Beiträge von McChris

    Ich lese hier auch nichts von einem erschrockenen HH - im Gegenteil jenRpM geht das doch überaus besonnen an.

    Und - was im Verlauf des Threads etwas untergeht: wir reden von einer gerade mal 10 Monate jungen Hündin. Wir reden von einigen wenigen Momenten am Tag.
    Geht man wie ich bei der Größe in dem zarten Alter, Herkunft und dem Aussehen von einem gewissen HSH-Anteil bei Piper aus, wäre das ein absolut typisches Verhalten für einen jungen HSH-/Mix, der seinen Platz noch nicht ganz gefunden hat, der situativ noch überfordert ist, der sich ausprobieren will, der noch nicht gelernt hat, wohin mit seiner genetischen Veranlagung (und da haben Mixe es eher noch schwerer, als reinrassige Hunde, weil die genetische Veranlagung auch gemixt ist). Da fehlen nur Nuancen im Umgang, ich sehe das nun wahrlich nicht so, dass da gefühlt alles schief läuft.

    Und genau da käme der hsh-/Rumänen-Mix-erfahrene Trainer ins Spiel. Um die Nuancen zu verbessern, die es braucht, um solch einen Hundetyp ihm verständlich gut anleiten und führen zu können.

    Nachschauen tut sie mir nur, wenn ich in die Küche gehe, da folgt sie mir dann auch gelegentlich. Dann setzt sie sich vor ihre Leckerlieschublade, die wahrscheinlich auch der simple Grund für das gesteigerte Interesse an mir in der Küche ist.

    Da würde ich mir eher Sorgen machen, wenn das nicht so wäre. :lol:

    Das ist ja spannend! Hundeernährung ist eigentlich seit langem total mein Thema, aber das ist mir neu. 50:50, weiter bin ich da bisher nie gegangen. Man lernt eben nie aus. Hast du dazu evtl einen Link oder eine Literaturempfehlung? Wie würdest du so einw Mahlzeit zusammensetzen?

    Nein, einen Link oder so hab ich nicht. Ich bin in der herdenschützenden Weidetierhalterszene gut vernetzt und dort natürlich hauptsächlich in Bezug auf die HSH. Das sind Erfahrungswerte, die viele HSH-Halter gemacht haben - und wenn man dann mal Rücksprache mit rumänischen Schäfern hält, sich deren Lebensbedingungen anschaut und die Mengen an nötigen HSH, ist klar, dass unsere Zivilisationsfütterung von Hunden da nicht die Norm sein kann. Viele arbeitende HSH in Ursprungsländern werden mit z. B. in Molke (beim Käse machen reichlich vorhanden) eingeweichtem Getreideschrot (als Viehfutter vorhanden) und Schlachtresten gefüttert, reines Muskelfleisch gibts da eher dann, wenn ein Schaf verendet ist und das Fleisch für den menschlichen Verzehr nicht genutzt wird und alles, was im Rahmen der "Selbstversorgung" der Hunde anfällt. Solche Hirtenhundrassen/Gebrauchsmixe sind da sei tausenden von Jahren an eine recht karge tierische Fütterung adaptiert.

    Ich versuche währenddessen ruhig zu bleiben (eine kurze hektische Bewegung im Schreckmoment lässt sich nicht immer vermeiden). Keine Hektik, kein Zerren, keine laute Stimme. Am besten funktioniert aktuell, ruhiges stehen bleiben, auf die Leine treten (um springen zu verhindern, nicht auf dem Boden drücken!) und ruhig das Körperteil ihrer Begierde, meistens die Unterarme und Handgelenke, aus ihrer Reichweite zu nehmen.

    Wenn ich versuche Abstand zu schaffen (z. Durch anleinen an eine Laterne etc, und aus ihrem Radius zu gehen) scheint sie das noch weiter anzuheizen. Auch laute, hohe Stimmen machen es schlimmer, schwierig, weil ich schon zweimal die Situation hatte, dass Leute "helfen" wollten.

    Solange Dir klar ist, dass das reines Management ist und Piper da nichts bei lernt, ist das als eben das - Management - erst mal ok.

    Irgendwie sollte Piper lernen dürfen, dass es nicht ok ist, in ihr Teammitglied reinzubeissen. Und schon gleich dreimal nicht als Maßregelung (von Deinen Beschreibungen her komm ich immer mehr dahin, dass es sich hauptsächlich um Kontrollverhalten und Maßregelung handelt, das machen junge, übeforderte HSH an der Herde auchöfter mal, da aber mit den Weidetieren)

    Ich kopier hier mal einen Abschnitt aus meinem Pfoto-Thread rein:

