Beiträge von Estandia

    Ich hab Kapitel 4 durch und bin auf Seite 100. Ich mag den Stil mittlerweile und wie die Kapitel in sich aufgebaut sind. Einziges Problem was ich habe ist die Zuordnung der Charaktere, reale Namen werden eher selten erwähnt, oft nur Kraftausdruck-Beschreibungen ... Hexe, Echse, Nichtnutz, Knallkopf, H****söhne .... Anonsten fügt sich das Bild wirklich grad mehr und mehr zusammen :gut:

    Ich hab auch gestern agefangen :gut: Der Stil ist wirklich gewöhnungsbedürftig ... Schachtelsätze + Kasus suchen ihresgleichen :ugly:

    Es erinnert mich bisher an Hannah Kents "Wo drei Flüsse sich kreuzen" und A. K. Blakemores "The Manningtree Witches". Mal sehen wo es noch hinführt, bin ja noch nicht weit.

    Clémence Michallon – The quiet tenant / Das Gästezimmer

    Aiden Thomas ist kürzlich Witwer geworden, versucht weiterhin seiner 13jährigen Tochter ein gutes Leben zu bieten, seinen Job gut zu machen und den Leuten in seiner kleinen Stadt immer ein hilfsbereiter, netter Nachbar zu sein. Auch ist er den aufkommenden Avancen von Barkeeperin Emily nicht abgeneigt. Doch in Aidans Haus lebt schon eine Frau. Er nennt sie Rachel, obwohl das nicht ihr Name ist, sie wohnt im Gästezimmer, doch sie ist nicht sein Gast. Niemand ausser seiner Tochter weiß von ihr und nach über 5 Jahren sucht auch niemand mehr nach ihr ...

    Ein psychologisch reichhaltiger Thriller, der die bekannte Geschichte des Serienmörders auf den Kopf stellt, indem er den Fokus weg vom Täter und hin zu den Frauen in seinem Umfeld verlagert. Man ist überwiegend bei Rachel, die mit ein paar eigenen unbrechbaren Regeln jeden Tag um ihr Überleben pokert, nicht widerspricht, sich immer entschuldigt, immer alles mitmacht und sich für alles bedankt, was Aiden ihr gibt. Tochter Cecilia bietet Einblicke, wie Rachel auf jemand aussenstehenden wirkt, Barkeeperin Emily verguckt sich in Aiden und sieht ihn durch eine rosarote Brille. Ebenso kommen die 8 Frauen zu Wort, kurz bevor Aiden sie ermordet hat. Ein wirklich spannender, mitreißender Thriller mit einem echt schweren Thema, besonders aus Sicht der Opfer. Das Tempo ist manchmal etwas holprig und es gibt hier und da Erzählstränge, die nicht weiter verfolgt werden, aber das Ende ist sehr befriedigend.

    Erforschte Themen: Die Fassade der Normalität vs. versteckte Gewalt – Identität, Entmenschlichung und Rückgewinnung des Selbst – Macht, Kontrolle und Überleben – Die Auswirkungen von Traumata und die Perspektive von Frauen – Isolation und Überwachung

    Hier mal meine Stimmen :mrgreen-dance: man kan ja einfach zitieren und weiterzählen.

    1. Caitlin Starling – Die leuchtenden Toten
    2. Stephen Chbosky – Der unsichtbare Freund
    3. Ray Bradbury – Das Böse kommt auf leisen Sohlen 1
    4. Dorothee Elmiger - Die Holländerinnen
    5. Laura Purcell - Das Korsett
    6. John Ajvide Lindqvist - So finster die Nacht
    7. T. Kingfisher - Was die Toten bewegt
    8. Carissa Orlando - Das Septemberhaus
    9. Daphne Du Maurier - Die Vögel/Wenn die Gondeln Trauer tragen 1
    10. Thomas Olde Heuvelt - Echo
    11. Paul Tremblay - A Head Full of Ghosts - Ein Exorzismus
    12. Iain Reid - The Ending
    13. Ottessa Moshfegh - Lapvona
    14. Fernanda Melchor - Saison der Wirbelstürme 1
    15. Timon Karl Kaleyta - Heilung
    16. John Knittel - Via Mala
    17. Stephen King - You like it darker

    Oisín McKenna – Evenings and Weekends / Hitzetage

    "London in der flirrenden Junihitze, Pubs und Parks sind voller Leben: Oisín McKenna begleitet die Freund*innen Maggie, Ed und Phil, alle Anfang 30, durch ein langes Sommerwochenende. Maggie, pleite und schwanger, fürchtet, in die biedere Vorstadt ihrer Kindheit zurückzumüssen. Ed, ihr Partner, jobbt als Fahrradkurier und verheimlicht seine Bisexualität. Phil, Maggies bester Freund, ist unglücklich in seinen Mitbewohner verliebt. Als Phils Hausgemeinschaft aufgelöst wird, feiern sie, als wäre es das letzte Mal. Denn nach der Party stehen Entscheidungen an, die ihr Leben für immer verändern werden. Mit Intensität und Empathie erzählt „Hitzetage“ von Freundschaft, Sex und Liebe – und davon, wie unsere Lebensträume von der Realität eingeholt werden."

    Angelegt mit einem sehr knappen aber linearen Zeitrahmen – Freitagnachmittag bis Montag – folgt man mehreren Perspektiven: Hauptfiguren sind Maggie, Ed, Phil, Rosaleen und ein größerer Kreis von Freunden und Familie. Von Anfang an steuert man auf eine Art Höhepunkt hin, eine Party am Wochenende, wo sich nach und alle zusammenfinden werden und es zweifelfrei um ein paar Enthüllungen gehen wird. Der Ton ist episodisch, alle Charaktere hängen irgendwie mehr oder minder zusammen, man hat das Gefühl einem breiten sozialen Netzwerk für ein paar Tage beizzuwohnen. Ich fand die komplexen Beziehungen und die Probleme der Charaketere in ihrer jeweiligen Lebensphase sehr interessant, teilweise ein bisschen zuviel des Guten. Ich dachte dieses Buch wäre ähnlich Coco Mellors "Cleopatra and Frankenstein", was ich überraschend gut fand, fühlte sich aber weit oberflächlicher an. Keine Frage hat es sich leicht weggelesen, obwohl die Themen schon sehr komplex und tragisch waren, lange drüber nachdenken werde ich aber nicht.

    Erforschte Themen: Prekarität, Gesellschaftsschicht und Stadtidentität – Intimität und Queerness – Freundschaft, Familie, Geheimnisse – Die Stadt im Stress, Klima und symbolische Motive – Wandel, Übergang, Ende der Jugendlichkeit