Beiträge von Junimond

    Unbedingt den Welpen davon abhalten der älteren Hündin so dermaßen auf die Nerven zu gehen.

    Es gibt nun einmal Erwachsene Hunde, die mit einem Welpen nichts anzufangen wissen und da bei der Kombi bei euch die Größenverhältnisse auch immer ungleicher werden, schützt die ältere Hündin unbedingt und setzt dem Welpen Grenzen

    Noch ein bischen zum Thema - Was war früher anders mit der Hundehaltung: (falls nicht erwünscht bitte sagen)

    Der Unterschied zu früher ist auch, dass es eine große Anzahl an Hunderassen in Deutschland gibt, die man früher höchstens mal auf einer großen Hundeausstellung gesehen hat.

    Ich bin Jahrgang 1961 und jetzt mal aus meiner Kindheit/Jugend geplaudert:

    Border Collie, Aussie, Cattle Dog, Akita Inu, Husky, sämtliche ausländischen Herdenschutzhunde Rassen oder die verschiedenen Wolfshunde waren damals überhaupt nicht vorhanden in D und ich kann mich auch nicht erinnern, dass die belgischen Schäferhunde damals überhaupt Thema waren genauso wenig wie die Sokas.

    Die Jagdhunde Rassen wie Vizla und Weimaraner kannte kein Mensch, falls es die schon gab (keine Ahnung).

    Ich weiss auch noch genau, dass sogar meine Eltern, die als ich Kind war nicht wirklich Plan von Hunden hatten, wußten, dass z.b. Jagdterrier und Foxterrier nur was für Jäger waren.

    Gehalten wurden dann zwar auch Hunde, die unter Jagdhunde Rassen fallen, aber eher doch gemäßigte, wie Cocker Spaniel und Setter. Statt Chi gab es vermehrt Yorkshire Terrier, weil die nicht nur praktisch klein waren (wenig Futter brauchten also geringere Kosten) sondern eben nebenbei auch im Garten und Keller die Ratten und Mäuse erwischten. Pudel gab es häufiger und durchaus nicht nur als "Oma" Hund. Beste Beispiele aus meiner Kindheit ein Bikertyp mit Lederklamotten, der immer mit seinem Zwergpudel Gassi ging und bei uns an der Trinkhalle gab es einen damals sogenannten Königspudel als Wachhund. Der hatte damals den Ruf ein gefährlicher Hund zu sein, anfassen konnte ihn niemand und trotzdem lief der frei zwischen uns Kindern auf der Straße rum.

    Den ersten Herdenschutzhund, den ich traf war ein Kangal, den Leute aus dem Türkei Urlaub mitgebracht haben. Die Besitzer liefen auf unserem Hundeplatz auf und keiner dort kannte diese Rasse. Das war ca 1990

    Hundeplatz hieß damals "Gebrauchshunde Vereine" also entweder Plätze, wo es um Jagdhundeausbildung ging oder eben SV (Schäferhunde) oder PSK (Schnauzer und Pinscher). Dort wurden dann für wenig Geld auch Kurse für andere Hunderassen angeboten. Das lief dann immer eigentlich in die Richtung, dass die Hunde Grundgehorsam lernten. Eigentlich Alles, was zur BH Prüfung gehört und bei den 3 Vereinen, wo ich im Laufe der Jahre damals Einblick hatte, wurde sehr viel Wert auf den Teil außerhalb des Platzes also im normalen Straßenverkehr gelegt. Diese Kurse waren immer ausgebucht von den verschiedenstens Familien mit unterschiedlichsten Hundemischungen und Rassen, egal ob Groß oder Klein.

    Da wurde nicht speziell nach einer bestimmten Methode gearbeitet, sondern individuell auf den Hund geschaut. Also, wenn Hund ein Sensibelchen war, dann wäre auch damals niemand auf die Idee gekommen, den "härter" ran zunehmen, sondern dann hieß es eben, da mußt du vorsichtig sein und Geduld haben. "Härter ran nehmen" hieß auch nicht, dass Hund schlagen oder etwas in der Richtung gelehrt wurde oder allgemein üblich war. Aber man bekam als Hundehalter schon erklärt, dass man sich durchsetzen muß, gerade wenn ein großer Hund meint austesten zu müssen. Und da ging es tatsächlich eher darum, wer ist mental stärker, der Hund oder du.

    In einer dieser Gruppen hat übrigens ein zehnjähriges Mädchen mit ihrem schwarzen Schäferhund den Kurs gemacht und die Prüfung als Beste abgelegt unter lauter Erwachsenen.

