Beiträge von Lucy_Lou

    Aversiv: der Hund möchte dir folgen, aber du versperrst ihm den Weg. Nicht durch deinen Körper, sondern durch die Tür. Wo ist da der Unterschied? Wie bestärkst du ihn dann sofort alternativ? Leckerlie rauswerfen, weil er (zwangsläufig) abgestoppt hat? Auf den Platz schicken und dann loben? Platz sagen und loben? Was ist die alternativ gezeigte Handlung des Hundes bei Tür zu, die ihn in Zukunft freudig (!) draußen bleiben lässt?

    edit: aber das wollte ich eigentlich sagen: Nein muss nichts mit meiden, Angst zu tun haben

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    Das ist eine Situation, die ich auch des öfteren beobachte. Da läuft Mensch mit Hund spazieren, es kommen Jogger, Radfahrer, Autos wollen vorbei, fremde Hunde, womöglich noch Kinder und der Hund dreht derart auf, dass er kaum noch ansprechbar ist.

    Will man dieses Verhalten jetzt abbrechen, dann wird man mit nem größeren Hammer kommen müssen - klar.

    Da hast du recht, die Situationen gibt es zuhauf. Aber auch genug Situationen, die sind nicht planbar, nicht im Vorhinein trainierbar, die treten jetzt auf, zum ersten mal. Oder wächst dein Hund monatelang in definierten Laborbedingungen auf? Bis man alle Unwägbarkeiten durch hat? Du sagst, da braucht man eine Grundlage. Und die wäre? Dein Hund reagiert immer auf "Schau", auf hm, auf was? Oder er bleibt halt angeleint, bis zum Tag x, an dem er perfekt auf was auch immer reagiert? Der Hund lernt, wenn da was neues ist, was aufregendes, was beängstigendes, was jagdbares, bekomm ich einen Keks. Oder: mein Mensch kümmert sich. Ich steh wirklich zwischen den Stühlen. Der Hund ist doch keine reine Konditionierungsmaschine: dies wurde mal positiv belegt, jenes mal negativ... Das lohnt sich, das nicht. Ein Hund ist kein Nashorn, kein Mensch, keine Wüstenrennmaus. Er bringt doch Anlagen mit?! Was ist denn das Ziel?
    Da ist ein Jogger, Hund denkt, prima jagen. Oder er denkt zu Hilfe, was seltsam-furchtbares. Du schreibst, da fehlt es an Grundlagen. Was sind denn da die Grundlagen? Er weiß noch nicht, dass der Keks toller ist?

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    Die Frage, die sich mir da aber stellt - wieso geht man ohne Grundgerüst in eine solche Situation? Wieso bringt man dem Hund nicht vorher schon bei, dass es lohnenswert ist, seine Aufmerksamkeit im Zweifel auf den HF zu richten und arbeitet sich dann in der Intensität der Ablenkung nach oben? Wieso die schlechtest denkbare Situation Sonntag Mittag bei schönem Wetter am Stadtpark und dann - notgedrungen - mit "NEIN!!" und Leinezerren? - das bezieh ich jetzt nicht auf dich, das ist so das Standardbild, das ich dabei im Kopf habe.

    Das täte ich z.B. nicht und an der Leine rucke ich gleich gar nicht. Dennoch gibt es die Situation, da taucht halt mal was auf, was man noch nicht hatte. Sollte der Hund da nicht auch einfach sich auf seinen Menschen verlassen können, der hat es im Griff? Ohne schönfuttern, Spieli, clickern, nein, der Mensch ist souverän, weiß wasd er tut, Hund muss keine Angst haben. Die Frage kam doch hier schon auf: welchen "Chef" finden wir toll? Automatisch den, der am meisten zahlt? Ein schwieriger Fall taucht auf, eine kritische Situation, was erwartet man da?

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    Nochmal: Ich sage nein. Ich denke, auch shoppy sagt nein. Der Knackpunkt ist, "Nein" - ich will nicht, dass du zu dem Hund hin ziehst... "Ja, genau so" - so ist´s richtig, ich will, dass du an lockerer Leine gehst und den Hund bestenfalls beobachtest oder deine Aufmerksamkeit gleich mir schenkst.

    Nein, ich will nicht nicht, dass du den Hasen frisst... nimm stattdessen Leckerlie... Ach, das schmeckt nicht besser? Na gut, Pansen vielleicht? Und bis dahin?

