Ich kann als wirklich beruflicher Pferdemensch doch auch immer wieder Kleinigkeiten mitnehmen und bin auch immer wieder positiv überrascht.
Ich fand zum Beispiel die Freiarbeit von der Neuen echt cool und habe für mich gemerkt, dass ich vielleicht auch mal bei dem einen oder anderen Pferde Tempo rausnehmen sollte und weniger mehr ist.
Ich habe seid einem halben Jahr einen Minishetty Wallach, der nicht weiß, dass seine Eier ab sind und uns leider auch zur Verzweiflung treibt was einfangen auf der Koppel betrifft. Der lässt sich auch von anderen abschirmen und wenn er gar keinen Ausweg mehr sieht geht es halt unterm Zaun durch! Stromschläge nimmt er dafür in Kauf. Klingt lustig und Pille Palle, ist aber echt ein blödes Problem, was dazu führt dass er halt häufig nicht mit raus darf und kann, weil man ihn nicht mehr bekommt.
Zum Reiten oder Nichtreiten von Pferden gibt es so viele Meinungen wie Pferde.
Ich habe mir vor 10 Jahren den Traum vom ersten eigenen Pferd erfüllt. 4 1/2 jährig und roh, mit einer super Trainerin an meiner Seite. Ein halbes Jahr Kappzaum, Bodenarneit Handpferdreiten, spazieren gehen,.... dann schonendes Anreiten und plötzlich klappt sie unter mir zusammen. Klinik, Röntgen, Kissing Spines! TA meint aufgrund der Gesammtkörperhaltung vermutet er einen Unfall als Fohlen, da das Pferd komplett schief zusammen gewachsen ist.
Ab da habe ich ca 100 Sachen durchprobiert. Ich hatte Osteopaten, Pysiotherapeuten, habe sie weggestellt, hab sie auf gebisslos umgestellt und alle verurteilt, die Gebisse verwenden..... Pferd hatte immer wieder Schmerzen, wurde in der Gruppe von anderen Pferden gemobbt, ist aus dem Liegen nicht hochgekommen, konnte plötzlich ein zwei Tage nicht laufen...
Seid etwas über einem Jahr stehe ich in einem Profi Westernstall. Ich habe da die Chiropraktikerin für hoffnungslose Fälle drauf schauen lassen, die mir gesagt hat, dass meine jahrelange Handarbeit und Longenarbeit zwar ganz nett war, aber eher für die Katz, weil 4 Wirbel so ausgerenkt waren, dass sie gar keine gleichmässige Muskulatur aufbauen konnte. Sie hat sie eingerenkt und gesagt ich soll sie trainieren und reiten! Nicht im Gelände gondeln, nicht nur ein bisschen Kinderreiten, sondern vernünftig wie ein richtiges Reitpferd trainieren. Seid dem nehme ich einmal die Woche Unterricht bei unserer Trainerin A und aus dem Pferd das linksrum keinen Schritt galoppieren konnte ist ein total nettes Reitpferd geworden, die mega Spaß an der Arbeit hat, das hatte sie schon immer, inzwischen am langen Zügel in Selbsthaltung in beide Richtung galoppieren kann und seid über einem Jahr keine Lahmheit oder Schmerzen mehr hat. Sie hat ihren Stand in der Gruppe, wird nicht mehr gemobbt und wirkt ganz anders.
Ob ich mir damit reiten schönrede? Vielleicht. Fakt ist, dass so ein Pferd in der Natur kein Tag mehr überleben würde, Fakt ist, dass unser Pferd heute mit dem Urpferd weniger gemein hat als Hund und Wolf und meine Erfahrung ist, dass viele Liebhaber und Freizeitpferde bestimmt auch kein rosiges Leben führen wenn sie tagaus tagein auf der Vorhand duchrs Gelände schlurfen.