Also wir haben unsere Spanierin ja auch als Ersthund und haben sie jetzt nach 1 1/2 Jahren so gut hinbekommen wie es ihr ehemaliges Pflegefrauchen nicht für möglich gehalten hätte. Von daher finde ich die pauschale Aussage Auslandshund nicht als Anfängerhund auch nicht richtig.
Was ich viel wichtiger finde ist, sich vorher Gedanken darüber zu machen was auf einen zukommen könnte. Mir war es z.B. total wichtig, dass mein Hund kein Problem mit Menschen hat und auch mal alleine bleiben kann. Danach habe ich dann auch bewusst gesucht und nehme dafür gerne in Kauf, dass ich an einem gehörigen Jagdtrieb arbeiten muss, bzw. ihr anderweitig die Möglichkeit zum Flitzen geben muss (bei uns in Berlin gibt´s einige eingezäunte Plätze, worüber ich mich auch schon vorher informiert habe). Von daher existiert das "Problem" Jagdtrieb" für mich eigentlich nicht wirklich, weil ich ganz gut damit leben kann (was nicht heißt, dass ich nicht dran arbeite).
Ebenso die Leinenpöbelei (die ich aber vermutlich auch bei jedem anderen Hund hinbekommen hätte, weil es ganz einfach mal meine Schuld war, ich habe einfach in zu vielen Situationen falsch reagiert). Auch die schränkt mich in meinem Leben nicht wirklich ein, so dass ich in Ruhe daran arbeiten kann.
Andere würden diese "Probleme" vielleicht wesentlich einschränken, so dass meine Maus bestimmt nicht zu jedem passen würde. Wenn man einen gebrauchten Hund übernimmt, muss man einfach bereit sein und auch Spaß daran haben mit dem Hund zu arbeiten. Und man muss an manchen Stellen die eigenen Wünsche und Bedürfnisse auch mal hinten anstellen.
Ich z.B. wollte eigentlich einen Hund, mit dem ich Agility machen kann. Es stellte sich aber relativ schnell raus, dass das wohl nicht so ganz der richtige Sport für uns ist, weil Meggie sich dafür so gar nicht motivieren lässt. Sie läuft ohne Angst über die Geräte, lässt sich aber im Parcours nicht gerne führen, macht lieber ihr eigenes Ding. Also, Kommando zurück und erstmal daran arbeiten, dass meine Maus gerne mit mir arbeitet. Das klappt mittlerweile beim Longieren und beim Obedience richtig gut. Hätte ich weiterhin auf biegen und brechen Agi machen wollen, wären wir nie so weit wie wir heute sind.
Ich finde es super Schade, dass es immer wieder (gerade beim Thema Auslandshunde) zu so bösen Zickereien kommt. Klar ist es ein Thema worüber man diskutieren kann und auch unterschiedlicher Meinung ist. Aber ich fände es gut, wenn jeder seinen Meinung ohne bösen Unterton kund tun würde - egal ob für die eine oder andere Seite.
Für mich ist es so, dass es überall schwarze Schafe gibt und ich schon darauf achten muss, wo ich den Hund her hole. Mir ist es wichtig, dass ich Kontakt halten kann, zu den Menschen, wo ich den Hund her habe, dass von dort auch weiterhin Interesse besteht, was mit dem Hund passiert. Dass ich bei Problemen Fragen stellen kann.
Und das ist bei mir definitiv so. Egal ob es um die Orga selbst oder um die Pflegestelle geht, ich würde beides von meiner Seite aus ohne Einschränkung weiter empfehlen. Man bemüht sich sehr für jeden Hund den passenden Halter zu finden und behält die Hunde auch nach der Vermittlung im Auge, also das, was man auch von einem guten Züchter erwarten würde.