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    Den Unterschied macht für mich die Hilfe für den Hund nicht zwischen "so nicht" und Nullreaktion zu wählen, sondern immer zwischen "so nicht" und "so ists gut".

    Denn ich - ganz persönlich - bin der Meinung, dass der Hund sonst in hilfloses Herumprobieren verfällt, was denn nun im Rahmen all der "darfst du nicht!" liegt. Da kann ichs mir und ihm leichter machen und ihm sagen, was ich WILL, statt nur zu kommunizieren, was ich NICHT will.


    Der Hund will etwas ganz bestimmtes in dem Moment. Seine ganzen Sinne sind darauf ausgerichtet, was sollte er da an einem Nein missverstehen? Du bist ein kleines Kind und willst ein Eis. Deine Mama sagt Nein. Fällst du da in ein tiefes Loch, probierst hilflos drauf los, was wohl stattdessen gemeint sein könnte?

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    Und da ich der Ansicht bin, dass bestenfalls 10-20% aller entsprechenden Situationen darauf basieren, dass der Hund eigentlich weiß, was Sache ist, aber mal ausprobiert, obs denn nicht doch vielleicht diesmal geht, ist mir einfach die Fehlerquote meinerseits viel zu hoch, den Hund in diesen unpräzisen Meidegehorsam reinzubringen.

    Da stimme ich völlig überein mit dir. Der Hund verhält sich immer angemessen, er tut, was ihm am logischsten scheint.

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    Wieso führe ich in der Situation nicht konsequent, wenn ich sage "nein, lass das" aber eben kombiniert mit "ja genau SO ist es gut"?
    Und woran ein Hund einbricht kann kein Maßstab sein. Es gibt Hunde von kaum was wirklich einbrechen..


    Ich meine es so: mein Hund hat Angst vor einem anderen Hund. Ich sage: nein, kein Grund zur Sorge. Mein Hund weiß, wenn Frauchen/Herrchen das sagt, steht sie dafür ein. Also kann er sich beruhigen. Wenn ein Kind sagt, es ist ihm etwas unheimlich, hilft da ein Keks mehr oder das Vertrauen in die Entscheidung der Eltern? Beides kann wohl helfen...


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    Du sagst deinem Mann er darf nicht ins Kino gehn? ;)

    Ja, war vermutlich ein blödes Beispiel. Es bleibt ja ihm überlassen. Wobei ich dennoch eine klare Position beziehe. Das tue ich bei meinen Hunden auch. Nimm z.B. ein Kind, das Zähne putzen soll, das im Supermarkt nicht noch einen Schokoriegel in den Einkaufwagen legen soll, dass dem anderen Kind nicht das Spielzeug wegnehmen soll etc. Man kann es erklären, aber braucht es nicht auch ein Stück weit die Erfahrung, da sind noch andere Interessen, ich bekomme nicht immer sofort, was ich will, es gibt Regeln, ohne sofortige Gegenleistung?


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    Ja und? Dagegen sagt doch niemand was, es gibt bei mir auch Situationen, in denen ich Nein sage. Der maßgebliche Unterschied ist, denke ich, dass ich in 90% aller Situationen nicht nein sage, sondern "hmhm"... ihr wisst, was ich meine. Das reicht. Ich wirke nicht auf meinen Hund ein, ich kommunizier einfach, dass DAS jetzt grad nicht läuft.

    In 95% der Situationen frage ich mich, was ich falsch gemacht habe. Da gibt es nicht mal ein hmhm. Der Hund ist gestresst, überfordert, hat keinen Plan, was ich von ihm will, meine Schuld! Oder ich bin unsicher, er reagiert da bloß drauf. Warum nimmt dein Hund ein hmhm ernst? Warum ist ein "Nein" schlimmer? Wo ist da der Unterschied zwischen Kommunikation und aversiver Einwirkung und Konditionierung, bzw. warum nennst du es Kommunikation?


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    Ja und? Dann lass es doch sein mit dem Alternativverhalten, aber Fakt ist, dass man Nicht-Jagen auch positiv belegen kann statt Jagen negativ zu belegen. Das ist eine Wahl, die man hat. Wenn man sich dafür entscheidet, es negativ zu besetzen, ist es eben so, aber dann doch bitte nicht wieder diese "es geht nicht anders"-Schiene.

