Ja, ich denek auch, sie hat mit der Leine nur verknüpft: "Spaß vor bei!"
Ich würde sie im Freilauf mit einer dünnen Schleppleine sichern, und das ran rufen erstmal komplett ohne anleinen üben. Also ran rufen. Keks geben oder kurz mit ihr spielen, mit einem Kommando (bei uns "Ok" ) wieder frei geben. Wenn sie zuverlässig kommt, um sich ein Leckerlie/Spiel etc. abzuholen, kannst du auch mal kurz anleinen, dabei Lecker füttern, wieder ableinen. Generell gäbe es bei mir während so einem Training immer eine Menge Spaß an der Leine und möglichst nichts unangenehmes. Außerdem sollte das ran nrufen nicht wieder mit der Leine verknüpft werden. Lass sie bevor du sie nach dem Abrufen anleinst noch wechselnde kleine Aufgaben lösen, z.B. ein paar Schritte bei Fuß gehen, ein Sitz, Platz, Pfote geben. Männchen machen etc. Wichtig ist eben, dass es immer was anderes ist, damit nicht z.B. Bei Fuß laufen wieder verknüpft wird, und dass es nnur in ca. 50 % der Fälle nach dem Trick zu einem Anleinen kommt.
Beiträge von Brazzi
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Der Herr spricht mir aus der Seele. Nicht unbedingt nur, was unseren Umgang mit Hunden angeht, sondern, wie Ulixes schon schrieb, vor allem, was die Tendenz in unserer Gesellschaft angeht.
Wenn ich mir anschaue, was die Leute in meinem Umfeld alle für Termine haben, wo sie überall meinen es allen recht machen zu müssen, wegen was für einem - sorry - Scheiß sie sich einen Kopp machen, dann kann ich mich nur wundern. Und bei Hunden und Kindern fällt mir das besonders auf: Da wird hier frühgefördert, dort ein Kurs belegt, hier eine Aktivität dort ein Termin.... und für einfach mal nur in den tag hinein leben ist überhaupt kein Platz mehr. Vor diesem Hintergrund bin ich echt froh, in meiner Kindheit noch so unendlich viel unverplante Freizeit gehabt zu haben....Mit Hunden ist das natürlich so eine Sache.... vor den gesamten Hundeverordnungen war es eben auch deutlich leichter Hund Hund sein zu lassen. In meiner Kindheit liefen Hunde überwiegend frei und wenn da mal einer durch die Gegend streunte hat es keine gestört (und von denen, die es gestört hat, hat der Hund eins mit dem Schlappen oder Besen drüber gekriegt, was wiederum keinen Hundehalter gestört hat). Wenn sich mal zwei Hunde geprügelt haben, war das halt so, und es ist auch niemand auf die Idee gekommen wegen einer Macke im Ohr zum TA zu rennen bzw. dem anderen Hundehalter dafür ne Rechnung zu präsentieren.
Ist natürlich jetzt etwas übertreiben vereinfacht, aber in der Tendenz war man da eben sehr relaxt.
Und heute erwartet die Gesellschaft eben, dass Hunde bessere Plüschtiere sind.
Von daher ist es nicht ganz verkehrt, wenn man sich heute ein wenig mehr Gedanken um die Erziehung macht.Nur, der Rattenschwanz an "Auslastung", der da inzwischen dran hängt ist natürlich absurd. Ich finde es absolut in Ordnung, wenn man mit seinem Hund etwas mehr macht, als nur Gassi zu gehen, und ja, ich bin auch der Meinung, dass es Hunde gibt, die auch "mehr" brauchen (bleibt dann die Frage, warum man als Privatmensch einen Hund hat, der sowas fordert, wenn man eigentlich keine Verwendung für diese Anlagen hat? aber das ist ein anderes Thema), aber die Frage ist doch: Was, und in welchem Maß?
Boder und Terrier sind NICHT dafür gezüchtet über Hürden zu hopsen, sondern um Schafe zu hüten und Tiere zu jagen. Ich wette, ein Terrier, der auf einem Hof wohnt und dort den lieben langen tag rum stromern und Ratten jagen darf ist 1000 mal mehr ausgelastet, als ein Agility-Terrier, und dabei sicher ausgeglichener.
Und ich geben dem Verfasser des Artikels absolut recht: Das, was speziell beim Agi (zumindest in der Leistungsorierntierten Form) geübt wird, ist unter dem Aspekt der "Gelassenheit" absolut das falsche für Hunderassen wie Border, Aussie und Jacky, die eh zum hochdrehen neigen.
Wie schon gesagt auch das Maß der Beschäftigung ist für mich ein Aspekt: Kein Hütehund im echten Gebrauch muss das ganze Jahr über quasi jeden Tag Hochleitungen erbringen. Ein guter Hütehund muss vor allem eins können: Langeweile ertragen. Denn außer beim Umtrieb gibt's nicht so schrecklich viel zu tun... Speziell Hütehunde werden in Familien aber häufig regelrecht "Überfördert": Montags Agi, Dienstags Longieren, Mittwochs Frisbee, Donnerstags wieder Agi, Freitags eine lange Radtour, damit der Hund sich "mal richtig auspowern" kann, Samstags Gruppenunterricht, Sonntags Familienausflug... und zwischendrin noch ein paar Tricks und überall mit hin soll der Hund natürlich auch noch.... wo soll der Hund sich denn da bitte regenerieren? Und besonders bei Arbeitsrassen ist das ganze fatal, die fahren nämlich in einen Zustand, in dem sie immer noch mehr und noch mehr "fordern" und dabei psychisch völlig über drehen.Nicht falsch verstehen, ich bin durchaus dafür aktiv etwas mit seinem Hund zu tun. Gerne auch einen Sport. Als Hobby für Hund und Halter. Aber ich bin für rassegerechte Auslastung - und die Betonung liegt hier bei "rassegerecht". Und das bedeutet auch, mit Maß auszulasten und eine Beschäftigung zu finden, die den angelegten Trieb auch wirklich befriedigt.
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Man kann, und ich betone kann, einem Hund antrainiern, nichts vom Boden aufzunehmen, oder eben erst nach einem Ok von dir. Mit meine trainier ich in eine ähnliche Richtung, werfe z.B. Leckerlie um sie herrum, und sie dürfen sie erst nehmen, wenn ich es erlaube. Das kann sogar mein verfressener Aussie. Mit selbstgefundenem klappt das allerdings nicht, da bräuchte man einen anderen Ansatz. Je nach Hund, muss man so ein Training sehr sauber, konsequent und lange aufbauen.
Da es bei euch aber aktuell so schlimm ist, würde ich einen Maulkorb auftrainieren (das geht recht schnell), und zeitweilig diesen benutzen. -
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Scheinträchtigkeit würde ja auch vom Zeitpunkt her passen. Ihr Gesäuge ist aber nicht angeschwollen und sie verhält sich ganz normal. Kann es sein, dass sie trotzdem scheinträchtig ist? Die TÄ sagte letze Woche, dass da nix wäre.
Scheinträchtig werden alle Hündinnen (ist noch ein Relikt aus den Zeiten als alle weiblichen Rudelmitglieder gleichzeitig läufig wurden, um im Notfall als Amme für die Welpen anderer Muttertiere einspringen zu können), mal mit mehr, mal mit weniger Symptomen. Bei vielen merkt man es gar nicht. Einige fahren das volle Programm, mit Milchproduktion etc, manche riechen auch einfach nur gut, oder sind vom Verhalten her etwas anders. Das sollte dein TA eigentlich wissen... aber vielleicht wollte er einfach nicht genauer erklären, und hat nur gemeint, dass es keine behandelnswerten Symptome gibt.
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Viele Hündinnen duften auch während der Scheinträchtigkeit und -Säugezeit noch interessant für Rüden.
Ich würde auch darauf tippen, dass es an dem immer noch hormenell aktiven Zustand deiner Hündin liegt. Meine hatte diesen Ausfluss auch bei jeder Scheinträchtigkeit, immer zu dem Zeitpunkt, an dem sie theoretisch geworfen hätte. Das letzte mal hatte sie dabei sogar wehenartige Krämpfe, was für mich letztendlich auch den Entschluss zur Kastration bedeutete.
Ich habe damals nichts gegen den Geruch unternommen, sondern schlicht und einfach aufdringliche Rüden weggeschickt, wenn ich merkte, dass sie auf Skadis Abbrüche nicht reagierten. Waren aber auch irgendwie immer nur ein paar wirklich penetrant....
