Beiträge von Sunshinelady

    Eine (frühere) Freundin ist Hundetrainerin und macht das genauso, ihre Hunde dürfen sich in der Wohnung nicht bewegen, sie müssen den ganzen Tag auf einem designierten Platz liegen und dürfen nur mit Erlaubnis aufstehen. Sprich ohne Erlaubnis aufstehen zum Trinken gibt nen Anpfiff. Joa, nette erlernte Hilflosigkeit in meinen Augen. Inzwischen sind gemeinsame Freunde mit ihren Hunden bei ihr im Training, es ist rundrum ein Trauerspiel, das mir nur noch leid tut. Und da die körperlichen Korrekturen heftig sind fängt der erwachsen werdende Schäferhundmix an rumzufahren:winking_face:

    Da sind vor allem auch ganz harmlose, einfach nette, ausgeglichene Hunde dabei. Die alte Hündin unserer gemeinsamen Freunde war immer einfach unkompliziert, möchte ihre Ruhe und plötzlich wird sie gefühlt fürs Atmen bestraft und es wird penibel darauf geachtet, dass der Hund nicht mal unerlaubt eine Pfote bewegt. Der Hund hatte KEINE Probleme. Die haben davor >5 Jahre harmonisch mit dieser Hündin gelebt und sind dann aus Verbundenheit zu dieser Freundin in ihr Training gegangen.

    Für mich ist es tierschutzrelevant, aber sie ist eine sehr beliebte, viel empfohlene, geprüfte Trainerin mit vielen Kooperationen.

    Was ist mit diesen Leinen, die per Magnet eingehakt werden? Dann muss nicht die Hand mit Karabiner so nah an den Hund, das wirkt für sie vielleicht anders.

    Kannte ich tatsächlich nicht, vom Video her bin ich unsicher, ob es hilft, da das Ganze auch recht groß wirkt für einen Chi-Mix. Aber es klingt wie ein spannendes System.

    Wie ist es denn für sie, angeleint zu sein? Ist das auch unangenehm oder ist es nur der Vorgang des Anleinens bzw. akzeptiert sie die Leine sogar als Unterstützung, wenn sie dran ist? Und macht es beim Laufen einen Unterschied, wer sie führt?

    Sie geht sehr gerne Gassi und es kann sie auch jeder (inklusive Fremden) an der Leine führen, solange der Rest der Truppe dabei ist. Sie fängt auch an nach anderen Menschen am Ende der Leine zu schauen. Tatsächlich ist sie draußen selbst mit Fremden recht offen. Ich denke ganz alleine von Zuhause weggehen wäre dennoch ein Problem. Das macht sie mit mir sehr schön. Mit dem Rest der Familie noch nicht. Aber es wäre ja kein Problem noch mindestens einen weiteren Hund mitzunehmen.

    Was nicht klappt ist die anderen Hunde anleinen und hoffen, dass sie dazu kommt. Macht sie bei mir, bei anderen aber nicht.

    Ich muss dazu sagen, dass ich sie die ersten 4 Wochen ausschließlich an langen Leinen hatte. Ich wollte ihr keine Nähe aufzwingen oder das Thema kurze Leine ruinieren. Inzwischen läuft sie bei mir von selbst sehr schön an der kurzen Leine. Allerdings ist das noch nicht gefestigt.

    Weiter als bis zur Nasenspitze geht sie nicht ran und weiter locken ist halt nicht, dann macht sie natürlich erst recht dicht

    Du könntest beim Üben variieren. Z.B. Karabiner in der linken Hand, linke Hand darf entfernt vom Hund wackeln, Keks. Linke Hand darf seitlich vom Hund mit viel Abstand wackeln, Keks. Karabinergeräusch mit Abstand zum Hund, Keks. Karabinergeräusch weit oberhalb vom Hund, Keks. Einfach zum Üben noch viel, viel kleiner Aufdröseln, den Anleinvorgang. Dir fallen bestimmt jede Menge Zwischenschritte ein, Du bist ja eh schon voll drin im Training!

    Klingt nach Spaß und wird getestet:winking_face:

    Die Hündin ist definitiv der Typ, dem "einfach machen" hilft. Die Menschen sind nicht der Typ um überzeugend "einfach zu machen", auch wenn beide seit Jahrzehnten mit Tierschutzhunden leben und gerade mein Partner stets Terriermischlinge hatte. Beide lassen sich schwer von der Kleinen beeindrucken.

    Ich selbst bin sonst auch eher der Typ "schön klickern", aber bei ihr ist das wirklich SEHR langsam. Es wäre schlichtweg zu langsam gewesen, da sie halt "nackig" in einem Raum bei ihrer Pflegestelle saß, niemals den Kopf durch was gesteckt hätte, niemand dort sie anfassen konnte und sie niemals in eine Box gegangen wäre. Da säße ich heute noch und es musste eine Lösung her, also hatte ich hoch gepokert.

    Um sie dazu zu bringen etwas freiwillig zu tun braucht sie eine wirklich gute Stimmung (logisch) und die kippt bei dem Thema einfach noch zu schnell, dann ist sie sofort suuuper misstrauisch und jedes vorgehaltene Leckerli verstärkt, wie bei so vielen Hunden, das Misstrauen nur. Wir finden einfach noch nicht viele Zeitfenster um so zu trainieren, denn natürlich ist gerade alles viel.

