegen Menschen? Andere Ursachen, andere Lösungsansätze?

    Mein Mann hat es gesehen, ich halb. Ich war eigentlich in der Küche und hörte dann einen explodierenden Hund im Wohnzimmer... Grisu findet kaum etwas furchtbarer, als einen fremden Hund, der ihn in seinem Wohnzimmer in Großaufnahme aus dem Fernseher fixiert... Grisu hing also vor dem Fernseher und hat die Border Collies angefletscht :hust: