21. Lies ein Buch, das in einem Land spielt, das dir unbekannt ist, wo du noch nicht warst
Beiträge von Estandia
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Jess Kidd – Himself / Der Freund der Toten
"Ein kleines Dorf, sein dunkles Geheimnis und eine gefährliche Begegnung mit der Vergangenheit ... Der charmante Gelegenheitsdieb Mahony glaubte immer, seine Mutter habe ihn aus Desinteresse 1950 in einem Waisenhaus in Dublin abgegeben. Sechsundzwanzig Jahre später erhält er einen Brief, der ein ganz anderes, ein brutales Licht auf die Geschichte seiner Mutter wirft. Mahony reist daraufhin in seinen Geburtsort, um herauszufinden, was damals wirklich geschah. Sein geradezu unheimlich vertrautes Gesicht beunruhigt die Bewohner von Anfang an. Mahony schürt Aufregung bei den Frauen, Neugierde bei den Männern und Misstrauen bei den Frommen. Bei der Aufklärung des mysteriösen Verschwindens seiner Mutter hilft ihm die alte Mrs Cauley, eine ehemalige Schauspielerin. Furchtlos, wie sie ist, macht die Alte nichts lieber, als in den Heimlichkeiten und Wunden anderer herumzustochern. Sie ist fest davon überzeugt, dass Mahonys Mutter ermordet wurde. Das ungleiche Paar heckt einen raffinierten Plan aus, um die Dorfbewohner zum Reden zu bringen. Auch wenn einige alles daran setzen, dass Mahony die Wahrheit nicht herausfindet, trifft er in dem Ort auf die eine oder andere exzentrische Person, die ihm hilft. Dass es sich dabei manchmal auch um einen Toten handelt, scheint Mahony nicht weiter zu stören ..."
Ein gutes Jahr vor "Heilige und andere Tote" erschienen, ist dieses Buch jenem sehr ähnlich. Historischer Thriller mit Magical Realism-Elementen. Reihenweise kauzige und böse Charaktere, ein interessantes dörfliches Jeder-kennt-jeden-Setting und eine, an Tempo gewinnende, spannende Geschichte. Mir hat es sehr gefallen! Am Ende passiert sehr viel was dem Überblick ein wenig schadet, die Dual-Perspektive zwischen Mahony und seiner Mutter war für mich etwas zu schwach, der Großteil der zig (aufeinanderfolgenden) Kapitel ist immer mit April/Mai 1976 betitelt und es gibt nur wenige Kapitel mit Mahoney's Mutter. Mahoney hat sich in jedem Kapitel auch mindestens 10 Zigaretten angesteckt ... die umherwandelnden Toten fand ich allerdings fantastisch. Schön zur Geltung kam, dass nicht alle Interesse an ihm haben und ihm in keinster Weise irgendwie helfen wollten oder Hilfe brauchten. Sie waren einfach da, schwebten umher und taten was sie wollten. Den typisch dunklen spitzfindigen Humor mochte ich wieder sehr gern, die Geschichte fühlte sich durch den schlauen Dialoge fassbar irisch an.
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28. Lies ein Buch mit einem Tier im Titel
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Katherine Rundell – The Golden Mole and other vanishing Treasures / Warum die Giraffe nicht in Ohnmacht fällt (Sachbuch)
"Katherine Rundell nimmt uns mit auf eine Reise rund um den Globus zu den seltsamsten und beeindruckendsten Tieren der Welt, darunter Schuppentiere, Wombats, Lemuren und Seepferdchen. Doch jedes dieser Tiere ist vom Aussterben bedroht. Und so ist dieses leidenschaftlich überzeugende und scharfsinnig witzige Buch auch ein dringender, aufrüttelnder Appell: zu schätzen und zu handeln – um die verschwindenden Wunder der Natur zu retten, bevor es zu spät ist."
Fantastisches, superinteressantes Buch, 21 spezielle Tiere (teils stellvertretend für ihre jeweiligen Gattungen und Unterarten) werden angesprochen. Die Kapitel sind kurz und folgen einem Schema aus geschichtlichem Abriss, historischen Anekdoten, speziellen Eigenarten und Besonderheiten der Tiere und ihrer aktuellen Situation, die bei wirklichem jedem Tier richtig richtig miserabel ist. Die letzten Zeilen in jedem Kapitel sind echt ein Weckruf und mich haben diese oft erschüttert, was wir Menschen unserer Flora und Fauna antun. Das letzte Kapitel handelt vom Menschen und enthält eine Fabel, die jedem von uns zu denken geben sollte.
