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Wie hast du es denn gemacht?
Erster Grundsatz: sich niemals, unter keinen Umständen in die Richtung bewegen, in die der Hund gerade zieht. Ich habe mir auch angewöhnt, den Arm ruhig am Körper zu tragen, so dass zum einen kein zuppeln beim Hund ankommt, selbst wenn der gerade eigentlich toll läuft, aber vor allem, um dieses erste Stück nicht nachzugeben: der Hund zieht, der Arm gibt nach, dann ist Ende. Da lernt der Hund ja schon, er kommt vorwärts dadurch, landet bei der interessant riechenden Stelle oder was auch immer. Mein Verdacht ist, diese Leg-Leader haben zumindest ein Stück weit auch deshalb teils Erfolg.
Wenn Grisu als Welpe/Junghund gezogen hat, bin ich also erst mal stehen geblieben. Oft hatte er ja einen wichtigen Grund: da tauchte was furchtbar faszinierendes auf, was er bis dato in seinem jungen Leben noch nicht kannte. Also gemeinsames beobachten, vielleicht nähern, vielleicht ableinen. Aber niemals mit straffer Leine drauf zu, auch nicht auf Hundefreunde oder so.
Ansonsten: wenn er zog: stehen bleiben, dann mit freundlicher Stimme ansprechen, ans Bein klopfen… Wenn er darauf nicht reagierte, ging es halt erst mal nicht mehr weiter, auch gut. Er ist ja pfiffig und hatte das Prinzip schnell verstanden: ich komm eh nur weiter, wenn ich halbwegs aufmerksam laufe und da kein Druck am Hals ist.
Als erwachsen werdender Hund gab es dann natürlich noch die ein oder andere Situation, in der er in der Leine hing, aus welchem Grund auch immer. Entweder er war dann ansprechbar, dann entweder wieder gemeinsames beobachten oder neben mir weiter, oder er war nicht ansprechbar, dann habe ich durchaus auch die Richtung gewechselt. Ohne Ruck, aber er merkte so ja doch, er kommt auf dem Wege eh nie da an, wo er hin will. Der Hund hat ja immer einen Grund, warum er zieht.
Der Vollständigkeit halber bei Lucy: als Welpe/Junghund fast nur frei gelaufen, an der Leine habe ich es etwas schleifen lassen… Mit so, hm, vielleicht einem guten halben Jahr? dann festgestellt, ein ziehender Berner-Mix ist irgendwie nicht so das wahre…. Erst habe ich es mit Richtungswechseln probiert, dann mit stehen bleiben… hat nix genützt, sie schien es nicht zu verstehen und ihre Geduld war noch größer, als meine… Dann nächster Versuch: dem Hund mitteilen, was ich möchte: ansprechen, ans Bein klopfen, verbales Lob bei lockerer Leine, Leckerlie bei aufmerksamem Laufen. Ergebnis: nach wenigen Tagen himmelte mich Lucy angeleint permanent an. Auch wenn dann mal 15 Minuten kein Leckerlie kam. Habe ich schon ihre Geduld erwähnt? Deshalb habe ich es bei Grisu ohne Leckerlie probiert