    Wie gehst du Antijagdtraining an? Ich bin über Reizangel, Impulskontrolle, Katzenfutter ( :p ) und "Nein" gegangen. Aber für rein positiven Aufbau bin ich mehr als offen :smile:

    Hey, deine Antwort hätte von mir sein können :p . Ich stimme dir völlig zu. Was ich sagen wollte: es gibt mehr, was Hunde antreibt, als satt zu werden oder zu spielen. Man kann dafür sorgen, dass es dem Hund vor allem darum geht, indem man ihm Futter nur für Leistung zuteilt und ihn ganz heiß auf bestimmtes Spielzeug macht...
    Hunde sind soziale Lebewesen, sie leben in einer Gruppe. Alle soziale Lebewesen möchten wissen, wer wofür zuständig ist. Sie genießen die Nähe, die Vertrautheit, die Sicherheit der Gruppe. Das ist der Vorteil: man muss sich nicht alleine um alles kümmern. Wem folgen wir Menschen gerne? Dem, der am meisten Kekse verteilt? Was ist, wenn wir Angst haben, wenn es schwierig wird? Wer wird als kompetent empfunden? Was macht eine gute Führungspersönlichkeit aus?

    Ihr wollt "nur" Spaziergänge zur Auslastung machen, vielleicht ein wenig Ball spielen? In den meisten Rassen steckt sehr viel mehr Potential, selbst wenn sie sich mit reinen Gassi-Runden begnügen :D

    Ich schlag mal vor: Dalmatiner, Kurzhaarcollie (beide Rassen freuen sich über Zusatzbeschäftigung!), Bullterrier, Bulldogge... Gíbt an größeren Rassen kaum eine, die als reiner Begleiter gezüchtet wurde. So voll dem Klischee entsprechend: das klingt nach Labrador, was ihr sucht. Das war allerdings auch mal ein Arbeitshund, bevor man die Rasse kaputt gezüchtet hat :roll:

    Was wäre denn mit einem Hund, der von anfang an als Begleiter gezüchtet wurde? Ein wenig kleiner vielleicht, als was ihr euch vorstellt?

    Warum muss es Kurzhaar sein? Die haaren nicht zwangsläufig weniger...

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    Das eine sagt dem Hund nur "Das auf keinen Fall" und hinterläßt diese Lücke, wo der Hund erstmal überlegen muß, was denn dann sonst, und womöglich auf eine noch dümmere Idee kommt.

    In welchem Fall nutzt man denn ein Abbruchsignal? Oder ich fange mal anders an: da sind zig Sachen in der Umwelt, so viel, worauf der Hund reagiert, so viel, was wir bislang noch nicht trainiert haben... Auch vieles, was der Hund extrem "spannend" findet, da muss man erst mal einen Weg finden, gegen anzustinken... Ich versuche ja nun wirklich, meinen Hunden den "richtigen" Weg schmackhaft zu machen, aber sollte man nicht auch in der Lage sein, einfach mal "nein" zu sagen? Ohne riesen Brimborium, Umlenkaktionen oder was auch immer? Wenn der Hund meinen Entscheidungen vertraut (und vielleicht ist er ja gerade sogar unsicher und wünscht sich, jemand übernimmt kompetent?), dann lässt ihn ein Nein doch nicht zusammen brechen. Wenn mein Mann ins Kino möchte und ich sage nein, dann sage ich das genau so. Ich fange nicht erst großartig an, ihm den Spielfilm des Tages schmackhaft zu machen oder renne in den Supermarkt, um ihm sein Lieblingsessen zu kochen, das ihn Zuhause hält. Und genauso halte ich es bei meinen Hunden, dass ein Nein auch einfach mal reichen muss. Einfach zu sagen, ich möchte das gerade nicht. Ich glaube auch nicht, dass es den Hund automatisch im Regen stehen lässt. Wenn mein Hund gerade für sich entdeckt, dass Katzen jagen ein lustiges Spiel sein könnte und ich sage "Nein", dann wird er das auf die Katze/das hetzen... beziehen. Das ist es, was ihn in dem Moment völlig ausfüllt. Und ich möchte dann nicht unbedingt ein Alternativ-Kommando (komm zu mir bei Katzensichtung, whatever...). Es ist mir schnurz, ob der Hund dann stattdessen schnüffelt, nach Mäusen buddelt, mit einem anderen Hund spielt... Ich möchte ihm überhaupt kein Alternativverhalten vorgeben. (Jetzt vielleicht mal extrem jagdtriebige Hunde außen vor...). Was wäre denn die Alternative? Hund die nächsten Monate an die Schleppleine und clickern, dass er merkt, er kommt eh nicht an die Katze? Bekommt dafür einen Ball geworfen, so ersatzweise?