    Bei problematischeren Fällen wurde durchaus auch Klartext geredet und nicht etwa, weil man ja gerne den "Kunden" behalten will für weitere Trainingseinheiten. Ein Beispiel: älterer Mann mit jungem Riesen Schnauzer Rüden. Der Herr war sehr engagiert, aber der Typ "Wattebausch Werfer" würde man heute wohl sagen und der Hund tanzte ihm auf der Nase rum. Hund wurde langsam erwachsen und muckte immer mehr auf, weil der Besitzer es nicht über sich brachte strenger zu sein bis hin, dass der Hund ihn knurrend und zähnefletschend an die Wand stellte. Da wurde dann ein deutliches Gespräch geführt und dem Mann nahe gelegt, den Hund in andere Hände zu geben und man für ihn selber einen leichtführigeren sensibleren Hund finden würde.

    Der Hund wurde dann von seinem Erwachsenen Sohn übernommen und die wurden ein Mega Team. Der Ältere Herr selber hat dann eine Erwachsene schon erzogene Hündin bekommen. Alle waren zufrieden.

    Diese Kombi wäre so ein Fall gewesen, wo es zu einem Vorfall hätte kommen können, wenn nicht vorab eingegriffen worden wäre.

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    Gerade in Wohlstandsgesellschaften wie DE ist es zudem nicht mehr gängig Hunde zu entsorgen wie es früher gängig war. Nur das Problem der damit Übrigen will keiner lösen.

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    Ich bin ja schon älter und solange ich denken kann, war es hier in Deutschland nicht allgemein üblich Hunde zu entsorgen, wie du schreibst. Ja es gab bestimmt Ausnahmen, aber die Regel war es garantiert nicht. Ich weiss jetzt nicht, wie weit zurück du da denkst.

    Was allerdings früher anders war, dass Hunde nicht zum Mittelpunkt des Lebens gemacht wurden und Hunde eher danach angeschafft, dass sie auch tatsächlich in das Leben paßten.

    Also Familie mit Kids holten sich eher einen kleinen Hund und der Schäferhund und andere größere Hunde wurden eher zum Aufpassen angeschafft. Jäger holten sich Dackel, Terrier oder Deutsch Drahthaar. Und der Spitz paßte auf dem Hof nebenan auf.

    Exotische Hunde holte sich eher die "schräge Tante" von nebenan - die mit dem komischen Mops war es bei uns in der Nachbarschaft ;-)

    Es war aber in meiner Jugendzeit auch kein Drama, wenn mal der Nachbarhund mal eines von uns Kindern gebissen hat. Da bekam nicht der Hund Ärger, sondern wir Kinder, denn uns wurde von klein auf bei gebracht, dass man Hunde in Ruhe lassen soll und nicht ärgern. Es rannten aber auch keine Hunde frei herum, die nicht verträglich oder gehorsam waren. Allerdings kenne ich tatsächlich auch noch die Zeit, wo es mitten im Ruhrpott bei uns Hunde gab, die tagsüber alleine unterwegs waren, ohne Probleme.

    Ich glaub tatsächlich, dass heute die ganzen Probleme mit den Hunden tatsächlich daran liegt, dass viele völlig ungeeignete Menschen Hunde halten. Früher hätte sich z.b. niemals als "Hunde Mami" bezeichnet, außer vielleicht die "schräge Tante von Gegenüber" ;-) .

    Naja, ist aber mittlerweile wohl zu viel OT hier im Thema - nichts für ungut

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    Wie würdest du das bellen /knurren im Garten "trainieren"? Oder meinst du, das wird irgendwann von allein besser?

    Ich habe zwar keinen Garten, aber meiner "meldet" manche Sachen auf dem Balkon. Dann geh ich nachschauen und bedanke mich beim Hund, dass er Bescheid gesagt hat und je nach dem was es ist, reagiere ich darauf.

    Auf unbekannte Person die im dunklen z.b. unten rumschleicht, lobe ich den Hund - bei bellen wegen Nachbarkids oder Nachbarhund sage ich dann, ist ok, ist nur xy.

    Es hat eine Weile gedauert, aber der Hund fühlte sich ernst genommen und das melden wurde immer weniger. Jetzt bellt er nur noch, wenn wirklich etwas außergewöhnliches passiert - z.b. der Dachs letztens, der ums Haus lief. Manchmal allerdings macht er noch Theater, wenn Nachbarhunde unten rumtoben, dann hole ich ihn sofort rein. Ohne Grund mehr als einen Kommentar abzugeben ist eben nicht erlaubt.

    Warum soll der Hund sich von Fremden anfassen lassen oder Leckerlies nehmen?

    Mein Hund aus Rumänien findet andere Menschen auch suspekt. Anfangs hat er jeden angeknurrt, da er aber gemerkt hat, dass ich dafür sorge, dass ihn niemand anfaßt, ist es mittlerweile für ihn soweit ok, dass er nicht mehr knurren muß. Leute, die er länger kennt und die ihn nicht auf die Pelle gerückt sind, dürfen ihn dann auch später anfassen.