Beiträge von McChris

    Weiblicher Neuntöter mit Jungvogel im bald erntereifen Raps:


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    Heute hatten die Heuboden-Schwälbchen ihren ersten Ausflug:


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    Da der allererste Landeplatz, wo sie dann erstmal ein paar Stunden gesessen haben, direkt über der Abwurfluke war, hiess es, alles an Stroh und Heu über die Treppe runterzutragen :lol:


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    Eigentlich wollten wir morgen Stroh holen, aber das muss dann noch warten.


    Die Weidehütten-Schwalben haben ihre erst Zeit draußen gut überstanden, seit heute ist die Weidehütte auch für die Rinder wieder freigegeben, ich hab den Schwalben da noch ein paar Sitzstangen montiert, die fliegen da ja zum Schlafen noch gern rein.

    und wenn mir eine Situation zu brenzlig erscheint, drehe ich um.

    Das ist vermutlich das A und O - ich hatte es im Verlauf des Threads ja schon mal geschrieben, dass man sich vom Gedanken "aber das ist der Wanderweg!!" einfach trennen muss und flexibel auf unverhofft eintretende Situationen (das gilt ja fürs Wetter auch, nicht allein für Begegnungen mit Weidetieren) reagiert.



    McChris wenn Kühe von Wölfen oder Hunden belästigt werden, reagieren sie doch hinterher auf andere Hunde aggressiver, wie würden sie dann wohl anschließend auf die eigenen Herdenschutzhunde reagieren? Ich hätte jetzt eigentlich gedacht, die sind weiterhin Freunde, aber wenn deine Kühe sogar auf dich aggressiv reagieren, weil du Pansengeruch an den Händen hast, bin ich mir da gar nicht so sicher.

    Was meinst du? Und denkst du, dass bei einer Kuhherde, die Wolfserfahrung hatte, die erst nachträglich, um den Schutz zu verbessern, mit Herdenschutzhunden geschützt werden soll, überhaupt Hunde akzeptieren würde?

    Ich glaube fast, dass Herdenschutzhunde in so einer Kuhherde gefährlich leben, wenn es erstmal Wolfsbekanntschaft gab.

    Nee, die waren nicht aggressiv, die waren "nur" mega-aufdringlich und haben sich um mich rumgedrängelt um an meinen Händen rumzuschnorcheln.


    Zu dem HSH-Thema: Wenn Rinder so wie hier schon längere Zeit mit "ihren" HSH zusammenleben, dann "wissen" die Rinder ganz genau, wofür die HSH da sind. Das sieht man am Verhalten der Rinder, wenn sie den Hunden am Zaun aktiv Raum geben, damit die Hunde da agieren können, wenn sie die Hunde aktiv durchlassen, wenn ne Engstelle ist. Hier bei mir geht das soweit, dass ich meine alte Kuh Brauni zwar an einem schlechten Arthrose-Tag von der Herde trennen und sie vorn lassen kann, aber nur, wenn auch einer der HSH vorne bleibt. Ohne fühlt sie sich nicht wohl. Das ist hier eine Symbiose geworden.

    Ein versuchter Wolfsübergriff wäre da nichts, was da irgendwas zum Negativen ändern würde.


    Die meisten Tierhalter fangen erst nach einem Riss mit HSH an.

    Das geht auch bei Rindern - solche Tierhalter bekommen dann oft erfahrene, erwachsene HSH von anderen Tierhaltern geliehen, weil diese Hunde die Angst der Rinder vor ihnen wahrnehmen und entsprechend damit umgehen, indem sie sich über einen längeren Zeitraum das Vertrauen der Rinder erarbeiten. HSH haben dieses s.g. bonding behaviour genetisch in sich.


    Hier kann man das mal beispielhaft sehen, allerdings in einer Situation, in der die Hündin im Video ganz neu hier war und gerade angefangen hat, aktiv die Rinder an sich zu gewöhnen, nach Wolfsangriff bei einer Rinderherde, die noch keinen HSH-Kontakt hätte, wäre die Anfangsdistanz der Hunde zu den Rindern viel, viel größer, aber sie wären immer in der Nähe, mit auffällig unauffälligen Dingen beschäftigt:


    Und wie verhindert man sowas?

    Um das sagen zu können, müsste man mehr Hintergründe wissen.


