Alles anzeigenEhrlich gesagt wäre das für mich keine Option.
Ich bin, glaube ich, weder besonders hysterisch noch besonders abgebrüht. Als mein Kater in Seitenlage, hechelnd auf der Seite lag und nicht mehr aufstehen konnte habe ich auch erstmal 5 Minuten abgewartet. Ich habe versucht abzuraten ob er Aufgrund von einem Bandscheibenvorfall vielleicht so da liegt. Ich habe versucht zu gucken ob in den Hinterpfoten Gefühl ist. War es. Und trotzdem war ich nicht in der Lage zu erkennen ob er gerade seinen ersten Epilepsie Anfall hatte, Herzprobleme? Die Herzfrequenz war erhöht. Ich hatte halt geschlafen und nichts gesehen. Und bei einer knappen Stunde Fahrtzeit hatte ich Angst dass sich sein Zustand plötzlich verschlechtert. Also Kater vorsichtig hochgehoben und in der. Transportkorb gelegt. Und los ging es. Mein Partner ist gefahren, ich mit Kater auf der Rückbank. Und uns telefonisch angekündigt.
Ganz ehrlich? Ich hätte nicht noch die Nerven dafür gehabt per Videocall einen Tierarzt drüber gucken zu lassen. Der nicht selbst das Herz anhören kann usw. Als der Kater sich während der Fahrt immer weiter stabilisiert hat, da war es was anderes.
Videomedizin ist schon eine interessante Sache. Aber eher für mittelkritische Geschichten. Freitagabend: Muss ich den Ringnotdienst am Wochenende in Anspruch nehmen oder reicht es Montag früh bei meinem Stammtierarzt.
Aber nix für echte Notfälle in der Nacht. Und darum geht es dich hier. Meine Tierarztpraxis hat auch Samstag von 10-12 Uhr auf. Es gibt hier immer eine Tierarztpraxis die am Wochenende Notdienst hat. Aber bei einem Autounfall, bei komplizierten Sachen ist man echt aufgeschmissen. Da hat der Tierarzt mit Notdienst tagsüber vielleicht kein CT und geht nachts nicht ans Telefon
Na klar, bei Autounfall etc. ist das keine Option. Auch in deinem Fall kann ich das direkt einpacken und losfahren gut nachvollziehen.
Aber in einem vorherigen Beitrag wurde von "es sollen sich doch bitte alle gut überlegen, womit sie zum Notdienst/in die Klinik gehen" gesprochen. Das können aber nicht alle Tierhalter*innen selbst gut. Bei dieser Einschätzung kann eine Videotriage helfen. Wie ich schon schrieb - gerade für unerfahrenere Tierhalter*innen.
Und: die Tierklinik wäre in einem wirklichen Notfall von einer Kollegin vorgewarnt, die das Tier schon im Video begutachten konnte. Dh. bei der Anmeldung spart man sich und seinem Tier evtl. die Minuten, die für das Videotelefonat "drauf gegangen" sind.
Zudem sprachen ein paar Beiträge schon davon, dass es schwierig ist die richtigen Stellen zu erreichen - wer hat denn gerade Notdienst, wo ist meine nächste Klinik, die auch tatsächlich jetzt gerade Fälle aufnimmt? Das Nummern raussuchen und Kontakt aufbauen kann dann auch eine Person übernehmen, die emotional gerade nicht so drin hängt. Damit kann man sich selbst auf anderes konzentrieren. Z.B. auf das Organisieren eines Fahrers und die Beruhigung des Tieres.
Das ersetzt ganz klar KEINE Klinik, aber mit etwas Glück entlastet es sowohl die tierärztlichen Notdienste wie auch den Notfallbetrieb in Kliniken durch die Einschätzung wer wie schnell wohin muss. Und va. wer auch beruhigt zuhause bleiben kann.