Hallo,
ich kann Dir als Tierphysiotherapeutin nur zu Thema 1 Tipps geben. Es kann, muss aber nicht sein, dass die Beschwerden von einer Lagerung bei der Kastration kommen, die Ursache kann aber auch etwas völlig anderes sein - auf jeden Fall lassen sich viele der Symptome (nicht spielen wollen, Meiden anderer Hunde, Lahmheit) durchaus durch solch ein Ereignis erklären.
Bei Verrenkungen oder Stauchungen im Wirbelsäulen-Bereich kann es zu minimalsten Verschiebungen der Wirbelkörper kommen, die so gering sind, dass sie röntgenologisch kaum erfaßbar sind, die aber dennoch Probleme bereiten. Durch die entstehenden Schmerzen verspannt sich die den betroffenen Bereich umgebende Muskulatur, um diesen Bereich "ruhig" zu halten, was aber auf Dauer ebenfalls Schmerzen verursacht.
Wenn so ein Zustand sich über Monate entwickelt hat, ist der Einsatz eines Osteopathen nicht mehr wirklich sinnvoll - denn dann sind die Muskeln bereits so verkrampft (diese Verkrampfung löst sich auch nach Beheben der Ursache nicht von selbst), dass NACH eine osteopathischen Behandlung, in der die kleine Verschiebung/Verkantung der Wirbelkörper durch ganz gezielte Bewegungen und Handgriffe gelöst wird, die an den schmerzhaften Prozeß angepaßte Muskulatur die Wirbelkörper bei der kleinsten "dummen" Bewegung wieder in die "falsche" Position zurückziehen.
Deshalb sollte der Ansatz bei bereits länger bestehenden Problemen der sein, dass zuerst die umgebende Muskulatur locker gemacht wird und DANN durch gezielte Bewegungen (egal ob durch Physiotherapeut oder Osteopath) die Wirbelkörper wieder in die richtige Lage gebracht werden. Danach kommt dann noch das gezielte Muskeltraining, um den Bereich auf Dauer stabil zu halten.
Osteopathen beschäftigen sich in erster Linie mit Knochen und Gelenken, dabei werden aber häufig die Muskeln außer acht gelassen und deshalb ist eine osteopathische Behandlung am erfolgsversprechendsten, wenn sie zeitnah (2 - 4 Wochen nach dem Ereignis) angewandt wird. Bei Euch ist die vermutete Ursache aber schon 18 Monate her, weshalb ich eher zu einer physiotherapeutischen Behandlung tendieren würde.
Hth, Liebe Grüße,
Chris