    Mir stellt sich auch einfach die Frage wie viel Aufwand angemessen ist und wie viel "Gemache" die Angst vielleicht sogar verstärkt.

    Vielleicht wäre Hausleine und dann draußen eine andere Leine einhaken wirklich die Lösung, ich werde Morgen mal in die Richtung anfangen. Draußen fühlt sie sich weniger bedroht. Vor der Haustür ableinen können beide.

    Retrieverleinen zum Freiwilligen Anziehen mag ich sehr, aber ich hätte Angst, dass sie rausschlüpft. Ich sags mal so, weder Mutti noch Partner sind sehr geschickt im Handling.

    tassut Das nutze ich tatsächlich auch bei Maulkorb & Geschirr mit ihr, aber beim Karabiner fehlt mir das Geschick dazu, dass sie so weit läuft, dass er über ihrem Rücken ist. Weiter als bis zur Nasenspitze geht sie nicht ran und weiter locken ist halt nicht, dann macht sie natürlich erst recht dicht.
    Aber ja, wahrscheinlich fehlt mir hier nur das richtige Vorgehen.

    Mein kleiner Neuzugang, Lilly, 2 Jahre, Ukrainerin, evtl. Chi-Terriermix, von ihren Haltern bei der Flucht zurückgelassen und dann munter ca. 1 Jahr zwischen einigen Pflegestellen rumgereicht (nach allem Wissen nie Straßenhund oder im Shelter gewesen), ist sehr unsicher und geht nach vorne.

    Mit mir persönlich ist alles kein Thema mehr, würde ich nur das betrachten ist sie ein Traumhund. Ich hatte sie persönlich abgeholt, als sie das letzte Mal wieder dringend weg musste und da sie auch auf dieser Pflegestelle niemand anfassen konnte und Geduld und Leckerlis nichts brachten, mussten wir das Thema ausdiskutieren. Da sie recht klein ist bestand die Diskussion einfach aus: Du kannst in mich rein hacken wie du willst, wir gehen jetzt trotzdem zusammen heim. Nach ca. 10 gehemmten Bissen war das Thema durch. Ab diesem Moment war erstaunlicherweise alles gut, sie himmelt mich an, ist witzig, ich kann sie überall anfassen, sie fiddelt aber durchaus auch bei mir wenn ich mich ihr mit Gegenständen in der Hand nähere (Maßband, Mantel, Leine). Sowas wie Ausmessen für Zubehör erträgt sie auch bei mir nicht ruhig stehend.

    Jetzt arbeite ich mit ihr seit 8 Wochen mit den anderen beiden Familienmitgliedern und die Fortschritte sind zwar gegeben aber mäßig. Kuscheln, wenn sie selbst auf jemandem zukommt ist super. Sie fordert Streicheleinheiten intensiv auch von anderen ein, stoppt mein Partner mit dem Kraulen wird direkt näher gerückt und die Nase unter die Hand geschoben, mit der Pfote geschubst etc. Auf sie zugehen bleibt schwierig, von verbellen bis knurren ist alles drin, abschnappen tut sie nur, wenn sie sich sehr bedroht fühlt, was wir natürlich vermeiden. Dennoch wird hier alles besser, während sie anfangs meinen Partner und meine Mutter anhaltend aus einer Ecke heraus verbellt hat kommt sie jetzt recht zuverlässig, wenn sie sich hinsetzen. Sie hat eine recht hohe Eigenmotivation, da sie durchaus menschenbezogen ist, gerne Aufmerksamkeit bekommt und gerne trainiert. Was wie bei vielen unsicheren Hunden natürlich nicht geht ist locken.

    Das unangenehme Thema bleibt das Anleinen. Egal wie klein der Karabiner und die Leine, egal wie gerne sie sich sonst am Körper streicheln lässt, mit einem Karabiner in der Hand kann niemand anderes an sie gehen. Dank Markertraining stupst sie problemlos selbstständig den Karabiner an. Aber alles was weiter geht als Nasenspitze geht nicht und sie würde beißen. Auch ruhig im Sitzen geht nichts. Aktuell markere und belohne ich schlichtweg wenn ich den Karabiner einhake, aber ich bezweifele, dass uns das wirklich weiter bringt. Erschwerend kommt hinzu, dass Dinge immer erstmal besser funktionieren, wenn ich mit im Raum bin und es lange dauert den Fortschritt auf Situationen ohne mich zu übertragen. Sprich die Tatsache, dass es nicht mal mit mir nebendran klappt, ist für mich gerade bedenklich.

    "Lass dich halt beißen" ist nichts, was ich zu meinem Partner oder meiner Mama sagen kann (oder will) und es garantiert mir ja auch keiner, dass erneutes Flooding nochmal funktioniert und nicht mehr Schaden als Nutzen anrichtet.

    Meine eigenen Ideen gehen mir leider langsam aus, meine Hundetrainerin hat erst in 2 Monaten einen freien Termin und ich habe in 2,5 Wochen eine ganztägige Fortbildung:woozy_face:Lässt sich natürlich zur Not mit einer Hausleine überbrücken, aber eine elegantere Lösung wäre mir lieber.