Zitat
Was mir immer noch fehlt ist der Hintergrund, warum Hunde das tun sollten ?
Warum sollte sich ein Hund, der nichts mit zwei anderen zu tun hat, in deren Rauferei einmischen - ohne selber irgendeinen Vorteil dadurch zu haben ?
jo, das genau war ja auch meine frage vorhin.
wobei ich denke, dass der begriff "splitten" d. ja heisst "dazwischen gehen" oder "trennen" eigentlich passt. denn das hab ich nun wirklich oft genug gesehen.
das WARUM allerdings, das ist eben die frage.
du bist der meinung, dass sie es aus rein egoistischen gründen tun - und du hast geschrieben, dass es eine sehr vermenschlichte sicht sei, einem hund eine art "schlichtungswillen" zu unterstellen.
darum frage ich mich ja, woher kommt nun dieser egoismus?
und - ist es tatsächlich ein ein rein hundischer egoismus? der ist bei den meisten menschen auch gegeben, wenn sie schlichten. (und sei es nur des "guten" gefühles wegen, ein "streitschlichter" zu sein - so gesehen wäre es beim menschen auch selbstbelohnend!)
ein "splitten" muss aber doch meines erachtens nicht immer ein "schlichten" sein. im übrigen beobachte ich das splitten immer bevor (!) es zur grossen keilerei kommt. dass sich ein hund dazwischenwirft wenn sich zwei richtig in beschädigungsabsicht kloppen hab ich noch nicht gesehen - da wird dann eher mal partei für den kumpel ergriffen und der "schwächere" gemobbt.
ich denke schon, dass es bis zu einem gewissen grad auch und eben gerade aus der tatsache heraus passiert, dass ein wie auch immer geartetes rudel/gruppe/gemeinschaft dann am besten funktioniert, wenn eben wenig streitereien an der tagesordnung sind.
von daher glaub ich schon, dass es hunde gibt, die ganz bewusst "splitten" - aus dem zugegebener maßen auch egoistischen motiv, dass es sich sicherer, einfacher und besser in einer eher friedlichen gemeinschaft lebt.
zudem es ja hier nicht um "fremde zufallsbegegungen" geht sondern um eine bestehendes (v.a. lockeres) team/gemeinschaft/rudel/wieauchimmer.
unter sich völlig fremden hunden beobachte ich dieses verhalten im übrigen nie.
Zitat
Glaubst du wirklich, daß Hunde die unter Menschen groß werden, unter rangelnden Kindern, glauben, ihre Menschen würden sich "etwas antun", wenn sie sich umarmen und küssen und deshalb würde der Hund schlichtend dazwischen gehen !!!!
meine hunde gehen nicht zwischen meine rangelnden kinder. sie gehen auch nicht dazwischen, wenn ich meinen mann umarme.
aber sie erkennen sehr wohl den unterschied zwischen einem normalen gespräch und einem streit innerhalb der familie.
und ich zumindest erkenne dann ganz deutliche beschwichtigungssignale - beim gos. joey verzieht sich dann lieber.
gesplittet wird in der situation nicht - aber beschwichtigt!
gizmo, der hund meiner freundin z.b. (kinderlos) versucht schon zu "splitten" wenn seiner meinung nach die kinder zu arg miteinander toben. (auf eine ruhige, eher freundliche art allerdings). für ihn - der das nicht gewöhnt ist - schaut das wohl sehr nach trouble aus.
also: natürlich ist der antrieb zum splitten ein egoistischer. und - wenn man denn so will, wohl auch eine art der "ressoucenverteidigung" - aber soviel fehlen zum menschlichen schlichten (wenn wir mal absolute heilige ausser acht lassen) tuts da nicht. irgendwie verspricht sich ja wohl jeder etwas davon - egal ob mensch oder hund.