Beiträge von Sunshinelady

    Ich habe mal eine Frage, würdet ihr mit einem 13,5 Jahre alten Hund alleine auf eine Insel fahren, wenn ihr wüsstet, dass auf der Insel kein Tierarzt ist und man frühestens am nächsten Morgen per Flugzeug aufs Festland könnte?

    Ich war erst im Frühjahr auf Wangerooge(zum ersten Mal und habe mich in die Insel verliebt) und habe mir da noch gar keine Gedanken gemacht und dann habe ich irgendwo(hier,Thieme oder Petbook) gelesen, dass alte Hunde bei viel Aufregung( besonders im Urlaub ) gehäuft Notfälle werden. Kann ich mir bei meinem echt vorstellen, dass er beim Anblick von Sand und Meer einen Herzinfarkt bekommt, er flippt am ersten Tag immer so doll aus, unglaublich.

    Ich will aber Ende Oktober oder später wieder auf die Insel. Ist wahrscheinlich eine plemplem-Frage, aber ich überlege wirklich, auf dem Festland zu bleiben. Ich gucke eigentlich vor meinen Urlauben immer, wo der nächste Tierarzt ist und schreib mir das auf, vor Wangerooge hatte ich das allerdings vergessen, sonst wäre ich da wohl nicht gelandet. Aber eigentlich ist jeder Strandrlaub für meinen Hund ein Traumurlaub. Es könnte der letzte sein, aber bitte nicht da, weil ich keinen TA erreiche. Ich bin ratlos. Was meint ihr? Er ist eigentlich altersentsprechend gesund, etwas träger als früher, die Runden werden kleiner, aber ich möchte auch nicht viel unternehmen und nur Rücksicht nehmen, das soll sein Urlaub werden(deshalb fahre ich auch nicht im Sommer)

    So starb der Hund eines Bekannten. Medizinischer Notfall auf einer Insel und man muss dem eigenen Hund beim Sterben zusehen (nach einem Unfall). Ich glaube jeder im Bekanntenkreis ist alleine von dieser Geschichte traumatisiert.

    Bei Tierschutzhunden plädiere ich dafür, sich Zeit zu nehmen, einen erwachsenen Hund ausgiebig kennenzulernen. Nur dann könnt ihr sehen wo die Reise hingeht.

    Ich weiß nicht, was ihr euch zutraut und wie ihr gestrickt seid, aber in meinem Umfeld sind immer mehr "foster to adopt" und "Hund auf Probe" Modelle beliebt. Vereine verteilen Hunde inzwischen wie geschnittenes Brot, weil aktuell nichts weggeht und man hat wirklich die Chance auf recht unkomplizierte Hunde. Als Mehrhundhalterin würde ich gar nichts mehr anderes machen, weil ich einfach sehen muss, wie Hund sich mit den anderen verhält.

    Natürlich ist das auch nichts, wenn man extrem unsicher oder wenig belastbar ist, aber ansonsten kann man das Thema gut ausloten und schauen, an wen man sich langfristig bindet. Allerdings würde ich genau hinterfragen welche Notfalloptionen ein Verein in der Hinterhand hat, falls irgendwas gewaltig schief geht. Es gibt auch im TS genug schwarze Schafe.

    Beim Thema Rassehund finde ich es elementar sich wirklich Zeit zu nehmen die Rasse kennenzulernen. Vielleicht bin ich wählerisch, aber ich habe mit den Jahren festgestellt, dass ich wesentlich weniger Rassen wirklich als eigenen Hund mögen würde, als ich früher gedacht hätte. Ich finde, man muss mehrere erwachsene Individuen kennengelernt haben um sich ein Bild zu machen.

    Ansonsten muss ich auch nochmal betonen, dass 2. OG und großer Hund sich nicht verträgt. Ich habe schon oft und lange völlig unerwartet meine Hunde tragen müssen. Da denkt man immer nicht dran und spätestens wenn so Situationen kommen wie: Der Hund ist alt, packt die Treppe nicht mehr, muss aber viel häufiger pinkeln, wird das mit dem 2. OG regelrecht unmöglich. Aber auch ein junger Hund kann sich verletzten und auch "nur" 4x am Tag 2. OG hoch und runter mit 30kg im Arm ist nicht sehr realistisch.