    "Egal, wie knifflig es wird - das A und O ist Gelassenheit. :gott:
    Heut vormittag lief es überwiegend grossartig - bis der Moment kam, in dem Bingo (=Ochse) beschlossen hat, sich Yassi (= neue, sich noch in der Integrationsphase befindende Hündin) jetzt mal näher anzuschauen und Yassi es geschafft hat, sich aus dem wirklich maximal eng gestellten Halsband rauszuwinden. McGee und McGyver (= meine Rüden) haben mir Bingo von der Pelle gehalten, aber Yassi hats in den falschen Hals gekriegt und dachte, das müsse wohl so sein, dass die Hunde die Rinder anbellen - Chaos hoch 10 :lol: Ich hab ein paar Brüller losgelassen (anders kommt man gegen das Bellen ja nicht an), so dass nicht nur die 3 Hunde und die 5 Rinder, sondern auch die Bauarbeiter, die grad Wasserrohre nahe den Flächen verlegen, stramm gestanden haben.... :pfeif:"

    Ich hab eine recht tiefe Stimme für eine Frau und ich brülle dann so Sachen wie "Himmelarschundzwirn habt ihr einen an der Waffel, Schluss jetzt" und gerade, weil ich sonst ein doch recht ruhiger und gelassener Mensch mit enorm viel Humor (den braucht man bei Rindern und Kangals) bin, kommt sowas natürlich bei allen Beteiligten (und im obigen Fall bei den Bauarbeitern auch Unbeteiligten |)) an und zwar in einer Form, die sowohl der sturste Ochse als auch der aufmüpfigste Kangal versteht. Das hat in solchen Momenten nichts mit der sonstigen Alltagskommunikation zu tun.

    Also, ich sags mal so: Du darfst ruhig ein wenig aus Dir herausgehen, wenn Dir so ein Hund im Arm hängt. Der hat doch sonst keine Chance, zu merken, dass das sowas von kacke war. Sobald alle so :emoticons_look: gucken ist auch gleich alles wieder fein. No regrets.


    und anscheinend nahe null Basiserziehung.

    Das lese ich gar nicht so raus. Piper lässt sich wegschicken, auf den Platz schicken, geht schon recht manierlich an der Leine, kennt Sitz schon mal als Grundlage. Ich sehe hier eher die Beziehung zwischen Mensch und Hund noch als Problem, im Sinne von "wer hat welche Rolle im Team".

    mein Fokus liegt auf ihr

    und beobachte

    Das heisst, Du schaust sie unmittelbar an?


    den Kopf meist auf mir

    Den Körperkontakt sucht Pipernaktiv. Z.B. indem sie sich zu mir legt und den Kopf auf meinen Beinen ablegt.

    Das kann Kontrollverhalten sein.
    Läuft sie Dir gelegentlich auch mal quer vor die Füsse oder steht im Weg?
    Schaut sie Dir nach, wenn Du woanders hingehst?

    Piper bekommt 60:40 (Protein:KH) frisch gekocht.

    Nachdem Du mit der Änderung des Futters in Bezug auf Tryptophan schon eine leichte Besserung gesehen hast, probier mal aus, Piper für einige Tage mal fast ausschliesslich Kohlenhydrate zu geben. Es gibt HSH/-Mixe, die Temperamentsveränderungen durch einen "hohen" Proteinanteil (was für andere Hundetypen eine normale Proteinmenge wäre) durchmachen. Die können sehr reaktiv sein, aggressiv werden oder auch wie ein Pony, das zuviel Hafer gefressen hat, einfach "lustig" sein oder eine Kombination von allem, aber auch körperliche Symptome wie Ohrenentzündungen, Juckreiz, entzündete Pfoten bekommen. Versuchs einfach mal, ob ein Unterschied zu merken ist. Ein paar Tage machen auch einem noch wachsenden Hund nichts aus.

    Auch Blickkontakt sucht sie immer wieder in jeder Situation.

    Auch da gibts verschiedene Varianten - auch das kann (nicht muss) Kontrollverhalten sein.

    War bei den bisher zu Rate gezogenen Trainern einer mit hsh-/rümänische Hunde-Erfahrung dabei?

    Mir ist die Ernsthaftigkeit des Problems sehr bewusst! Ich weiß, dass das kein Spiel und Spaß machen mehr ist und ganz dringender Handlungsbedarf besteht.

    Das ist gut.

    Mein Rat für Dich wäre, Dir sicherheitshalber (weils nur eine begründete Vermutung ist, dass da eine ordentliche Portion HSH durchschlägt) einen hsh-erfahrenen Trainer zu suchen und mit dem über längere Zeit (ihr habt in der kurzen Zeit so viel probiert) zusammenzuarbeiten und Piper dauerhaft einen gut sitzenden, angepassten MK tragen zu lassen, bis ihr Fortschritte merkt - wenn Piper solche Attacken ausbaut und das mit 12, 14 Monaten mit Dir macht, dann bist Du sonst ernsthaft verletzt.

    Für mich klingt das momentan erstmal nach einem führungslosen HSH-Mix, das sind so richtig typische Verläufe, wenn was im Mensch-Hund-Team nicht richtig läuft und der sehr eigenständige, gleichzeitig altersbedingt überforderte Hund meint, den Menschen maßregeln zu müssen - da ist nicht Hopfen und Malz verloren, wenn ihr einen gescheiten Trainer findet.