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Könnt ihr euch vorstellen, wie nervig es ist, wenn ausser den beiden eigenen, die ihre Belohnung für erbrachte Leistung bekommen sollen, noch vier andere hungrige Mäuler nach den Leckerlies in meiner Hand schnappen?Ja, ich kann es mir vorstellen... ... wunderschön ist es auch, wenn man alle bittet seinem ressourcenverteidigenden Hund bitte in Anwesenheit anderer Hunde keine Leckerlie zu geben, dass dann aber (hinter meinem Rücken!!) ignoriert wird und sich anschließend beschwert wird, dass der betreffende Hund anderen Löcher in den Pelz macht
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Ich finde überhaupt nicht, dass du überreagierst. Wenn das gehen in dieser Gruppe für dich (und deine Hunde, denn die sind ja so wie du es beschreibst dauernd in Erwartungshaltung, die dann nicht erfüllt wird) Stress bedeutet, lass es einfach.
Ich hab übrigens ähnliches durch. Inzwischen gehe ich fast überhaupt nicht mehr in solchen Gruppen mit, was allerdings z.T. auch daran liegt, dass ich 4 und mehr Hunde führe (und ich gebe zu, innerhalb der Gruppen füttere ich auch recht viel, würde es mir aber verbitten, wenn jemand anderes dauernd Leckerlie in "meine" Hunde stopfen würde, oder mir vorzuschreiben versuchte, wann genau ich denn nun belohnen soll ), und meine Konzentration voll und ganz für die brauche. Quatschen oder im Kopf immer eigene und fremde Hunde auseinandersortieren ist da einfach nicht drin. -
Zumal ein Hund für die Arbeit im Pit NIE gegen Menschen aggressiv sein darf. Die Tiere müssen sich schließlich irgendwann trennen lassen und dürfen dann nicht im Übersprung seinem Halter im Arm hängen. Tiere die das doch tun werden rigoros ausgemustert und sicher nicht zur Weiterzucht verwendet. Von daher ist es doppelt sinnfrei besondere Angst vor diesen Hunden zu haben.
Rottis sind halt neben ihrem generell imposanten Äußeren noch zusätzlich "belastet" durch ihre Farbe. Schwarze Hunde sind ja ohnehin alle böseIch persönlich kenne auch nur unglaublich geduldige und gutmütige Rottis. Selbst der, der bei uns in der Gegend so einen schlechten Ruf hatte ("der Rottweiler von Herrn x, der da immer hinter dem Zaun bellt, ist ei ganz gefährlicher.... der hat schon zwei kleine Hunde totgebissen!"
), war in meinem Beisein nie irgendwie auffällig, durfte Kontakt zu anderen Hunden haben (wenn deren Besitzer nicht panisch das weite suchten) und hat sich von uns Kindern durchknuddeln lassen....
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Eva, hättest du vielleicht noch mal die Drohbilder aus dem anderen Thread?
Ich finde gerade für Leute, die den Hund noch nicht lesen können wäre das vielleicht aufklärend.
Moment, ich geh mal suchen
EDIT:
Gefunden!
Ich zitier den Text aus dem Beitrag (es ging um Angriff "ohne Vorwarung") mal mit, weil ich finde, dass der auch ganz gut zum Thema passt.Zitat"Etwas unter sich ausmachen" sollte man Hunde nur in festen sozialen Gruppen, und dann auch nur, wenn man selber gut einschätzen kann, was dort gerade kommuniziert wird.
Das es keinen Welpenschutz gibt, wurde schon erwähnt. Im Gegenteil, natürlich ist eigentlich, dass fremde Welpen eher misstrauisch betrachtet werden. Immerhin ist es der Nachwuchs der Konkurrenz.
Aber auch, dass sich alle Hunde unter einander toll finden müssen, ist ein Mythos, der sich hartnäckig in den Köpfen von Hundehaltern hält.
Hunde sind von Natur aus territorial veranlagt - manche mehr, manche weniger. Und viele Hunde schätzen es nicht, wenn Fremde in ihre Wohlfühldistanz eindringen. Und das machen sie dann auch deutlich.Zur aggressiven Kommunikation gehört durchaus mehr als kurren und bellen. Drohen beginnt viel, viel früher, und wird von Menschen leider oft nicht als solches erkannt. Aber das heißt nicht, dass es nicht da ist.