    Eine (frühere) Freundin ist Hundetrainerin und macht das genauso, ihre Hunde dürfen sich in der Wohnung nicht bewegen, sie müssen den ganzen Tag auf einem designierten Platz liegen und dürfen nur mit Erlaubnis aufstehen. Sprich ohne Erlaubnis aufstehen zum Trinken gibt nen Anpfiff. Joa, nette erlernte Hilflosigkeit in meinen Augen. Inzwischen sind gemeinsame Freunde mit ihren Hunden bei ihr im Training, es ist rundrum ein Trauerspiel, das mir nur noch leid tut. Und da die körperlichen Korrekturen heftig sind fängt der erwachsen werdende Schäferhundmix an rumzufahren:winking_face:

    Da sind vor allem auch ganz harmlose, einfach nette, ausgeglichene Hunde dabei. Die alte Hündin unserer gemeinsamen Freunde war immer einfach unkompliziert, möchte ihre Ruhe und plötzlich wird sie gefühlt fürs Atmen bestraft und es wird penibel darauf geachtet, dass der Hund nicht mal unerlaubt eine Pfote bewegt. Der Hund hatte KEINE Probleme. Die haben davor >5 Jahre harmonisch mit dieser Hündin gelebt und sind dann aus Verbundenheit zu dieser Freundin in ihr Training gegangen.

    Für mich ist es tierschutzrelevant, aber sie ist eine sehr beliebte, viel empfohlene, geprüfte Trainerin mit vielen Kooperationen.

    Was ist mit diesen Leinen, die per Magnet eingehakt werden? Dann muss nicht die Hand mit Karabiner so nah an den Hund, das wirkt für sie vielleicht anders.

    Kannte ich tatsächlich nicht, vom Video her bin ich unsicher, ob es hilft, da das Ganze auch recht groß wirkt für einen Chi-Mix. Aber es klingt wie ein spannendes System.

    Wie ist es denn für sie, angeleint zu sein? Ist das auch unangenehm oder ist es nur der Vorgang des Anleinens bzw. akzeptiert sie die Leine sogar als Unterstützung, wenn sie dran ist? Und macht es beim Laufen einen Unterschied, wer sie führt?

    Sie geht sehr gerne Gassi und es kann sie auch jeder (inklusive Fremden) an der Leine führen, solange der Rest der Truppe dabei ist. Sie fängt auch an nach anderen Menschen am Ende der Leine zu schauen. Tatsächlich ist sie draußen selbst mit Fremden recht offen. Ich denke ganz alleine von Zuhause weggehen wäre dennoch ein Problem. Das macht sie mit mir sehr schön. Mit dem Rest der Familie noch nicht. Aber es wäre ja kein Problem noch mindestens einen weiteren Hund mitzunehmen.

    Was nicht klappt ist die anderen Hunde anleinen und hoffen, dass sie dazu kommt. Macht sie bei mir, bei anderen aber nicht.

    Ich muss dazu sagen, dass ich sie die ersten 4 Wochen ausschließlich an langen Leinen hatte. Ich wollte ihr keine Nähe aufzwingen oder das Thema kurze Leine ruinieren. Inzwischen läuft sie bei mir von selbst sehr schön an der kurzen Leine. Allerdings ist das noch nicht gefestigt.

    Weiter als bis zur Nasenspitze geht sie nicht ran und weiter locken ist halt nicht, dann macht sie natürlich erst recht dicht

    Du könntest beim Üben variieren. Z.B. Karabiner in der linken Hand, linke Hand darf entfernt vom Hund wackeln, Keks. Linke Hand darf seitlich vom Hund mit viel Abstand wackeln, Keks. Karabinergeräusch mit Abstand zum Hund, Keks. Karabinergeräusch weit oberhalb vom Hund, Keks. Einfach zum Üben noch viel, viel kleiner Aufdröseln, den Anleinvorgang. Dir fallen bestimmt jede Menge Zwischenschritte ein, Du bist ja eh schon voll drin im Training!

    Klingt nach Spaß und wird getestet:winking_face:

    Die Hündin ist definitiv der Typ, dem "einfach machen" hilft. Die Menschen sind nicht der Typ um überzeugend "einfach zu machen", auch wenn beide seit Jahrzehnten mit Tierschutzhunden leben und gerade mein Partner stets Terriermischlinge hatte. Beide lassen sich schwer von der Kleinen beeindrucken.

    Ich selbst bin sonst auch eher der Typ "schön klickern", aber bei ihr ist das wirklich SEHR langsam. Es wäre schlichtweg zu langsam gewesen, da sie halt "nackig" in einem Raum bei ihrer Pflegestelle saß, niemals den Kopf durch was gesteckt hätte, niemand dort sie anfassen konnte und sie niemals in eine Box gegangen wäre. Da säße ich heute noch und es musste eine Lösung her, also hatte ich hoch gepokert.

    Um sie dazu zu bringen etwas freiwillig zu tun braucht sie eine wirklich gute Stimmung (logisch) und die kippt bei dem Thema einfach noch zu schnell, dann ist sie sofort suuuper misstrauisch und jedes vorgehaltene Leckerli verstärkt, wie bei so vielen Hunden, das Misstrauen nur. Wir finden einfach noch nicht viele Zeitfenster um so zu trainieren, denn natürlich ist gerade alles viel.

    Mir stellt sich auch einfach die Frage wie viel Aufwand angemessen ist und wie viel "Gemache" die Angst vielleicht sogar verstärkt.