    Zum eigentlichen Thema: Wie Hunde untereinander miteinander umgehen finde ich nicht völlig unerheblich. Zumindest zeigt es, was Hunde verstehen, worauf sie Wert legen, was ihnen wichtig ist, wie sie kommunizieren. Dass ich vieles an hündischem Handeln nie hinbekäme, ist mir klar, deshalb tu ich das auch nicht. Aber zumindest sind Hunde hoch soziale Lebewesen, mit Sinn für Kompetenzen, mit Sinn für Beziehungen... Mir ist das zu wenig, zu sagen, der Hund tut halt, was sich für ihn lohnt. Der Hund bringt eine Bereitschaft zur Beziehung mit dem Menschen mit, die Wildtiere in aller Regel nicht mitbringen. Für Hunde ist der Mensch ein Sozialpartner. Ich finde es auch etwas schade, was staffys Rolle hier im Thread war, wobei ich beileibe kein Canis-Fan bin, aber ich bin mir sicher, sie haut nicht drauf, damit Hund "funktioniert". Es geht mehr darum, dass der Hund vertraut, dass er Kompetenzen erkennt. Dem Hund geht es doch in seiner Beziehung zum Menschen und im Alltag nicht nur um Spiel und Futter und geknuddelt werden.

    Wachtrieb soll er keinen haben? Darf er bellfreudig sein? Könntet ihr euch vorstellen, Dummy-Arbeit zu machen oder Fährte oder Tricks üben... Soll der Hund viel Spaß an der Zusammenarbeit haben, will to please, oder was eigenständiger sein? Hunde, die gerne mit ihren Menschen zusammen arbeiten, brauchen das im Normalfall dann auch.
    Darf der Hund Jagdtrieb haben?
    Seid ihr eher ein sehr trubeliger Haushalt, habt ihr viel Besuch, seid ihr viel unter Menschen unterwegs? Dann würde ein nervenstarker Hund ganz gut sein. Wollt ihr ein Powerpaket, das Action ins Haus bringt? Oder mögt ihr den Hund vielleicht lieber was sensibeler oder was ruhiger?

    Ja, vielleicht mache ich mir zu viele Gedanken. In der Beziehung bin ich auch alles andere als stressresistent. Ich mache mir so oft einen Kopf bei Hundebegegnungen, was könnte passieren, könnte es nicht doch ausarten... Blöderweise überträgt man den Stress ja dann auch auf die Hunde :headbash:

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    bin ich wirklich eine der Leute, die sich halt die Zeit nimmt, dass der Hund nicht zieht?

    Hm...., da du keine Ferndiagnosen magst, fürchte ich, die Frage kannst du dir nur selbst beantworten :???:


    :clown: :p

    Ich würde mich auch über einen Reisebericht hinterher freuen :smile: .

    Wir waren kurz in Montenegro im Mai und zumindest die Bucht von Kotor fand ich toll. Hab auch schon überlegt, ob man nicht noch mal was länger dort bleiben könnte und dann weiter nach Serbien, Mazedonien... Wie gesagt, berichte mal hinterher :smile:

    Wir hatten auch Gesundheitszeugnis, Tollwut-Titerbestimmung, Impfungen... Hat in unserem Fall absolut niemanden an egal welcher Grenze interessiert (Z.B. Kroatien, Montenegro, Albanien, Griechenland...). Aber drauf verlassen kann man sich natürlich nicht.

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    wow, euer tag ist ja absolut durchstrukturiert.

    bei uns gibts weder feste zeiten noch ein festes "tagespensum" an beschäftigung oder bewegung.

    Diejenigen, die zu festen Zeiten außer Haus sind und arbeiten, können ja kaum anders. In meinem Fall liegt es wohl an mir :ops: . Hätte ich keine festen Zeiten für die Hausarbeit, ich würde sie ewig aufschieben :roll: . Der Rest richtet sich so nach Fitness-Phasen von mir. Vormittags bin ich deutlich leistungsfähiger, also schaue ich, dass ich den Großteil der "Kopfarbeit" da erledige. Mittags die große Runde mit den Hunden brauche ich einfach. Der Haushalt muss danach gemacht werden, damit ich ihn überhaupt mache... Der Nachmittag gestaltet sich dann eher lockerer