Wenn deine Ersthündin jetzt 4 ist und der Welpe 12 Wochen, dann werden sie noch ungefähr ein halbes Jahr getrennte Gassibedürfnisse haben (Welpe öfter und kürzer, die Ältere mehr Auslastung). Wohnst du allein oder kannst du es einrichten, dass beide Hunde getrennt ihre Zeit mit dir verbringen? Bei uns war der Vorteil, dass die Ersthündin mir und die Zweithündin meiner Tochter gehörte, also ließ sich das getrennte gehen organisieren. Sie gingen auch hin und wieder eine Runde zusammen, das war aber gerade anfangs sehr arbeitsintensiv (Leinen vertüddeln, Ziehen, andere Hunde anmachen). Gerade am Anfang waren diese gemeinsamen Runden kurz.
Die erste Ebene, die ich versuchen würde zu erreichen, ist das gegenseitige Tolerieren. Vielleicht wird es auf dem Level bleiben, vielleicht freunden sie sich auch an. Gerade bei einem Hund, der gerne Ressourcen verteidigt (Ressourcen sind z.B. Kontakt mit Frauchen, Essen, SPielzeug, der Platz auf dem Sofa usw.), würde ich die Ressourcen strikt und konsequent zuteilen. Ich würde den Kontakt nur unter Aufsicht erlauben, allein schon zum Schutz des Welpen und zum Schutz des Individualraums der Ersthündin.
Wir haben in der HuSchu Beispiele, dass Hündinnen nach etlichen Monaten immer noch so unverträglich miteinander waren, dass eine abgegeben werden musste. Das war ein Fall, wo der dazugehörige Mensch es zu hart fand, sich so durchzusetzen und selbst die Ressourcen zu verwalten. Die abgegebene Hündin fand ein gutes neues Zuhause.
Wir - und unsere Trainerin - gehören zu den wenigen mit zwei zusammenlebenden friedlichen Hündinnen. Unsere beiden haben täglich gemeinsame und eigene Gänge mit ihren jeweiligen Menschen. Ich mach mit Thori, meiner Huskyhündin, ein differenzierteres Zugtraining, meine Tochter macht mit ihrer Aussiehündin nicht nur Runden am Rad, sondern auch Such- und Fährtenarbeit. Beide spielen auch zusammen am FLuss, auch mit anderen Hunden. Wenn sie auf dem Hundeplatz jedoch die Gelegenheit haben, ist Thori lieber mit anderen Nordischen zusammen und Skadi lieber mit anderen Hütehunden. Ich meine, es liegt an der ähnlicheren gemeinsamen Körpersprache. Hütehunde unter sich sind einfach ein Team. Huskys untereinander auch. Dennoch liegen beide abends friedlich zusammen und lassen sich kraulen. Wenn eine von beiden verreist ist (bei der anderen Tochter), vermisst die andere sie auch.
Liebe Grüße Nina