und wenn mir eine Situation zu brenzlig erscheint, drehe ich um.
Das ist vermutlich das A und O - ich hatte es im Verlauf des Threads ja schon mal geschrieben, dass man sich vom Gedanken "aber das ist der Wanderweg!!" einfach trennen muss und flexibel auf unverhofft eintretende Situationen (das gilt ja fürs Wetter auch, nicht allein für Begegnungen mit Weidetieren) reagiert.
McChris wenn Kühe von Wölfen oder Hunden belästigt werden, reagieren sie doch hinterher auf andere Hunde aggressiver, wie würden sie dann wohl anschließend auf die eigenen Herdenschutzhunde reagieren? Ich hätte jetzt eigentlich gedacht, die sind weiterhin Freunde, aber wenn deine Kühe sogar auf dich aggressiv reagieren, weil du Pansengeruch an den Händen hast, bin ich mir da gar nicht so sicher.
Was meinst du? Und denkst du, dass bei einer Kuhherde, die Wolfserfahrung hatte, die erst nachträglich, um den Schutz zu verbessern, mit Herdenschutzhunden geschützt werden soll, überhaupt Hunde akzeptieren würde?
Ich glaube fast, dass Herdenschutzhunde in so einer Kuhherde gefährlich leben, wenn es erstmal Wolfsbekanntschaft gab.
Nee, die waren nicht aggressiv, die waren "nur" mega-aufdringlich und haben sich um mich rumgedrängelt um an meinen Händen rumzuschnorcheln.
Zu dem HSH-Thema: Wenn Rinder so wie hier schon längere Zeit mit "ihren" HSH zusammenleben, dann "wissen" die Rinder ganz genau, wofür die HSH da sind. Das sieht man am Verhalten der Rinder, wenn sie den Hunden am Zaun aktiv Raum geben, damit die Hunde da agieren können, wenn sie die Hunde aktiv durchlassen, wenn ne Engstelle ist. Hier bei mir geht das soweit, dass ich meine alte Kuh Brauni zwar an einem schlechten Arthrose-Tag von der Herde trennen und sie vorn lassen kann, aber nur, wenn auch einer der HSH vorne bleibt. Ohne fühlt sie sich nicht wohl. Das ist hier eine Symbiose geworden.
Ein versuchter Wolfsübergriff wäre da nichts, was da irgendwas zum Negativen ändern würde.
Die meisten Tierhalter fangen erst nach einem Riss mit HSH an.
Das geht auch bei Rindern - solche Tierhalter bekommen dann oft erfahrene, erwachsene HSH von anderen Tierhaltern geliehen, weil diese Hunde die Angst der Rinder vor ihnen wahrnehmen und entsprechend damit umgehen, indem sie sich über einen längeren Zeitraum das Vertrauen der Rinder erarbeiten. HSH haben dieses s.g. bonding behaviour genetisch in sich.
Hier kann man das mal beispielhaft sehen, allerdings in einer Situation, in der die Hündin im Video ganz neu hier war und gerade angefangen hat, aktiv die Rinder an sich zu gewöhnen, nach Wolfsangriff bei einer Rinderherde, die noch keinen HSH-Kontakt hätte, wäre die Anfangsdistanz der Hunde zu den Rindern viel, viel größer, aber sie wären immer in der Nähe, mit auffällig unauffälligen Dingen beschäftigt: