Beiträge von Brazzi

    Ich hab jetzt echt Minutenlang das Bild betrachtet, um den vermeindlichen Fehler zu finden :lol: ... ich bin an dererlei komischen "Winkelungen" von Gliedmaßen schon so gewöhnt, dass sie mir nicht mehr auffallen. Und eigentlich sind sie ja auch normal.
    Gerade bei Bewegungsstudien hat man unglaublich viel Ausschuss.
    Oft entsprechen die Momentaufnahmen schlicht nicht dem erwarteten Bild. Bei wer weiß wie vielen Bildern denk ich: Würde das so jemand malen, würdest du dir sagen "Naja. Mit Proportionen hat der's aber nicht so..." Ist völlig normal. Aber dafür gibt es ja Digitale Medien. Da kann man es sich leisten einfach 500 Fotos zu machen und davon 470 wegzukicken :D

    Erstmal gute Besserung deinem kleinen. Hoffenltich erholt er sich schnell von dem Schreck :smile:

    Zitat

    Also das mit dem "unter sich ausmachen" verstehe ich, dass ein Hund dem anderen mit gewaltfreien Mitteln erklärt, dass er nicht mag, d.h. knurren, bellen oder ähnliches. Dass sofort gebissen wird habe ich noch nie gehört.


    Wenn ich sowas lese, bekomme ich immer etwas Magenschmerzen.
    "Etwas unter sich ausmachen" sollte man Hunde nur in festen sozialen Gruppen, und dann auch nur, wenn man selber gut einschätzen kann, was dort gerade kommuniziert wird.
    Das es keinen Welpenschutz gibt, wurde schon erwähnt. Im Gegenteil, natürlich ist eigentlich, dass fremde Welpen eher misstrauisch betrachtet werden. Immerhin ist es der Nachwuchs der Konkurrenz.
    Aber auch, dass sich alle Hunde unter einander toll finden müssen, ist ein Mythos, der sich hartnäckig in den Köpfen von Hundehaltern hält.
    Hunde sind von Natur aus territorial veranlagt - manche mehr, manche weniger. Und viele Hunde schätzen es nicht, wenn Fremde in ihre Wohlfühldistanz eindringen. Und das machen sie dann auch deutlich.


    Zur aggressiven Kommunikation gehört durchaus mehr als kurren und bellen. Drohen beginnt viel, viel früher, und wird von Menschen leider oft nicht als solches erkannt. Aber das heißt nicht, dass es nicht da ist.
    Der Körper kann z.B. steif gemacht werden, oder der Hund erstarrt kurz. Er senkt den Kopf oder hebt ihn. Er wendet den Blick ab oder fixiert. Die Rutenhaltung, Körperschwerpunkt, Ohrenstellung sind wichtig zu beobachten. Oft kräuseln sich die Lefzen nur kurz, oder die Augenbrauen runzeln sich..... alles je nach dem, aus welcher Motivation heraus gedroht wird, mit welchen Hintergrund, bei welcher Reizlage, mit welchem Nachdruck.
    Als Beispiel: Das hier ist meine Hündin, und sie droht gerade.




    Für uns Menschen kaum zu erkennen, für (die meisten) Hunde allerdings deutlich erkennbar. Und es wird darauf auch angemessen reagiert, wie man sieht.
    Die Halter reagieren aber oft erst, wenn sowas hier passiert:



    Da ist aber eben schon diverses vorher gelaufen, die dem anderen Hund die Chance gegeben hätte mit Rückzug zu reagieren.
    Versteh mich nicht falsch, ich verstehe den Schock über die Verletzung deines Welpen. Aber ich bin mir ziemlich sicher, dass der andere Hund mehrere solche Zeichen gesendet hat. Manche Hunde drohen ewig und lassen den Drohungen nie Taten folgen....einige Hunde senden sehr viele Signale, sehr lange bevor sie ernst machen, einige nur wenige recht kurz. Das hat was mit individuellen Erfahrungen, Stresspegel und Geduld zu tun.


    Unterwerfen ist auch so ein Ding... Unterwerfen ist nicht gleich Unterwerfen. Oftmals tun Welpen etwas, dass als "aktive Unterwerfung" bezeichnet wird. Es wird gepfötelt, die Maulwinkel des anderen Hundes geleckt und rumgezappelt. Und das wird (zurecht) von vielen Hunden als unhöflich und provokant empfunden.


