Ich bin ganz bei Dir. Ich glaube auch nicht, dass der momentan bestehende Hundeführerschein wirklich etwas ändert. Ich glaube auch nicht, dass eine ausführlichere Variante sinnvoll und machbar ist.
Dann bleibt noch die Frage, wie eine allgemein gültige Sachkundeüberprüfung aussehen und wer sie durchführen soll.
Niedersachsen wird hier gern als Beispiel genommen. Ich wohne hier und hatte das Glück, dass meine Trainertätigkeit im Tierheim anerkannt wurde, sonst hätte ich sechs Monate zu wenig Hundehaltung nachweisen können.
In der Durchführungsverordnung steht, dass der Halter überprüft wird, nicht der Hund.
Hier in meinem Landkreis sieht das leider ein bisschen anders aus. Die Hundeschule, die zertifiziert ist, den Sachkundenachweis abzunehmen, tut dies nur, wenn man vorher einen teuren Vorbereitungskurs bucht. Die Sachkunde ist auch mitnichten ein begleiteter Spaziergang, sondern wird wie eine Art Begleithundeprüfung mit Gehorsamsabfrage verlangt.
Besagte Hundeschule ist übrigens diejenige, deren Trainer mit Leinenruck, schmalem Bändchen unter den Ohren, Rückenschmeißen und Schnauzengriff arbeitet. Der Hund der Trainerin geht munter auf Kundenhunde los, und wenn diese sich wehren, verlangt die Trainerin, dass sie nur noch mit Maulkorb weiter am Training teilnehmen dürfen.
Mehr zertifizierte Hundeschulen gibt es hier im Umkreis leider nicht.
Man sieht also, dass die ganze Prüfungsangelegenheit sehr vom jeweiligen Trainer/Prüfer abhängt. Mit meiner Senta hätte ich dort garantiert keine Sachkunde bestanden.
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Aber hier würde ich trotzdem noch gern was zu sagen. Was Du da berichtest über die Praktiken der HuSchu, sollte doch eigentlich gegen den 11er verstoßen, oder? Da würde ich doch wirklich mal beim Vet-Amt vorstellig werden, wenn ich persönlich betroffen wäre. Ich meine nicht Dich persönlich
Aber Leute, die das so erleben, sollten das machen.
Ich würde zumindest auch versuchen, mal gegen den Kurs-Zwang vor Prüfung anzugehen. Denn mMn darf sie das nicht.
DVG-Vereine dürfen übrigens auch den Hundeführerschein abnehmen. Allerdings braucht es dafür einen Trainer, der den entsprechenden SKN hat. Wir haben seinerzeit auch drüber nachgedacht. Aber das ist so eine totale Nullnummer. Man verdient fast nichts daran und hat dafür mit Pech einen Haufen Dumdödel auf dem Platz, die Zeit und Trainer binden. Das könnte natürlich auch in kommerziellen Hundeschulen, dazu beitragen, das Pflicht-Kurse vorgeschaltet werden...
Von daher gibt es bei uns im Kreis einen THS-Richter, der den Hundeführerschein abnehmen darf und wir schicken alle zu ihm. Das kostet dann nur die entsprechenden Gebühren und läuft gänzlich ohne irgendwelche vorgeschalteten Kurse. Unter Umständen lohnt es sich dafür dann ja, ein paar Fahrtkosten in Kauf zu nehmen... Nur so als Tipp, falls irgendwer den Schein ablegen muß und solche Gegebenheiten wie bei Dir hat.