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Hallo zusammen,
ich habe meinen Hund (8 Monate) bisher zu Hause sehr viel beschäftigt. Wenn er mit Spielzeug zu mir kam, habe ich das Spiel gestartet. Wenn er sich zu mir gesetzt hat, habe ich ihn gestreichelt. Wenn er unruhig war oder Blödsinn gemacht hat, habe ich ihn mit Übungen oder Nasenarbeit ausgelastet. Mir war nicht bewusst, dass das auf Dauer zu viel sein könnte.
Auf Empfehlung vieler erfahrener Hundebesitzer habe ich das nun geändert: Ich mache mehr Nasenarbeit und Tricks auf den Spaziergängen und reduziere die Beschäftigung zu Hause. Natürlich bekommt er zwischendurch mal eine Schleckmatte oder etwas zum Kauen, aber ich versuche, insgesamt mehr Ruhe einkehren zu lassen.
Jetzt habe ich zwei Probleme:
- Ich habe ein schlechtes Gewissen, weil ich das Gefühl habe, ihn vielleicht doch zu wenig zu beschäftigen.
- Seitdem ich nicht mehr sofort auf seine Spielaufforderungen eingehe, hat er angefangen, andere Wege zu suchen, um Aufmerksamkeit zu bekommen – er klaut Wäsche und rennt damit herum, knabbert am Teppich (wobei er mich dabei immer wieder ansieht) oder macht bewusst Dinge, von denen er eigentlich weiß, dass er sie nicht tun soll.
Jetzt frage ich mich: Habe ich die Beschäftigung vielleicht zu stark reduziert? Oder ist das einfach eine normale Umstellungsphase, die ich konsequent durchhalten sollte?
Ich freue mich auf eure Erfahrungen und Tipps! 😊
Warum hast du sein Beschäftigungspensum denn überhaupt reduziert? Welchen Grund gab es darüber nachzudenken, OB du zu viel mit ihm machst?
Zu 2.
Der Hund zeigt Verhalten, die vorher funktioniert haben. Er AGIERT, du REAGIERST. ER kontrolliert was wann wie passiert. Das funktioniert nicht mehr, also sucht er nach Wegen, seine Kontrolle wiederherzustellen. Nennt man auch Löschungstrotz. Wenn du anfängst ihm hinterherzurennen oder anzumeckern, weil er zum Teppich geht und knabbern will, bist du wieder in der gleichen Schleife.
Mein Tipp: Vorausschauend handeln, unerwünschtes Verhalten verhindern, lernen zu AGIEREN bevor der Hund sich Quatsch ausdenkt.
Nun hast du auch einen probierfreudigen, vormals überbeschäftigten Junghund, das könnte eine etwas längere Reise werden, den im größten Hirn-Umbau zu regulieren.
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"Ruhe beibringen" stammt eher daher, dass man Welpen, deiner ist fast Junghund, nicht überstimuliert und dem Hund nicht beibringt, dass er permanent im Fokus steht und alles nur mit euch passiert. Das Hundehirn fängt gerade an sich zu verändern und alle Synapsen zu verknüpfen und auszubauen, wenn der Hund jetzt auch noch lernt, alles mit euch ist stressig (weil Aufregung) und dadurch frustig, kannst du schnell in einen Teufelskreis aus ständiger Erwartungshaltung und fehlendem Stressabbau kommen.
Zu deinem Eingangsproblem: Der Hund ist zu jung, um zu leisten was ihr wollt. Der kann das geistig gar nicht (mehr) verpacken. Deswegen leidet die Aufmerksamkeit, deswegen vokalisert er. Dazu kommt euer Training: Er wird zu wenig belohnt, er wird zudem korrigiert, er wird für ungenaue Ausführungen entweder belohnt und/oder bestraft. Es ist einfach ineffektives Training.
