der brief selber - nun, ich kenne die schilderungen von den zuständen der spanischen perreras aus erster hand. die haben mich mehr berührt.
ich dachte erst, ich schreib hier nichts - denn es ist sehr anstrengend, ständig gegen vorurteile ankämpfen zu müssen und - wie chris schon schrieb - es macht zornig, wegen den immer und immer wieder zitierten schwarzen schafen den ATS ständig verteidigen zu müssen.
nein, ich bin nicht zornig wegen denen, die es nicht besser wissen können.
ich bin zornig auf all die, die unter dem deckmäntelchen "tierschutz" geschäfte machen oder die aus völlig verqueeren mitleidigen gedankengängen raus meinen, ihr selbstwertgefühl aufpolieren oder ihr schlechtes gewissen erleichtern zu müssen um dann ohne sinn und verstand tiere hierher zu "importieren" ohne die konsequenzen zu bedenken.
da gehe ich mit allen, die mehr als misstrauisch dem ATS gegenüber sind, völlig konform.
ich setze mich persönlich für genau 4 TS-orgas ein: das örtliche TH, ein TH in privathand in der nähe, eine orga, die sich um herdenschutzhunde kümmert und eine auslands-TS in spanien.
zu den "deutschen" THs möcht ich nur das örtliche und das private kurz ansprechen: im örtlichen TH sind derzeit 8 hunde in der vermittlung. davon 2 langzeitinsassen. keiner ist unseres wissens nach aus dem ausland. (die beiden langzeitinsassen sind beide seit über 7 jahren im TH - leider).
das private TH hat derzeit 22 hunde in der vermittlung. davon genau 2 aus dem ausland. keine süssen welpen, sondern als erwachsene hunde von überforderten besitzern dort abgegeben.
die spanische TSO - von der ich meinen sam habe - betreibt ein eigenes TH in spanien. nach DE werden nur hunde vermittelt, die entweder schon adoptanten haben oder für die ein orga-eigener pflegeplatz in DE frei ist (wo sie tatsächlich bleiben bis sie vermittelt sind!).
direkt von der orga aus wurde noch kein einziger hund in ein deutsches TH abgegeben. und - soweit wir wissen (und hoffen!) auch noch keiner, der schon vermittelt war. (sollte es mal nicht klappen - auch das kommt nämlich bei aller kontrolle und selbst nach den intensivsten vorgesprächen vor - gehen die hunde zurück in eine der orga-eigenen pflegestellen).
die orga-mitarbeiter vor ort in spanien versuchen immer, die hunde zuerst vor ort zu vermitteln. sie gehen in schulen und jugendeinrichtungen und klären auf, logischerweise laufen kastrationsprogramme und sie bieten auch kostenlose kastrationen für einheimische hunde an.
im TH der orga sitzen zumeist keine "wildfänge" also keine streuner, sondern die mitarbeiter der orgas gehen in die perreras und versuchen dort die, die eine chance haben, rauszuholen.
glaubt mir, das ist keine schöne sache und ich könnte es nicht. sie versuchen auch immer wieder, den hunden, die sie nicht rausholen können, wenigstens ein bisschen erleichterung zu verschaffen.
so oder ähnlich arbeiten seriöse orgas.
ich persönlich bin kein missionar - ob nun ein hund aus dem "innland" aus dem "ausland" oder auch vom seriösen züchter - ich freu mich über jedes glückliche hund/halter-gespann.
oder anders: ich freu mich über jede fellnase (EGAL wo her!!!) die ein zuhause hat auf lebenszeit. ich verteufle weder das eine noch das andere.
ich beurteile oder verurteile nicht. ich möchte nur, dass jede fellnase eine faire chance hat, den "passenden" halter zu finden. sei es der welpe oder der alte, kranke, sei es der hund im TH oder der vom züchter.
weder der, der sich für "seine" hunderasse entscheidet - noch der, der einer nase aus dem TS ein zuhause gibt, braucht ein schlechtes gewissen zu haben. SOLANGE man im vorfeld, bevor man sich einen hund holt, sein hirn einschaltet und wirklich in sich geht und überlegt und abwägt.
denn dann sollte man doch irgendwann von ganz von selber draufkommen, was für einen persönlich nun geht oder gar nicht geht...
so einfach könnte es sein. und doch ist es so schwierig irgendwie....