Beiträge von terriers4me

    Ich hab das mit "Hund als Beute" zum Glück erst einmal erlebt, und mit noch mehr Glück mit einem Angreifer, der es eben nicht ernst gemeint, sondern tatsächlich verwechselt hatte und sich blitzschnell korrigierte. Ich ging eines der ersten Male mit meinem ersten, jungen Russell auf die Straße, und angeschossen kam Nachbars Airedalehündin, eine scharfe Katzenjägerin, die mich nur mit großem Hund kannte.


    Sie war schneller über der Kleinen, als irgendwer reagieren konnte, die schrie auf - und in diesem Sekundenbruchteil fuhr der Airedale auch schon zurück und starrte den Zwerg - ich kann es nicht anders beschreiben - total entsetzt und verdattert an. Ihr war offenbar einen winzigen Moment lang echt nicht bewußt gewesen, dass das auch ein Hund war. Die Airedalin fuhr dann umgehend alles auf ,was sie an Beschichtigung nur zu bieten hatte: uns Menschen gegenüber, dem Zwerg gegenüber, und fast auch noch dem Gartenzaun gegenüber, so durch war sie. Ich habe selten einen so komplett konfusen Hund gesehen, und es machte wirklich den Eindruck, als fände sie selbst ihren Beinahe-Irrtum ganz, ganz erschreckend.


    Obwohl mein kleiner Russell das Ganze nicht mal groß ernst nahm, war ich so entsetzt, dass ich ernsthaft erwogen habe, das Kümmelchen wieder abzugeben, weil ich das Risiko dieser Nachbarschaft zu hoch fand. Ich hab's zum Glück nicht getan, die beiden Mädels wurden Freundinnen fürs Terrierleben - aber diesen blitzschnellen, stummen, potentiell tödlichen Zugriff habe ich nie vergessen können. Und bei einer Rasse, die, wie ein Staff, nicht nur superjagdtriebig, sondern auch noch artgenossenunverträglich ist, hätte ich nach so einer schon sehr ernsten und durchgezogenen Attacke mit dem Welpen wirklich allergrößte Angst.

    Auch von hier nochmal: Bevor du dir irgendwelche weiteren Gedanken machst, verstärke den Zaun. Möglichst gestern. Lückenlos, hoch und tief, scheißegal, was das kostet, und so doppelt, so dass der Welpe auch nicht die Nase nach drüben stecken kann.


    Bei einem Hund vom Staff-Typ, der Ansprüche auf 1.) das Territorium und 2.)dich als Ressource erhebt, pardon "dich liebt" und also keine Konkurrenz dulden wird, ist die Chance sonst gruselig hoch, dass er das nächste Mal Ernst macht. Dann bist du deinen Welpen los.


    ...und vergiß diese idiotischen Ignorier-Ratschläge. Je mehr du deinen Hund jetzt "tröstest" und beschützt, also ihm Sicherheit und Rückhalt gibst, desto selbstbewusster und sicherer kann er die Welt kennenlernen. Mit dir als sicherem Hafen.

    Wunderbar.


    Ich habe mich nach dem Tod meiner ersten Russell-Hündin noch einmal für dieselbe Blutlinie entschieden. Zwar sieht meine Hündin nicht nur komplett anders aus als die Vorgängerin und ist ein total anderer Charakter - aber eben doch nur innerhalb eines gewissen "Rasse-Rahmens". In vielem ähneln sie sich, und ich habe mich in den letzten 16 Jahren oft gefreut, einiges, das mir so vertraut geworden war, wiederzusehen. Das fühlt sich immer an, als würde uns auch die verstorbene Hündin weiter begleiten.


    Ich würde es immer wieder so machen, obwohl ich vorher sehr verschiedene Hunde hatte, eben weil ich dachte, so ein Vergleich würde wehtun. Erlebt habe ich aber genau das Gegenteil: Es ist einfach schön, wenn ein Stück Liebgewordenes bleibt und Erinnerungen buchstäblich weiterleben..