    Dass ein Rind aus dem Nichts losrast und über einen Zaun springt und dann angreift, ist eine absolut ungewöhnliche Situation.

    Wenn es keinen sonstigen erkennbaren Auslöser gegeben hat, wäre mein erster Weg, die Kuh tierärztlich abklären zu lassen. Rinder zeigen Schmerzen nicht so deutlich wie manch anderes Lebewesen, das ist je nach Erkrankung nur schwer zu erkennen.


    Das Einzige, was mir als sonstiger Auslöser einfallen würde, wäre ein durch den Zaun gekullertes Kalb.

    Ein dreireihiger Zaun ist schon ein ausgesprochen sicherer Zaun in der Rinderhaltung.


    Aus dem Thread würde ich jetzt mitnehmen, dass Urlaube mit Hund im Alpenraum nicht in in Frage kommen, oder?

    Nein - man muss sich aber bewusst sein, dass die Konstellation Beutegreifer Hund und potentielles Beutetier Rind eine sehr konfliktträchtige sein KANN. Kann, nicht muss.

    Und man muss sich im Klaren darüber sein, dass etwas passieren KANN. Kann, nicht muss. Aber es gibt keine 100% ige Sicherheit, auch dann nicht, wenn man selbst sich absolut korrekt verhält.


    Es ist nach wie vor so, dass es zigtausende von unproblematischen Mensch + Hund - Rind-Begegnungen gibt, aber die problematischen nehmen tendenziell zu, aus multifaktorellen Gründen.

    Da sieht man wie sich teilweise die Muskulatur verkrampft. Haengt aber natuerlich auch davon ab, welche Stufe.

    Danke für das Video, ich hab sowas tatsächlich noch nie gesehen.


    Einen gehörigen Schreckmoment bis hin zum Aufschrei gibts da ja offensichtlich auch in den vermeintlich milden Stufen.

    Und das bei Lebewesen, die wissen, was sie da erwartet, die das freiwillig mitmachen.

    Die wissen, anders als der Hund, das da mit hoher Wahrscheinlichkeit irgendwann so ein "Impuls" auftreten wird.

    Der Hund weiss das erstmal nicht. Da stelle ich mir vor, dass der Schreckmoment umso ausgeprägter ist und auch der "Impuls", auf den der Hund sich nicht mental einstellen kann, ausgeprägter wirkt, als bei diesen freiwilligen, menschlichen Probanden.


    Und ich finde, dass man auch auf erschütternde Weise sieht, was es beim Auslösenden ausmacht, Schmerz/Unwohlsein nicht unmittelbar selbst zuzufügen, sondern mit einem Auslöseknopf dazwischen. Das schafft eine enthemmende Distanz zum Geschehen.

    Dabei ist mir absolut bewusst, dass das in dem Video so gewollt ist, aber dennoch kann man da auch Schlüsse auf den tatsächlichen Einsatz hin raus ziehen.


    Mein Fazit für mich (!) hier aus dem Thread bisher: ich bin froh, dass diese Geräte verboten sind in D und ich würde mir tatsächlich wünschen, dass auch Kauf und Besitz verboten wären.

    Aber eine Frage noch

    Hilfe es den Hund zu tragen, oder ist es den Kühen egal, erkennen sie ihn trotzdem als Gefahr?

    Das würde nur bei sehr kleinen Hunden funktionieren, die unter die Jacke passen und dort vor der Wahrnehmung durchs Rind landen.

    Rinder sehen Details nur sehr schlecht und unscharf, aber riechen können sie hervorragend.


    Hund auf dem Arm birgt die riesengrosse Gefahr, dass auch der Mensch attackiert wird.


    Btw, weil ich das gestern erst hatte: die Mc`s haben Pansen bekommen, meine Finger haben da noch nach gerochen, als ich bei den Rindern durch den Auslauf bin - ich hatte 5 schnaufende T-Rex an der Backe, die mega-aufdringlich waren und einen Wanderer, der Rinder nicht kennt, in die Bredouille gebracht hätten.

    Bei anderem Fleisch, Würsterl, klassischer Brotzeit ist das auch so, nur nicht ganz so ausgeprägt wie bei Pansen.

    Auch Gerüche können Rinder sehr aufmischen.

    Als HH also vllt. nicht grad Pansenleckerli in der Hosentasche haben....