Beiträge von Lucy_Lou

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    Mir stellt sich seit Tagen die Frage, wie "intensiv" ich noch nachkontrollieren lassen sollte, inwiefern es Sinn macht, einfach nochmal anhand eines Schubladentests zu gucken, ob sie reagiert, ob wirklich ein MRT gemacht werden muss oder ob der Hund wirklich in den OP muss, nur damit dann vielleicht doch festgestellt wird, dass am Kreuzband nichts ist und es wohl nur ne Zerrung war.

    Für den Schubladentest müsste sie ja nur leicht sediert werden. Das fände ich die unaufwändigste Lösung für den Hund, um halbwegs Sicherheit zu haben. Wo in NRW wohnst du denn? In Lindlar wüsste ich einen TA (keine Tierklinik), der in Sachen Gelenke ein guten Ruf hat.
    Ich war letztlich in Hofheim zur OP. Nur für den Schubladentest muss man da aber sicher nicht hin. Das MRT war bei Lucy nicht eindeutig, eher geeignet, um andere Ursachen auszuschließen.

    Wir hatten das letztes Jahr auch durch. Verdacht auf Anriss, Schubladentest eher positiv, erst mal Metacam und schonen. Ich muss zugeben, ich habe nicht über einen längeren Zeitraum absolut geschont, dennoch wurde es erst mal deutlich besser. Dann ging sehr plötzlich nach einigen Wochen nichts mehr. Wir waren dann in der Tierklinik, es wurde ein MRT gemacht. Eindeutig war das nicht... Lucy wurde schließlich auf Verdacht operiert (TPLO). Die nächsten Monate (!) waren sehr hart und nun wirklich mit absoluter Schonung. Unsere Physiotherapeutin meinte, bei einem Hund dieser Größe sei es sehr unwahrscheinlich, dass ein Anriss ohne OP wieder "verheilt". Verheilen tut da eh nix, man kann nur Schmerzfreiheit und ein gutes Gangbild bei geringer Belastung erreichen durch die Schonung.
    Das Problem ist, eine OP führt fast unweigerlich zu Arthrose. Je länger man wartet um so schlimmer, aber auch abhängig von der OP-Methode. Wir hatten da noch Glück. Lucy läuft mittlerweile wie vor der OP, ist absolut fit und schmerzfrei (sie ist extrem schmerzempfindlich, daher kann ich das schon sagen). Sie hat eine minimale Arthrose zurück behalten, was man aber nur ab und an beim aufstehen nach längerem liegen merkt.
    Ich habe auch viel überlegt und gehadert, ein Anriss wird nie wieder zu 100% zu beheben sein. Eine Optimallösung, die auf jeden Hund passt, gibt es nicht. Ich denke, es ist ein zweischneidiges Schwert: die OP birgt Risiken und eben die Arthrose hinterher. Aber wenn man es durch Schonung ohne OP nicht schafft, macht man es nur noch schlimmer...

    Viel Glück euch!

    Mit Bracken wie auch dem Beagle sehe ich ein kleines Problem was deine Ambitionen bzgl. Begleithundprüfung oder auch Agility angeht. Ja, Beagle sind oft mit Futter zu bestechen, aber eigentlich haben die die Nase permanent am Boden, sind sehr eigenständig und wollen jagen, Spuren nachgehen... Eine Bracke wirst du in wildreichem Gebiet höchstens nach sehr viel Training ableinen können, sie wurden für die eigenständige Jagd gezüchtet. Und das tun sie auch.

    Springer Spaniel könnte ich mir schon eher vorstellen. Die haben zwar auch viel Jagdtrieb, sind aber meist leichter lenkbar und leichter zur Zusammenarbeit zu motivieren. Die Spaniel, die ich kenne, sind sehr fröhliche, freundliche, fast immer gut gelaunte und begeisterungsfähige Hunde. Sportlich defenitiv.

    Bullmastiff, hm, der scheint mir in deine Aufzählung nicht so sehr rein zu passen?! Die sind sicher nichts für Agility, Radfahren und Co. Dafür sehr nervenstark, aber mit Wachtrieb.