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38. Lies ein Buch, dessen erster Satz eine Frage ist
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Michelle Paver – Thin Air / Schneegrab
"Der Himalaya, 1935: Fünf Engländer brechen von Darjeeling aus auf, um den heiligen Gipfel des dritthöchsten Berges der Welt – Kangchenjunga – zu bezwingen. Je höher sie kommen, desto gespenstischer wird die Atmosphäre. Die Stimmung zwischen den Männern, vor allem zwischen den sehr ungleichen Brüdern Stephen und Kits, droht zu kippen. Immer klarer wird: Der Berg ist nicht ihr einziger Feind. Während der Wind abflaut, wächst das Grauen. Gezeichnet von den Schrecken der extremen Höhe stoßen die Männer auf ein unheimliches Geheimnis aus der Vergangenheit, das nicht im Schnee begraben bleiben will … "
Ordentlicher Horror-Thriller, schönes isoliertes Setting mit wenigen Charakteren und dem fiesen, grusligen Berg. Interessant fand ich vor allem die körperliche Belastung allein durchs Klettern und den schwindenden Sauerstoff aufgrund der steigenden Höhe, tagsüber brennt einem die Sonne die Penaten-Creme vom Gesicht und nachts kann man nicht schlafen, weil Eis-Stürme gegen die Zeltplanen scheppern und ohrenbetäubend Lawinen abgehen. Dazu die mentale Verfassung als Stephen anfängt Dinge zu sehen und eine Präsenz wahrzunehmen. Diese Momente, wenn auch kurz, sind schon ordentlich vom Horror her. Ich mochte das sehr, ebenso das Ende. Die Kapitel sind relativ kurz, aus Stephens Sicht erzählt, ähnlich von Tagebucheinträgen, und super zugänglich. Dadurch empfand ich das Tempo wohl auch schneller als es tatsächlich war.
Zu den Hauptthemen gehören Isolation, Schuld, die Grenzen der menschlichen Belastbarkeit und das Aufeinandertreffen von Rationalität und Übernatürlichem. Der Roman thematisiert auch die Auswirkungen kolonialer Entdeckungsreisen und die Arroganz westlicher Abenteurer, die sich dem Unbekannten stellen.
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Unerwünschtes Verhalten nicht mehr verstärken.
Ignorieren trainiert nur einen Muskel, nämlich den, dass der Hund einfach mehr und länger probiert bis man reagiert.
Ein Abbruch ist auch ein Signal an den Hund, jedes Signal verstärkt auch wenn es über "Bedrohung und Strafe" aufgebaut wurde.
Jede Form von Aufmerksamkeit verstärkt.
Also kommentarlos Raum verlassen und nicht mehr mit dem Hund interagieren.Erwünschtes Verhalten verstärken.
Wenn der Hund die Klappe hält, bekommt er was er möchte, sofort und viel davon.
Und es wird nur das richtige Verhalten belohnt, nicht das was "ein bisschen in die richtige Richtung geht" und auch nichts halbgares und auch kein Nachmeckern. -
Ich war mit meinem Hund oft auf eingezäunten Freilaufflächen und das ging wunderbar.
Der Hund hat sich adäquat und sehr sozial benommen. Wenn da viel los war, konnte ich den "machen lassen". ABER, natürlich hab ich da ein Auge drauf, natürlich greife ich ein, wenn es zu unüberschaubaren Situationen kommt. Ich bin und war immer jemand, der vor allem auch auf den anderen Hund geschaut hat. Ich bin immer mental dabei und ich habe Kontakte durchaus moderiert, auch wenn mein Hund keine Probleme gemacht hat.
Ich bin nicht auf diese Flächen gegangen, weil mein Hund Kontakte haben sollte oder ich sonst keine Möglichkeit hatte den leinenlos laufen zu lassen. Für mich war das alles nice to have, eine Abwechslung für den Hund, aber nichts was unbedingt nötig gewesen wäre. Wir haben tolle Momente auf solchen Flächen gehabt, da kam viel Spiel und Spaß zusammen und in der Mehrheit waren die Sozialkontakte ein Mehrwert für den Hund. Alles was nicht so dolle läuft, so what, verändert man halt die Bedingungen und notfalls geht man. Ich bin die erste, die geht, wenn die Umwelt nicht passt
Ich mag meine Ruhe und vor allem einen entspannten Hund. Ich weiß, dass eine volle Fläche dem Hund einiges abverlangt (auch wenn es nicht sofort offensichtlich ist) und entsprechend gab es auch immer einen entsprechenden Detox. Wie nach anderen anstrengenden Tagen auch. Wir haben hier in Berlin schon gut Auswahl an diversen Flächen, ich hoffe, mit dem nächsten Hund wird das auch möglich sein
So sehen hier die Flächen aus, es gibt auch welche, da gibt es fixe Gegenstände wie Tunnel und Rampen, die fallen dann unter "Hundegärten".