Hallo
Ich habe auch einen Bordermix. Bei mir haben wie bei dir noch ein Berner und dann noch ein Goldie und ein Bergamasker mitgemischt. Der Border drückt aber stark durch.
Luna ist jetzt 1,5 Jahre alt und diese Zeit bis Heute hatte es wirklich in sich. Inzwischen ist sie
mach dass es so bleibt, sehr ausgeglichen und ruhig und wir kommen richtig gut klar zusammen. Sie ist ein toller Hund und ich würde sie niemals hergeben, aber sie hat mich schon viel Nerven gekostet.
Nicht in dem Sinne von Dinge zerstören oder Essen klauen oder was da manchmal noch so kommt. Ihr Dickschädel, ihre Hypersensibilität, ihr Arbeitswille, ihr eigenständiges Denken und Hinterfragen, das macht es ab und an etwas anspruchsvoll. Wir haben eine tolle Bindung, ich halte sie für sehr stark und tief. Sie ist aber von der Art her völlig anders als bei manchen Goldie oder Schäferbesitzern die ich kenne. Ich habe den Eindruck, sie will einen Sinn in der Sche sehen, die sie tut, sonst zeigt sie mir den Finger.
Dass es Heute so ist, wie es ist (das kann sich ja wieder ändern, da kommt sicher noch einiges), schreibe ich (neben dem Erwachsenwerden) dem zu, dass sie von Anfang an eine Aufgabe bekommen hat, die sie im Kopf forderte. Das ist ihr "Job". Sie weiss, das kommt regelmässig auf sie zu. Wenns fehlt, dann wird sie mühsam. Wir machen seit der 17. Woche Trümmerarbeit. Sie liebt das. Und wir machen eigentlich fast nur das. Ausser BH Vorbereitung und Spielen. Aber wir machen immer ungefähr das selbe. Feste Strukturen. Das wurde uns geraten und ich habe gemerkt, dass sie das viel ausgeglichener macht und sie Abwechslung nicht so verträgt. Wir haben bis vor Kurzem nie einen Stock geworfen, einen Ball oder ein Frisbee. Jetzt, wo es nicht mehr nur ein unkontrolliertes Hinterherhetzen ist, darf sie auch mal dem Kong nachrennen. In der HuSchu war ich die böse, weil ich meinen Hund nicht mithelfen liess, als sie Treibball spielen wollten. Wir machen Zerrspiele, aber immer nur solange, wie ich ihr das Ding auf ein Wort wieder wegnehmen kann. Sobald sie aufdreht ist Schluss. Eine Weile gab es nicht mal Zerrspiele, weil sie zu schnappen anfing. Wir machen viele Suchspiele, Parcours (da muss sie den Kopf einschalten und nicht einfach lospreschen). Alles was wir machen, machen wir langsam. Klar darf sie auch rennen und wir toben, aber wenn wir etwas lernen, dann langsam. Bsp. Fuss laufen. Wenn ich das so sportlich mache, wie man sollte, dann springt sie mich irgendwann an, weil sie so hochtreibt. Also langsam. Bis sie begriffen hat worum es eigentlich geht. Dann gehts auch schneller. Klingt alles für manche wohl etwas böse, ist es aber nicht. Sie ist glücklich mit dieser Art Beschäftigung.
Wir mussten sie schon als Welpe Ruhe lernen. Alleine hat sie nicht ruhe gegeben. Die wurde verordnet. Sie musste nicht lernen Gassi zu gehen, sie musste lernen wieder nachhause zu kommen und zu schlafen. Das war unsere wichtigste Lektion. Ruhe lernen.
Auch mir wurde schon oft gesagt, die Mischung ist brisant. Ist sie.
Die unterschiedlichen Rassen die in dem Hund vertreten sind, mit den unterschiedlichen Eigenschaften und Charaktermerkmalen beissen sich manchmal. Das führt dazu, dass sie nicht weiss ob nun hü oder hott. Der Border will den Kurier, der in den Garten trampelt begrüssen und hält von wachen nicht viel, der Berner und der Bergamasker halten das für eine schlechte Idee.
Was den Hütetrieb angeht, der ist sicherlich da, obwohl man das ohne Vieh wohl schwer sagen kann. Ich kenne auch Nichthütehunde, sie Radfahrern hinterher rennen...
Ich glaube, den Hütetrieb zu erkennen (obwohl ich keine Ahnung habe) wenn wir zB mit Kindern unterwegs sind, oder mehrere Menschen, die sich in Gruppen voneinander lösen. Beim Wandern oder Schneehuhlaufen. Dann ist sie immer unterwegs von ganz hinten nach ganz vorne und wenn ein Kind zu weit weggeht, rennt sie einen Bogen drumrum und zieht den enger... Das ist das einzige Anzeichen. Aber das ist meiner Meinung nach schwer zu erkennen. Ich meine, wie sieht es aus, wenn ein Hund Blätter hütet? Meine Katze hütet Blätter, oder spielt damit? Oder jagd sie? Wenn man da wohl sicher sein will, kommt man denke ich um einen Fachmann und Vieh nicht herum. Ob du dich da mit 8 Monaten, noch nicht ausgereift auf einen fehlenden Hütetrieb verlassen kannst, wage ich zu bezweifeln.
Ich kann Luna leider keine Schafe bieten. Vielleicht ist das aber auch besser so. Denn der Konflikt zwischen den Rassen könnte sie vielleicht mehr verwirren als ihr nutzen.
Ganz zum Abschluss muss ich sagen, wer einen reinen Familienhund will dem Gassi gehen genügen soll, der sollte sich keinen Border oder eine Mix davon anschaffen. Klar kann man Glück haben und der Berner hat die Hosen an, aber wer weiss das schon mit 8 Wochen?
Ich habe mich durch Luna von Hütehunden begeistern lassen, wenn es denn mal ein reiner Border sein sollte, werden ich gut darüber schlafen und mir vorher einen Stall bauen um die Schafe unterzubringen.
So wurde mal wieder, wie ich eben bin, etwas länger 
Zeig doch mal ein Foto, würde mich interessieren wie dein Hundi so ausschaut, ist ja einiges ähnlich wie bei meiner.