    Entlebucher finde ich toll :smile: Die haben aber viel Pfeffer, viel Willen, eigene Ideen einzubringen, sind eher "harte" Hunde, teils auch mit einigem Aggressionspotential gegenüber Neuem und auch gegenüber anderen Hunden. Hofhunde, dort sehr arbeitssame Allrounder und Beschützer, aber eher nicht für die abwechslungsreichen und engen Bedingungen einer Großstadt geschaffen.

    Mir würde sonst noch einfallen: Weißer Schweizer Schäferhund, Spanischer Wasserhund, Nova Scottia Duck Tolling Retriever oder ein Kurzhaarcollie.

    Klar ist es ein Unterschied, ob da Wild ist oder ein Ball. Aber ich hatte schon den Eindruck, Impulskontrolltraining auch ohne Wild hat uns damals weiter gebracht. Also Reizangel (z.B. aus dem hetzen heraus ins Platz) oder den Hund beim hinterher rennen des Balles wieder abrufen (viel schwieriger, als reines warten bis zum durchstarten) und dann ganz allgemein so etwas wie: Lieblingshundefreund taucht auf, Hundi möchte hinstürmen, muss sich aber noch kurz auf den Besitzer konzentrieren ("fragen"). Wobei es vermutlich auch von der Stärke des Jagdtriebes abhängt, wie gut das funktioniert.

    Die Sache mit dem Stein finde ich ganz gut. Klar wird der Hund irgendwann mitbekommen, der Mensch wirft da was. Dennoch wird er desensibilisiert und immer bekommt er es ja auch nicht mit, ob der Mensch nun geworfen hat oder nicht. Ich persönlich würde aber eine Schleppleine dran tun, wenn es sein könnte, dass der Hund durchstartet. Er soll ja keinen Erfolg mehr damit haben, oder?

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    Und mit AJT meine ich, dass man den Hund immer wieder in eine Situation geraten lässt (bzw. eher gesagt diese einkalkuliert), in der er zum jagen ansetzt und eben Mittel und Wege lernt, ihn dann dabei innehalten zu lassen. In einer funktionierenden Mensch-Hund-Beziehung sollte er aber eben gar nicht erst zum jagen ansetzen, sofern sein Mensch ihm kein Kommando dazu gibt.

    Hast du schon mal erlebt, dass ein ranghoher Hund einem anderen das jagen verbietet? Hat das überhaupt schon mal jemand erlebt :???:

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    Wie ist das in der Dynamik wild lebender Hunderudel oder naher Verwandter/ Vorfahren unseres heutigen Haushundes? Gehen da auch Individuen getrennt von dem Rudel auf die Jagd? Soweit ich weiß nicht. Ausnahmen bilden Straßenhunde, die eher Einzelgängerdasein leben, weil sich das für sie persönlich als am günstigsten heraus gestellt hat (sie ernähren sich in der Regel von Abfällen - hierbei brauchen sie keine Hilfe und andere Hunde wären ausschließlich Konkurrenten). Diese Situation ist aber nicht mit der unserer Haushunde vergleichbar, denn diese leben nunmal in einer Gemeinschaft (d.h. eher so wie Wolfsrudel). Würde es ein Individuum eines intakten Rudels darüber hinaus wagen, jagen zu gehen, obwohl der Rudelführer ihm signalisiert, dass das gerade unerwünscht ist? Ich glaube irgendwie nicht.

