Beiträge von Lucy_Lou

    Grisu prügelt sich. Bei den entsprechenden Kandidaten kennt er nix, da fliegen die Fetzen... Da hat das Sensibelchen dann auch plötzlich keinerlei Angst mehr, selbst etwas abzubekommen... In aller Regel sind das unkastrierte Rüden mit einem bestimmten Auftreten. Gibt auch ein paar Hunde (bzw. Situationen), da sind Unsicherheiten von mir und Lucy der Auslöser, dass er erst mal los prollt. Beim anderen Hund angekommen (bzw. der andere Hund bei ihm angekommen) scheint er dann zu denken, hm, was tue ich hier? Und es wird sich friedlich beschnüffelt...

    Lucy macht es mir eigentlich leichter, trotz dass sie quasi niemanden auf Anhieb symphatisch findet. Sie ist längst nicht so aufbrausend, mehr der Typ, dem man beim denken zuschauen kann. Und sie geht Streit aus dem Weg, falls das möglich ist.

    Ich kenne die Frage zur Verträglichkeit auch, ist das ein Rüde? Die Leute sind dann eher baff, wenn ich mitteile, dass mein Rüde da grad wenig eine Rolle spielt, denn meine Hündin ist die ohne Kontaktwünsche... Ich glaube, ich kann da nicht so recht mitreden bei der Frage, denn Lucy ist eine Rüdin :hust: . Sie markiert wie ein Weltmeister mit Beinchen-Heben, sie posiert und setzt sich in Scene, sie ist nicht zickig, aber ohne jeden Willen, Kontakt mit stürmischen, zickigen oder sonstwie aufdringlichen Artgenossen zu haben. Und macht das so deutlich, wie nötig.

    Es ist interessant, denn es widerspricht eher der gängigen Meinung: wenn Lucy einen anderen Hund nicht mag/zurecht weist, dann will sie bloß Respekt, Individualdistanz... Sie hat keine Erzfeinde in dem Sinne und es geht ihr auch nicht ums raufen bis zum letzten. Grisu dagegen, wenn der einen Hund doof findet, geht es ihm in keinster Weise um Rangordnung, Respekt oder etwas in der Art. Er will, dass der andere Hund sich bitteschön in Luft auflöst und nie wieder auftaucht. Er ist auch recht aufbrausend und pflegt seine Feindschaften. Findet er einen anderen Hund wirklich doof, gibt das nie wieder was... Auf der anderen Seite ist er dafür mit den meisten Hunden gut verträglich. Er kann zickig sein, er markiert kaum... Und äußerlich denkt eh jeder, Lucy ist ein Rüde und so im Vergleich dazu muss Grisu ja dann eigentlich eine Hündin sein. Meine Hunde scheinen das ein Stück weit auch zu glauben...

    Mein Fazit: es kommt nicht aufs Geschlecht an, sondern auf das Individuum...

    Ich arbeite recht flexibel, auch nicht Vollzeit, teils im Büro, aber meist von Zuhause aus. So bleibt mir insgesamt recht viel Zeit für die Hunde.

    In etwa sieht das so aus:

    6 Uhr geht der Wecker, spätestens 6:30 Uhr stehe ich auf :hust: . Lucy lässt sich kurz knuddeln und döst weiter, Grisu wird in den Garten gelassen. Dann duschen, Kaffee kochen, Katze füttern... Gegen 7 Uhr drehen wir eine kurze Runde durch den Wald, schauen dann nach den Schafen und lassen die Kaninchen aus dem Stall. Spätestens 7:30 sind wir wieder drinnen, dann ist auch mein Mann auf. Der fährt nach einer gemeinsamen Tasse Kaffee zur Arbeit

    7:45 - 11Uhr: ich arbeite, mache zwischendurch kurz Frühstückspause, die Hunde schlafen.

    11-13 Uhr: wir gehen etwa 2 Stunden spazieren.

    Dann mache ich Haushaltskram, was so ansteht, die Hunde schlafen. Von 14-16 oder spätestens 17 Uhr arbeite ich noch mal, die Hunde schlafen.

    Irgendwann zwischen 16 und 17 Uhr sind wir dann noch mal 1-2 Stunden draußen. Teils noch ein Spaziergang, teils Spiel/Sport/Übungen in Grundstücksnähe, teils bekommen die Hunde aber auch nur noch Trockenfutter im Garten verteilt oder einen Kong und ich verbringe die Zeit mit Gartenarbeit.

    Abends dann noch mal kurz zum lösen vor die Tür, meist so gegen 22 Uhr.