    Maulkorb: sie versucht es trotzdem weiter. Der MK schützt mich zwar vor weiteren Besuchen Chirurgie zum Nähen, aber löst das Problem für Piper nicht.

    Mach Dir bitte nix vor - der MK ist erstmal ein MUSS, zu Deinem Schutz und auch zum Schutz von Piper. Und ihr seid noch auf einem Junghund-Geplänkel-Level - wird Piper mental erwachsener ist der Weg vom "tut mir richtig weh" zur ernsthaften Verletzung bei Dir vorgezeichnet und Pipers Weg als gefährlicher Hund genauso.

    Beim Lesen Deines Beitrages ist mir quasi sofort das Bild eines Hundes mit hohem HSH-Anteil vor den Augen aufgeploppt, der dringend Anleitung und die richtige Führung braucht. Die Vermutung "karelischer Bärenhund/Mix" kommt wahrscheinlich am ehesten von der Optik? Es wird solche Hunde schon auch in Rumänien geben, aber die Wahrscheinlichkeit eines HSH/Hirten/Hofhund-Mixes ist um Klassen größer. Hast Du mal ein Foto von ihr?

    Diese Attacken kommen urplötzlich und in den unterschiedlichsten Situationen. Oft draußen, nachdem sie gewinkelt hat, manchmal, nachdem sie korrigiert wurde, aber auch, wenn sie neben mir auf dem Sofa liegt und absolut nichts passiert.

    Beschreib doch bitte die Situationen, in denen es zu solchen Attacken gekommen ist, mal genauer.

    Gewinkelt soll gepinkelt heissen?

    Wie korrigierst Du?

    Wie genau ist die Situation auf dem Sofa? Kommt sie zu Dir, wenn Du da schon sitzt oder andersrum? Habt ihr Körperkontakt? Bewegst Du Dich vor den Attacken?

    Was genau fütterst Du?

    Piper sucht sehr viel Nähe und Körperkontakt.

    Beschreib auch das bitte mal genauer.
    Da könnte auch Kontrollverhalten hinter stecken. Was zu den plötzlichen Attacken passen könnte, wenn diese eher den Charakter einer Maßregelung Dir gegenüber haben.

    Wie genau attackiert sie Dich? Siehst Du unmittelbar vorher Anzeichen wie ein steif werden, eine Blickveränderung, gibts Geräusche wie ein kurzes Schnaufen, Knurren?

    Ich denke dann kurz an Nutztiere um einen Rahmen zu behalten.

    Das ist allerdings ein unpassender Vergleichsmaßstab.

    Weder muss man mit Haustier betriebswirtschaftlich denken, noch gibt es beim Haustier die Option des Schlachtens, die beim Nutztier vorhanden ist und zu den im Gesetz verankerten "vernünftigen Gründen" für eine Tötung gehört, noch hat man beim Haustier noch weitere 50 - 100 - xy weitere Tiere zu versorgen.

    die Nordic Walkerin

    Das sind Roll-Ski, damit ist man auf festen Untergrund angewiesen und auch in spontanen Ausweichbewegungen sehr eingeschränkt.
    Auf dem Foto zur Deeskalations-Erklärung sieht man ganz gut, wie sehr die Rollski-Fahrerin in die Bredouille gebracht worden ist durch den Hund, da sind nur noch wenige Zentimeter zum Grün, was eine enorme Sturzgefahr bedeutet. Zum wieder losfahren braucht man da Platz für die skatenden Bewegungsabläufe. Den hat sie schon nicht mehr. Und sie kann sich auch nicht mal eben mit dem Hund mitdrehen. Sie ist also lange nicht so flexibel und beweglich wie ein Fussgänger.

    Manchmal sinds die selbstauflösenden Fäden, die Probleme machen. Das hab ich hier schon bei verschiedensten Tieren gehabt. Die fangen an, sich aufzulösen und dabei entstehen ab und an pieksende Enden. Je nach Nahtstelle kann das auch wehtun, gerade, wenn es direkt an der Wundstelle piekst. Das würde ich einfach mal im Hinterkopf behalten, falls es wieder losgeht.

    Sehe ich das richtig, dass Dia Tabs bei einem Hund mit diversen Unverträglichkeiten, der die noch nie bekommen hat, mit heftigen Bauchschmerzen unbekannter Ursache durchaus auch schlecht sein könnten?

    Ja. Da sind ja zwölfendrölfzig Bestandteile drin, bei Hunden mit Unverträglichkeiten ist das oft schwierig, gerade die Hefen werden oft schlecht vertragen.

    Ich winke bei so einem Darm-Aufbaukram immer ab. Die Darmflora regeneriert sich bei leidlich passabler Ernährung ganz von allein, wenn sie überhaupt bei kurzfristigem Hundedurchfall in Mitleidenschaft gezogen worden ist.

    Hier gibts bei Durchfall Moro-Suppe, die wird durch das lange Köcheln auch von Hunden vertragen, die z. B. keine rohen Möhren abkönnen.