    Die weiteste Schwimmstrecke zu einer Insel, die für Wölfe belegt ist, sind 13 Kilometer eisiger, stürmischer Atlantik. Da sollte es der "kleine Bruder" eigentlich mühelos vom Festland nach Sylt schaffen? Ich glaube aber auch, dass der ebenso selbstverständlich über den Bahndamm gekommen ist, wie Wölfe die Brücke/mehrspurige Autostraße nach Rügen nutzen.

    Zitat

    Aber die NS Zeit und damit den Mord an 6 Millionen Juden damit zu vergleichen ist nichts anderes als Holocaust Relativierung.

    Hä?! Wie kommst du denn auf solchen Unsinn? Jeder Vergleich mit roundabout 25 Jahren deutscher Geschichte verboten, weil Holocaust-Relativierung? Mit Verlaub: Dümmer - und vor allem: keulenbenutzender und platter - geht's kaum noch. Ein echtes Armutszeugnis, und für historisches Wissen spricht das auch nicht gerade.


    Aber gut, noch ein letzes Mal ein kleiner Abstecher in die Geschichte: Der Wolf war schon lange, bevor vom Holocaust oder auch nur vom Dritten Reich die Rede war, das persönliche Fetischtier eines gewissen erst Partei- und dann Komplettföhrers. Dieser Mann, Radikalvegetarier (heute würde man sagen: Veganer), der sich gern mit Bambis fotografieren und noch lieber unliebsame Mitmenschen umbringen ließ (auch das schon lange, lange vor dem Dritten Reich), ließ sich bevorzugt "Wolf" nennen. Warum wohl? Von der Nichte, mit der er ein inzestuöses Verhältnis hatte, bevor sie sich aus Verzweiflung erschoß, übrigens sogar "Onkel Wolf". "Wolf" war auch während der Weimarer Republik sein genereller Tarnname für illegale Parteiaktivitäten. Ich sag's vorsichthalber nochmal: Wir reden hier von den zwanziger Jahren, nicht vom Dritten Reich.


    Später, als er mit diesem Dritten Reich dann endlich Krieg führen konnte, hießen zum Beispiel - immer auf Führerwunsch - Handelsschiffe angreifende U-Boote "Wolfsrudel", Führers Hauptquartier "Wolfsschanze", die Teenager, die noch nach dem Krieg als Partisanen für "Wolf" sterben sollten, "Werwölfe". Und ausgebildet wurden die in sogenannten (kein Witz!) "Werwolf-Schulungsgattern". Wie die Schäferhunde des Föhrers bevorzugt hießen, von Blondi mal abgesehen,brauche ich hier wohl nicht zu anzuführen.


    Kurz: Adolf Hitler hatte einen ganz fetten Wolfsfetisch, und so wurde der Wolf auch das Kulttier des Dritten Reiches. Ein vielfach belegbarer Fakt, den auch die wirrsten Nazikeulen-"Argumente" nicht wegkriegen.


    Und ich hatte immer gehofft, sowas wäre lange vorbei und vergessen. Aber in den todsicher unter jeder Bestandregulierungs-Debatte auftauchenden Kommentaren, man möge doch lieber die, die sowas vorschlügen, als erste umbringen, finden sich dieselben erschreckenden Grundzüge wieder, die - und ja, jetzt sag ich's - vieles Furchtbare und auch den Holocaust erst möglich gemacht haben: Ein kranker Hass auf die eigene Art, und eine ebenso krankhafte Vergötterung einer anderen, eines daran völlig unschuldigen Tieres, das sich gegen derart gruselige Verehrer nicht wehren kann. Ich finde das zutiefst unheimlich und - leider - im Grundzug (!!!)absolut zu vergleichen.


