Mal wieder ein paar gesammelte Werke - oder nervt Euch das?
Nö. Ich sag da zwar nicht immer was zu, aber nerven tut es gar nicht.
Auch, wenn das normal ist, wie man uns sagt, wohl werde ich mich nicht damit fühlen, wenn es hier soweit ist.
Die Angriffe auf Nutzvieh in Hausnähe. Ich glaub schon, dass es normal ist. Wenn man davon ausgeht, dass Wolf seine Beute ja auskundschaftet und sowas wie eine Kosten-Nutzen-Rechnung aufstellt, dann hat er aktuell ja auch überhaupt keinen Grund, Hausnähe als besonders hohe Kosten einzuschätzen, die er besser meiden sollte. Ich glaube aber auch, dass sich das ändert, wenn da ein oder mehrere wehrhafte Hunde anwesend sind und/oder wenn bei Tumult (unruhiges Vieh, anschlagende Hunde) Mensch rauskommt und seine Anwesenheit demonstriert.
So ein bißchen vergleichbar damit, dass ich meine Hunde nicht nachts anblaffe und zur Ruhe verdonnere, wenn die entsprechend anschlagen, sondern draußen alle Lampen schalte und mich wirklich umgucke, was wohl dazu geführt hat. Das mögen die Langfinger auch nicht.
Das macht es natürlich in Deinem Fall nicht angenehmer. Der Schlaf dürfte streckenweise wohl drunter leiden. Aber immerhin hast Du die Macs und wahrscheinlich stehst Du senkrecht im Bett, wenn die Alarm machen.
Wo ich Urlaub machen, ist ja zum Glück eine ganz individuelle Entscheidung. Mir ist wichtig, angstfrei mit Maja durch die Gegend ziehen zu können. Im Wolfsgebiet ist das nicht möglich. Also ist Wolfsgebiet raus. Pech gehabt für den jeweiligen Tourismus
Damit schlägst Du genau in die Kerbe, die hier nicht wenige aus dem Tourismus-Geschäft anführen. Touristen würden nicht buchen und das mit der Anwesenheit des Wolfs begründen. Die tatsächlichen Zahlen hatten dann aber nur einen Rückgang für Celle-Stadt zu verzeichnen und da laufen nachwievor keine Wölfe durch die Innenstadt.
Und ich glaube, dass das tatsächlich etwas ist, wo wir lernen müssen, mit einem Raubtier, wie dem Wolf zu leben. Die Wolfsgebiete werden nicht wieder weniger, sondern irgendwann flächendeckend (wenn auch die Dortmunder Innenstadt nicht unbedingt als Gebiet für ein Rudel in Frage kommt
).
Das ist halt wirklich eine Entwicklung, die man durchmacht. Ich bin hier ja anfangs noch in Waldgebiete ausgewichen, wo es keine Wolfssichtungen gegeben hatte. Irgendwann war es egal wo ich laufe, weil es die nicht mehr gab. Als MT6 unterwegs war, hab ich Eddie noch zuhause gelassen, weil mir das Risiko am höchsten schien (kleinster Hund, am wenigsten unter Kontrolle). Dann gab es eine Zeit, wo ich in der Dämmerung nicht mehr gelaufen bin, weil da ja das Risiko einer Begegnung höher ist. Das hab ich mir dann anders überlegt, als es Wolfsbegegnungen von Nachbarn morgens um 10h zur besten Knopperszeit gab.
Im Moment bin ich körperlich so gar nicht fit. Da ist mir schon mulmig auf solchen Gängen, wo die Collies ein auffälliges Verhalten an den Tag legen. Ist halt zweifelhaft, ob ich dann der Eddie-Herausforderung gewachsen wäre und gleichzeitig souverän genug wäre, um den Collies Ruhe zu vermitteln und dem Wolf den Mittelfinger zu zeigen.
Aber andererseits kenne ich mich auch schon ein paar Jahre. Ich kann im Ernstfall schon Ruhe bewahren und vernünftig handeln. Was ich dafür brauche, ist allerdings Wissen und Information, was ich schnell abrufen kann. Deshalb ist mir dieser Thread wichtig und solche Infoquelle wie Wnd und ich denke lieber vorher über den möglichen worst case nach, als blauäugig durch die Lande zu stiefeln und davon überrascht zu werden.
Nun, das hat schon etwas von: man wächst mit den Anforderungen. Ich halte das für klüger, als eine Vermeidestrategie, die irgendwann nicht mehr funktionieren wird.
Ich sehe hier jetzt immer Plakate mit einem Wolfsinfocenter in der Nähe. Mal sehen, wo das ist. Vielleicht schaue ich mir das mal an und frage ein bisschen nach. Interessiert mich ja schon
Dörverden. Frank Faß. http://www.wolfcenter.de/Impressum.html