Der Körper kann z.B. steif gemacht werden, oder der Hund erstarrt kurz. Er senkt den Kopf oder hebt ihn. Er wendet den Blick ab oder fixiert. Die Rutenhaltung, Körperschwerpunkt, Ohrenstellung sind wichtig zu beobachten. Oft kräuseln sich die Lefzen nur kurz, oder die Augenbrauen runzeln sich..... alles je nach dem, aus welcher Motivation heraus gedroht wird, mit welchen Hintergrund, bei welcher Reizlage, mit welchem Nachdruck.
Als Beispiel: Das hier ist meine Hündin, und sie droht gerade.Für uns Menschen kaum zu erkennen, für (die meisten) Hunde allerdings deutlich erkennbar. Und es wird darauf auch angemessen reagiert, wie man sieht.
Die Halter reagieren aber oft erst, wenn sowas hier passiert:Da ist aber eben schon diverses vorher gelaufen, die dem anderen Hund die Chance gegeben hätte mit Rückzug zu reagieren.
Versteh mich nicht falsch, ich verstehe den Schock über die Verletzung deines Welpen. Aber ich bin mir ziemlich sicher, dass der andere Hund mehrere solche Zeichen gesendet hat. Manche Hunde drohen ewig und lassen den Drohungen nie Taten folgen....einige Hunde senden sehr viele Signale, sehr lange bevor sie ernst machen, einige nur wenige recht kurz. Das hat was mit individuellen Erfahrungen, Stresspegel und Geduld zu tun. -
Hallo und willkommen im Forum!
Zu dem Verhalten deines Hundes ist eigentlich schon alles wichtige gesagt worden. Das dein Hund Ressourcen verteidigt ist ein normales Verhalten, das je nach Hund mehr oder weniger stark ausgeprägt ist. Bei Rassen, die ursprünglich auch dazu gezüchtet wurden Haus und Hof zu verteidigen (so wie deiner), tritt es häufig recht stark auf. Auch die zweite Situation, die du beschreibst passt darauf. Euer Hund hat vermutlich euch vor dem anderen Hund verteidigt, der GsD anscheindend so souverän war, das überzogene Verhalten zu ignorieren.
Es ist auf die ferne natürlich nicht zuverlässig einzuschätzen, aber häufig sind solcherlei Dinge (bzw. das Ausarten dieser) eher ein Symptom für grundlegendere Problem in der Beziehung zwischen Mensch und Hund.Das hier macht mich, zusammen mit der Tatsache, dass ihr euren Hund "unterwerft" ehrlich gesagt etwas nachdenklich:
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Wir waren mit ihm von Anfang an in der Welpenschule und Hundeschule.
Ihr Tipp ist es, dass wir a) an dem fixieren arbeiten sollen, was sich aber als wirklich schwierig derzeit darstellt und b) wir ihn lassen sollen, er würde schon eins mal abbekommen und dann wäre es gut.Das sind in meinen Augen keine Tipps einer fachlich kompetenten Person. "Am fixieren arbeiten" klingt nach reinem Abbruch oder Umlenken des Verhaltens, das jedoch wird nichts an der Angespanntheit eures Hundes ändern. Mein Weg wäre hier eher ein Arbeiten über die Bindung bzw. die Führung. Der Hund muss sich euer Führung anvertrauen d.h. er muss sich aktiv unterordnen, weil er der Überzeugung ist, das ihr die Dinge schon regelt. Mit Unterwerfen oder Druck hat das gar nichts zu tun, sondern eher mit ruhigem besonnenen Auftreten, den sicheren managen von Situationen, die dem Hund Stress bereiten oder dem Kontrollieren von Dingen, die dem Hund wichtig sind.
Aber das ist nur ein Denkanstoß. Einen konkreten Trainingsplan zu erstellen wäre vermessen, da dich und deinen Hund hier keiner persönlich kennt.Das "machen lassen" finde ich hingegen als Rat immer besonders kritisch. Es ist das eine, wenn man in der HS konkret Situationen mit geeigeneten Hunden provoziert, an denen andere Hunde lernen können. Etwas anderes aber mal lustig wildfremde Hunde aufeinander loszulassen, in der Hoffnung "der richtige sei irgendwann dabei". Das halte ich nicht nur für einen inkompetenten und hilflosen Rat, sondern für grob fahrlässig.
Ich gebe diesen Rat normalerweise nicht so schnell, aber nach dem, was ich so aus deinem Beitrag herauslesen, würde ich dir raten dich eventuell nach einer alternativen Trainingsmöglichkeit umzusehen...