    So, das war's jetzt aber endgültig. Es gibt nämlich viele tolle, wissenschaftlich fundierte, dicke Bücher, in denen sich genau diese Fakten nachlesen lassen. Ich würde als Einstieg Jan Monhaupts "Tiere im Nationalsozialismus" empfehlen. Gibt ein solides Grundwissen, ist spannend zu lesen - und danach braucht man sich dann auch nicht mehr mit, Verzeihung: sturzdämlichen Verdrehungen zu blamieren. Die an den Fakten nichts ändern.

    Deine Meinung. Sehe ich komplett anders und könnte meine mit sehr, sehr menschenverachtenden Aktionen und Sprüchen aus der Szene belegen, aber was soll's? Als ganz kleinen Geschmack dessen, was ich da meine ,lasse ich dir aber mal einen aktuellen Link da, der mein unmittelbares Wohnumfeld betrifft:


    https://www.kreiszeitung-woche…jahren_a361471?ref=curate


    Ich empfehle da den Absatz, der erklärt, weshalb hier in dieser Ecke Niedersachsens kaum noch Risse gemeldet werden. Wenn diese verbalen (und manchmal sogar weiter gehenden) Überfälle auf Opfer nicht komplett menschenverachtend sind, weiß ich nicht, was sonst darunter fällt. Ich hätte mir nie vorstellen können ,dass man sowas in einem ziviisierten Gemeinwesen derart ungehindert durchziehen darf und auch noch so viel Erfolg hat.


    Und ja, einige Anpranger-Übergriffe (mit voller Mennschaft zur "Zaunkontrolle" auf Privatgrund anrücken und das Opfer, den "dummen,faulen und geizigen Tierhalter" dann, oft noch mit verdrehten Fakten, öffentlich an den Pranger zu stellen) erinnern zumindest mich inzwischen sehr unheilvoll an braune Zeiten. Dich hat da ja offenbar eher die Kritik an der diesen Mob anführenden Dame gestört? Insofern: Wir werden nicht auf einen Nenner kommen, also laß ich's hier gut sein.

    Ich find's ohnehin echt erschreckend, wieviel von dem, was man früher als Klischee abgetan hat, sich hier als wahr und aktiv rausstellt. Vor ein paar Jahren hab ich immer gedacht. "Das KANN doch nicht....", aber so langsam wundere ich mich da über nichts mehr.


    Dieses Tier hat leider irgendwas, das Spinner anzieht, die man wirklich keinem Wolf an den Hals wünschen würde. Siehe Drittes Reich, als er Adolfs Kulttier war, und was sich da jetzt so tummelt, ist zu einem erschreckenden Teil auch, sagen wir: nicht ganz im Reich der Vernunft angesiedelt.

    Zitat

    Richtig verrückt wird es dann, wenn einem das Menschen erklären bei denen der halbe "garten" versiegelt wurde, mit Kirschlorbeerhecke, Bauzaun und Hightech-Rasen.

    Sowas haben wir hier in Klischeemäßig eine Straße weiter, ziemlic hneu zugezogen: Plastikzaun und so gut wie nichts als die standardmäßige Kirschlorbeer-Rollrasen-Platten-Konstruktion. Da, wo früher Vorgarten war, ist jetzt Parkplatz, und da steht ein Riesenauto, rundherum mit Wolfsschutz-Bildern/Slogans bepflastert, und Riesen Freiheit und Abenteuer-Wolfsporträt auf der Rückklappe. Eigentlich zum Schreien komisch, aber....

    Hier sind über die letzten Jahre reihenweise die "paar Schnucken/zwei Shettys im Obstgarten hinterm Haus" - Halter weggebrochen, und damit ganz schrecklich viele kleine Vogel- und Kleintierparadiese.


    Das waren oft ältere Leute, die jetzt keine Lust mehr haben, um die Bäume rumzumähen - also kommen die gleich mit weg. Echt bitter. Aber dafür haben wir ja vier Wolfsrudel im Umfeld der Stadt, also geht es "der Natur" so gut wie nie...