    Verbuch die Erfahrung unter "Nützliches". Du hast gelernt, dass nicht alle Hunde Welpen mögen und dass nicht alle Hunde offensichtlich drohen. Und dein Hund hat, wenn du Glück hast, auch eine wichtige Lektion gelernt, nämlich, dass nicht jeder Hund nur nett ist.

    Klingt für mich auf den ersten Blick nach mangelnder Frustrationstoleranz gepaart mit einer niedrigen Reizschwelle, Überforderung und pubertärem Geltungsdrang. Ist aber wirklich nur eine Vermutung. Vielleicht ist es auch nur eines von allem oder gannz was anderes. Aus der Ferne kann man sowas schlecht einschätzen. Man bräuchte eine detailierte Beschreibung der Situation (am besten wäre es euch zu sehen), um eine vernünftige Einschätzung des Verhalten einzuschätzen oder gar Trainingsvorschläge zu machen. ;)


    So als Denkanstoß:
    Wie sehen die Stunden in der Hundeschule denn aus? Wie ist z.B. der Beginn? Dürfen die Hunde als erstes spielen, oder wird erst gearbeitet, und dann geht es in den Kontakt?
    Ist ersteres der Fall, könnte da schon der Grund für das extreme Verhalten liegen: Hunde lernen so, dass andere Hunde automatisch "Party" bedeuten und man sich erst im Anschluss "benehmen" muss.


    Ansonsten würde ich einfach mal bei eurer Hundeschule nachfragen bezüglich des Problems. Aus der Ferne kann man sowas schlecht einschätzen. Man bräuchte eine detailierte Beschreibung der Situation (am besten wäre es euch zu sehen), um eine vernünftige Einschätzung des Verhalten einzuschätzen oder gar Trainingsvorschläge zu machen. ;)


    EDIT:

    Zitat


    Kontakt würde ich an der Leine vermeiden


    Da stimme ich absolut zu. Leinenkontakte sind unnötig und bergen viele Risiken in Bezug auf falsch ausgesendete bzw. verstandene körpersprachliche Signale.

    Hier gibt's Landfleisch, Gran Carno und ab und an Best Meat Dosen. Meist wenn ich unterwegs bin oder mal wieder vergessen habe was aufzutauen... |)

    Ich seh das ganze recht zwiegespalten.
    Einerseits halte ich es für unerlässlich, dass Welpen/Junghunde sozialen Kontakt haben und "üben" können, wie man sich angemessen in der Hundewelt verhält.
    Auf der anderen Seite ist es in meinen Augen schon so, dass grundsätzlich Fokus auf dem Umgang/Spaß/Beschäftigung mit dem Besitzer liegen sollte. Und ganz wichtig: Meiner Meinung nach sollte der Welpe lieber wenig bis keine Erfahrungen mit anderen Hunde haben, als negative Erfahrungen zu sammeln. Denn negative Lernerfahrungen in den sensiblen Präge-/bzw. Sozialisationsphasen lassen sich hinterher nur schwer wieder ausbügeln.
    Daher halte ich persönlich auch von den meisten Welpengruppen (es gibt natürlich Ausnahmen) nichts. Vielfach lernen die Hunde dort nur das Mobben oder eben, dass andere Hunde "doof" sind.
    Ideal ist natürlich, wenn man von Anfang an die Möglichkeit hat regelmäßig kontrollierte Begegnungen mit verschiedenen Hunden aller Altersgruppen und möglichst vieler Rassen zu haben... dazu müssen die entsprechenden Hunde aber sozial geeignet sein... keinen Welpen bringt es weiter, wenn er vom erwachsenen Fremdhund unangespitzt in den Boden gerammt wird, wenn ihn der rüpelige Jungspund im Spielwahn einfach umbombt, oder der hypersexuelle Rüde den Welpen als neues Objekt seiner Begierde ansieht, aber ebenso ungünstig es nichts, wenn der Welpe die Erfahrung macht, dass andere Hunde mit Egelsgeduld alle ihre Nervereien ertragen. Gerade Hunde, die nicht nur ignorieren (oder eben gleich richtige Prügel durchziehen) sondern unangemessenes Verhalten dosiert abmahnen und klare Grenzen setzen sind echt selten. Dabei sind sie die wertvollsten Lehrmeister.
    Gut geführte Welpengruppen, wo das Hauptaugenmerk nicht auf unkontrolliertem Toben, sondern auf überwachtem, durchdachten sozialen Lernen liegt sind natürlich Gold wert. Aber die gibt es leider Gottes selten...


    EDIT:
    Zwei Doofe, ein Gedanke :D

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    Danke für Deine Einschätzung, ich werde den Hund mal unter diesem Aspekt beobachten.


    Die Einschätzung muss nicht richtig sein. Ohne ein Mensch-Hund-Team life zu sehen, bleiben solche Beurteilungen besseres Wahrsagen...vielleicht bin ich völlig auf dem Holzweg und vielleicht jemand eine andere, zutreffendere Meinung dazu... :ka:
    Aber genauer Beobachten kann in keinem Fall schaden :smile:

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    Draußen beschützt er leider alle weiblichen Familienmitglieder, besonders die Kinder, das ist sogar wichtiger als Eichhörnchen hinterher rennen.


    Da hast du deine Antwort wahrscheinlich schon. Warum sollte er das drinnen nicht auch tun?
    Im übrigen finde ich dieses Verhalten allein schon echt kritisch. Für mich ein Zeichen, dass er sich in der Verantwortung für euch als "Gemeinschaft" fühlt... und das sollte so nicht sein, denn damit ist eigentlich jeder Hund überfordert...


    Zitat

    Aber müsste er mich dann nicht auch vor meinem Mann beschützen?


    Er schirmt dich doch ab, wenn ich das hier richtig verstehe:


    Zitat


    Wenn das Herrchen (der HauptHundeHalter) zugegen ist und auf seinem Sessel sitzt, liegt er entweder neben mir auf der Couch oder zwischen dem HHH und mir. Kann ich mir auch noch erklären, ist halt irgendwie mittig.


    Wenn ein Kind ins Wohnzimmer zum HHH und mir kommt, rückt der Hund deutlich dichter an mich heran.


    Wenn beide Kinder und der HHH im Wohnzimmer sind, die Familie also komplett ist, sitzt der Hund fast auf meinem Schoß.


    Sind deine Kinder Jungs oder Mädchen? Wobei das nicht unbedingt eine große Rolle spielen muss, aber durchaus kann.
    Sollte es wirklich so sein, dass er dich vor der Familie abschirmt, wären das für mich ein echtes Alarmsignal, das irgendwas unterschwellig in eine ungute Richtung läuft ...solche "Konkurrenzkämpfe" können auf Dauer ganz übel werden. Vor allem zusammen mit dem Szenario, was anscheinend draußen abläuft...
    Wenn ich du wär, würde ich da wahrscheinlich mal eine Fachperson vor Ort auf eure Beziehung/Bindung schauen lassen. Zu viel (oder die falsche Art von) Bindung ist nämlich auch nicht "gesund"...aber wie schon gesagt, aus der Ferne ist das nicht 100%ig einzuschätzen.

    Möglicherweise (!!) versucht er dich für sich zu beanspruchen, und schirmt dich vom Rest der Familie ab. Wenn dem so ist, kann das gefährliche Tendenzen entwickeln.... z.B. könnte er irgendwann auf die Idee kommen dich wirklich zu verteidigen und andere Familienmitglieder anzudrohen oder gar zu vertreiben, wenn sie sich dir nähern.
    Aber um das treffend zu beurteilen müsste man den Hund schon im Gesamten sehen... wie ist seine Körperspannung, Gesichtsausdruck, wann genau und auf welche Distanz macht er das, wie verhält er sich sich dir gegenüber im Alltag, Alter, Geschlecht, kastriert oder intakt und vieles mehr spielen bei sowas eine Rolle.Zur Rasse (ist doch ein Aussie, oder?) passen würde Kontrollverhalten und Ressourcenverteidigung (egal welcher Art) jedenfalls.

    Zitat

    Siehe Konjunktiv ;)
    Ich habe nur mittels indirekter Rede wiedergegeben, wie ich den Text verstehe ;)


    Weiß ich doch, dass du das weist. Hatte nicht dich im speziellen gemeint, sondern hab das Zitat als Aufhänger für meine nachfolgende Erklärung missbraucht ;)