    Hunde sind quasi nicht mehr in der Lage, im Rudel zu jagen. Ja, als "Meute", aber nicht mit "absprechen", Aufgabenteilung. Hunde sind keine Wölfe. Menschen können einem sehr jagdtriebigen Hund entweder beibringen, dir fällt der Himmel auf den Kopf, wenn du unerlaubt durchstartest oder ihm beibringen (und das ist letztlich Konditionierung), mit mir hast du deutlich mehr Erfolg. Letzteres steht und fällt sehr stark mit den Gegebenheiten/Erfolgen/Möglichkeiten/Absicherung, die der Hund so im Rahmen der Jagd erfährt.
    "Wilde" Hunde leben von kleinen Beutetieren und in erster Linie von Abfällen. Da schlingt jeder runter, was er kriegen kann, koordinierte Jagd ist nicht.
    Der domestizierte Hund, der in Menschenobhut lebt, ist zu verschiedenen Zwecken gezüchtet worden und bringt entsprechende Anlagen mit. Jagen um zu überleben muss er nicht mehr. Dennoch schlingen viele Hunde "Müll" runter oder jagen und fressen Mäuse. Das war lange, auch nach der Domestikation, ihre Nahrung.
    Bindung oder Respekt würde ich da überhaupt nicht reininterpretieren. Sehr viel mehr die jeweiligen Anlagen, die Erfahrungen und die Erziehung.

    Antrainieren ist schwierig. Wichtig ist, dass der Hund weiß, der Mensch reagiert prinzipiell auf seine Signale. Z.B. Hund zeigt, dass er raus muss, indem er einen kurzen Blick zur Tür wirft. Oder indem er sich einen Moment suchend umschaut. Oder indem er seinen Menschen kurz ansieht. Grisu z.B. hat angezeigt, indem er von seiner Decke aus die Terassentür am anderen Ende des Zimmers angeschaut hat. Da muss man erst mal drauf kommen... Viele Hunde zeigen recht subtil an. Aber wenn der Hund merkt, wenn ich anzeige, dann lässt mein Mensch mich raus, dann lernt er, er kann seinen Menschen dahingehend beeinflussen, rausgelassen zu werden. Reagiert der Mensch dann mal nicht auf das Minimalzeichen des Hundes, ist die Wahrscheinlichkeit halbwegs groß, dass der Hund deutlicher wird. Der Hund weiß ja, eigentlich reagiert der Mensch. Hat man den Hund soweit, kann man ihn nur noch nach deutlichem Anzeigen raus lassen, wenn man es denn gerne so hätte. Aber das Problem ist ja dann so oder so gelöst ;) .

    Richtig beibringen, wüsste nicht wie :???: . Aber irgendwas zeigt doch fast jeder Hund, wenn er dringend muss und wenn es nur leichte Unruhe ist

    Ich würde davon ausgehen, dass sie Jagdtrieb hat, und wie andere schon schrieben, es vor allem Unsicherheit war, dass sie so angepasst reagiert im Moment und scheinbar bloß nicht (negativ) auffallen will. Ihr wisst nun aber, theoretisch kann sie die Grundkommandos, ist leinenführig und kann Wild ignorieren. Da werdet ihr sie vermutlich bei Zeiten dran erinnern müssen ;) .
    Aber es zeigt ja auch, es kann klappen und ganz unerfahren seid ihr ja nicht :smile: . Mit dem Meerschweinchen würde ich persönlich die Hündin mindestens einige Wochen nie alleine in einem Raum lassen, auch nicht, wenn das Meerschwein im Käfig ist. Das dürfte genau die richtige Größe für eine Zwischenmahlzeit für einen Husky-Mix haben. Aber es kann klappen. Meine Hündin würde draußen auch nicht zögern, mit Kleintieren kurzen Prozess zu machen und sie als Futter zu verwerten, dennoch akzeptiert sie, dass unsere Kaninchen tabu sind (quasi Frauchens Mahlzeit :p ).

    Traut ihr euch denn zu, ihr da konsequent Grenzen zu setzen und am Jagdtrieb zu arbeiten, wenn nötig? Ihr seid ja auch mit einem Terrier klar gekommen :roll: .

    Ich wüsste nicht, warum ein Hund, der ein Jahr alt ist und Familienleben kaum kennt, sich besser integrieren sollte, im Gegenteil. Es ist enorm wichtig, was ein Hund im ersten Lebensjahr kennen lernt, Straßenverkehr, der Staubsauger, Kinder (!), der Fernseh-Krimi... Und Hunde sind wirklich anpassungsfähig und im Grunde Opportunistisch: sie wird schnell merken, dass sie nun zu euch gehört und das gut so ist.