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    Wow, ich bewundere dich dafür, dass du die nötige Geduld dazu hattest! :gut:

    Und was hast du gemacht, wenn ihr mal unter Zeitdruck standet? Da wird man doch wahnsinnig oder?

    Na ja, man zieht das ein paar Wochen wirklich absolut konsequent durch und damit hat man es so weit für immer geschafft :D . Da würde ich eher wahnsinnig werden, wenn ich bis zum Sankt Nimmerleinstag immer und immer wieder zuppeln oder was auch immer müsste, damit der Hund auch bei Ablenkung ordentlich läuft. Mein Eindruck ist, auch dies ist hausgemacht :p . Da übt jemand wirklich und achtet auf die Leinenführigkeit bei seinem Jungspund, aber in den wirklich entscheidenden Momenten tut er das dann eben doch nicht. Man geht zur Welpenstunde/Junghundekurs, Jungspund zieht wie ein irrer auf den Platz, nun gut, man will ja irgendwann mal drin ankommen. Auf dem Platz übt man dann Leinenführigkeit :headbash: . Oder ein Hundefreund taucht auf, na gut, versteht man ja, dass Jungspund sich freut und sollen sich ja auch begrüßen dürfen, also gibt man dem Ziehen nach. Jungspund lernt in beiden Fällen: wenn es mir wirklich ist, habe ich Erfolg mit dem ziehen. Oder was du angesprochen hast: Mensch hat es eilig, ist mit den Gedanken sonstwo..., da lässt man es mal durchgehen. Jungspund lernt: es ist situationsabhängig, wann ich ziehen darf und wenn mein Mensch nicht völlig bei mir ist gedanklich, kann ich fröhlich Ochse spielen. Irgendwann reißt Mensch dann der Geduldsfaden und es ruckt. Was soll der Hund dabei lernen :???: .

    Zu deiner Frage oben: wenn ich mit meinen Hunden spazieren gehe, habe ich es in den seltensten Fällen eilig. Und wenn ich ganz dringend schnell irgendwo ankommen will, nehme ich in den seltensten Fällen meinen stürmischen Junghund mit. Wobei es in meinem Fall auch die Wohnlage ist, ich muss nicht erst irgendwo ankommen, damit der schöne Teil des Spaziergangs starten kann.

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    noch was zur Leinenführigkeit. Ich mache das so wenn Leo zieht bleibe ich stehen. Schaut er zu mir lockert sich die Leine. Soll ich dann immer in die andere Richtung laufen oder kann ich weiter gehen?


    Was willst du in dem Moment? Du willst in eine bestimmte Richtung, aber ohne zerrenden Hund. Also dem Hund klar machen, mit zerren landet man nirgendwo, mit lockerer Leine geht es weiter. Was soll der Hund lernen, wenn er zu dir schaut und du änderst die Richtung? Das macht doch keinen Sinn für den Hund. Es muss schon ein Feedback da sein, was dem Hund vermittelt, das ist lohnenswert und erwünscht und das eben nicht.


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    Das ist noch ganz normal und wird sich mit zunehmendem Alter Deines Jungspundes normalerweise ändern. Wenn's nicht in Ordnung wäre, hättest Du sicher schon 'ne "Bedienungsanleitung" durch die HuSchu erhalten

    Das wage ich mal stark zu bezweifeln. Weder sind alle Hundeschulen gut, noch ist es jemals ok, wenn der Hund japsend in der Leine hängt. Aufregung hin oder her...

    Nö, zensier du mal :D

    Ich schubse auch noch mal. Können doch noch nicht alle Oberberger gewesen sein...?!

    Ich tendiere immer noch dazu, Lucy mit zu bringen. Da hätte ich aber wirklich gerne Feedback zu. Wenn hauptsächlich spielverrückte Junghunde anwesend sind, kann das eigentlich nur schief gehen :roll: .
    Grisu kam bei meiner Beschreibung vielleicht etwas "schlecht" weg?! wie ich so bei nochmaligem durchlesen dachte. Er ist eigentlich recht gut verträglich, mit ein paar Ausnahmen. Irgendjemand mit nicht souveränem großen unkastrierten Rüden dabei :hust: ?

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    Wie hast du es denn gemacht?

    Erster Grundsatz: sich niemals, unter keinen Umständen in die Richtung bewegen, in die der Hund gerade zieht. Ich habe mir auch angewöhnt, den Arm ruhig am Körper zu tragen, so dass zum einen kein zuppeln beim Hund ankommt, selbst wenn der gerade eigentlich toll läuft, aber vor allem, um dieses erste Stück nicht nachzugeben: der Hund zieht, der Arm gibt nach, dann ist Ende. Da lernt der Hund ja schon, er kommt vorwärts dadurch, landet bei der interessant riechenden Stelle oder was auch immer. Mein Verdacht ist, diese Leg-Leader haben zumindest ein Stück weit auch deshalb teils Erfolg.

