LaBellaStella,
Zitat
ich weiss, dass genau sowas in der regulären hundezucht verpönt ist. und ich frage nun, warum? ich möchte nicht provozieren, ich frage wirklich aus neugierde, da ja in der pferdezucht genau das nichts ungewöhnliches ist.
Kommt in der Hundezucht auch immer wieder vor. Der Pudelpointer ist bsp. so entstanden. Und selbst heute werden zur Blutauffrischung ab und an mal Pointer, selten auch mal Pudel eingekreuzt. Das ist eine geplante und gelenkte Zucht über Generationen hinweg. Als reine Gebrauchszucht, ohne die Welpen für 1500 Euro aufwärts an jeden zu verscherbeln, der da mal Interesse hat.
Oder reine Gebrauchskreuzungen wie die X-Mechelaar, X-Herder, bei denen das X in der Namensbezeichnung schon sagt, dass es sich um Mischlinge handelt. Reine Gebrauchskreuzungen, die wie der Pudelpointer nicht an "Normalsterbliche" verkauft werden, sondern wirklich an diejenigen welchen, die solche Gebrauchshunde benötigen. Die X-Mechelaar und X-Herder sind bsp. v.a. in den Bereichen Polizei und Militär, also Diensthunde, zu finden. Und versuch mal als Nicht-Jäger einen Pudelpointer zu bekommen.
Die Frage ist aber auch hier - ist es Zucht oder eine Vermehrung? Beim Pudelpointer, X-Mechlaar, .... ist ein Sinn dahinter.
Bei einer Labrador-Pudel-Mischung nicht. Beide sind Wasserapportierhunde, die charakterlich aber schon etwas auseinanderliegen. Dazu der unterschiedliche Körperbau und v.a. die Fellstruktur. Wie will man da in den ersten 10 Generationen wirklich sagen, was da rauskommt? Gar nicht. Natürlich könnte man hergehen und aus diesen beiden Ausgangsrassen eine neue Rasse züchten. Aber das hat man nicht mit 1,2 Würfen. Das braucht Generationen um Generationen. Viel Arbeit, viel WISSEN über Zucht und Vererbungslehre, viel Zeit und Geduld.
Und nicht einfach, wie es heute gehandhabt wird, man kreuze zwei reinrassige Hunde unterschiedlicher Rasse, gebe der Mischung daraus einen klangvollen Namen und verkaufe die Welpen für mindestens ebensoviel Geld wie die reinrassigen Welpen der Ausgangsrassen. Dazu noch einen netten Ausdruck aus dem Computer, den man dann hochtrabend Ahnentafel nennt .... .
Bei sehr seltenen Rassen kann es sein, dass der jeweilige Zuchtverband eine Genehmigung erteilt, zur Blutauffrischung Hunde einer anderen Rasse einzukreuzen, solange die beiden Rassen im Verwendungszweck und im äusseren Erscheinungsbild sehr ähnlich sind. Dies geschieht dann aber auch wieder gezielt und unter besonderer Beaufsichtigung des jeweiligen Zuchtverbands. Und garantiert werden solche Ausnahmegenehmigungen keinen Neuzüchtern erteilt, die gerade mal den ersten Wurf machen. Es sei denn, diese Neuzüchter haben einen erfahrenen Altzüchter als Mentor, der dieses Vorhaben unterstützt.
Viele Grüße
Cindy