Ich kann das “Hund hochnehmen“ erst richtig nachvollziehen, seit wir nur noch einen kleinen Hund haben und die spitzohrigen Bodyguards fehlen.
Wird mein Hund gebissen, interessiert das kaum. Bin ich dazwischen, passiert das eher nicht und wenn, gibt es eine ganz andere Handhabe.
Eine Feststellung, die ich auch immer wieder machen darf - solange grosse Hunde dabei sind, haben wir Ruhe. Aber sobald ich nur mit den Kleinen unterwegs war oder jetzt, wo wir nur noch die zwei Kleinen haben .... da denken viele "ach da passiert meinem schon nichts" - OK, inzwischen weiss jeder, dass da zumindest noch ein Zweibeiner dabei ist, der durchaus ziemlich rabiat sein kann
@Lina&Tommi
nach der ganzen Rücksichtnahme, die Du betrieben hast, brauchst Du dir absolut KEIN schlechtes Gewissen zu machen. Irgendwo ist Schluss.
Gut, dass es jetzt die Gassigängerin getroffen hat - Pech.
Andererseits - wenn die zwei sich wirklich gut kennen, dann kann ich ncht nachvollziehen, dass da nie mal was geredet worden sein soll. Vermutlich wurde es das sogar - und vermutlich wurde es von Seiten der Hundehalter auch etwas runtergespielt so von wegen "ach die mit ihrem kleinen Hund, die zickt immer etwas". Evtl. auch der Grund, warum die Gassigängerin es nicht eilig hatte.
ABER - wenn ich jemandes Hund ausführe, dann BIN ich verantwortlich. Unabhängig davon, was mir der Halter sagt oder nicht. Und wenn ICH einen mir nicht bekannten Hund frei laufen lasse - dann ist das MEINE Entscheidung. Ich würde nie darauf vertrauen, dass ein Hund, der mich nicht kennt und den ich nicht kenne, sich bei mir genauso gehorsam verhält wie beim Halter (vorausgesetzt, da verhält er sich gehorsam). Also würde dieser Hund bei mir auch erst mal an der Leine bleiben.
Wenn der Hund dann mal 1-2 Wochen bei mir ist und ich ne Ahnung habe, wie er ticken könnte, können wir das mit Freilauf an übersichtlichen Stellen diskutieren.
Etwas anders verhält es sich, wenn ich den Hund schon lange kenne, evtl. schon oft mit zum spazierengehen hatte.
Aber in jedem Fall geht es darum, dass man nicht einfach einen Hund, den man nicht kennt, frei laufen lässt. Mal völlig unabhängig vom Geschehenen .... mal angenommen, die Gassigängerin lässt den Hund frei laufen, Hund hört nicht, läuft in seinem Radius, der wohl nicht unerheblich ist (irgendwas stand da von 500 m soweit ich mich erinnere), vor ein Auto, wird angefahren, evtl. sogar getötet.
Die Reaktionen, wenn hier jetzt der Halter posten würde "war über's WE weg, Gassigänger hat Hund frei laufen lassen, obwohl er Hund nicht gut kennt, Hund vor's Auto, tot" ...... da würde plötzlich so gut wie niemand mehr Verständnis oder "Mitleid" mit dem Gassigänger haben, sondern sagen "wie kann man so leichtsinnig bis fahrlässig handeln, einen Hund, den man nicht gut kennt, einfach so laufen zu lassen".
Deshalb - ja, ist echt blöd, dass es jetzt wohl v.a. auch den Gassigänger treffen würde, wenn es denn zu Anzeige etc. kommt. ABER - das ist selbst ein erwachsener Mensch, der eigene Entscheidungen trifft und in dem Fall schlicht leichtsinnig gehandelt hat. Mit den entsprechenden Folgen.