    Wenn Grisu als Welpe/Junghund gezogen hat, bin ich also erst mal stehen geblieben. Oft hatte er ja einen wichtigen Grund: da tauchte was furchtbar faszinierendes auf, was er bis dato in seinem jungen Leben noch nicht kannte. Also gemeinsames beobachten, vielleicht nähern, vielleicht ableinen. Aber niemals mit straffer Leine drauf zu, auch nicht auf Hundefreunde oder so.
    Ansonsten: wenn er zog: stehen bleiben, dann mit freundlicher Stimme ansprechen, ans Bein klopfen… Wenn er darauf nicht reagierte, ging es halt erst mal nicht mehr weiter, auch gut. Er ist ja pfiffig und hatte das Prinzip schnell verstanden: ich komm eh nur weiter, wenn ich halbwegs aufmerksam laufe und da kein Druck am Hals ist.

    Als erwachsen werdender Hund gab es dann natürlich noch die ein oder andere Situation, in der er in der Leine hing, aus welchem Grund auch immer. Entweder er war dann ansprechbar, dann entweder wieder gemeinsames beobachten oder neben mir weiter, oder er war nicht ansprechbar, dann habe ich durchaus auch die Richtung gewechselt. Ohne Ruck, aber er merkte so ja doch, er kommt auf dem Wege eh nie da an, wo er hin will. Der Hund hat ja immer einen Grund, warum er zieht.

    Der Vollständigkeit halber bei Lucy: als Welpe/Junghund fast nur frei gelaufen, an der Leine habe ich es etwas schleifen lassen… Mit so, hm, vielleicht einem guten halben Jahr? dann festgestellt, ein ziehender Berner-Mix ist irgendwie nicht so das wahre…. Erst habe ich es mit Richtungswechseln probiert, dann mit stehen bleiben… hat nix genützt, sie schien es nicht zu verstehen und ihre Geduld war noch größer, als meine… Dann nächster Versuch: dem Hund mitteilen, was ich möchte: ansprechen, ans Bein klopfen, verbales Lob bei lockerer Leine, Leckerlie bei aufmerksamem Laufen. Ergebnis: nach wenigen Tagen himmelte mich Lucy angeleint permanent an. Auch wenn dann mal 15 Minuten kein Leckerlie kam. Habe ich schon ihre Geduld erwähnt? Deshalb habe ich es bei Grisu ohne Leckerlie probiert

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    Nur Langzeitbelichtung bringt da nix - das würde gnadenlos überbelichtet !

    Jetzt wo du es sagst :ops: . Ich bräuchte dringend mal etwas mehr Theorie...

    damit z.B.:

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    Schweißglas eingeklebt in eine alte Gegenlichtblende

    kann ich so überhaupt nichts anfangen. Was ist eine (alte) Gegenlicht-Blende und wo klebe ich da ein Schweißglas rein :???: . Ich weiß, über einen Forum ist das so kaum zu vermitteln. Deshalb lernt man ja normalerweise erst mal beim Profi, bevor man "Fotograf" sein will...

    Kannst du zufällig ein gutes Buch empfehlen zum Thema "Hintergrundwissen"? Keine Basics zu Bildaufbau, Licht, Blende... Sondern das, was danach so interessant wird...

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    wenn ein "Impuls" an der Leine reicht, um die Aufmerksamkeit zu kriegen, wieso war ich davor nicht in der Lage, dem Hund eine gewisse Grundaufmerksamkeit auf positivem Wege beizubringen?

    Hunde rennen in Leinen, bleiben dran hängen etc...
    Richtig. Meine rennt auch im Eifer des Gefechts mal halb gegen eine Wand... heißt das jetzt, dass ich sie zwecks Ausbildung bedenkenlos vor eine Wand haun kann? :???:

    :gut:

    Jeanie: wenn dein Hund so fixiert darauf ist, Dinge vom Boden zu fressen draußen, warum sind ihm dann Leckerlie schnuppe :???: ?

    Ich habe mit Grisu ohne Leckerlies (war mir nach Lucy wichtig :p ) und völlig ohne zuppeln, Leinenruck oder sonstiges Leinenführigkeit geübt und hatte nie Probleme mit der Leinenführigkeit. Das mag so nicht möglich sein, wenn man einen erwachsenen Hund übernimmt, aber meiner persönlichen Meinung nach ist das Leineziehen in den meisten Fällen hausgemacht. Und ausbaden darf es dann der Hund...